FROG LEAP am 07.10.2024 in München

Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit bis ich die Gelegenheit hatte den norwegischen YouTube Star Leo Moracchioli Live auf einer deutschen Bühne sehen zu können. Etwa eine Woche vor der Show hatte ich die Ankündigung auf Facebook gesehen das Leo mit seiner Band FROG LEAP (benannt nach seinem Studio in dem er seine Songs und Videos produziert) am 07. Oktober in München halt macht, diese Gelegenheit ließ ich mir nicht entgehen. Zu Leo gibt es nur zu sagen das der Norweger ausschließlich Cover Songs von erfolgreichen Songs und Hits aus Pop, Rock, AOR, Hard Rock, Alternative Rock in seine eigene Metalversion verwandelt. Keine eigenen Songs, keine Tonträger, Leos Cover gibt es nur als Downloads oder auf den Streamingplattformen. Das Cover von ADELEs „Hello“ konnte auf dem Videoportal innerhalb von acht Jahren über 72 Mio., TOTOs „Africa“ in sieben Jahren 59 Mio. und für DIRE STRAITS „Sultans Of Swing“ 45 Mio. views in sechs Jahren generieren. Das sollte normal schon alleine für die Qualität der Coverversionen aus Leos Hand sprechen, aber an diesen Montagabend war im Backstage Werk gewaltig etwas Los und man hatte das Gefühl als ob die Show ausverkauft sei. Mir war nicht im Geringsten Bewusst wie bekannt Leo mit seinen teilweise abgefahrenen, überdrehten und witzigen Coverversionen bei uns ist, aber ein fast ausverkauftes Haus am Montagabend ist einen Hausnummer.

Ein paar Minuten vor der Show kam das Bandmaskottchen auf die Bühne und verteilte die Setlist und Wasserflaschen an die Mikrofonständer und ans Schlagzeug. In dieser Zeit liefen Songs vom Band und das Maskottchen mit Hundemaske und Schlappohren bewaffnet heizte das Publikum vor beginn der Show auf. Als dann Leo und seine Band auf der Bühne loslegten war die Stimmung auf einem perfekten Leven und es wurde heiß. Der Möter sprang öfters von der Bühne und mischte sich unter die Zuschauer um mit ihnen gemeinsam die Schlappohren oder Matten durchzuschütteln was die Stimmung noch weiter nach oben trieb. Die gebotenen Songs auf der Bühne, abgesehen davon das es sich nur um Cover handelt, war sehr gut gewählt und machte diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis für jeden der als Zuschauer dabei war. Auch Leo und seine Band hatten einen riesigen Spaß das man an der enormen Spielfreude merken konnte. Egal welchen Song FROG LEAP spielte, egal ob Leo oder die zweite Stimme in Person von Hannah Boulton den Leadgesang übernommen hatte es war immer ein Volltreffer mitten auf die Zwölf. Die vielen Videos die Leo auf YouTube in Bestform zeigen lügen nicht, Live kann Leo und Band über jeden Zweifel hinaus überzeugen. Wer die Möglichkeit hat in den kommenden Jahren eine Show von FROG LEAP in seiner Nähe sehen zu können, unbedingt ansehen und -hören – es lohnt sich. Es mag zwar nicht sonderlich kreativ sein nur Coverversionen zu spielen, aber wenn man mal ADELSs „Hello“ oder TOTOs „Africa“ in einer verschärften Metalversion hört ist das schon ein Highlight, besonders wenn es von Leo und FROG LEAP gespielt wird. So wurde ein sehr cooler Abend mit ordentlicher Metal Mucke und einer Spielzeit von über 1,5 Stunden, und schreit förmlich nach einer Verlängerung in die zweite Runde und Fortsetzung.

www.facebook.com/FrogLeapStudios

Setlist Frog Leap:

Uptown Funk (Mark Ronson)
Therefore I Am (Billie Eilish)
The House Of The Rising Sun (???)
Sail (Awolnation)
Dance Monkey (Tones And I)
Come Together (The Beatles)
Hello (Adele)
Pitbull Terrier (Die Antwoord)
Poker Face (Lady Gaga)
Pokémon Theme (Jason Paige)
I’m Gonna Be (500 Miles) (The Proclaimers)
Party Rock Anthem (LMFAO)
Eye Of The Tiger (Survivor)
Genie In A Bottle (Christina Aguilera)
Africa (Toto)
Listen To Your Heart (Roxette)
Killing In The Name (Rage Against The Machine)
Zombie (The Cranberries)

ELMSFIRE – Lychcraft

Trackliste:

01. Avalanche
02. Awakening
03. Black Winter Day
04. Cromm Cruagh
05. Deathglow
06. Living Bad Dreams
07. Lychcraft
08. My Clarity in Chaos
09. Teotwawki
10. The Stairway
11. Way of the Hunter

Spielzeit: 48:50 min – Genre: Heavy Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: ??? – Page: www.elmsfire.info

 

So, heute mal eine kleine Weltpremiere hier bei uns in der Rock-Garage! Wir rezensieren eine neue Scheibe einer Band die noch nicht veröffentlicht wurde und wo auch noch gar nicht feststeht welche Trackliste sie haben wird! Klingt komisch, ja ist aber genau so!
Von vorne. Vor Jahren entdeckte ich die Deutsche Heavy Metal Undergroundband von ELMSIFRE rund um das Gitarren Duo Germano und Doro. Deren Alben begleiteten mich über die letzten Jahren immer mal wieder. Zuletzt war das 2020 mit „Wings of Reckoning“ der Fall. Auf dem auch der nach wie vor, das war leider keine Regel in der Bandhistorie, aktuelle Sänger Bobby seinen Einstand gab.
Nun steht wieder ein neues Album der Truppe an, es hört auf den Namen „Lychcraft“ so viel ist schon mal klar. Aber ein Erscheinungsdatum oder eine ordentliche Trackliste gibt es noch nicht. Daher ist die obere auch nur eine alphabetische Aufzählung der Tracks.
Man möchte wohl erstmal ein paar Singles veröffentlichen und dann schauen wie diese ankommen. Was das für den Album VÖ heißt wissen aktuell wohl nur Germano und Doro selbst!

So, wie auch immer das gute Stück nun veröffentlicht wird, ich wollte es mir nicht entgehen lassen!
Legen wir mal mit dem ersten Track „Avalanche“ los. Dieser beginnt dann auch direkt mit tiefen Gitarrenriffs und schon nach kurzen beginnt der Gesang von Bobby. Zuerst hatte ich den Eindruck das die Nummer etwas komisch gemischt ist denn die Instrumente überlagern manchmal ziemlich den Gesang, aber das ist in den folgenden Songs nicht mehr der Fall, daher denke ich mir das ist hier so gewollt.
Zum Song ist noch zu sagen das es ein eher klassischer Heavy Metalsong ist der ohne viel Umwege direkt zur Sache kommt.
Mal schauen was uns bei „Awakening“ erwartet? Eine ruhigere Nummer die mit klassischen Gitarrenriffs aufwarten kann und hier kann Bobby zeigen das er nicht nur der klassische Metalshouter sein kann.
„Black Winter Day“ fällt dann etwas aus der Reihe, ist es doch ein Cover von AMORPHIS mit entsprechenden Growls für die man sich Unterstützung von Mich von BELFRY holte.Eher düsterer Stoff also.
Die Vorabsingle „Deathglow“ ballert dann wieder schön aus den Boxen und „Living Bad Dreams“ ist dann erneut ein Cover, dieses mal von JUDAS PRIEST, wo Bobbys Gesang natürlich bestens passt.
Der Titeltrack „Lychcraft“ ist dann das nächste schwermetallische Highlight der Platte.
Danach gibt es etwas mehr Standardmetal bevor wir mit dem abwechslungsreichen „The Stairway“ sowie der „Schlussnummer“ „Way of the Hunter“ nochmal zwei Hits zu vermelden haben.

Also egal in welcher Reihenfolge die Songs dann schlussendlich auf dem Album landen, man hat hier definitiv einige Hits am Start und ist variable wie nie unterwegs!
Die 4 Jahre Pause hat die Band auf jeden Fall gut genutzt, das Songwriting ist auf jeden Fall gut gelungen, abwechslungsreich aber wesentlich eingängiger als zuletzt.
So ist es nicht verwunderlich das man dieses Mal noch ein paar Bewertungspunkte bei uns zulegen kann und ich traditionellen Metallern mit dem Hang zum Underground die neue ELMSFIRE Scheibe, wenn sie denn erscheint, auf jeden Fall wärmstens ans Herz legen kann!

Julian

 

ASTRAL DOORS – The End of it All

Trackliste:

01. Temple of Lies
02. Iron Dome
03. Vikings Rise
04. Heaven`s Gate
05. Masters of the Sky
06. The End of it All
07. Father Evil
08. When the Clock Strikes Midnight
09. A Night in Berlin
10. A Game of Terror

 

Spielzeit: 49:11 min – Genre: Heavy Metal – Label: Metalville – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.astraldoors.com

 

5 Jahre ist das letzte ASTRAL DOORS Album „Worship or Die“ schon alt! Ich hatte gehofft das die Band nochmal zurückkommt denn schließlich steht jetzt das 10. Jubiläumsalbum an und ja man rafft sich nochmal auf und liefert uns mit „The End Of It All“ endlich ein neues Album dessen Titel aber den Spielraum offenlässt ob es nicht vielleicht sogar das Letzte Album der 2003 gegründeten Band rund um Fronter Nils Patrik Johansson ist?
Nun ,das werden wir sehen, jetzt erfreuen wir uns erst mal an neuen klassischen Heavy Metal Kompositionen der schwedischen Band, die ihren ganz eigenen Sound kreiert haben!

Gestartet wird das neue Werk mit dem Opener „Temple of Lies“. Satte Gitarrenriffs erwarten uns direkt zu Beginn und als würde es kein Morgen mehr geben stürmen die Jungs los. Untermalt von den typischen und nach wie vor sehr markanten Keys und Orgeleinsätzen bahnt sich die Nummer direkt den Weg in die Gehörgänge und bleibt da gut haften!
Ein absoluter Ohrwurm ist dann auch das folgende „Iron Dome“. Obwohl dieser zu Beginn noch nicht danach klingt, geiler Einstieg übrigens, wandelt sich die Nummer in einen waschechten Stampfer vor dem Herren der nicht nur einmal alte ACCEPT Zeiten wieder auferstehen lässt.
Etwas epischer aber musikalisch nicht wirklich schlechter geht dann „Vikings Rise“ zur Sache bevor wir im Mittelteil ein geiles Hittrio bestehend aus „Heaven`s Gate“, „Masters of the Sky“ und dem Titelstück „The End of it All“ haben.
ASTRAL DOORS bleiben einfach eine Hitmaschine und das beweisen sie bei den letzten drei Stücken sehr eindrucksvoll!
Über das erdig epische „Father Evil“ geht es dann schon in das letzte Drittel der Scheibe wo wir den Ohrwurm „When the Clock Strikes Midnight“, das schon ASTRAL DOORS klassische „A Night in Berlin“ sowie das abschließende und überlange „A Game of Terror“ haben wo die Jungs nochmal alles aus ihrem charakteristische Sound herausholen.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor die 5 Jahre Wartezeit! Aber nun sind eine meiner Lieblingsbands endlich wieder zurück und ich hoffe nicht das wir sie wirklich zum letzten Mal gehört haben! Denn, auch die neue Songs sind wahre Hitgaranten die nicht nur beinharte Fans der Band zu Jubelstürme bringen sollten. Ein bockstarkes neues Album der Jungs aus Schweden was mit der gleichen hohen Punktzahl wie auch das Vorgängeralbum durch die Ziellinie geht!

Julian

 

 

BOGUSLAW BALCERAK’S CRYLORD – Endless Life

Trackliste:

01. Train To Nowhere
02. King Of The Hill
03. Endless Life
04. Hard Enough
05. Dusty Road
06. Stargazer
07. Fallen
08. Fly Never Burn
09. Feel For Love
10. Troublemaker
11. How Many Tears
12. Face The End

Spielzeit: 58:18 min – Genre: Neoclassical Progressive Hard Rock/Heavy Metal – Label: Rock Company – VÖ: 04.09.2024 – Page: www.facebook.com/boguslawbalcerakscrylord

 

Neoclassic Metal – das kann für starke Kompositionen stehen, die sich an Komponisten wie Bach oder Vivaldi orientieren und mit handwerklicher Virtuosität dargeboten werden. Gerne bedeutet das aber auch, dass von Männern mit Rüschenkrägen eben schnell soliert wird auf Songs, die „Beethoven’s Redemption“ heißen, mit Cembalo-Dauerbeschallung unterlegt sind und in Sachen Prätentiösität an einen Sechsjährigen im Piratenkostüm herankommen, der im Freibad versucht, fremden Müttern den Schmuck zu klauen.
Gute Nachricht Nummer 1: Das neoklassischste an BOGUSLAW BALCERAK’S CRYLORD ist der Name der Band, es gibt kein einziges Cembalo und die neoklassischen Passagen sind auf dem fünften Album der Polen, „Endless Life“, recht sparsam integriert und dann auch nicht 08/15.
08/15 ist ohnehin wenig an dem Werk. Durch die Bank eine starke Leistung aller Beteiligten, insbesondere der Schwede Göran Edman (Ex YNGWIE MALMSTEEN) leistet hervorragende Vocalarbeit. Aber auch der Rest der Band bekommt genug Gelegenheit, sein Können zu demonstrieren.
Musikalisch ist „Endless Life“ der kleinste gemeinsame Nenner für Fans von AVANTASIA, YNGWIE, QUEEN, STRATOVARIUS (Siehe „Fly Never Burn“) und diversen Größen aus der 70er und 80er Rock-, Hard-Rock-, Heavy-Metal- und Prog-Szene. Klingt nach einem wilden Mix – isses auch – aber funktioniert ohne Frage bestens.
Delikater Einsatz von Orchester, Orgeln und Synths zur klanglichen Unterstützung, zündende stadiontaugliche Refrains, die im Studio durch motivierte Backing-Vocal-Produktion noch einmal angefettet werden, geiles Riffing, balladige Parts, ausufernde aber selten nervende Soloparts und ein Händchen für gute Arrangements abseits des Standards – plus besagte Neoclassic-Elemente – machen „Endless Life“ zu einem durchgängig unterhaltsamen Ding, dessen Melodien nicht selten sommerlich-gute Laune erzeugen. Da steckt ohne Zweifel musikalischer Tiefgang dahinter, dessen Hauptzweck es aber stets bleibt, dem Hörer eine gute, spaßige Zeit zu bereiten.
Das mag bei einigen Songs besser funktionieren als bei anderen, aber letztendlich gibt es maximal ein, zwei Songs auf der Platte, die man irgendwie noch als Lückenfüller bezeichnen könnte.

Fazit:
Geiler oldschooliger Hard Rock/Heavy Metal mit progressiven und neoklassischen Einflüssen, der eine gute Zeit haben und bereiten will. Mission erfolgreich!

Anspieltipps:
„Endless Life“, „Dusty Road“, „Stargazer“ und „How Many Tears“

Jannis

HAMMERFALL – Avenge the Fallen

Trackliste:

01. Avenge the Fallen
02. The End Justifies
03. Freedom
04. Hail to the King
05. Hero to All
06. Hope Springs Eternal
07. Burn it Down
08. Capture the Dream
09. Rise of Evil
10. Time Immemorial

 

Spielzeit: 46:54 min – Genre: Heavy Metal – Label: Nuclear Blast Records – VÖ: 09.08.2024 – Page: www.facebook.com/hammerfall

 

DIE Retter des Heavy Metal sind wieder zurück mit neuem Futter! Mit neuem, altem Label und nach wie vor personell unverändert kommen HAMMERFALL mit ihrem neuen 13. Album „Avenge the Fallen“ um die Ecke.
Was soll man über die Band noch groß schreiben die seit über 30 Jahren im Geschäft ist? Ihre letzten Alben waren vielleicht nicht immer allererste Sahne und es machte sich vielleicht auch etwas Abnutzung breit. Aber man darf ja als alter Fan, wie auch ich einer bin, die Hoffnung nicht aufgeben und von daher bin ich ziemlich unbedarft an die neue Scheibe rangegangen. Von den Musikern selbst kommen wie meistens vorab nur die besten Eindrücke zu den neuen Songs.

Daher starten wir mal direkt mit dem Titeltrack „Avenge the Fallen“ als Opener. Dieser beginnt wie ein Schlachtruf, passend zum Titel. Man fühlt sich in einen Fantasyfilm versetzt. Ein guter Track der schnell als typischer HAMMERFALL Midtempotrack „abgestempelt“ werden kann, aber die Nummer ist vielschichtiger als man zuerst denkt!
Das schnelle und überlange „The End Justifies“ folgt dann als nächstes, wo die Band ihren Kritikern des letzten Albums Lügen straft denn hier haben wir eine tolle Hymne die auch auf dem Erfolgsalbum „Legacy of Kings“ hätte stehen können, top!
„Freedom“ groovt dann recht ordentlich und „Hail to the King“ ist ein epischer Leckerbissen der jedem Fan direkt munden sollte.
Über das klassische „Hero to All“ geht es in den Mittelteil wo die atmosphärische Ballade „Hope Springs Eternal“ sowie die schnelle, melodische Abrissbirne „Burn it Down“ wartet.
Und auch im letzten Drittel lässt man von der Qualität her nicht wirklich nach und hat mit „Rise of Evil“ sowie dem abschließenden „Time Immemorial“ noch zwei absolute Hits im Gepäck die jedem Bandfan gefallen sollten!

So, also für mich strafen HAMMERFALL die Kritiker der letzten Alben definitiv Lügen! Ja auch hier erfindet man das Heavy Metal Rad nicht neu, aber die Songs sind wieder wesentlich zwingender als zuletzt und eine glasklare Steigerung zu den letzten Veröffentlichungen. Man atmet den Spirit der Anfangstage und hat tolle Hits im Gepäck. Klassische Heavy Metalfans sowie Anhänger der Band dürften auf jeden Fall zufrieden sein und für mich geht es absolut verdient in die vordersten Punkteränge mit der entsprechenden Kaufempfehlung!

Julian

 

 

 

WALLOP – World on Fire

Trackliste:

01. Battle Cry
02. World on Fire
03. Hellfire
04. American 4-4-0
05. Stand Up
06. Hell on Wheels
07. Strike Down
08. Darkness Comes Rising
09. Blinded Eyes
10. One Track Mind

 

Spielzeit: 39:35 min – Genre: Heavy Metal – Label: MDD Records – VÖ: 11.07.2024 – Page: www.facebook.com/Wallop69

 

2020 kehrten die deutschen Underground Metaller von WALLOP wieder zurück auf die Bildfläche und brachten Neuaufnahmen ihrer alten Songs unter dem Namen „Alps on Fire“ unter das Volk.
Möglich machte dies der Ausstieg von Schlagzeuger Stefan Arnold bei GRAVE DIGGER, der übrigens nicht im Guten standfand, aber das ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall hatte Stefan dann Zeit sich um sein eigentliches Baby wieder mehr zu kümmern!
Und das merkt man auch jetzt, denn knapp 2 Jahre nach dem Comeback gibt es schon ein neues Album mit Namen „Hell on Wheels“, wo man wieder 10 knackige Oldschool Metaltracks für die Fans zusammengestellt hat, auf die Ohren.

Die Eröffnung gelingt dann mit „Battle Cry“ schon mal ganz ordentlich, schneller Old School Metal der von seinen satten Drums und den knackigen Riffs lebt. Ein Chorus auf dem Punkt, so liebt das der Traditionalist!
Der Groover „World on Fire“ übernimmt dann das Ruder übergibt dann an das zackige „Hellfire“ und mit dem Stampfer „Amercian 4-4-0“ haben wir dann wieder den nächsten absoluten Überhit des Albums zu verzeichnen. Ein interessanter Songaufbau paart sich mit Melodic und Eingängigkeit, klasse.
Das schnelle „Stand Up“ ist dann wieder was für den traditionellen Metaller bevor der Titeltrack „Hell on Wheels“ wieder in die Hitwohlfühlzone vordringt.
Der letzte Plattenabschnitt bietet dann bei „Strike Down“ leichte METALLICA Vipes zu Beginn, mit „Darkness Comes Rising“ eine etwas episch angehauchte Nummer und mit „Blinded Eyes“ den nächsten absoluten Hit der Scheibe.
Das schnelle „One Track Mind“ beschließt dann eine Platte an der traditionelle Metaller viel Freude dran haben werden.

Für die breite Masse ist das neue WALLOP Album wieder nichts geworden, aber ich denke das möchte die Band auch gar nicht! Sie möchte bei den klassischen, traditionellen Metallern ankommen und das tun sie auf jeden Fall.
Die neue Scheibe bleibt da der Linie treu und richtet sich absolut an der Zielgruppe aus.
Daher geht das neue Album mit der exakt gleichen Benotung wie auch schon das letzte Comebackalbum durch die Ziellinie und ich gebe den gleichen Hinweis wie unser Jannis beim letzten Mal. Traditionalisten können sich gerne noch den ein oder anderen Punkt obendrauf rechnen!

Julian

 

VOICE – Holy Or Damned

Trackliste:

01. Nevermore
02. The Silence Of Prescience
03. In This World
04. Dream On
05. Schizo Dialogues
06. Tears In The Dust
07. Chatroom Whispering
08. Privateer (Bonus Track)
09. Let’s Go Ahead (Bonus Track)
10. Only Grey Remain (Bonus Track)
11. Petrified Dreams

Spielzeit: 64:57 min – Genre: Heavy Metal – Label: Massacre Records – VÖ: 12.07.2024 – Page: www.facebook.com/VOICEmetalband

 

Mal wieder Zeit für eine Heavy-Metal-Band aus Deutschland, von der ich im Leben noch nicht gehört habe. Angesichts der weniger als 700 Facebook-Fans wage ich zu behaupten: Ihr auch nicht.
Also, kurze Bandvorstellung: VOICE gibt es seit 1996, dann haben sie bis 2003 vier Alben veröffentlicht und sind dann für 14 Jahre von der Bildfläche verschwunden, um 2017 wieder aufzutauchen und nun 2024 ihr sechstes Album, „Holy Or Damned“, rauszubringen.
Wenn man sich Bands wie BRAINSTORM (an die VOICE gerne mal erinnern) oder RAGE anschaut, weiß man: Deutsche Bands können sehr gut zwischen Heavy und Power Metal pendeln. Das tun VOICE auch. Kompositorisch ist das schon Heavy Metal, mit schöner zum Vibrato neigender Stimme von Oliver Glas, der standardmäßig in tieferen Sphären unterwegs ist, in höheren aber einen ebenso hervorragenden Job macht. Sehr melodieorientierter Heavy Metal aber, der sich nicht scheut, einen Großteil seiner Songs mit kleinen AddOns wie Orchester-Instrumenten, E-Orgel, Klavier, Chor, nicen Glocken oder subtilen Synthesizern anzureichern. All das jedoch so geschickt in den Hintergrund verwoben, dass die Metal-Ebene der Platte nicht verwässert wird. Allenfalls die Streicher oder das Klavier dürfen mal mehr an die Oberfläche, aber auch nur da, wo wirklich angemessen. Größtenteils sind die Songs im Midtempo gehalten, gut nickbar, mit erfreulichen Ausbrüchen in schnellere BPM-Zahlen.
Produktionstechnisch ist „Holy Or Damned“ echt gut geworden, lediglich die Orchestersounds klingen etwas billig, wenn sie nicht von ausreichend Band-Action umgeben sind. Sonst stimmt hier alles, die smooth eingefügten Backing Vocals, ein stabiles Drumset, guter Basssound.
Apropos Basssound: Darf der Bass sich mal mehr austoben, beweist er fantastisches Fingerspitzengefühl in seinen Lines, dem steht der Rest der Band aber auch in nichts hinterher. Die Arrangements, das Gespür für das konstruktive Zusammenspiel der Instrumente, des Gesangs und der kleinen Bonus-Sounds ist top. Das Album wirkt quasi durchgängig intuitiv absolut stimmig, ohne dass einer der Instrumentalisten zwischendurch mal seine Extrawurst-Minute bräuchte und dadurch das Gesamtbild stört.
Kleine progressive Elemente sind auch am Start, aber so wenig nach Aufmerksamkeit heischend, dass man sie nicht bemerken würde, würde man nicht explizit darauf hören.
Melodietechnisch erfüllt die Komposition ihren Zweck, bleibt aber doch oftmals auf gutem Durchschnittsniveau, was auch soweit der einzige Kritikpunkt ist, der bei „Holy Or Damned“ wirklich zu Buche schlägt. Das Ding gehört nicht zu denen, die man einmal hört und dann einen Monat später wieder auf ein Lied stößt und sich dann direkt daran erinnert. Klar, Melodien sind durchgängig vorhanden, oft groß, intensiv und nicht selten emotional, aber an diesem Punkt hat man wohl doch etwas zu oft auf Routiniertheit gesetzt.

Fazit:
Handwerklich macht den Jungs von VOICE keiner was vor, und ihr neuster Longplayer ist alleine deswegen schon einen Hördurchgang wert. Wer melodiöse Offenbarungen sucht, findet hier nicht ganz zu seinem Glück, aber „Holy Or Damned“ ist hervorragend gemachter melodischer Heavy Metal von talentierten Musikern, die am lebenden Objekt gelernt haben, anstatt das Lehrbuch lesen zu müssen.

Anspieltipps:
„Tears In The Dust“, „In This World“, „Schizo Dialogues“ und „Let’s Go Ahead“

Jannis

THEN COMES THE NIGHT – Start The Change

Trackliste:

01. Start The Change
02. Roar Out Your Anger
03. The Gypsy Curse
04. Princess Of The Heart
05. Leather On Leather
06. Badass D
07. In My Mind
08. Arose From The Graves
09. Zeitgeist
10. Hero Of Your Dreams

 

Spielzeit: 46:51 min – Genre: Heavy/Power Metal – Label: Metalapolis Records – VÖ: 26.07.2024 – Page: www.facebook.com/thencomesthenight

 

Nicht selten sitzt man als Albumrezensator vor einem gut gemachten Metal-Album und fragt sich, was man dazu eigentlich großartig sagen soll. Da ist „Start The Change“ von THEN COMES THE NIGHT doch mal eine willkommene Abwechslung. Das ist das zweite Album der Baden-Württemberger, und eine nette Nostalgieveranstaltung in Sachen deutscher Power Metal plus X.
Die Jungs haben sich auf ihrem neuen Longplayer ordentlich ausgetobt und bedienen sich sowohl bei Rock’n’Roll-Vorbildern („Princess Of The Heart“), als auch bei Größen wie GAMMA RAY (deren Spirit insbesondere beim unbekümmert fröhlichen Opener zur Geltung kommt) und AVANTASIA (exemplarisch: Der Chorus von „Roar Out Your Anger“). Dazu kommt als besonderes Merkmal ein Hang zu musicalesken Kompositionen, der sich am deutlichsten beim hervorragenden und angemessen kitschigen „In My Mind“ zeigt. Dieser Hang zieht sich durch einen Großteil der Songs, nicht immer so brechhammerartig, oft auch subtiler, zeigt sich an kleinen unvorhergesehenen Wendungen, Tempowechseln und unkonventionellen Melodielines. Dazu kommen diverse feine Details wie Glocken, Glockenspiele, kleine elektronische Elemente, Streicher, Klavier und sparsam dosierte, dann aber auch voll reinhauende Chöre, wie beispielsweise beim finalen melancholisch-feelgoodigen „Hero Of Your Dreams“, das davon entscheidend bereichert wird.
Musikalischer Skill ist durch die Bank vorhanden, der Großteil der Songs entfaltet einen eigenen Charakter, der für Wiedererkennungswert schon nach dem ersten Hördurchgang sorgt.
Das alles ist in hohem Maße positiv und hebt „Start The Chance“ von vielen Heavy/Power-Metal-Alben ab. Klar, nicht jeder Part unterhält gleichermaßen und der ein oder andere Chorus wird überstrapaziert, aber die Platte hat ohne Frage mehr als genug von „dem guten Shit“ auf Lager.
Abstriche werden leider beim Sound gemacht. Nicht nur hat man sich dazu entschieden, auf die Snare fast durchgängig einen weiteren seltsamen Sound draufzulegen, an den zumindest ich mich bis zum Ende des Albums nicht gewöhnen konnte. Dazu scheint die eigentlich okaye wenngleich nicht final detaillierte Produktion von Song zu Song noch einmal zu variieren. Da fragt man sich nach dem nicen Basssound bei „The Gypsy Curse“ dann bei „Badass D“ doch, wo der Bass eigentlich geblieben ist. Hier wäre mehr Stringenz in der Produktion, ein vernünftiger Snaresound und etwas mehr Feinarbeit wirklich gut gewesen.

Fazit:
Aber immer, wenn man sich gerade über irgendwas am Sound aufregt und überlegt, die Gesamtwertung runterzufahren, kommt ein Part oder Detail in einem Song, von dem man dankbar ist, dass man ihn überhaupt mal zu hören bekommt. Fans, die Audioqualität an oberster Stelle sehen und sich lieber ein fett produziertes Standardalbum als ein soundtechnische Mängel aufweisendes kreatives Album mit Eigenständigkeitswert geben, werden mit „Start The Change“ wohl ihre Problemchen haben. Wer aber über ein paar Makel hinwegzusehen bereit ist, wenn er dafür etwas musikalisch besonderes und enorm unterhaltsames bekommen kann, dem sei die neue „Then Comes The Night“ wärmstens ans Herz gelegt!

Anspieltipps:
„Start The Change“, „In My Mind“, „Arose From The Graves“ und „Hero Of Your Dreams“

Jannis

SKYEYE – New Horizons

Trackliste:

01. The Descenders
02. Fight!
03. Far Beyond
04. Railroad of Dreams
05. Saraswati
06. New Horizons
07. The Voice from the Silver Mountain
08. Forgotten Nation
09. Nightfall
10. The Emerald River
11. 1917

Spielzeit: 57:13 min – Genre: Heavy Metal – Label: Reaper Entertainment – VÖ: 19.07.2024 – Page: www.skyeyeband.com

 

Vor knapp 3 Jahren ballerte mich das letzte Album „Soldiers of Light“ der Slowenen SKYEYE regelrecht aus dem Sessel! Die Mischung aus NWOBHM und Heavy Metal war so gut und abartig eingängig, dass ich damals fast die Höchstnote zücken musste.
Jetzt hat man sich mit dem neuen Album „New Horizons“ neue Maßstäbe gesetzt, jeder Song soll eine eigene kleine Welt darstellen/erzählen und geht noch mehr in die traditionelle Metalrichtung.
Wenn es mit den rechten Dingen zugeht, muss jetzt also mit dem neuen Album die Höchstnote erreicht werden! Mal schauen ob das die Jungs auf dem neuen Diskus, auch schaffen.

Ich war auf jeden Fall sehr gespannt als ich den ersten Track „The Descenders“ gestartet habe, und direkt begrüßen mich die kraftvollen Riffs und die satten Drums die mich sofort wieder an die großen Überväter IRON MAIDEN erinnern! Eine knackige Nummer direkt zu Beginn die sofort Lust auf mehr macht und sich auch direkt zum Ohrwurm mausert. Ein starker Beginn!
Voll auf die Zwölf ist dann auch das anschließende „Fight!“ Im ersten Moment kommt es einen recht banal und gewöhnlich rüber, aber es steigert sich auf jeden Fall, versprochen.
Nachdem etwas zu sehr nach Standardmetal tönenden „Far beyond“ haben wir dann im Mittelteil ein Überangebot an Hits die uns nur so um die Ohren gehauen werden!
Angefangen von der geilen Vorabsingle „Railroad of dreams“ über den Epicbrecher „Saraswati“ und den Titeltrack „New Horizons“ hier sitzt jede Note und die Stücke brennen sich metertief in die Gehörgänge ein. Hier laufen die Jungs insgesamt richtig zu Hochform auf!
Und apropos episch, das ist auch die nächste Nummer „The Voice from the Silver Mountain“. Hier kommt ordentlicher BLACK SABBATH oder DIO Vipe rüber. Der Gesang ist hier stellenweise, einfach nur Zucker! Ebenfalls also wieder eine absolute Ohrbombe hier die uns hier zum Besten gegeben wird.
Über das klassische „Forgotten Nation“ geht es dann in das letzte Drittel welches mit dem melodischen „Nightfall“ und dem abschließenden Epicbrocken „1917“, was ein geiler Track, der Hammer, sowie dessen Einleitungsstück „The Emerald River“ auch wieder erstklassig ausgestattet ist!

Wow, also auch das neue SKYEYE Album kratzt definitiv an der Höchstnote und bewegt sich somit auf der exakt gleichen Bewertung wie der Vorgänger. Das erste Drittel kostet den Jungs etwas die absolute Topbewertung, wobei das auch echt Meckern auf hohem Niveau ist! 9,5 Punkte, fast besser geht es gar nicht und glasklar geht hier die absolute Kaufempfehlung an die Fans der Band und der angesprochenen Genre sowie Einflussbands raus. Ganz großes Kino, Gratulation nach Slowenien!

Julian

 

DREAM EVIL – Metal Gods

Trackliste:

01. Metal Gods
02. Chosen Force
03. The Tyrant Dies at Dawn
04. Lightning Strikes
05. Fight in the Night
06. Master of Arms
07. Born in Hell
08. Insane
09. Night Stalker
10. Y.A.N.A

 

Spielzeit: 41:26 min – Genre: Heavy Metal – Label: Century Media Records – VÖ: 26.07.2024 – Page: www.facebook.com/DreamEvilOfficial

 

Das der Heavy Metal nach wie vor lodert das haben die Jungs von DREAM EVIL schon häufig bewiesen! Die Jungs um Mastermind Frederik Nordström und Sänger Niklas Isfeld sind seit 2002 im Geschäft und haben schon einige Alben auf dem Buckel.
Sieben Jahre nach dem letzten Album „SIX“ kehrt man nun endlich zurück um den Metaljüngern mit „Metal Gods“ die neuste Dosis feinsten Heavy Metalstoffs der auch immer mal wieder in den Power Metal reinfährt und der Albumtitel erinnert auch nicht von ungefähr an JUDAS PRIEST, dazu gleich mehr!

Direkt mit dem Titeltrack „Metal Gods“ beginnt die Reise sehr druckvoll! Textlich findet man allerlei Huldigungen der Metal Götter, von daher passt der Titel hier perfekt. Ein Banger erster Güte der als Dosenöffner und Livetrack gleichermaßen bestens geeignet ist!
„Chosen Force“ ist richtig schön melodisch gehalten, hat sogar ein paar sanftere Töne parat und ist zwar sehr gegensätzlich zum Opener, bei weitem aber nicht wirklich schlechter, nur anders halt. Tolle Nummer mit absoluten Ohrwurm Potential!
„The Tyrant Dies at Dawn” kommt dann mit RUNNING WILD Feeling daher, da kann ich mir nicht helfen.
Wo wir schon bei Vergleichen und Einflüssen sind, „Lightning Strikes“ ist dann die IRON MAIDEN Hommage, man achte nur mal auf die Gitarrenriffs.
Im Stile vom Opener geht es dann härtetechnisch wieder mehr zur Sache beim folgenden „Fight in the Night“. Auch hier kommt einen als Vergleich mit ACCEPT eine sehr bekannte Band ins Hirn. Knackig bahnt sich die Nummer ihren Weg aus den Boxen und bleibt dann relativ schnell im Ohr hängen.
Wesentlich rockiger geht man dann bei „Masters of Arms“ zur Sache bevor bei „Born in Hell“ wieder die brachiale Keule rausgeholt wird.
Im letzten Drittel haben wir das alte Bild, mal etwas sanfterer Metal wie bei „Insane“ oder krachend mit etwas Epic wie bei „Night Stalker“.
Ein toller Hit versteckt sich dann noch beim abschließenden „Y.A.N.A“ welches schön abwechslungsreich gehalten ist und episch richtig zündet!

Ganz klar, „Metal Gods“ ist wie der Name schon sagt, eine Hommage an die großen Bands geworden, das merkt man an vielen Stellen der Songs! Ein Fest für den traditionellen Banger mit dem modernen Sound der Band.
Das Album macht definitiv ordentlich Laune und man wird nicht enttäuscht werden. Hits sind genauso wie der ein oder andere Standardtrack an Bord, aber insgesamt ist man hier klar auf Kurs, was DREAM EVIL Anhänger auf jeden Fall freuen wird!

Julian