PAINTED SCARS – Kintsugi

Trackliste:

01. Freedom
02. Glow In The Dark
03. Knock Knock
04. Life And Alive Liquid Gold
05. Won’t Give Up

 

 

 

 

Spielzeit: 24:01 min – Genre: Heavy Rock – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 16.08.2024 – Page: https://www.facebook.com/PaintedScars

 

PAINTED SCARS eine 2023 formierte neue und junge Heavy Rock Band aus Belgien will mit ihrer EP „Kintsugi“ ein Wort im Haifischbecken das sich Rockzirkus nennt mitreden. Zur Band gehören Sängerin Jassy „Hyacien“ Blue, Kevind De Brauwer und Yannick Rottiers an den Gitarren, Jens Van Geel an Bass und Bram Vermeir am Schlagzeug. Nachdem die Mehrzahl Songs schon im Vorfeld veröffentlicht wurden folgt nun die EP, also wird es Zeit PAINTED SCARS mal zu versuchen ob die Belgier*in schmecken. Erfreulicher Weise liegen die Songs als MP3 mit 128 kbps vor die alles andere als sauber und gut klingen, und als Wave die sich normal anhören.

Die Stimme von Jassy hat was, und befindet sich in einer angenehmen Tonlage, die Gitarren brüllen volles Rohr aus den Boxen, der Bass befindet sich im hörbaren Hintergrund und die Drums hauen alles zu Brei. Ein gewisses Maß an Aggressivität kann man ab Song #1 hören, Der Song haut eine Kerbe in die Trommelfelle und hinterlässt eine gewaltige Spur. Die Produktion ist kein hochgezüchtetes steril Anabolika Monster sondern zeigt noch Kanten geht dabei aber in Ordnung.

Die Mucke ist schon etwas schwerer zu verdauen, nicht schlecht dabei aber es kommen Hard Rock Songs auf den Tisch die teils mit harten Metal Riffs ausgestattet wurden sich aber bei der Härte nach Hard Rock anhören. Irgendwie schafft es die Band einen Hybriden aus Hard Rock und Groove Metal zu schaffen der beide Fanlager ansprechen sollte und auf Anklang treffen sollte. Vergleichen kann man mit einer moderneren nicht ganz so melodischen Version von ADRENALINE RUSH, MAVERICK mit Frontfrau und HALESTORM auf dem Groovetrip. Eine chaotische Umschreibung die sich um eine Welt besser anhört als sie sich liest. Das Cover Artwork ist eine Mischung aus John Sinclair Roman, Pacific Rim, Batman und Tomb Raider Femme Fatale und passt eigentlich sehr getroffen zur Mucke. Keine schlechte Vorstellung der Band aus Belgien.

“Freedom” geht die EP sehr flott an, „Glow In The Dark“ ein sehr aggressiver Rocker. “Knock Knock” marschiert auch voll nach vorne und kann dabei was, “Life And Alive” befindet sich irgendwo im Mittelfeld zwischen Hard Rock und Groove Metal mit coolem Refrain, “Won’t Give Up” hier schimmert der Groove Metal mit Growls im Hintergrund durch.

Balle

GHOST – Rite Here Rite Now

Trackliste:

01. Imperium
02. Kaisarion
03. Rats
04. Faith
05. Spillways
06. Cirice
07. Absolution
08. Call Me Little Sunshine
09. Watcher In The Sky
10. If You Have Ghosts (Chamber Version)
11. Twenties
12. Miasma
13. Mary On A Cross
14. Respite On The Spitalfields
15. Kiss The Go-Goat
16. Dance Macabre
17. Square Hammer
18. The Future Is A Foreign Land

Spielzeit: 90:20 min – Genre: Irgendwie Theatralic / Bombast Heavy Rock – Label: Loma Vista Recordings / Concord – VÖ: 26.07.2024 – Page: www.facebook.com/thebandghost/

 

Nachdem ich vor über zwei Jahren das Studioalbum „Impera“ vom Heavy Rock Phänomen, ich spreche hier von einem Big Player oder Megaseller mit Grammy-Auszeichnung im Rockzirkus, GHOST (um den charismatischen Papi Emeritus auch Tobias Forge genannt) aus Schweden reviewte war es irgendwie klar das ich dieses Live Album auch durch die Mangel drehe. Konnte „Impera“ bei mir für Begeisterung und offene Kinnlade sorgen und die Vorfreude dabei auf das kommende nächste Bollwerk ins unermessliche steigern, also bis zum nächsten Studioalbum mal schnell die Live Scheiblette durchgewurschtelt. Vom von mir angesprochenen Album befinden sich gleich vier Songs plus dem Intro auf dieser Zusammenstellung, von Album #3 „Meliora“ schaffte es ein Song und von Album #4 „Prequel“ schafften es auch vier Songs drauf. Auch darauf und fester Bestandteil der Live Setlist von GHOST sind der Smash-Hit und Übersong leider nur als Single-B Site veröffentlichte Kracher „Mary On A Cross“, „Square Hammer“ und ein bisher unveröffentlichter Song mit dem Titel „The Future Is A Foreign Land“.

Dieses Album stammt vom ersten Konzert-Kinofilm von GHOST, die sich zu einer sehr schweren Marke entwickeln und bis auf den letzten Song Live im September 2023 im Kia Forum, Los Angeles aufgenommen wurden. Das Patentrezept für den Erfolg von GHOST lässt sich nicht wirklich erkennen, aber so zwei bis drei Eigenschaften sind die Inszenierung der Band bestehend aus Papi Emeritus und den Nameless Ghouls die auf einer Geheimhaltungsstufe eines James Bond 007 stehen, das ist eine Eigenschaft die GHOST ausmacht. Dann kommt noch dazu das der Papa ein verdammt cooles Charisma besitzt und auf der Bühne rumwerkt wie ein von Tim Burton angetriebener Freddy Mercury, so lässt sich der Paps am besten von der Präsenz beschreiben. Und die Songs dürfen nicht fehlen, entweder kommt brachial Metal zum Einsatz oder die Band geht im seichten Rock mit viel Melodie und poppigen Vibes wie bei „Mary On A Cross“ oder „Dance Macabre“ an den Start. Egal ob jetzt Metal oder Pop-Rock als Stil genutzt werden sind GHOST eine Bank und beherrschen den Balanceakt auf dem Drahtseil zwischen Kommerz und Nischenerscheinung. Allerding befinden sich die Songs jederzeit auf einem Niveau für das sehr viele andere Bands ganze Nationen töten würden. Vielleicht spielt das Bühnenbild das dem inneren einer Kathedrale gleicht auch eine kleine Rolle beim Erfolg. Der einfach darin besteht genau das zu bieten was keine andere Band zu bieten hat und zieht sein Ding gnadenlos ohne Rücksicht auf Verluste voll durch. Das könnte den Erfolg eines mehr oder wenige totgesagten Genres mit seinen Subgenres erklären, und natürlich das Phänomen GHOST das ihren Anteil dazu beiträgt, sehr viele Alben verkauft, Millionen Streams auf allen digitalen Plattformen generieren kann, große Hallen, Arenen und Stadien mühelos füllt, und dabei keinen Wert darauf legt was angesagt ist oder nicht. Genau so kann man GHOST am besten beschreiben und den Erfolg begründen.

Also kann man GHOST das Zeugnis ausstellen absolut alles richtig zu machen, wenn man ein Livevideo auf YouTube ansieht und die Stimmung betrachten, ist der totgesagte mehr oder weniger harte Sound noch lange nicht am Ende. Den GHOST halten die Fahne der härteren Mucke soweit hoch das sie fast schon unerreichbar erscheint. Ein starkes Stück Livedokument was die Schweden hier an den Start bringen, für alle die eine total abgefahrene Mischung aus AVANTASIA, ABBA, QUEEN und auch MEAT LOAF und METALLICA meets ROXETTE miterleben wollen, zugreifen und genießen.

GHOST stehen für durchgeknallten Heavy Rock der Extraklasse der sowohl als totaler Wahnsinn wie auch Genial zu bezeichnen ist und momentan das non plus ultra im Theatralic und Bombast Hard N Heavy Bereich darstellt. An GHOST kommt momentan keiner so schnell vorbei, hoffentlich kommt der Paps bald wieder nach Deutschland.

„Imperium” ein dramatischer Einstieg in 90 Minuten erstklassige Unterhaltung, erinnert mich an QUEEN mit DEEP PURPLE Wurzeln, „Kaisarion” sehr stimmig und eingängig, ein typisches Liveset Aushängeschild. „Rats” geht sehr kräftig nach vorne bis das Drama in der Bridge gespannt wird und sich im Refrain entlädt, „Faith” spielt den gewalt Metal Warrior mit coolem Refrain. „Spillways” ABBA sind Back mit einem Knall mischen sie den Rocksektor auf, „Cirice” ein schleppender Song mit Metalriffs. „Absolution” hier kommt die Eingängigkeit und Hitgarantie von GHOST wieder voll zum Tragen, „Call Me Little Sunshine” was für ein Song erinnert vom Riffing an METALLICAS Hit „One“. „Watcher In The Sky” ein Groove Monster von der besten Sorte, „If You Have Ghosts (Chamber Version)” hier hat bestimmt MEAT LOAF eine Lächeln auf seinen Lippen auf Wolke 7 und prostet DIO, STEVE LEE und LEMMY gutgelaunt zu. „Twenties” hier geben die Schweden die Glam Metaller, „Miasma” ein stimmiges Instrumental mit umwerfender Melodie und Saxophonklängen die als Intro des „Dance Macabre“ Videos dienen. Und hier ist er der Smash-Hit „Mary On A Cross” mit dem größten #1 Hit Potential der letzten Dekaden, ein Jahrhundert Song und die Hymne des 21. Jahrhunderts, an Eingägnigkeit nicht zu überbieten (hier triffen „Cotton Eye Joe“ auf ROXETTE mit dem kürzesten Gitarrensolo). „Respite On The Spitalfields” hier wird wieder sehr viel Drama verwendet, „Kiss The Go-Goat” wieder so ein typisches GHOST Schmankerl das jedem Rock Fan schmecken sollte. „Dance Macabre” hier trieben die Schweden ihre durchgeknallte genialität zum ersten mal auf die Spitze die seitdem nicht mehr vom Paps verlassen wurde, ROXETTE trifft auf QUEEN mit ABBA Vibes – geht’s noch verrückter, nicht wirklich aber „Mary On A Cross“ hält spielend mit. „Square Hammer” der Metalwahnsinn überwindet jedes Hindernis, „The Future Is A Foreign Land” der Paps haut einen raus und wildert im Retro / Vintage Rock (mit leichter Tendenz zum Italo-Western Gitarrensound) der 70er Jahre das es eine wahre Freude ist, da darf man auf das nächste Studioalbum gespannt sein was da auf den Hörer hereinbricht.

Balle

Dieses Video stammt von einer Show in Tampa

LORDI, ALL FOR METAL und SUPREME UNBEING auf der „Unliving Pictour Show 2024″ in München am 27.04.2024

Am 27. April machten LORDI auf ihrer „Unliving Pictour Show 2024″ halt in München, als Support kamen ALL FOR METAL und SUPREME UNBEING mit. Leider verpasste ich auf Grund der Sperrung einer Stammstrecke der S-Bahn die erste Band SUPREME UNBEING. Zu deren Qualität kann ich nichts berichten. Es war abzuwarten ob die Kombination von LORDI und ALL FOR METAL harmoniert oder ob es nicht funktioniert.

Als ich in der Location, dem Backstage eintraf waren ALL FOR METAL schon in ihrem Set. Wie auch schon im September des Vorjahres lieferte ALL FOR METAL eine sehr gute Show und sorgten für beste Stimmung. Es kamen neue sowie Titel vom Debütalbum zum Zug. Tetzel hat durch seine Statur alleine schon eine gewaltige Bühnenpräsenz die durch seine tiefe Stimme noch um ein Vielfaches verstärkt wird. Das Songmaterial von ALL FOR METAL ist von den Themen sicher Ansichtssache und wurde schon X-fach ausgenudelt aber die Art wie sie in Szene gesetzt werden hat schon ein gewisses Maß an Faszination. Eingängig und catchy sind sie allemal, überzeugen können sie auch, also soweit alles richtig gemacht und ein Spektakel abgefeuert. Man darf auf das zweite Album gespannt sein ob es eine Steigerung geben wird oder der Standard gleichbleibt, nach unten wird es auf keinen Fall gehen.

www.facebook.com/allformetalofficial

Nach der Umbauphase öffneten LORDI ihren Horrorladen, wie auch schon die Vorband hatten LORDI einen Bombensound mit viel Druck und der richtigen Lautstärke. LORDI gaben sechs Songs vom aktuellen Album „Screem Writers Guild“ zum Besten, und dann noch die zahlreichen Bandklassiker die sich im Laufe der Karriere und mittlerweile dreizehn Alben angesammelt haben. Da ich LORDI vorher noch nicht Live gesehen habe glich der Bühnenaufbau wie ein Gruselkabinett von Madame Tussaud inszeniert. Könnte aber auch das Gruselschloss von Francula oder Drankenstein im Miniformat gewesen sein, die Kostüme der Band machen was her, obwohl die Bühne des Backstage nicht gerade viel Platz lässt kam doch ein gewisses Feeling auf. Das Set war gut gewählt, da kann man bestimmt diskutieren welcher Song Live besser ankommt oder auch nicht aber das Set war gelungen. Das Stageacting und die Bühnenpräsenz der gesamten Band war zu jeder Zeit vorhanden, mit den Kostümen, Plateauschuhen und der tiefen Stimme von Mr. Lordi wurde eine unheilvolle und gespenstische Atmosphäre erzeugt. Die Band war sehr gut drauf und lieferte einen perfekten Auftritt, dass Publikum hatte beste Laune und feierte die Band ab. Allerdings hatte ich irgendwie das Gefühl das bei ALL FOR METAL die Stimmung im Publikum einen Bruchteil besser war, aber das kann auch getäuscht haben. In dieser Topform wie sich die Band präsentierte kann man LORDI nur weiterempfehlen um sich einen kleinen Horrorladen mit cooler Livemucke anzusehen.

www.facebook.com/LordiOfficial

Setlist LORDI:

Unliving Picture Show
Lucyfer Prime Evil
Blood Red Sandman
Wake The Snake
The Children Of The Night
Daed Again Jayne
Inhumanoid
Thing In The Cage
Shotgun Divorce
Who’s You Daddy
Devil Is A Loser
Hard Rock Hallelujah
Wold You Love A Monsterman
My Heaven Is You Hell
In The Castle Of Dracoolove
Scarecrow
Kalmageddon

Text: Balle / Bilder: Fonse Demmelhuber

Hell In The Skies – II (EP)

Trackliste:

01. Fields Of Betrayal
02. Vicious Scorn
03. Riotous Uproar
04. Sad & Done
05. Mental Asylum
06. Prince Of Wallachia

 

 

 

Spielzeit: 29:47 min – Genre: Swamp Metal – Label: metalloscope-music – VÖ: 15.05.2024 – Page: www.facebook.com/hellintheskies

 

Swamp Metal. Jah, Freunde, ich kann doch auch nicht sagen, warum sich das so nennt, aber das ist laut Bandinfo das Genre der EP, der wir uns heute widmen: „II“ von HELL IN THE SKIES. EP heißt, immerhin eine halbe Stunde Spieldauer und sechs Songs, was stabil ist, wo doch einige andere Bands 35 Minuten bereits als Album bezeichnen. Und was ist Swamp Metal nun genau? Nun, ein Mix aus Heavy Rock, Doom Metal, dazu ein bisschen Stoner und Alternative, der von Leuten aus Eberswalde gemacht wird.
Und wie machen die das so? Zuerst einmal mit einer rohen nach Handarbeit klingenden Produktion, die jetzt nicht überwältigt, aber auch nicht negativ auffällt. Dazu Musiker, die ihr Handwerk beherrschen und eine vielseitige Gesangsperformance. Die geht von klarem klassischem Doom-Gesang der BLACK-SABBATH-Art bis hin zu rau aggressivem Rockgesang und im letzten Song zum Ende hin auch noch bis hin zu unklaren Vocals. Der Doom-Gesang sitzt bestens, die unklaren Vocals durchaus auch, obwohl sie an der Stelle vielleicht gar nicht hätten sein müssen. Und auch die Zigaretten-und-Whiskey-Stimme passt, auch wenn man mit dem Opener „Fields Of Betrayal“ angesichts einiger kleiner etwas schräger Stellen diesbezüglich skeptisch ins Album starten mag.
Der erste Track und „Mental Asylum“ sind die beiden Tracks, die weitgehend als Heavy Rock durchgehen würden, sind auf jeden Fall korrekt aber doch die unspektakulärsten auf „II“. „Vicious Scorn“ dürfte den unwissenden Hörer nach Track 1 doch sehr überraschen, mit starken Oldschool-Doom-Spirit und zeitweise doch einem guten Stück weniger Härte. Doomig bleibt es auch bei „Riotous Uproar“, das tempotechnisch etwas mehr geben darf, im Endpart aber umso schöner schleppt.
Und „Sad & Done“ ist ganz zurückhaltend, mit Percussion, Akustikgitarre, subtilem Aufbau, insgesamt sehr stimmungsvoll. Zu guter Letzt kommt dann noch „Prince Of Wallachia“, das einen coolen Groove auspackt und angenehm zwischen langsam und schneller, härter und weicher pendelt.
Musikalisch finde ich die doomigeren Songs ein wenig kreativer, während ein „Fields Of Betrayal“ keinesfalls schlecht ist, aber weniger in Erinnerung bleibt. Gerade in ruhigeren Momenten können HELL IN THE SKIES aber umso mehr überzeugen. Ansonsten gibt es besagte kleine Variationen in der Qualität der Vocals und ein EP-Ende, das mit seinen auf „II“ zu dem Zeitpunkt erstmaligen unklaren Vocals vielleicht weniger gut beraten ist, als es es mit einem ruhigeren Ende gewesen wäre. Aber das war’s dann auch schon mit Kritik!

Fazit:
Es wird wieder der lokale, schlammige Untergrund supportet, was schonmal eh gut ist. Dazu macht man damit bei HELL IN THE SKIES aber auch sonst nichts falsch. Reinhören eh, am besten mit einem Doom-lastigeren Song anfangen und sich dann weiter vorantasten!

Anspieltipps:
„Sad & Done“, „Riotous Uproar“ und „Vicious Scorn“

Jannis

SCAVENGER – Beyond the Bells

Trackliste:

01. The Warning Bell
02. Black Witchery
03. Watchout!
04. Streetfighter
05. Defiler
06. Hellfire
07. Slave to the Master
08. Nosferatu
09. Crystal Light
10. Blackslider
11. Red Hot

Spielzeit: 48:41 min – Genre: Heavy Rock – Label: No Remorse Records – VÖ: 22.03.2024 – Page: www.facebook.com/scavengerofficialband

 

No Remorse Records mausern sich langsam zu einem meiner Lieblingslabel, hat man doch in der letzten Zeit einige starke Scheibe veröffentlicht wie z.B. das NEMEDIAN CHRONICLES Debüt.
Nun haben sie eine Band ausgegraben dessen Wurzeln im Jahre 1984 liegen, wo der Schreiber dieser Zeilen gerade 4 Jahre alt war : )
SCAVENGER aus Belgien tummeln sich im Heavy Rock/Metal und veröffentlichten bislang das Album „Battelfields“ 1985 und die EP „Backslider“ 2020. Nun kehrt man mit dem neuen kompletten Album „Beyond the Bells“ zurück.
Traditioneller Heavy Rock und Metal wird uns hier geboten der auch immer wieder in Richtung Speed Metal oder NWOBHM abhaut.
Für Fans von Bands wie ACID, WARLOCK oder JUDAS PRIEST sollte die neue Scheibe auf jeden Fall etwas sein.
Und wer sich jetzt fragt, nanu WARLOCK, ja denn die Band wird von einer Dame gefronted, Tine Lucifera steht hier hinter dem Mirko.

Mit dem Intro Opener „The Warning Bell“ beginnt der neue Diskus recht stimmungsvoll. Schöne Oldschool Riffs gibt es dann direkt mit dem ersten richtigen Song „Black Witchery“ auf die Ohren. Alles hier im Song lebt und atmet Oldschool Metal/Rock, passend dazu die Sängerin Tine. Ein mega Auftakt der definitiv Lust auf mehr macht!
Eine echte Livegranate dürfte das anschließende, melodische „Watchout!“ werden. Geile Riffs paaren sich mit einem schönen Gangshout Chorus. Perfekt für die feiernde Menge!
„Streetfighter“ bietet dann die perfekte rockige Überleitung in den Mittelteil wo auf jeden Fall der episch angelegte Doppelpack „Hellfire“ sowie „Slave to the Master“ die klaren Gewinner sind.
Und als wäre das jetzt der Startschuss für die Band gewesen ballert man im Anschluss noch zwei Hits aus den Boxen. Denn „Nosferatu“ findet genauso schnell den Weg in die Gehörgänge wie „Crystal Light“!
Zum Abschluss gibt es noch die zwei Tracks der 2020er EP als Bonus auf die Ohren, die aber den Vergleich zu den beiden vorherigen Tracks leider klar verlieren.

Warum auch immer lag die Promo des neuen SCAVENGER Albums länger bei uns rum, bis ich mir das gute Stück nochmal näher anhörte und auf einmal machte es aber so richtig Klick!
Schöner Oldschool Rock und Metal mit der dazu passenden Produktion sowie tollen, ausdrucksstarken weiblichen Gesang. Ein Fest für Anhänger der Genre auf jeden Fall.
Die stärksten Tracks verstecken sich eher im Mittelteil der Scheibe, trotzdem kann das Album insgesamt absolut überzeugen, greift zu!

Julian

 

 

CAVE – Out of the Cave

Trackliste:

01. Rat in a Hole
02. Hero
03. Screaming for a Saviour
04. Send for my Soul
05. Blinded
06. Against the Fray
07. Like a true Father
08. Sizzling Seas
09. New found King
10. The Gold Crown
11. Deep Menagerie

Spielzeit: 53:44 min – Genre: Heavy Rock – Label: Metalapolis Records – VÖ: 15.03.2024 – Page: www.cave.band

 

CAVE ist eine neue Band aus Ludwigsburg die von Gitarrist Chris Lorey der bei so Prog Metal Bands wie IVANHOE und SCENES in Lohn und Brot stand gegründet wurde.
Er wollte eine Old School Heavy Rock Band mit progressiven Elementen und einer moderneren Produktion ins Leben rufen und suchte dafür nach Mitstreitern.
Er fand diese in Roberto Palacios (CHINCHILLA, GOBLINS BLADE) sowie Steffen Theurer (EX SYMPHORCE). Wobei letztere aufgrund seiner Zeitknappheit durch Ex CHINCHILLA Schlagzeuger Christ Schwinn schlussendlich ersetzt wurde. Steffen ist aber noch auf dem Album zu hören.
Wer noch mitgezählt hat bemerkt, ein Posten ist noch nicht besetzt, denn hinter dem Mikro stellte man einen sehr bekannten und erfahrenen Sänger mit Namens Ronny Munroe der aus seinen Engagements bei METAL CHURCH, VICIOUS RUMORS oder LILLIAN AXE bestens bekannt sein sollte.
Ich war sehr gespannt wie Ronny als Heavy Rock Sänger klingt und war auch ansonsten vom vorab gehörten gut angetan.
Daher war es für mich klar, dass ich mir das Debütalbum „Out of the Cave“, welches übrigens Fans von so Bands wie VAN HALEN, SAVATAGE oder MASTERPLAN ansprechen sollte, auf jeden Fall mal näher anhören musste!

Gesagt getan, horch wir zusammen in den Albumopener „Rat in a Hole“ rein. Sanfte Gitarrenklänge eröffnen die Nummer, werden aber relativ schnell vom ersten Gesangseinsatz von Ronny sowie härteren Riffs abgelöst.
Es entwickelt sich ein tolles Wechselspiel zwischen harten und sanften Riffs und das Ganze mündet dann in einem Chorus, der einem direkt in Mark und Bein übergeht. Ein klasse Auftakt also direkt mit dem ersten Hit!
„Hero“ im Anschluss geht dann auch sehr kraftvoll zu Werke und hat wieder einen tollen Chorus mit an Bord so dass es sich gut in das Qualitätslevel des Openers einreiht.
Danach gibt es mit „Screaming for a Saviour” und dem abwechslungsreichen „Send for my Soul” zwei weitere direkte Hits zu verzeichnen.
Das gefühlvolle und emotionale „Blinded“ bildet dann den Auftakt in den Mittelteil der dann mit „Against the Fray“ auch noch gut besetzt ist.
Danach fallen die Ballade „Like a true Father“ und „Sizzling Seas“ im Vergleich dann etwas ab und bieten guten Standard Rock.
Im Vergleich zur ersten Hälfte können auch die folgenden Songs nicht komplett bestehen, einzig das abwechslungsreiche „The Gold Crown“ kann hier so richtig begeistern.

Wow, ich hätte nicht erwartet das Ronny Munroe so ein geiler Heavy Rock Sänger ist! Sehr ausdrucksstark und irgendwie perfekt passend zur Mucke von CAVE.
Das Album bietet einige Hits für Heavy Rock Fanatiker kann aber die hohe Qualität leider nicht bis zum Schluss halten.
Aber für ein Debüt ist das Ganze echt sehr ordentlich und ich bin mir sehr sicher das die Band darauf aufbauen wird und uns mit dem zweiten Album so richtig einen vor den Latz knallen wird!

Julian

 

DAVID REECE – Baptized By Fire

Trackliste:

01. Enemy Is Me
02. We’ve Lost The Fight
03. Wrong Move
04. Payback’s A Bitch
05. No Rest For The Wicked
06. Twilight Of The Gods
07. Seasons Of A Man
08. Closer To God
09. The Archbishop Of Anarchy
10. My Heart Burns
11. Acceptance Of Denial
12. Tomorrow Don’t Matter Today

Spielzeit: 48:27 min – Genre: Heavy Rock / Metal – Label: El Puerto Records / Edel – VÖ: 01.03.2024 – Page: www.facebook.com/DavidReeceOfficial

 

Für alle die DAVID REECE nicht kennen, der Ami mit der markanten Stimme hat seine Bänder schon für ein ACCEPT Album, den Melodic Heroes von BANGALORE CHOIR, SAINTED SINNERS und WICKED SENSATION sowie Solo und noch ein paar Dinger mehr in Schwingung gebracht. Durfte ich vor knapp vier Jahren schon sein Soloalbum „Cacophony Of Souls“ reviewen, welches damals bei mir ganz gut wegkam. „Blacklist Utopia“ habe ich irgendwie verschlafen oder ist in der Zeit veröffentlicht worden in der ich Gesundheitlich Probleme hatte. Also liegt es nahe das ich mich wieder um Herrn REECE kümmere, die Stimme hat in all den Jahren nichts an Ausstrahlung und Faszination verloren, er raunzt, grunzt und shoutet sich immer noch durch die Songs wie am Anfang seiner langjährigen Karriere und zeigt dabei immer eine sehr starke Leistung. Ich kenne Leute die mit der Stimme von DAVID nichts anfangen können, ich gehöre in das andere Lager die ganz gut auf das raue und kraftvolle Organ können. Ich bin von Haus aus kein Freund von Kastratenstimmen die in Regionen vordringen die bei mir Kopfschmerzen verursachen, zu solchen Vertretern gehören ROB MORATTI, STEVE PERRY, ROGER HODGSON und die GIBB Brüder, ich sage damit nicht dass sie nicht singen könnten oder schlecht sind, sondern kann mit so hoch gehenden Stimmen nicht viel anfangen obwohl die auch an verdammt viel guten Songs beteiligt waren. Ich stehe einfach auf Stimmen wie die von DAVID, JOHNNY GIOELI, STEVE LEE, RONNIE JAMES DIO und RONNIE ROMERO da kann ich mich am besten entspannen, es gibt auch genügend die dazwischen liegen die ich mir auch über einen längeren Zeitraum anhören kann aber bei so Stimmen wie die über die DAVID verfügt werde ich immer wieder dazu animiert im Takt mit den Fuß mit zu Wippen.

Neben DAVID sind noch Niccolo Savinelli an den Gitarren, Riccardo Demarosi am Bass und Giovanni Savinelli an den Drums zu hören. Die vier sorgen für einen Sturm und ein positives Getöse an den Trommelfellen. Die Produktion kann als gelungen bezeichnet werden und dringt mit Hochdruck in die Gehörgänge vor ohne dass man sich erwehren könnte. Fast schon wehrlos ist man DAVID und seiner Gang ausgeliefert und muss tatenlos dasitzen und sich die Mucke reinpfeifen.

Der Sound kann als kräftiger Heavy Rock bis in den Heavy Metal gesehen werden, irgendwie ein Zwitter Dasein weder das eine noch das andere. Irgendwo in der gesunden Mitte liegt der Pudels Kern und dem Vorgänger Album „Cacophony Of Souls“. Das Riffing erinnert an einen Hypriden aus Hard Rock und Metal Griffbrettbearbeitung, mit mehr metallischem Anteil. Der Bass hält sich sehr auffällig im Zwischenraum auf und die Drums hauen den Putz von den eigenen Wänden und des Nachbarn. Die Melodien sind immer vorhanden, und für nicht Musiker sehr leicht nachvollziehbar ohne dass man sich anstrengen muss. Und genau so leicht verdaulich sollte Musik sein, eingängig und nachvollziehbar das man sich nicht die Gehirnwindungen in Tausend Knoten verheddert. DAVID schafft das mit seiner Truppe ohne dabei zu simpel zu klingen.

„Baptized By Fire“ ist genauso stark und sehr gut hörbar wie sein vier Jahre alter Vorgänger „Cacophony Of Souls“, DAVID beweist damit Kontinuität auf einem hohen Niveau.

„Enemy Is Me“ ein Heavy Anfang der mit einer unwiderstehlichen Melodie aus der Box brüllt, „We’ve Lost The Fight“ ein Stampfer der mit viel Druck daherkommt. „Wrong Move“ lässt es ein klein wenig ruhiger angehen, „Payback’s A Bitch“ haut wieder besser rein wie der Vorgänger. „No Rest For The Wicked“ hier kommen BANGALORE CHOIR und WICKED SENSATION Gene zum Einsatz, „Twilight Of The Gods“ fängt wie ein Blueser an und entwickelt so einen ganz eigenen Charme. „Seasons Of A Man“ hier geben die Jungs metallisch Vollgas, „Closer To God“ geht wieder besser ins Ohr und zündet gleich beim ersten Durchgang. „The Archbishop Of Anarchy“ geht mit viel dramatischer Stimmung an den Start, „My Heart Burns“ hier kommt beim Riffing volles Metalbrett zum Einsatz, während in den Strophen Hard (ge)Rock(t) wird. „Acceptance Of Denial“ ein Hard Rocker mit Metal Riffing und geilem Bass gewummer, „Tomorrow Don’t Matter Today“ geht wieder mit Metal Attacken voll auf alles los was nicht bei zwei auf den Bäumen ist.

Balle

RAVENSTINE – 2024

Trackliste:

01. Black ist the brightest Color
02. Easy Come Easy Go
03.Fly Eagle Fly
04. Sign by the Roadside
05. In the Light
06. A Long Way Home
07. Killing Spree
08. When I`m Dead and Gone
09. Freedom Day (Live Version, Bonus Track)

 

 

Spielzeit: 44:41 min – Genre: Heavy Rock – Label: Massacre Records – VÖ: 12.01.2024 – Page: www.ravenstine.com

 

Manchmal stolpert man unbewusst über eine Band und ihrer neuen Veröffentlichung und denkt sich Moment mal, warum kommt mir die Truppe bekannt vor und warum ist sie mir bis dato durch die Lappen gegangen!
So erging es mir als ich nochmal durch die aktuellen Promos stöberte die uns erreicht haben und mein Ohr auf die neue RAVENSTINE Scheibe „2024“ fiel.
Das Album hat mich sofort begeistert und mir dämmerte es das mir das selbstbetitelte Debütalbum aus dem letzten Jahr in der Veröffentlichungsflut unterging und ich das mittlerweile sehr bereue! Daher gibt es am Ende meiner Rezi nochmal ein kleines Kurzfazit zur ersten VÖ, sorry liebe Leser wird etwas länger dieses Mal ; )

Aber wer sind RAVENSTINE eigentlich? Nun eine Heavy Rock Multikultitruppe aus Kroatien, Irland und Deutschland die sich während der Corona Pademie gründete und die von Martin Sosna und John A.B.C Smith (GOD`S ARMY) gegründet wurden. Die weitere Besetzung setzt sich aus Zanil Tataj-Zak, Ian O Sullivan und Hanno Kerstan (MYSTIC PROPHECY) zusammen.
War die Band auf ihrem ersten Album noch etwas düsterer und dreckiger unterwegs, ist man auf dem neuen Album etwas experimentierfreudiger und abwechslungsreicher unterwegs.
Als Hauptsongwriter war dieses Mal John am Start und für das großartig gezeichnete Cover war Frank Fiedler verantwortlich. Warum erwähne ich letzteres so separat, nun tragischerweise hat Frank die Veröffentlichung nicht mehr miterlebt und ist kurz vorher seinem Krebsleiden erlegen, RIP!

So, ganz viele Infos vorab, jetzt wenden wir uns aber endlich der Musik zu, beginnend mit dem Albumopener „Black ist the brightest Color“. Ein tolles Basssolo erklingt direkt und es übernehmen ziemlich schnell die Gitarrenriffs die Oberhand. Beides super flott und lädt sofort zum Mitgehen ein. Sänger Zanil klingt in manchen Passagen echt nach Bruce Dickinson, gefällt mir echt gut. Geiler, starker Beginn mit dem ein oder anderen deutschsprachigen Teil!
„Easy Come Easy Go“ beginnt dann erstmal etwas ruhiger und es entwickelt sich ein rhythmischer Midtempotrack der ordentlich Melodic und Eingängigkeit besitzt.
Danach folgt mit „Fly Eagle Fly“ noch ein absoluter Heavy Rock Hit mit einem absoluten Ohrwurmchorus, geil!
Der nächste Überhit findet sich im Mittelteil des Albums und heißt „In the Light“. Auch hier haben wir einen Sahne Ohrwurmchorus, der das gute Stück mega eingängig macht.
Und es geht weiter Schlag auf Schlag, „A Long Way Home“ beginnt recht verhalten entwickelt sich dann aber zu einer epischen Heavy Rock Nummer mit Suchtpotenzial speziell im Refrain. Klassischer Heavy Rock ist dann das Markenzeichen von „Killing Spree“.
Die Ballade des Albums heißt „When I`m Dead and Gone“. Sie bietet Southern Rock Feeling, kann aber ansonsten nicht weiter Punkten im Vergleich zu den bisherigen Album Hits.
Als Abschluss gibt es dann noch eine Liveversion von „Freedom Day“ vom letzten Album, welche eine gute Ergänzung ist und das Album gut abrundet.

Wow, da wäre mir ja tatsächlich die erste Heavy Rock Perle des Jahres beinahe durch die Lappen gegangen!
Erst nicht richtig reingehört, dann nochmal detaillierter und auf einmal zündete der Diskus aber so dermaßen durch das es ein wahrer Ohrenschmaus der Kreativität geworden ist.
Und ich kann hier gar nicht anders als in unseren Topbereich zu gehen, auch wenn die Produktion etwas mehr Schmackes vertragen könnte, obwohl vielleicht wollte man genau das Ergebnis haben so wie es ist, und die Spielzeit etwas höher hätten ausfallen können.
Ich bin sehr gespannt auf die weitere Entwicklung der Band und hoffe sie bleiben so mutig wie bisher!

 

Nehmen wir jetzt zum Vergleich das Debütalbum „Ravenstine“ als Kurzfazit so sind hier die Unterschiede schnell ausgemacht, denn es geht dort düsterer und dreckiger zur Sache, wie schon gesagt und die hervorstechenden Songs sind hier ganz klar „Ravenstine“,Lady Luck“ „Freedom Day“ sowie „Bluelight“ Es sind aber auch erste experimentelle Ansätze erkennbar zum Beispiel bei „Still Alive“ mit Bläsern. Ein starkes Debüt, was, das wissen wir ja jetzt, nur der Auftakt war zu einem noch geileren Nachfolgealbum!

 

 

Julian

 

 

 

DUST & BONES – Mission Back To The Fobidden Planet

Trackliste:

01. Mission Start
02. UR R’N‘R
03. Move
04. Remedy
05. Out On That Road
06. Feel Good
07. Earth Stood Still Today
08. For All The Good And The Bad
09. Electrcity
10. Planet 5
11. People Strange
12. This Is Not The End

Spielzeit: 42:04 min – Genre: Rock N Hard Punk Roll – Label: El Puerto Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/DustAndBonesBand

 

Ich dachte erst es handelt sich um ein neues Album einer gleichnamigen Band aus den USA, deshalb habe ich mich für dieses Album gemeldet. Es handelt sich nicht um die US Band sondern um die deutschen DUST & BONES mit dem Undzeichen. Also mal reinhören was die so zu bieten haben, zum Linup gehören Vöhri am Mikro, Bernd und Dirk an den Gitarren, Thorsten an Mikro und Bass sowie Jarle an den Drumsticks.

Die Schwaben sind zurück um Spaß zu haben, mal sehen ob der Hörer auch Spaß an den Rabauken hat wie sie selber. Eingeleitet wird die Chose von einem Intro in der Machart wie ein Raketen Launch der NASA gefolgt von Hochprozentigem Rock N Hard Roll oder dreckiger Ass Kickin‘ Hard Rock.

Beide Stimmen machen ihre Sache gut, nur hört man einen minimalistischen deutschen Akzent heraus, die Gitarren fahren volles Brett auf, der Bass ist nur bei genauem hinhören zu vernehmen, und die Drums spielen den gnadenlosen Antreiber. Soweit so gut, die Band haut gewaltig auf den Putz und liefert ein Partyalbum für 80er Rock- oder Bikerpartys, der eine oder andere Song sollte bei jeder Festlichkeit oder in den letzten verbliebenen Rockclubs für steigende Umsätze an den Bars sorgen können. Songs wie „Move“ oder „Remedy“ besitzen einen ganz eigenen Charme der mich an eine Verschmelzung aus alten ACCEPT, U.D.O. mit den SCORPIONS und einer gesalzenen Portion Rock N Punk Roll und dreckigen Hard Rock erinnert, genau das richtige für Anhänger von AC DC, ROSE TATTOO hier, MOTÖRHEAD, MÖTLEY CRÜE da, woanders dann ACCEPT und U.D.O. mit punkiger Note versehen und fertisch ist die schwäbische Soundschmiede auch genannt DUST & BONES. Dieses Album ist geeignet für jeden der gerne Luftgitarren Hero spielt, manche Songs für pogende Tanzflächen, die anderen sind coole Trinklieder und ein oder zwei Songs sind gut für normale Tanzflächen. Hier wird so einfach sich das liest nur härter gepunk-rockt & rollt und wer aufgeschlossen ist kann hier sehr viel Spaß haben wie die Band es auch beim einspielen hatte und auf der Bühne haben werden. Ein frisches Album das das Rad nicht neu erfindet, aber sind wir ehrlich, will das noch einer, ich habe beim Hören Spaß, es ist jetzt kein Überflieger aber einen Platz im gehobenen Mittelfeld kann man diesem Rundling ohne schlechtes Gewissen auf jeden Fall attestieren.

„Mission Start“ leitet das Ganze ein, „UR R’N‘R“ legt gleich mal mit purer Rock N Roll Energie los. „Move” ein Partysong wie er jedem schmecken sollte egal ob nüchtern oder besoffen, „Remedy“ der richtige Song für volle pogende Tanzflächen. „Out On That Road” ein schwermütiger Vollgas Rocker mit Tiefgang, „Feel Good” geht im Bandeigenem Rock N Hard Punk Roll Charme auf die Zwölf. „Earth Stood Still Today” der nächste melancholische Vollgasrocker, “For All The Good And The Bad” überzeugt während die RAMONES mit MOTÖR AC Rotten TATTOO DC und einer Prise CROSSON kollidieren um in Down Under zu bleiben. “Electrcity” eine rotzfreche Persiflage an den Punk und Rock N Hard Roll geht ab wie eine Katze der man auf den Schwanz tritt, “Planet 5” LEMMY trifft auf die RAMONES. “People Strange” erinnert wieder mehr an die Aussie Rockerfraktion und kann dabei was, “This Is Not The End” tritt zum Schluss nochmal gewaltig in den Hintern.

Balle

DOGMA – Dogma

Trackliste:

01. Forbidden Zone
02. Feel The Zeal
03. My First Peak
04. Made Her Mine
05. Carnal Liberation
06. Free Yourself
07. Bare To The Bones
08. Make Us Proud
09. Pleasure From Pain
10. Father I Have Sinned
11. The Dark Messiah

Spielzeit: 45:43 min – Genre: Heavy Rock – Label: MNRK Heavy – VÖ: 17.11.2023 – Page: www.facebook.com/theofficialdogma

 

Irgendwas liegt in der Luft, irgendwas stimmt hier nicht. Der November ist gerade einmal zu zwei Dritteln vorbei, und ich schreibe meine zweite 10/10-Punkte-Rezension des Monats, die gleichzeitig auch meine zweite des Jahres ist. Aber alles andere wäre einfach nicht richtig.
Worum geht es? Es geht um die Band DOGMA und ihr gleichnamiges Debütalbum. DOGMA sind vier sexy Nonnen (also wahrscheinlich nicht wirklich) mit Corpsepaint namens Lilith, Lamia, Nixe und Abrahel (wie auch sonst?), deren Texte absolut zum Künstlerimage passen. Fünf (trotz YouTubes Richtlinien glücklicherweise noch als jugendfrei gewertete) Musikvideos gibt es schon, die allesamt genauso professionell sind wie die gewählte Bandidentität, die in ihrer Schlüssigkeit und Theatralik an Bands wie POWERWOLF, GHOST oder LORDI erinnert.
Nicht von ungefähr. Einflüsse aller drei Bands finden sich auf „Dogma“ wieder, insbesondere von GHOST (Seien wir ehrlich, „Father I Have Sinned“ ist eigentlich die Melodie von „Squarehammer“, aber es ist einfach nur egal), als deren Support Act man DOGMA mit 100%iger Wahrscheinlichkeit demnächst mal sehen wird. Aber auch klassische ACCEPT-Einflüsse finden sich auf der Platte wieder, zum Beispiel beim knackigen Midtempotrack „Pleasure From Pain“ mit seinem simplen Dreiwort-Chorus.
Aber was machen DOGMA denn jetzt genau? Nun, Grundlage ist Hard/Heavy Rock, der ganz bewusst auf nur eine Gitarristin setzt und auch nur selten mit der Dosen-Gitarre schummelt. Der bekommt schwarz-golden glänzende Heavy- und Power-Metal-Ornamente und in den Melodien einen oft unüberhörbar poppigen Touch – plus minimale Gothic-Düfte. Und dann geht’s los. Dann kommen die unterschiedlichen Chöre, die Streicher, das Klavier, die Glocken, das Xylophon, die Synthesizer, das Cembalo, der Swingpart, die Claps (im Orgelpart, Ihr Verrückten), die fetten Filmtrailer-Drums, die frechen Brass-Elemente, die Blastbeats, die Drops und kleinen modernen Sounddesign-Elemente (inklusive etwas zu vielen Reverse Cymbals). Und. So. Weiter.
Das ganze Spektakel ist hervorragend sortiert, sodass die Platte nie die Kontrolle verliert und strukturiert fett bleibt. Und das beste: Es passiert auf eingängigen wie individuellen Hitmelodien, die jedem Freund der oben genannten Bands (sowie BATTLE BEAST, ARION, SABATON etc.) Freudentränen in die Augen treiben werden und dabei kein bisschen abgekupfert wirken (ja, bis auf „Father I Have Sinned“). So viele biestige Ohrwürmer, kaum ein Song, den man mit einem der anderen verwechseln würde und:
All das wird gesungen von einer absoluten Ausnahmesängerin, die sich in Rock, Metal, Pop, Soul absolut zuhause fühlt, mit gut gemachten Backing Vocals. All das wird gespielt von einer 1A-Instrumentalfraktion, die auch im Mittelteil nie ihre Freude an der Kreativität verliert (und die Gitarrensoli sind durch die Bank einfach geschmackvoll). All das wird mit wesentlich mehr Engagement gemacht, als nötig, mit neuen Parts am Ende eines Songs, mit neuen, intensiveren Vocalaufnahmen für den letzten Chorus etc.
Jesus, und stark produziert ist es auch noch. Ist das denn die Möglichkeit.

Fazit:
Kurz: Da hat doch der Teufel seine virtuosen Fingerchen im Spiel gehabt. Es wäre absolut lächerlich, wenn DOGMA mit diesem Spaßpaket in Albumform und ihrem ultra-professionellen Eintritt ins Business nicht in wenigen Jahren auf den Hauptbühnen der Metal-Festivals dieser Welt stehen. Im schlimmsten Fall werden sie dann auf sicher fahren und Alben rausbringen, auf denen sie dieses eine, noch so unverbrauchte, aufgeregte, hochmotivierte, frische Werk aus der Anfangsphase ihrer Karriere routiniert kopieren, wie es so viele andere tun. Und dieses, „Dogma“, wäre dann eben dieses Album. Stars in the making, und hier habt Ihr davon erfahren, bevor sie bekannt wurden!

Anspieltipps:
„My First Peak“, „Feel The Zeal“, „Free Yourself“, „Make Us Proud“ und „Father I Have Commited Copyright Infringement“

Jannis