PHALLAX – Lex Concordia

Band: PhallaX
Album: Lex Concordia
Spielzeit: 45:56 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Metalapolis
Veröffentlichung: 12.03.2021
Homepage: www.facebook.com/Phallax

Aktualisierter Rezensionsanfang, da man die erste Version offenbar ziemlich falsch verstehen kann (worauf mich ausdrücklich NICHT PHALLAX hingewiesen haben), jetzt nochmal in verständlich: Diese Rezension klingt im Tonfall so, als hätte „Lex Concordia“ seine sieben Punkte (= stark) nicht verdient. Hat es meiner Meinung nach aber, vielleicht auch mehr, wie sich in anderen Rezensionen des Albums nachlesen lässt, die viel (berechtigtes) Lob für „Lex Concordia“ übrighaben. Ich fokussiere mich auf Kritik – nicht, weil ich die Platte schlechtreden möchte, sondern weil ich hart Bock auf ein zukünftiges PHALLAX-Album hätte, bei dem ich diese Kritikpunkte nicht habe. Ich möchte diese Rezension damit inhaltlich als Ergänzung zu anderen Rezensionen verstanden wissen und lege jedem Leser nahe, sich eine zweite Meinung aus anderen Magazinen zu holen und selbst mal in das Album reinzuhören – oder zumindest auf die letztendliche Bewertung zu vertrauen.

So. Kommen wir zuerst zum Sound “Lex Concordia” klingt soundtechnisch sehr basic, vergleichbar mit dem tighten, abgespeckten US-Metal-Klang, wobei die Tonspur für meinen Geschmack zeitweise ein wenig zu leer klingt. Ein bisschen mehr Frequenzbereich-Nutzung hätte hier und dort ganz gut getan, denn von der Kraft, die eigentlich hinter den Songs steckt, geht damit leider ein Teil flöten. Dazu kommt ein gewöhnungsbedürftiger Basedrum-Sound, der ihr leichte Fremdkörper-Vibes verleiht. Im Ausgleich dazu ist die Platte mehr als solide eingespielt und insbesondere Sänger Jogi (nebenbei Bürgermeister der Gemeinde Spraitbach) bringt in Sachen Gesangsstil Vielseitigkeit in die Sache und macht einen starken Job.
Zur Musik: Jop, wenn man mit der Erwartung an “Lex Concordia” geht, eine stabile Metal-Platte mit den üblichen Inhalten zu hören, läuft das Ding auf jeden Fall. Allerdings fallen viele Parts des Albums eher gewohnt aus, melodisch und kompositorisch einen Ticken unter dem Level, ab dem sie herausstechen und für einen gewissen Überraschungseffekt sorgen würden. Dass PHALLAX ein Niveau erreichen könnten, dass die Platte um einiges interessanter machen würde, steht angesichts anderer Parts außer Frage. Da wäre die heftig cool runtergebrochene Strophe von “Roots Of Bitterness”, die einfach nur lässig daherkommt; da wäre “Hey You” mit seinen wohldosierten Pausen zwischendurch, und da wäre der treibende Prechorus von “Jornsack Newton” mit seinen geilen Gitarren. Auch die Ballade (in Anführungszeichen, da eigentlich nur der Start explizit balladesk und der Rest etwas gefühlvoller und melodieorientierter als der Rest des Albums ist) sticht hervor, schrammt melodisch am Kitsch vorbei und ist echt schön durchkomponiert.
All diese Punkte (außer der letzte) sind letztendlich recht subtile Moves, die absolut zum Grundstil von PHALLAX passen, ihn aber eben auch anreichern als die Momente, die “Lex Concordia” Individualität verleihen. In ihrer Art ist die Platte bangbarer melodischer Heavy Metal, der live vermutlich noch einmal um einiges mehr Spaß machen wird. Mit ein paar mehr Akzenten, ein paar mehr Besonderheiten würde man aber wohl ein paar mehr Leute mit anderen Ansprüchen abholen, ohne jetzige Fans zu verlieren.

Fazit:
Nein, das Lob/Kritik-Verhältnis dieser Rezension entspricht nicht der Qualität von “Lex Concordia” und jedem Freund melodischen und nicht überladenen Heavy Metals rate ich, sich auch bitte noch selbst ein Bild von der Musik der Jungs zu machen. Denn an sich ist das Album ein professionelles und ordentlich authentisch metal komponiertes Ding, das nur eben eine etwas vollere Produktion und ein paar mehr der Ideen vertragen könnte, die PHALLAX zweifelsohne entwickeln können.

Anspieltipps:
“Jornsack Newton”, “Roots Of Bitterness” und “Echoes”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Here We Stand
02. Scratch App
03. I Shit On Your Parade
04. Jornsack Newton
05. Sei Du Das Licht
06. Echoes
07. Hey You
08. Roots Of Bitterness
09. Inside Us
10. Silent Tragedy
11. Rock Solution

Jannis