MAJESTICA – A Christmas Carol

Band: Majestica
Album: A Christmas Carol
Spielzeit: 41:05 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 04.12.2020
Homepage: www.facebook.com/majesticametal

MAJESTICA das Baby von Tommy Reinxeed (SABATON) gibt es ja eigentlich schon seit 2004. Damals noch unter dem Namen REINXEED, seit letztem Jahr dann umbenannt und im selben Jahr erschien das „Debütalbum“ „Above the Sky“ welches ein Fest für Power Metaller mit dem Hang zur Symphonic darstellte!
Nun kehren die Jungs schon wieder zurück, und zwar mit einem Weihnachtsalbum! Da steht uns glaube ich einiges bevor!! Denn wer Tommy Reinxeed länger verfolgt weiß das er immer 1000 % gibt und auch einen Hang zu Experimenten hat. In seiner Diskografie finden sich auch so Tribute Alben wie „Swedish Hitz Goes Metal“.
Nun widmet man sich also der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens und vertont sie zu einer Art Symphonic Power Metal Oper.
Also Achtung, wer nicht auf klebrige Keyboards, Cinematic Parts und Weihnachten steht braucht ab hier gar nicht mehr weiterzulesen!
Ach ja, mit Joel Kollberg hat man übrigens einen neuen Schlagzeuger. Dieser ersetzt Vorgänger Uli Kusch (Ex HELLOWEEN).
So, nun widmen wir uns aber dem klebrigen, zuckersüßen Metalnummern angefangen mit dem Opener „A Christmas Carol“. Ein cinematischer Track der schon voll das Weihnachtsfeeling rüberbringt. Ziel erreicht würde ich sagen!
Der erste richtige Track „A Christmas Story“ ist dann eine pfeilschnelle Mischung aus Power und ordentlichem weihnachtlichen Symphonic Metal der direkt klar macht das die gesamte Scheibe vermutlich nur was für Die Hard Fans der Band und des Themas sein wird.
Der erste Hit folgt dann mit der Videosingle „Ghost Marley“. Die Zutaten bleiben die gleichen wie zuvor, man ist hier aber wesentlich eingängiger unterwegs und erzählt eine tolle Geschichte, mit der man gut unterhalten kann!
Und Achtung es geht noch eine Spur weihnachtlicher, „Ghost of Christmas Past“ ballert aus den Boxen, ist handwerklich gut gemacht und drückt noch die letzten Bedenken weg das es hier irgendwie noch in die Richtung „normaler“ Power Metal geht. An der Qualität des Songs ändert der Weihnachtsoverflow aber nichts, die ist erstklassig!
„The Joy of Christmas“ im Anschluss ist dann eine Ballade geworden, die mit viel Pianounterstützung daherkommt und natürlich gut ins musikalische Konzept und das Thema passt.
Danach gibt es zwar nach wie vor handwerklich sehr gut gemachte Songs auf die Ohren mit knallhartem Metal hat das aber immer weniger zu tun!
Das Thema und Konzept werden knallhart weiterverfolgt, aber das Ganze ist halt einfach sehr sehr speziell.

Anspieltipps:

„Ghost Marley“, „Ghost of Christmas” und “A Christmas has Come”

Fazit :

Selten habe ich mich mit einer Bewertung so schwergetan wie hier! Wie mehrmals gesagt, handwerklich ist das alles top gemacht und für Genre und Weihnachtsfreaks ist das Ganze ein wahres Fest. Aber für den „normalen“ Metalhörer ist das alles nicht wirklich etwas!
Daher kann ich hier „leider“ nur unsere Note für Genrefanatiker vergeben! Was aber nicht an der Qualität, sondern eher am Thema gemessen ist. Für die angesprochene Zielgruppe kann man locker 3 Punkte drauf rechnen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. A Christmas Carol
02. A Christmas Story
03. Ghost Marley
04. Ghost of Christmas Past
05. The Joy of Christmas
06. Ghost of Christmas Present
07. Ghost of Christmas to Come
08. A Christmas has Come
09. A Majestic Christmas Theme

Video zu “Ghost Marley”:

Julian

MAJESTICA – Above The Sky

Band: Majestica
Album: Above The Sky
Spielzeit: 55:38 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 07.06.2019
Homepage: ww.facebook.com/Majesticametal

Klimawandel ist momentan ein heiß (-.-) diskutiertes Thema. Um mal ein gutes Wort für ihn einzulegen: Ich kann mir keinen anderen Grund als steigende Temperaturen und viel Sonne dafür vorstellen, dass aktuell so viele (gerade auch kleinere) Power-Metal-Bands mit dermaßen guter Laune fröhliche Alben auf starkem Niveau veröffentlichen. Eine von ihnen ist MAJESTICA, die unter dem nicht allzu geilen Namen REINXEED schon seit 2004 am Start waren und in dieser Zeit sechs Alben veröffentlicht haben. Nun das erste unter neuem (und noch viel grausamerem, todesgenerischerem) Namen, “Above The Sky”. Das Wenige, was ich von der Truppe bislang kannte, klang stets nach spaßigem klassischen Power Metal mit 50% Standard- und 50% Weniger-Standard-Melodien, auf “Above The Sky” wird das weitestgehend so fortgeführt. In ziemlich gut allerdings, muss man sagen, denn tatsächlich ist der einzige Kritikpunkt, dass man sich etwas zu oft nicht über die klassischen Harmonien und Melodie-Lines herauswagt.
Ansonsten aber: Die Produktion kann man nicht bemängeln, Sänger Tommy Johannson hat eine sehr geeignete, leicht nach Kiske klingende Stimme, der Rest der Band schmettert gekonnt voran. Keyboards sind auf jeden Fall präsent, meist als Orchestral-Synths, ab und an, wie beim leicht AOR-igen Hard-Rock-Track “Night Call Girl”, auch mal mehr Disco. Das Tempo ist vergleichsweise hoch, auch wenn man sich durchaus einige Midtempo-Passagen gönnt, unter anderem beim blöd betitelten und mit über acht Minuten doch zu wenig Inhalt bietenden “Mötley True”.
Über einige Songs der Platte lässt sich soweit nichts allzu Individuelles sagen. Tracks wie “Rising Tide” oder “The Legend” sind Spaß machende Power-Metal-Tracks, die partiell nicht besonders herausragende Melodien durch Top-Arrangements kompensieren, Doppelbass-Geballer mit Cembali kombinieren und ein paar herausstechende Wendungen beinhalten. Fern jeder Konkurrenz spielt hingegen “Father Time”. Was anfangs als Kitschballade deprimiert, entwickelt sich zu einem großartig humorvollen musicalesken Uptempo-Track der Marke “Money” oder “Hold Your Ground” von GAMMA RAY und ist vielleicht der Top-Track des Albums. “Above The Sky” ist ein gelungener Opener, dessen Chorus mich hart an einen anderen Song erinnert (Wer ’ne Idee hat, ich bitte um Kommentierung) und der verdeutlicht, dass man im Power Metal inzwischen schon explizit erwähnen muss, wenn Eagles mal nicht free flyen, “Alliance Forever” ein gelungener Endtrack, der, wie von einem solchen Song verlangt, ziemlich hymnisch und fett ausfällt (und ausgefadet wird, verdammt nochmal).
Ansonsten noch ein großes Kompliment für die Mittelteile der Songs. Praktisch jeder Track, auch die durchschnittlicheren, wird durch hervorragende und kurzweilige Soloparts nochmal ordentlich aufgewertet. Kein Album, bei dem man den Song nach dem ersten Chorus schon kennt.

Anspieltipps:
“The Rat Pack”, “Father Time”, “Night Call Girl” und “Above The Sky”

Fazit:
Unbedarft gut gelaunter Power Metal im edlen Gewand, sympathisch, top arrangiert. Wären die Songs auf “Above The Sky” Sitzgelegenheiten, wären halt auch ein paar einfache obgleich sehr bequeme und kompetent designte Ikea-Stühle dabei, allerdings auch einige knallbunte Sitzbälle, die lustig quietschen und blinken, wenn man sich daraufsetzt. Und selbst wo das Melodiematerial mal nicht überirdisch ist, machen die Tracks in ihrer klassisch-fröhlichen Art noch eine Menge Spaß. Reinhören!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Above The Sky
02. Rising Tide
03. The Rat Pack
04. Mötley True
05. The Way To Redemption
06. Night Call Girl
07. Future Land
08. The Legend
09. Father Time
10. Alliance Forever

Jannis