FANS OF THE DARK – Video

Trackliste:

01. Meet Me On The Corner
02. Let’s Go Rent A Video
03. The Neon Phantom
04. Christine
05. The Wall
06. Find Your Love
07. In The Bay Of Blood
08. Tomorrow Is Another Day
09. The Dagger Of Tunis
10. Savage Streets

 

Spielzeit: 46:57 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 11.10.2024 – Page: www.facebook.com/FansOfTheDark

 

FANS OF THE DARK eine Truppe aus Schweden die seit 2021 ihr Unwesen in der Rocklandschaft treibt und nun mit ihrem dritten Album bei Frontiers einen weiteren Meilenstein abgeben wollen. Diesmal gab es keinen Besetzungswechsel im Gegensatz zum Vorgänger, mit an Board sind Alex Falk am Mikrofon, Oscar Bromvall an Gitarre, Rickard Gramfors bedient den Bass und Freddie Allen sitz auf dem Hocker an den Drumsticks.

Machten FANS OF THE DARK seit ihrem gleichnamigen Debüt 2021 mit hypermelodischen Hard Rock Songs und catchy Refrains auf sich Aufmerksam, haben die Vier diese Eigenschaften entfernt, können die Vier an die beiden hervorragenden Vorgängeralben anknüpfen, dies stellt sich in der nächsten dreiviertel Stunde heraus.

Kamen auf den ersten beiden Alben Songs wie „The Ghosts Of Canterville“, „Escape From Hell“, dass poppige „The Running Man“, das endgeile „Dial Mom For Murder“, dem Hit „Life Kills“, dem gefühlvollen „Rear Window“, dem Tanzflächenfüller „Zombies In My Class“ vom Debüt zum Einsatz. So folgten auf Album #2 die Songs bestehend aus dem Übersong „Night Of The Living Dead“ hätte in den 80ern jede Tanzfläche zum platzen gebracht, dem Superhit „The Pirates Of Maine“, dem flotten „Fantasia“, dem Geilomat „Sick! Sick! Sick!“, das verführerische „Fright Night“, dem Stampfer „Fans Of The Dark“, dem schrägen „Goblin King“. Mal kucken ob Album #3 da anschließen und genauso überzeugen kann wie bei den zwei Runden vorher.

Seit Album #1 ist ein verdammt starkes Merkmal der Band Sänger Alex der mit seiner souligen Stimme jedem Song seinen Stempel aufdrückt und Dinge mit seinen Stimmbänder anstellt die von einem weit entfernten Planeten zu stammen scheint. In jeder Tonlage zaubert Alex ein Highlight mit seiner Stimme und erinnert mich an J.D. Kelly von FROM THE FIRE oder eine von der Range höhere Version von Bruce Broockshire von DOC HOLLIDAY und lässt sich durch den Soul im Timbre schlecht mit anderen vergleichen. Die Gitarren kommen nach wie vor mit Schmackes aus der Anlage gebraten um den Hörer mit Hochdruck zu bügeln. In der perfekten Dosis und genau richtig abgemischt mischen die alles auf was vor den Boxen sitzt. Der Bass ist voll da und bewegt sich auch keinen Deut in den Hintergrund, sondern macht im vollen Spotlight keine Gefangenen. Die Drums hauen einem alles zu Brei was nicht sofort die Ohren aus dem Schallwellen nimmt. So generiert das Quartett einen bombastischen Sound mit genauso bombastischem Melodic Hard Rock der alles andere als alltäglich ist sondern zum Besten gehört was im Frontiers Stall momentan neben ECLIPSE, PERFECT PLAN, CRAZY LIXX und noch ein paar wenige andere die Musikwelt unsicher machen.

Man merkt vom ersten Takt an das hier Musiker aus dem sehr hohen Norden von Europa, sprich Skandinavien am Werk sind. Denn dieses Vermögen so eingängige Songs mit dem Sound und catchyness zu produzieren nur Bands aus Skandinavien gelingt. Beim Vergleiche erwähnen ist die Sache jetzt sehr schwierig, da es keine weitere Band mit solchen oder ähnlichem Sound gibt, oder besser geschrieben mir fällt beim besten Willen keine ein. Wie ich in meinem Review zum Debütalbum schon schrieb passt am besten eine Ähnlichkeit zu NESTOR, PERFECT PLAN, PALACE, HOUSTON, DALTON, härtere ALIEN und eine kleine Prise FROM THE FIRE. Das trifft es wohl am besten obwohl der Sound von FANS OF THE DARK schon sehr speziell und einzigartig ist, vielleicht ist die Mucke aus diesem Grund einfach nur hervorragend, geil, verführerisch oder einfach als SUPER zu bezeichnen.

Krebsten die ersten beiden Alben bei mir schon bei einer 9er Bewertung rum, so gibt es auf Album #3 einen Punkt für Kontinuität oben drauf. Jungs es wird Zeit das ihr für Liveschandtaten nach Deutschland kommt und dann bitte auch in meine Nähe um nach dem Gig ein paar Drinks an der Bar zu schlürfen und die glatte 10er Bewertung zu feiern. Bleibt nur abzuwarten ob oder wie lange die Schweden dieses verdammt hohe Niveau halten können ohne sich dabei in einem Labyrinth zu verirren.

„Meet Me On The Corner“ geht sowas von sofort mit einem Grinsen ins Ohr, „Let’s Go Rent A Video“ hier leben die Vier ihren ausgeprägten Hang für die 1980er mit voller Inbrunst aus, bester MeloRock mit geilen Keys. „The Neon Phantom“ der nächste Superhit im Lebenslauf der Vier, „Christine“ catchy ohne cheesy zu klingen das schaffen nur Skandirocker. „The Wall“ sehr flott mit cooler Tastenabteilung, „Find Your Love“ auch hier gibt es einen fast schon poppigen Song der aber sehr laut schreit ich bin keine Popper sondern ein ausgewachsener Rocker. „In The Bay Of Blood“ erinnert mich an Corey Harts “Sunglasses At Night” nur eben noch um einige Planeten außerhalb unserer Milchstraße besser, „Tomorrow Is Another Day“ fängt simpel mit ein paar Tastenanschlägen an die sich wiederholen und zu einer Powerballade im Filmmusikstil zu mutieren. „The Dagger Of Tunis“ das Riffing lässt mich an BRYAN ADAMS denken nur mit Skandigenen und viel intensiver und härter, „Savage Streets“ das Gefühlsmonster das selbst bei FANS OF THE DARK nicht fehlen darf und zählt zu den absoluten Highlights der drei Alben.

Balle

ANDY TAYLOR – Thunder (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. I Might Lie
02. Don’t Let Me Die Young
03. Life Goes On
04. Thunder
05. Night Train
06. Tremblin‘
07. Bringin‘ Me Down
08. Broken Window
09. French Guitar

 

 

Spielzeit: 41:37 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: MCA – VÖ: 1987 – Page: www.facebook.com/andytaylorofficial

Die 1980er brachten sehr, sehr viel Gutes hervor, genau eines davon ist der Musiker ANDY TAYLOR. TAYLOR seines Zeichens Gitarrist der Popper DURAN DURAN und als Kongenialer Partner von ROBERT PALMER bei THE POWER STATION kam genau in diesem Jahrzehnt 1986 mit dem Superhit „Take It Easy“ zu finden auf dem Semioffiziellen Release dieses Albums als DD Fan Club Edition, auf dem Soundtrack zum Sportlerdrama „American Anthem“, auf einigen wenigen Samplern und als 12“ Maxi Single veröffentlicht. Ja genau dieser Engländer ANDY TAYLOR veröffentlichte 1987 mit „Thunder“ ein Machtwerk des melodischen Hard Rock das nur Hits und keine Füller enthält. Neben Gitarre übernahm er auch die Vocals, mit gewirkt haben auch noch Steve Jones an Gitarre, Brett Tuggle an den Keyboards, Patrick O’Hearn am Bass und Mickey Currey an den Drums. Es folgten im Jahr 1990 dann das Album „Dangerous“ mit Corversongs, 2020 ebenfalls ein semioffizieller Doppeldecker als DD Fan Club Edition „Nobody’s Business“ und 2023 das Album „Man’s A Wolf To Man“.

„Thunder“ wurde von ANDY TAYLOR gemeinsam mit Steve Jones geschrieben und produziert, und was für ein Dingens die Beiden eingetütet haben spürt man selbst noch 37 Jahre nach Veröffentlichung des Albums. ANDY TAYLOR bewies das er nicht nur ein hervorragender Gitarrist sondern auch ein sehr guter Sänger ist und den Job am Mikro ohne Probleme händeln kann. Seine Stimme befindet sich in einer Range die mehr als nur angenehm oder ein Ohrenschmeichler ist, sondern auf ganzer Linie überzeugt ohne dabei auch nur einen kleinen Anfall von Schwäche zu zeigen. Die Gitarren fahren volles Brett und zeigen um ein bis zwei Welten mehr Freilauf und Biss als bei DURAN DURAN oder THE POWER STATION, somit befand sich der Sound des Albums irgendwo zwischen AOR bis Melodic Hard Rock ohne dabei irgendwie in einen Stil abzudriften. Neben der Stimme und den Gitarren macht das Keyboard den nächsten Teil von „Thunder“ aus, entweder im typischen 1980er Jahre Keyboard Stil oder auch mal als Saxophon ausgeführt prägen das Bild des Albums. Der Bass macht alles andere, nur nicht den leisen Statist spielen, der haut von Anfang an volle Breitseite sein gewummer raus. Die Drums sind fast als Spektakulär zu bezeichnen, die setzen sehr viel Akzente und Highlights auf dem Album.

Dann kommt das Wichtigste, der Sound von „Thunder“ ist wunderbarer 1980er Rock der härteren Art, ohne dabei eine Spielerei dieser Zeitspanne auszulassen. Dies ist nicht Negativ zu sehen, sondern vielmehr als Kompliment ausgelegt, da diese Musik damals auf seinem Höhepunkt bei den Video Musiksendern und selbst bei den Öfftis ganz Groß in Mode und Angesagt waren. Das Album wurde mit einer Produktion auf Majorlabel Niveau versehen die das ohne hin schon perfekte Gesamtbild noch um ein Vielfaches anhob. Die Songs bestechen mit einer Melodieführung die durch ANDYs Gesang und der Instrumentierung voll zur Geltung kommen und auch Heute noch ein Highlight darstellen und weder angestaubt noch antiquiert klingen. Das Album zeigt genau das wofür die 1980er standen/stehen/stehen werden, perfekt ausgeführt und aufgenommene grandiose Rockmusik die ihres Gleichen sucht. Egal welchen Song man sich herauspickt es ist jeder ein Treffer ins Schwarze und sollte in jeder vernünftigen Sammlung stehen und nicht nur gelegentlich sondern regelmäßig angehört werden um sich vor Augen zu führen was damals in den noch zahlreich existenten Discos gespielt wurde. Einige Songs von „Thunder“ sollten für den gepflegten Mr. Rock DJ zum Pflichtprogramm gehören, den „I Might Lie“, „Don*t Let Me Die Young“, „Bringin‘ Me Down“ haben auch heute noch das gewisse etwas um jede Tanzfläche in einer Rock Disco zu füllen.

Das Album besticht außerdem mit einer Laufzeit von 41,5 Minuten bei nur neun Songs, das ist übervorbildlich und sonst eher selten oder im Prog Bereich zu finden. Wer sich selber etwas Gutes (an)tun möchte besorgt sich eine Kopie des Albums auf Vinyl oder als CD sofern man Glück hat und ein Exemplar zu einem vernünftigen Tarif ergattern kann, ansonsten den aufgerufenen Betrag in einen Evergreen und für mich jetzt schon nach 37 Jahren Oldie akzeptieren und investieren, denn das wird mit geiler Mucke im Gegenzug belohnt. Bei einem Streaming Anbieter konnte ich das Album finden, mit einem faden Beigeschmack, das Album ist dort nur in einer MP3 Version zu finden und wenn ich eins Hasse dann herunterkomprimierte und somit im Sound heruntervergewaltigte Klassiker die dies nicht im Geringsten verdient haben, nur Wave oder Tonträger ist das wahre für so ein Album.

„I Might Lie“ legt gleich mal ein Punktlandung hin, bei uns waren damals in den Discos bei dem Teil die Tanzflächen überfüllt, „Don’t Let Me Die Young“ die nächste Melodic Perle die damals alle Tanzflächen zum platzen brachte. „Life Goes On“ eine schwermütige Ballade mit Potential, „Thunder“ hier trifft AOR auf Hard Rock Riffs, ein Hit. „Night Train“ mit viel Drama geht der Song sofort ins Ohr, „Tremblin‘“ der Song sollte bei den Öfftis rauf und runter laufen, was für ein Song das Duo TAYLOR und Jones hier auf die Menschheit losgelassen haben ist der helle Wahnsinn. „Bringin‘ Me Down“ der nächste ultimative Pflichtsong für jeden Rocker besser geht es wirklich nicht man waren das damals Zeiten als die Tanzflächen dazu voll waren, „Broken Window“ besticht mit lässigem Gitarrenspiel und geht wie alle Songs voll ins Ohr, mit „French Guitar“ kommt ein Instrumental zum Licht ausmachen, erinnert an Filmmusik der 1980er Jahre. Kacke das Album ist schon durch, gleich nochmal Repeat am Player gedrückt, zurückgelehnt, Augen zu und einfach nur genießen.

Balle

ECLIPSE – Megalomanium II

Trackliste:

01. Apocalypse Blues
02. The Spark
03. Falling To My Knees
04. All I Want
05. Still My Hero
06. Dive Into You
07. Until The War Is Over
08. Divide & Conquer
09. Pieces
10. To Say Goodbye
11. One In A Million

Spielzeit: 39:54 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Frontiers Music srl – VÖ: 20.09.2024 – Page: www.facebook.com/EclipseSweden

 

ECLIPSE melden sich mit neuem Album zurück, der Titel lautet schlicht und einfach „Megalomanium II“ und hat dasselbe Cover wie das Vorgängeralbum nur nicht in schwarz/rot sondern in schwarz/weiß gehalten. Das Cover wirkt durch seine Farbgebung düsterer und deprimierter, mal abwarten ob der Sound auch so düster rüber kommt als die Farben des Covers.

Kurz in den Promoflyer geschaut und was solls weg damit, die Veröffentlichungen von ECLIPSE sprechen ihre eigene Sprache, die ganz laut raushaut „Hey Du hier bin ich und brate dir eins über“. Die Alben eins und zwei waren noch Hard Rock auf der Suche nach einer Identität die einen Ansatz der jetzigen Genialität erkennen ließen. Mit Album #3 gab es einen großen Sprung in der Bandentwicklung hin zu den ECLIPSE wie man sie jetzt kennt. Auf dem Album #4 „Bleed & Scream“ von 2012 hat die Band ihre Identitätsfindung abgeschlossen und ist da angekommen wo sich die Schweden im hier und jetzt befinden. Und ECLIPSE lieferten mit jedem weiteren Album einfach und simpel ab! ECLIPSE entwickelte sich zu einer echten und großen Macht im Melodic Rock Sektor. Ich konnte ECLIPSE zwei Mal Live sehen und was soll ich berichten, es kam eine perfekte Show raus, egal ob Indoor oder Open Air die Jungs rocken das Ding bis der Hosenboden lichterloh in Flammen steht. Dasselbe trifft auf deren Konserven zu, Schlecht, Mittelmaß oder nur Gut ist seit Album #4 Fehlanzeige, die Band konnte sich mit jedem Album steigern und mixte in ihren coolen Skandi Rock einen feinen und wohldosierte keltischen Einfluss wie er bei THIN LIZZY, zum Teil GARY MOORE in der pre Blues Phase, DARE oder auch den BLACK STAR RIDERS zum Einsatz kam/kommt. Diese Mixtur mit dem verdammt starken Gespür von Bandboss Erik Martensson beim Song schreiben und produzieren sind eine Erfolgsgarantie und ich bin gespannt ob es wieder ein Schwedenhappen wird, eine erneute Steigerung aus zu machen ist oder was ich doch wirklich nicht annehme das ein Einbruch in der Leistungskurve auf mich zukommt.

Nun genug verbal ausgetobt nun lassen wir die Noten, Melodien, Riffs, Instrumente und den Gesang von Erik sprechen und halten uns bedeckt. ECLIPSE bestehen seit einigen Jahren aus einer konstanten Besetzung die sich aus Mastermind und Hitlieferant Eric Martensson an Mikrofon und der Gitarre, Magnus Henriksson ebenfalls Gitarre, Victor Crsuner am Bass und Philip Crusner an den Drums zusammensetzt. Da ich den Flyer mit den Infos nach dem Lesen der Besetzung ad acta abgelegt habe weiß ich nicht wer die Keys bedient, interessiert mich jetzt nicht wirklich, in ein paar Monaten vielleicht. Und jetzt kommt es zum unausweichlichen Showdown oder auch High Noon zwischen ECLIPSE und mir. Wer geht als Sieger aus diesem Date hervor ich hoffe doch schwer die Schweden Rocker von ECLIPSE die mich Nass machen.

Wie nicht anders zu vermuten war ist alles beim alten, ECLIPSE ziehen eine Schneise der Verwüstung von meiner ausatmenden Endstufe – Lautstärkeregler am Pre-Amp sehr nahe am rechten Anschlag – und meinen Quadral Boxen bis in die Trommelfelle. Gewohnt auf einem Top Level agieren die schwedischen Superhelden des Melodic Hard Rock das es einem schwer fällt nicht über irgendein Körperteil die totale Kontrolle zu verlieren indem der Takt mit gewippt, getippt, geschnippt, geschunkelt oder die Matte durchgeschüttelt wird.

Egal ob Live oder auf Tonträger die Stimme von Erik ist absolut und das wirklich absolut auf einem Niveau von dem manche anderen nur Träumen können oder Töten würden um auch nur die Hälfte seiner ausdrucksstärke zu besitzen. Die Gitarren überwinden sehr schnell die Hürden bis in das letzte Eck des Gehirns um dort für ein gewaltiges Chaos und einen Flächenbrand der Freude zu sorgen. Die Keyboards sind wie seit vielen Jahren von ECLIPSE gewohnt songdienlich eingesetzt und bieten den absolut krass treffenden Gegenpart zu den Gitarren. Der Bass haut sowas von durch das er fast schon den Oberguru im Karpfenteich machen könnte. Zu den Drums kann man nur eine Aussage tätigen, die treten dem Hörer dermaßen in die Fresse das dieser nach der ersten Runde schon mit einem KO zu Boden geht und erst nach einem Monat aus seiner Schockstarre auftaut.

Wie beschreibt man jetzt ECLIPSE am besten, ich sage/schreibe jetzt frei von der Leber weg und ohne irgendeiner Vorliebe oder sonst einem Schmäh. ECLIPSE stehen für Qualität und echt verdammt geile Songs und das setzt sich auch auf „Megalomanium II“ fort und zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherigen Veröffentlichung der Schweden. Ich kann jetzt ehrlich nicht beantworten ob dieses Album eine erneute Steigerung darstellt oder ob das eh schon sehr hoch gesetzte Level gehalten wurde. ECLIPSE sind einfach und das eben einfach oder gerade eben nur ECLIPSE eine Band aus Schweden die das Potential hat ein Hit Album nach dem Anderen zu liefern. Wer weiß wieviel andere Künstler dieses Potential erreichen wollen um auch nur annähernd an die Schweden ran schnuppern zu können aber die Beine nicht weit genug in die Höhe bringen und sich selbst ans Hosenbein pinkeln. Im laufe ihres nun schon über 20-jährigen Bestehens wird die Band nicht Müde oder zeigt einen Einbruch in der Leistungskurve, den die zeigt seit gefühlt ewigen Zeiten Steil und kerzengerade nach oben.

Da ich nicht davon ausgehe das mir dieses Jahr noch etwas Besseres in den Player hüpft ist dieses Album mein absolutes #1 Highlight für 2024. Sorry Jungs wenn ich könnte würde ich 20 out of 10 Points vergeben. Beim ESC hätte ECLIPSE abgeräumt …., seinen Gedanken darf man doch noch Freilauf gönnen, dass diese Stilrichtung wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt und kein Schattendasein im Rundfunk, bei VH1 und MTV sowie Grammy, Echo etc. fristet. ECLIPSE schaffen zumindest eine kleine Grundlage mit einer Leistung die ihres Gleichen sucht und lange nicht findet.

„Apocalypse Blues“ was soll ich dazu schreiben gleich Titel #1 ein Volltreffer und es meldet sich ein Gefühl der Verbundenheit, Freundschaft an und der Körper fängt an sich unkontrolliert im Takt zu bewegen.

„The Spark“ macht gleich da weiter wo der Vorgänger aufgehört hat, der nächste Hit nach dem Hit des Hits.

„Falling To My Knees“ man Jungs geht bitte mal vom Gas, das hält selbst der stärkste Hüne oder auch gestandene Mann/Bayer nicht aus was ihr einem da vor den Latz knallt.

„All I Want“ ab dem ersten Ton stehen die winzigen Haare in den Gehörgängen auf Empfang und recken die Pommesgabel senkrechte im Takt schaukelnd nach oben.

„Still My Hero“ mir gehen die Superdupper Lativigen Verbalakrobatien aus, was schreibt man zu einem fünften Highlight in Folge, na eben diesen kurzen Verbalerguss der Ekstase oder einfach ein Waschelpropankompott.

„Dive Into You“ endlich gehen die Jungs mal vom Gas um Luft holen zu können, aber das keinen Muck schlechter, eine typische ECLIPSADE.

„Until The War Is Over“ wer bei diesem Symbiont aus Skandiwurzeln und Keltencharme keine weichen Knie bekommt und den Song zu seinem Lieblingssong ernennt hat sowas was von an der Klatsche und dem kann man überhaupt nichts recht machen. Der Song toppt alles was ich dieses Jahr gehört habe und da waren bis jetzt sehr viel geile Highlights und Tophits dabei. Der Kloppt alles in die Tonne was vorher war und es wird verdammt schwer für die Schweden sowas ähnliches erneut zu produzieren. Der hätte in den goldenen 80ern die #1 in sämtlichen Top Tens des Planeten ein ganzes Jahr ach was schreib ich für einen Bockmist länger blockiert, in der Disco sorgt der bestimmt auch für Mädels Überschuss auf der Tanzfläche. So einen Song und auch noch mit dem Text da bekommt man Gänsepelle von der hintersten Haarwurzel auf dem Haupt bis in die Zehenspitzen.

„Divide & Conquer“ hier geben die Jungs Vollgas ohne das Level zu senken.

„Pieces“ dieser Rocker lässt einem wieder mehr Luft und fordert nicht soviel Energie wie der Song davor.

„To Say Goodbye“ Gefühl trifft auf Drama, harte Gitarren und fast schon flehenden Gesang von Erik.

„One In A Million“ macht den Hörer zum Abschluss, wenn er nicht schon seit mindestens sieben Songs nass ist, sowas von Nass das man Duschen und sich umziehen muss.

Balle

EYES (SE) – Auto-Magic

Trackliste:

01. Soldier Of Love
02. Mysterious Ways
03. Until The End Of Time
04. What Money Can’t Buy
05. Innocent Dreamer
06. Through The Night
07. Sailing Ships Across The Ocean
08. Don’t Stop The Night
09. Any Way You Dream
10. Auto-Magic

 

Spielzeit: 51:32 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: GMR Music – VÖ: 06.09.2024 – Page: www.facebook.com/onlyeyes4u

 

Nach ihrem Debütalbum „Perfect Vision 20/20“ aus dem Jahr 2021 gibt es nun nach drei Jahren eine Fortsetzung. Die schwedischen Gentlemen wie sie sich selbst scherzhaft nennen hauen einen zehn Tracker raus der es auf stolze 51:30 Minuten Laufzeit bringt. EYES (SE) besteht immer noch unverändert aus Sänger Peter Andersson, Joakim Sandberg an Gitarren, Ake David Rickard an den Tasten, Anders Sellborn am Bass und Björn H. Lindbäck an der Schießbude.

Ehrlich gesagt hat sich nicht viel gegenüber dem Debütalbum geändert, die Gentlemen knüpfen nahtlos am Debüt an und bringen ein Melodic Rock Sahneteil in den Player. Wie etwa 95% der schwedischen Künstler der harten Töne verstehen es auch EYES mit einer unwiderstehlichen Charmeoffensive, Gespür für Melodien, Eingängigkeit und skandinavischer Coolness ein Album zu kreieren das Spaß macht und sich vor niemanden verstecken brauch.

Hier gibt es alles was ein anständiges Rockalbum ausmacht, eine sehr lässige und raue Stimme von Peter, Gitarren ohne Ende von Joakim, die Keyboardteppiche von Ake die zum Träumen einladen, der wummernde Bass von Anders und die voll auf die Zwölf gehende Drum Arbeit von Björn. Gibt es bei Album #2 mit dem Titel „Auto-Magic“ einen Grund zum Meckern – nicht wirklich, außer vielleicht das die Melodien den Hörer umsäuseln, umgarnen, einlullen und zum mitwippen des Fußes verführen. Den das muss man unweigerlich beim Genuss von „Auto-Magic“, die Songs sind einfach super catchy, hooky und so simpel es auch klingt einfach nur starker Skandirock. Dieses Album ist vielleicht sogar noch einen Deut stärker ausgefallen und spielt ohne Zweifel in der Oberliga mit. Wenn den Schweden hiermit nicht ein großer Wurf gelingt weiß ich auch nicht was man als Band anstellen muss um im Musikzirkus Fuß fassen zu können.

Wer auf Mucke von 220 VOLT, SKAGARACK, BLACK PAISLEY, ACES HIGH, STAGGERWING, PEO, LEVITICUS steht, der hier und da mal mit feinen DEEP PURPLE oder US und Kanada Arena Rock Vibes angereichert wurde kommt hier aber sowas von voll auf seine Kosten und sollte ein Pflichtalbum für jeden sein der auf anständigen Schweden Hard Rock steht.

Es ist schon fast beängstigend was das Repertoire an sehr guten Bands die aus Skandinavien stammen betrifft.

„Soldier Of Love“ legt am Anfang mit einer Intensität und Speed gleich mal die Weichen auf Volldampf, „Mysterious Ways“ geht vom Gas und spielt ein Melodic Rock Schmankerl. „Until The End Of Time“ das nächste Highlight das mich an das Kind der Mädelsband VIXEN und EUROPEs „Open Your Heart“ denken lässt, „What Money Can’t Buy“ noch so ein typischer Schwedenhappen im DEEP PURPLE Gewand. „Innocent Dreamer“ kommt mit sehr viel Drama aus den Boxen gerauscht, „Through The Night“ hier wird ein wenig über den großen Teich geschielt im starken Refrain kommen die Schwedengene wieder zum Vorschein – ein Groovemonster. „Sailing Ships Across The Ocean“ eine sehr starke Powerballade mit Hammondsound, „Don’t Stop The Night“ hier geht es wieder mit dem Kopf durch die Wand egal ob aus Pappe oder Beton, kommt mit 80er Fanfaren. „Any Way You Dream“ hier trifft Gefühl auf Melodie und Eingänigkeit ein weiteres Highlight, „Auto-Magic“ hier geht es stürmisch mit leichter Blues Grundstimmung aber dabei verdammt cool ab.

Balle

HUMAN ZOO – Echoes Beyond

Trackliste:

01. Gun 4 A While
02. In My Dreams
03. To The Ground
04. Ghost In Me
05. Daddy You’re A Star
06. Hello! Hello!
07. Echo
08. Heartache
09. Forget About The Past
10. Waiting ‘Til The Dawn
11. Ready 2 Rock
12. Forget The Past (Acoustic Version)

Spielzeit: 45:50 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Fastball Music – VÖ: 14.06.2024 – Page: www.facebook.com/HumanZooOfficial

 

20 Jahre und HUMAN ZOO sind mit ihrem fünften Album kein bisschen leise, ich bin jetzt nicht wirklich mit den Alben der Band vertraut und dachte mir mal das ich mich doch wieder auf Melodic Rock aus Deutschland einlassen könnte. Zu HUMAN ZOO gehören Thomas Seeburger an Mikrofon, Ingolf Engler an Gitarre, Zarko Mestrovic am Keyboard, Ralf Grespan an Bass, Boris Matakovic am Saxophon und Matthials Amann spielt den Arschtreter.

Für das erste richtige Date zwischen HUMAN ZOO und mir, ich höre das erste Mal ein Album im Ganzen von der Band, muss ich zugeben das ich diese Jungs bis jetzt übersehen habe ohne genauer hingehört zu haben. Dieser Umstand ändert sich ab jetzt, ich werde mir die Vorgängeralben auch mal genauer ansehen. Ist mir schleierhaft das die ZOO Alben bis jetzt irgendwie an mir vorbei gerauscht sind. Denn was sich hier auf dem Rundling befindet ist ganz großes Rock Kino das verdammt gut schmeckt und auch leicht verdaulich ist. Die Songs bestechen ausnahmslos aus unwiderstehlichen Melodien und fast schon im Perfektionswahn inszenierten Bögen die einen einlullen und mit einem Charme umgarnen der einfach nur als Burner bezeichnet werden kann. Die Stimme von Thomas erinnert mich an einen Klon der die Gene von MEAT LOAF, OLIVER HARTMANN, TOBIAS SAMMET, NICK WORKMAN ein wenig BOB CATLEY in einem kleinen Magier vereint. Die Stimme wird sehr oft und gerne mit fetten Chören unterstützt um so noch besser zu Geltung gebracht zu werden. Die Gitarren zünden sofort beim ersten Durchgang und überzeugen auf ganzer Linie, die Tastenabteilung haut genau in eben diese und erzeugt mit den Gitarren ein Bühne um mit der Unterstützung der anderen Darsteller wie Bass und Saxophon eine Runde Sache daraus werden zu lassen. Das Schlagzeug kommt richtig auffällig auf seine Kosten um einen Akzent nach dem anderen setzten zu können.

Vergleichen kann man ein wenig mit SUBWAY, CRAAFT, HARTMANN eine kleine Prise AMMUNITION, ANGELINE aber auch VEGA ohne diese kopieren zu wollen. Durch die Hinzunahme des Saxophons kommen oft parallelen zu härteren QUARTERFLASH, den ollen Italo Discorockern von STAGE, dem Soundtrack zum Film The Lost Boys und GERRY RAFFERTYs „Baker Street“ zu Stande. Das aberwitzige dabei ist das das Saxophon weder deplatziert noch als Fremdkörper wirkt sondern sich sehr gut im Sound und Bandgefüge macht. Die Produktion ist auf Hochglanz poliert, in Verbindung mit dem Saxophon hätte der Charme eines Röhrenverstärkers einen Volltreffer ergeben können, aber die Produktion drückt, böllert und kracht an allen Ecken und Enden und hat Dampf in allen Frequenzen.

Ein Sahneschnittchen aus Deutschland, mal sehen ob es bei der EM mit der Nationalmannschaft auch so eine Punktlandung mit dem Titel wird wie mit diesem Album. HUMAN ZOO zeigen hier ein eindrucksvolles Beispiel für geile Rock Mucke Made in Germany. Jungs ich habe Euch ab jetzt auf meinem Radar!

„Gun 4 A While“ geht gleich mal locker und flockig ins Gehör und bleibt mit seiner Melodie sehr lange Zeit im Gedächtnis und durch den Einsatz des Saxophons ein cooler Kontrastpunkt entsteht, „In My Dreams“ kommt mit einer zuckersüßen Melodieführung. „To The Ground“ kommt mit Hymnencharakter, dem nicht als Fremdkörper wirkenden Saxophon zudem kommt durch die Backing Vocals epische Stimmung auf, „Ghost In Me“ in den Strophen fast schon bedenklich ruhig und im Refrain auf dicke Eier machend. „Daddy You’re A Star“ eine energiegeladene Ballade, „Hello! Hello!“ geht mit einer Sirene los um einen dann mit voller Wucht und Glamfaktor zu überfahren. „Echo“ ein abgeh Rocker oder auch Obersahneschnitte, „Heartache“ ein flotter Rocker wie er nicht besser sein könnte. „Forget About The Past“ wildert im AOR aber leider Geil, „Waiting ‘Til The Dawn“ geilo wie die Gittis hier volles Brett fahren und im Southern Rock wildern was der Peacemaker hergibt. „Ready 2 Rock“ haut einem noch mal alles um die Ohren was geht, „Forget The Past (Acoustic Version)“ ich kann nicht beantworten welche Version besser ist, gestromt oder stromlos.

Balle

BAD ROMANCE – Code Of Honor (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Up And Coming
02. The House Of My Father
03. Code Of Honor
04. The Hunger
05. Move Me
06. Eye Of The Storm
07. Bad Romance
08. Whitest Lies
09. Love Hurts
10. Love Is Blind
11. Hang Tough

Spielzeit: 49:55 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: Polygram Records – VÖ: 1991 – Page:

Im Jahr 1991 kamen BAD ROMANCE mit ihrem einzigen Album „Code Of Honor“ aus dem Studio. Tja einfach nur Pech gehabt, das ein neuer Trend von Seattle aus gehend die Musiklandschaft drastisch veränderte. In diesem Jahr wurde es sehr schlimm für traditionellen Rock / AOR / Hard Rock und die verschiedenen Unterarten dieser Marschrichtung. Denn der Großteil des Planeten wollte nur noch Grunge, Alternative Crossover und Deprimucke hören, in den Radiostationen sah es nicht anderes aus, da die Verkaufszahlen von NIRVANA durch die Decke gingen war die Liebe zum traditionellen Rock einfach über Nacht aus und vorbei. Genau in diesem Jahr kam Joanna Dean mit BAD ROMANCE zurück und veröffentlichte ein sehr starkes Album das sich vor der Konkurrenz nicht verstecken muss. Zur BAD ROMANCE gehörten neben Reibeisenstimme Joanna Dean noch Steve Eriks an Gitarren, Jackie Vincent am Bass und der Stickschwinger Roger Cox (war schon bei Joannas Album „Misbehavin‘“ von 1988 mit dabei). Als Gastsänger bei einem NAZARETH Cover von „Love Hurts“ ist Tom Keifer zu hören der sehr gut mit der Stimme von Joanna harmonierte.

Ich wurde damals durch irgendeinen ominösen sehr, sehr tief im dunkelgrau rumdümpelnden Sampler, den Titel weiß ich nicht mehr, aber legal kann der nicht gewesen sein, auf die Band aufmerksam. Auf diesem Sampler befand sich der Übersong mit dem Titel „The House Of My Father“ der bei mir Eindruck geschunden hat. Aber das Album bietet nicht nur diesen einen Song, es ist voll mit Hard Rock typisch US Like mit viel Drive und Energie wird gerockt das die Schwarte kracht und im Stall der Punk abgeht.

Die Stimme von Joanna hat etwas besonderes und kann ganz entfernt aber wirklich nur sehr bedingt mit der von LEE AARON verglichen werden, da beide ihre eigenen Art haben ihre Stimme einzusetzen, aber dreckig, rotzig und frech steht bei beiden auf der Agenda. Die Gitarren hauen einem die Akkorde um die Ohren das man fast in der ersten Runde schon zu Boden geht und angezählt wird. Der Bass geht die Sache wie ein wilder und wütender Stier an, und so kein Hintergrundtäter ist. Die Drums sind cool und effektvoll eingespielt worden und setzen sehr viele Akzente.

Selbst vor „Love Hurts“, dem Klassiker von NAZARETH hatten die Amis damals Angst oder Respekt, es wurde kompromisslos durchgezogen ohne dabei zu versagen. Vergleichen kann man BAD ROMANCE mit US oder Kanada typischen Melodic / Hard Rock wie auf dem Debütalbum von JOANNA DEAN, oder von Künstlern wie eben LEE AARON, BATON ROUGE, BEG BORROW & STEAL, HEADPINS, BLUE TEARS, ROUGH CUTT, BADD BOYZ, BANGALORE CHOI, aber auch mit dem Debüt von ASPHALT BALLET, ein wenig BABYLON A.D., ACES WILD, ANIMAL BAG, SCARECROW (in den 2000ern dann als ARABIA unterwegs) und HOUSE OF LORDS. Genau so kann man den Sound von BAD ROMANCE am besten beschreiben, oder einfach nur starker Melodic / Hard Rock aus Nordamerika wie er zum Ende der 1980er und auch noch in den 1990ern in Massen produziert wurde aber ab NIRVANA keine Beachtung mehr von Labels, MTV oder Radiostationen bekamen, außer man hatte einen Namen und den Status des Bigsellers wie AEROSMITH, AC DC, DEF LEPPARD und schieß mich tot noch eine Handvoll mehr. Nur so Bands wie BAD ROMANCE wurden leider zu Unrecht mit nicht Beachtung, trotz großem Label bestraft. Wäre dieses Album in den 80ern erschienen hätte die Sache bei weitem rosiger für die Band aussehen können. So fristet BAD ROMANCE immer noch ungerechtfertigt den Status des Geheimtipps. Besser kann man US Hard Rock einfach nicht machen, aber 1991 war der Drops nun mal für ordentliche und ehrliche Rockmucke gelutscht und es dauerte sehr lange bis sie wieder halbwegs salonfähig wurde. So bleibt nur ein Album wie „Code Of Honor“ 33 Jahre nach Veröffentlichung mal wieder in den Fokus zu rücken, verdient hätte die Band bei weitem mehr, aber leider ist das Musikgeschäft unbarmherzig und auf Profit ausgelegt. Das was sich verkauft, egal ob Massenkompatibel oder nicht wird gepuscht bis der Arzt kommt, alles andere wird verbannt und kann sehen wo es bleibt.

Für mich, der die 1970er, 1980er und alle Trends die später kamen (aber nie auf einen Zug aufgesprungen ist) miterlebt hat ist so ein geiles End 80er Hard Rock Album einfach ein Highlight und weckt viele positive Erinnerungen an Zeiten als solche Musik noch im Radio lief oder in Discos auf und ab gespielt wurde und die Tanzflächen füllte. Wer die Gelegenheit hat mal in dieses Album reinzuhören, sofort anhören, wer das Album auf CD ergattern kann zugreifen, hier handelt es sich um ein Album das geile Mucke und alles drumherum beinhaltet und einfach nur Spaß macht und für gute Laune sorgt.

„Up And Coming“ ein Groove Rocker wie er sein sollte, „The House Of My Father“ der perfekte Song für die Ewigkeit, einsame Insel und allem was wichtig ist, ein Melodic Rocker der besten Sorte. „Code Of Honor“ ein Hard Rocker der mit Southern Rock Flair locker flockig aus den Boxen kommt, „The Hunger“ noch so ein geiler Groover der einfach einen riesigen Fußabdruck hinterlässt. „Move Me“ kommt mit lässigem Blues Riffing, „Eye Of The Storm“ dreckige Licks treffen auf Joannas versautes Organ, ergibt einen Orkan an der Front. „Bad Romance“ was Joanna hier mit ihren Stimmbändern zaubert ist der pure Wahnsinn, „Whitest Lies“ ein Schmachtfetzen den selbst HEART nicht besser hinbekommen hätten. „Love Hurts“ frisch umgesetzt, aber bei dem Song gibt es nur zwei Möglichkeiten entweder man hasst oder liebt ihn, egal von wem er jetzt in all den Jahren gekommen ist. „Love Is Blind“ ein flotter Nackenbrecher, „Hang Tough“ keinen Leistungseinbruch bis zum Ende zu hören.

Balle

BLACK DIAMONDS – Destination Paradise

Trackliste:

01. Through Hell And Back
02. After The Rain
03. Everyday Heroes
04. Bottoms Up
05. Only For A While
06. Valley OF The Broken Hearted
07. Rock N’ Roll Is My Religion
08. Nothing’s Gonna Keep Me From You
09. From The Ashes
10. Leave A Light On
11. Yesterday’s News
12. Paradise
13. Run With Us

Spielzeit: 50:29 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Metalapolis Records – VÖ: 31.05.2024 – Page: www.facebook.com/BlackDiamondsRock

 

Album #5 der Schweizer Chaosrocker BLACK DIAMONDS steht kurz vor der Geburt. Mal sehen ob es zu Nachwehen kommt oder gleich in den Olymp geht. Album #1 war Soundtechnisch nicht gerade der Burner, die Songs hatten potential, auf Album #2 „Perfect Sin“ fing der Wahnsinn langsam an zu brodeln. Es folgte 2017 das dritte Album mit dem Titel „Once Upon A Time“ auf dem der helle Wahnsinn bis Unterkannte Oberlippe stand, den Vogel schossen die Eidgenossen allerdings mit Album #4 „No-Tell Hotel“ ab, ab da sprengte der pure Rock N Roll Wahnsinn die Schädeldecke weg. Das vierte Album war ein Feuerwerk der Chaotischen Chaostheorie in Quadrat-Siebenmeilenstiefeletten und überrollte den Hörer mit einem Donnerwetter das sich gewaschen hat. Es folgte noch „Floor 13“ mit Bandeignen Cover- oder Liveversionen, die Jungs haben sogar so dicke Klöten GARY MOOREs „Out In The Fields“ und DIOs „Rainbow In The Dark“ mit Schweizer Charme zu versehen ohne dabei den Loser zu geben.

Und nun steht der neueste Brainwasher vor der Haustür, mal sehen ob das Wahnsinnsspektakel ein solches wird oder ob die Band einen Abfall in der Leistungskurve hat. Zu den geschminkten Bubis gehören Mich Kehl Gesang und Gitarre, Chris Blade Johnson Gitarre, Keyboard und Klavier, Andi Barrels an Bass, Keyboards und Gesang bei zwei Songs sowie das Tier an den Sticks den Arschaufreißer Manu Peng, der mehr draufhat als ein laues Karnevals Knallfröschen. Als Special Guest ist David Balfour von MAVERICK auf einem Song als Mikrofonschwinger zu hören.

Schon der erste Song „Through Hell And Back” kickt ordentlich und lässt keinen Zweifel daran das die Jungs mit dem neuen Album hoch hinaus wollen! So wie es aussieht hat Europa zwei neue Speerspitzen des Rock N Roll im Olymp zu bieten, eine davon hört auf den Namen BLACK DIAMONDS, die andere folgt noch. Da hat sich Metalapolis mit den DIAMONDS einen sehr großen Fisch ins Boot geholt. Wie soll es sein saugten die Eidgenossen doch mehr oder weniger die Schweizer Bergluft mit der Muttermilch ein, die so Ingredienzen wie GOTTHARD, KROKUS, SATROX, CHINA, EMERGENCY, GENOCIDE später dann SIDEBURN, D.D. DOGS, ALLISON, BLUE 46, bei SHAKRA müssten die Protagonisten schon im Pickelalter gewesen sein, enthielt. Was soll der Geiz, die Schweiz steht mit seiner Vielzahl an Bands für Rock N Roll und das wird hoffentlich noch sehr lange so bleiben.

Vergleichen kann man eigentlich mit den einzigen BLACK DIAMONDS sowie nicht ganz so düster klingenden BEN SOLLBERGER PROJECT hier SATROX und CHINA da, mit dem Dreck der anderen Bands. Und fertisch ist der Sound von BLACK DIAMONDS der mit Vollgas an die Spitze rast, da muss Winnetouchs Jaqueline von der Raserei kotzen. Michs Stimme hat so einige Ziggis und Lagerfeuer Whiskeys intus und überzeugt ohne schwächen zu zeigen. Die Gitarren hauen einem den Brei aus der Birne, die Keys unterstützen nach Maß, der Bass von Andi wummert laut vor sich hin und Manu spielt das Tier an den Fellen. Das Gesamtbild ist vorbildlich und kann als Top Leistung gewertet werden. Denn nur so macht Mucke Spaß, obwohl die Jungens die 80er nicht selber miterlebt haben bieten sie eben solche Songs die ohne Probleme aus diesem Jahrzehnt stammen könnten. Mal mit mehr Dreck oder Glamfaktor wird melodischer Hard Rock Made in Switzerland geboten der nicht besser sein könnte. Ob sich da die DIAMONDS nicht selber ein Ei gelegt haben und die Messlatte zu hoch für das nächste Album gesetzt haben.

„Through Hell And Back“ macht da weiter wo “No-Tell Hotel” endete en Groove Stampfer, „After The Rain“ kommt richtig erwachsen und reif ohne jugendliche Verspieltheit aus, ein Melodic Rocker der besten Sorte. „Everyday Heroes“ ein typischer DIAMONDS gute Laune Rocker, „Bottoms Up“ hier kommt das wilde und ungestüme wieder zum Tragen. „Only For A While“ eine Ballade die diese Bezeichnung mehr als verdient, „Valley Of The Broken Hearted“ ein Krawallbruder der in den Strophen auf Softi macht und den Halbstarken im Refrain markiert. „Rock N’ Roll Is My Religion“ das nächste Highlight stellt sich vor, „Nothing’s Gonna Keep Me From You“ also Jungs echt jetzt! Wo holt ihr die Dinger raus? Highlight folgt auf Highlight. „From The Ashes“ das ist jetzt nicht Euer Ernst, ich brech hier gleich ab der Song für die Tanzfläche, „Leave A Light On“ ein Cover mit David Balfour stark umgesetzt aber müsste ich jetzt nicht haben. „Yesterday’s News“ der nächste Brecher zum abfeiern, „Paradise“ der Song für eine sommerliche Fahrt im Caprio oder Grillfete, „Run With Us“ zum Abschluss holen die Schweizer die grobe Kelle nochmal raus und zeigen sich von ihrer besten Seite.

Balle

TINDRUM – How Bout This (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. (I Was) Made For Rock N Roll
02. Dolce Vita
03. Streetfighter
04. Masquerade
05. The Show Must Go On
06. First Time
07. Hot Summer
08. I Love To Love
09. Love Shines
10. Fantasia

 

Spielzeit: 39:53 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: RCA – VÖ: 1989 – Page: www.facebook.com/Tindrum

Die Zeitmaschine versetzt mich heute in das Jahr 1989, in das Jahrzehnt der quietsche bunten Neonfarben, sei es bei Miniröcken, Oberteilen oder Hosenträgern im Schwarzlicht der Discos strahlten alle als ob sie frisch von einem Urlaub aus Tschernobyl zurückgekehrt waren. Das Jahrzehnt in dem Don Promillo und Corega Tubbs in einem pseudo Ferrazo auf Verbrecherjagd über die Mattscheibe hetzten und eine neue Modewelle starteten. Genau aus dem letzten Jahr dieses Jahrzehntes stammt das zweite Album der Norweger TINDRUM die ein Jahr zuvor mit ihrem verdammt starken Melodic Rock Debütalbum für aufsehen sorgten. Das zweite Album brachte zwei Neuerungen mit sich, zum ersten wurde die Sängerin Tove vom Debütalbum durch Dag Ingebrigtsen am Mikrofon abgelöst. Zum zweiten wurde beim Sound mit ein klein wenig mehr Schmackes zu Werke gegangen, nicht unbedingt härter, schneller oder sonst wie sondern wahrscheinlich durch die raue Männerstimme verursacht klang der Sound als wie wenn mehr Leistung unter der Haube wäre.

Damals zu Besetzung gehörten immer noch Bandchef Diesel Dahl an den Drums, Trond Oien an Gitarre, Sid Ringsby am Bass und wurde durch Dag Ingebrigtsen am Mikrofon komplettiert. Da ich dieses zweite Album als erstes besaß und gehört habe war ich damals um so überraschter als ich das Debüt mit einer Sängerin gehört habe. Beide Alben befinden sich auf einem göttlichen Level und sollten als Lehrbeispiele an den Musikhochschulen Verwendung finden, beide Alben auf ihre eigne Weise da man sie aufgrund der verschiedenen Stimmen nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Für mich pendeln sich beide bei einer klaren 10 ein. Auch die ein Jahr später 1990 erschienene Best Of Zusammenstellung mit dem Titel „Cool, Calm & Collected“ hatte ein sehr gute Auswahl allerdings nur mit zwei Songs vom Debütalbum, einer Single mit dem Titel „Detective Of Love“ und sieben Songs vom zweiten Album. Leider sind alle drei Scheiben mittlerweile sauteuer geworden und Tarife jenseits der 50 teilweise sogar 100 Euro Marke sind nicht wirklich ein Kaufanreiz. Ob diese Scheiben auch auf den Streaming Plattformen zu finden sind weiß ich nicht da ich alle drei Alben auf CD besitze und von Zeit zu Zeit immer wieder gerne aus dem Schrank hole und bei geeigneter Lautstärke reinpfeife.

Was ist also das Besondere an TINDRUM? Das Gespür eingängige und geile Songs produzieren zu können. Man kann hier das Geschick spüren das Skandinavische Künstler besitzen fesselnde Musik zu schreiben, einzuspielen und mit einer Raffinesse zu versehen wie es nur Künstler aus dem Hohen Norden können. Egal ob man sich die Melodien ansieht, die Gesangsmelodien, Instrumentierung und deren Umsetzung hier stimmt einfach alles. Egal welchen Song man auswählt, jeder ist ein Treffer und kann als Hit bezeichnet werden. Egal ob „Streetfighter“ mit seinem unwiderstehlichen Charme, dass locker leichte „Dolce Vita“ oder das mysteriöse „Masquerade“ usw. jeder Song ist hier wie auf dem Debüt ein Volltreffer und befindet sich auf einem Niveau von dem andere nur Träumen können und für solche Songs töten würden. Leider kam TINDRUM nie wirklich über einen Insider oder Geheimtipp Status hinaus und der Umstand der hohen Preise die selbst für Gebrauchte Exemplare gefordert werden tragen dazu bei das TINDRUM diesen Status wahrscheinlich nie verlassen werden.

Der Sound liegt immer noch wie ich beim Debüt schon schrieb bei STAGE DOLLS, OLE EVENRUDE und RETURN. Und genau in diese Richtung gehen die Songs, nicht mehr und auch nicht weniger, gehören die drei Vergleiche ebenfalls zu den Top Hitlieferanten aber es sind nicht die einzigen die zu solchen Glanztaten fähig sind, es gibt auch noch DREAM POLICE, EUROPE, SKAGARACK, TREAT, BOYCOTT, ZERO NINE oder die neueren Vertreter wie PERFECT PLAN, BROTHER FIRETRIBE, CRAZY LIXX, CRUZH und noch viele mehr die in der Lage sind geile Songs zu produzieren. Wer sich mal was gutes Tun will einfach egal welches Album aber hauptsache TINDRUM in den Player, Lautstärkeregler Richtung rechten Anschlag, zurücklehnen und einfach die Augen schließen und Genießen, Staunen und alles um einen herum vergessen. Genau das bewirkt TINDRUM bei mir.

Das einzige Haar in der Suppe von „How Bout This“ ist das nach knapp unter 40 Minuten die Zeitreise und Retroparty leider schon vorbei ist, die könnte von meiner Seite noch Stunden länger gehen.

“(I Was) Made For Rock N Roll” der Titel ist Programm, der perfekte Einstieg in die Rock N Roll Party, “Dolce Vita” verbreitet einfach nur gute Laune, eine Granate und Ode an das süße Leben. “Streetfighter” fängt in den ersten Strophen sehr verhalten an bis die Gitarren volle Breitseite auf einen einprügeln ab da ist es ein ausgewachsener Melodic Rocker mit traumhaft-genialem Refrain, “Masquerade” kommt ein wenig mysteriös rüber, aber genauso ein perfekter Melodic Rocker. “The Show Must Go On” eine coole Ballade die durch die Stimme von Dag lebendig wird, “First Time” erinnert mit seinem Intro ein wenig an EUROPS Megasong „The Final Countdown“ wer weiß welcher Song stärker ist. “Hot Summer” sollte bei jeder Freiluftsause im Sommer für beste Stimmung sorgen können, “I Love To Love” wildert fast im Pop ABBA meets SMOKIE. “Love Shines” und weiter geht der Hit Marathon, “Fantasia” kommt zum Schluß nochmal mit myteriösem Drama um das Licht auszuschalten. Schade das die Party vorbei ist.

Balle

WHITE HEAT – We Never Heard Of You Either (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. White Heat
02. Crazy For You
03. Rollin‘ With The Thunder
04. Paranoia
05. Got To Win Your Love
06. All Thru The Night
07. Fire
08. When You’re Gone
09. Listen Closley
10. Sometimes

 

Spielzeit: 43:01 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: CBS – VÖ: 1989 – Page:

Das 1980er Jahrzehnt lag in den letzten Zügen als 1989 dieser kleine und ungeschliffene Diamant das Licht der Plattenwelt erblickte. Ich kam nur durch einen Tipp von einem der beiden Inhaber von Hang Loose Records Hansi oder Jürgen in den 1990ern zu diesem Album, wie es öfters bei verdammt starken Alben der Fall war wurde mir dieses wie auch sehr viele andere von den Beiden empfohlen. Beide hatten damals ein sehr gutes Gespür was für Mucke meinem Geschmack entspricht, also meinte einer der Beiden mal während einer Bestellung ob mir dieses Album bekannt wäre, ich verneinte und bestellte das Ding einfach mal blind und vertraute auf die Empfehlung des Shops.

Zum Line Up zählten damals Jim Galloway an Mikrofon und Gitarre, Allen Hunnie an Gitarre und Backing Vocals, Wayne Young an Keyboards und Backing Vocals, Russ Goozee an Bass und Backing Vocals sowie Alec Friesen am Schlagzeug. Die Bandmitglieder waren und sind mir bis Heute kein großer Begriff, nicht so bei den beiden Gastmusikern Rick Santers (SANTERS) als Gitarrist und Gil Moore (TRIUMPH) an den Drums. Also war ich umso überraschter von der gebotenen Mucke, so wie es mir auch bei vielen Bands geht, die verdammt geile Mucke machen oder gemacht haben, sie sind völlig unbekannt und bleiben es in den meisten Fällen leider auch. In Eigenregie veröffentlichte Alben in kleiner Stückzahl gehen vom Preis durch die Decke und aufgerufene Preise jenseits der 100 Teuros sind keine Seltenheit sondern eher Standard.

Als die CD dann irgendwann Mitte der 1990er Jahre in meinem Player landete war bei mir erst mal Kinnlade nach unten vor Staunen angesagt. Gleich die vier ersten Songs schlugen bei mir ein wie eine Bombe. Hier bieten die Kanadier AOR / Meldodic Rock der besseren Sorte, catchy, mit Hooks, Melodien und der richtigen Härte. Song #5 würde sich gut in jeder Disco machen in der Pop der 80er angesagt ist. Danach geht das E-Gitarren Feuerwerk weiter und nimmt kein Ende.

Allein die ersten vier Songs rechtfertigen den Status des Klassikers, allerdings hatte Song #4 „Paranoia“ das gleiche hohe Potential wie HONEYMOON SUITEs „Burning In Love“, LOVERBOYs „Turn Me Loose“, DEF LEPPARDs „Too Late For Love“ und ALDO NOVAs „Fantasy“ nur um ein paar Beispiele zu nennen. Genau in dieser Liga spielten auch WHITE HEAT, nur eben ohne die breite Masse der Hörer erreicht zu haben wie die oben erwähnten. Schade den 1989 war die Welt gerade noch für anständige Rockmucke in Ordnung und auch Dauerbrenner im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. WHITE HEAT hatten leider auch nicht das Glück wie viele andere die den Sprung in einen gewissen Grad der Bekannheit schafften um wenigstens auf Dauerrotation in den Discos für volle Tanzflächen zu sorgen. All dies trifft für WHITE HEAT mit ihrem einzigen Album nicht zu, dass Potential hatte die Band auf jeden Fall, nur eben Pech dabei.

WHITE HEAT geizen weder mit anständigen Songs, Melodien, geiler Stimme, Gitarren, Keys und was sonst noch zu einem anständigen Rockalbum gehört, der Stil kann im groben mit den oberen Vergleichen sowie WORLD ON EDGE, HAND OF FATE, HEADPINS, ROCKHEAD, KANE ROBERTS und BON JOVI verglichen werden. Also alles was ein Rockerherz begehrenswert findet aber dennoch unbekannt.

Von mir gibt es für das Album „We Never Heard Of You Either“ beide Daumen nach oben und den Titel des Klassikers! Wer die Möglichkeit hat Probe zu hören, traut Euch es lohnt sich für jeden Rocker.

„White Heat“ ein Opener für die Ewigkeit würde sich bestens auf den Tanzflachen der Rock Discos machen, bei „Crazy For You“ wird es schnuckelig für die Powerballadenfreunde. „Rollin‘ With The Thunder“ der nächste Hit für die Tanzfläche, ein Groover, „Paranoia“ spielt den Superhit den die Band nie hatte, das Ding groovt und rockt wie Sau, besser kann es keiner. „Got To Win Your Love“ für den Rocker zu poppig außer beim Solo da wird gewaltig an den Saiten gezupft, aber dennoch als Kontrast hörenswert, „All Thru The Night“ geht wieder mehr in meine Richtung mit ordentlich Gitarren und flott. „Fire“ der nächste Ohrwurm geht sowas von auf die Zwölf, „When You’re Gone“ eine gefühlvolle Ballade die einem im Refrain kalte Schauer den Rücken runter verschafft, der Refrain ist ein Traum. „Listen Closley“ geht wieder flott seinen Weg ins Gehör, „Sometimes“ ein Rocker mit Gefühl und Drama.

Balle

S.N.A.K.E. – III

Trackliste:

01. Hungry For Love
02. Midnight Girl
03. Heartbeat
04. Wildstreet
05. The Answer
06. Strangers In Paradise
07. Born To Rock
08. Coast Of Gold
09. End Of The Road
10. Heaven Is A Place On Earth (CD Bonus Track)

 

Spielzeit: 38:22 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Lions Pride Music – VÖ: 27.11.2023 – Page: www.facebook.com/snakehardrock

 

S.N.A.K.E. wasn das, ich kenne nur eine Weiße Schlange, die Classic Hard Rocker von THE SNAKES und eine Riff Rock Band aus Australien im AC DC Fahrwasser mit dem Namen SNAKE. Aber S.N.A.K.E. ist mir bis jetzt kein Begriff, also mal unvoreingenommen an die Sache ran gehen und hören was die Spanier so zu bieten haben. Wie der Titel „III“ unschwer erkennen lässt handelt es sich um das dritte Album der Rocker. Wer vom Cover auf den Inhalt schließt wird hier irregeführt, durch das dunkel gehaltene und mit untypischen Farben erzeugte Artwork könnte man meinen es mit Prog oder No Future Depri Mucke zu tun zu haben. Weit gefehlt, hier kommt anständiger Melodic Hard Rock aus den Membranen, dieser ist stark 80s angehaucht und ist von seinen Einflüssen her im kompletten 80er Jahrzehnt beheimatet. In den 80ern hätten S.N.A.K.E. eine bekannte Stadion Rock Band sein können. Aber nun haben wir das Ende des Jahres 2023 und die Welt sieht völlig anders aus wie mein Lieblingsjahrzehnt, es kommt teilweise für meinen Geschmack nur Kacke in den öffentlichen Radiostationen mit einer Ausnahme die nennt sich Bayern 1. Ansonsten hilft nur das Ausweichen auf die Internetradiostationen, nur haben da die meisten Stationen den Nachteil das der Sound nicht wirklich HiFi Like ist und bei einem Stream von 128kb/sec kein Soundwunder zu erwarten ist. Aber immerhin halten im deutschsprachigen Raum Stationen wie Munich’s Hardest Hits, Radio M1 (leider mit der miesesten Soundqualität) teilweise auch Rock Antenne und Bob!Radio je nach Genre die Flagge für den anspruchsvollen Hörer Gitarrenorientierter Mucke hoch. Im Ausland gibt es auch zahlreiche Stationen allen voran 181.FM je nach Spartenwahl und Q104 laufen des Öfteren bei mir, auf denen sehr viel AOR / Classic / Blues / Melodic / Glam / Sleaze / Hard Rock läuft der meistens aus den 80ern stammt. Unser Kollege Bonne geht auch regelmäßig mit seiner Rock Avenue Radio Show auf Sendung die mit Hammer Mucke vollgepackt, und äußerst empfehlenswert ist.

Aber nun zurück zu S.N.A.K.E. mit ihrem schlicht mit „III“ betitelten Album, zur Besetzung gehören Frankie Torisi für den Gesang, Dave Hyden an den Gitarren, Paul Keys na für was wohl richtisch Keyboards, Stevie M. am Bass und JC Moreno an den Drums. Als Gäste an den Backing Vocals waren dabei the one and only Jona Tee, Frankie Galindo und Miguel Soler. Die Jungs machen Melodic Hard Rock der sehr gut ins Ohr geht, zwar keine Perfekte Scheibe aber durchaus sehr ansprechend. Die Stimme von Franikie befindet sich ein einer angenehmen Tonlage, wirkt dabei außer in den ganz hohen Regionen stabil und macht seine Sache anständig. Nur müsste für mich die Verzerrung der Stimme nicht sein, ich bin kein Freund solcher spielerein. Die Gitarren bilden mit den Keys eine perfekte Symbiose, es versucht keiner der Beiden den anderen auszubooten oder zu überfahren, beide machen mit der Stimme alles klar und zeigen sich in einem perfekten Verhältnis zueinander. Der Bass ist kaum wahrnehmbar und befindet sich sehr weit im Hintergrund, die Drums halten sich dezent zurück ohne dabei weder positiv noch negativ in Erscheinung zu treten. Die Produktion klingt steril und ein wenig zu dünn geraten, kann aber noch als Ok bezeichnet werden.

Der Stil reicht von EUROPE, ACES WILD, ADELLAIDE, ADRIAN GALE, ALIRIO, ALL I KNOW bis hin zu den ebenfalls aus Spanien stammenden NIAGARA. Zwar nicht das Potential der erwähnten Bands aber nahe dran und auf einem sehr guten Weg dorthin wenn der eingeschlagene Weg beibehalten wird. Ansonsten kann man dem Album ein gutes bis sehr gutes Zeugnis ausstellen.

„Hungry For Love“ geht gleich mal sowas von in die Fresse, ein cooler 80s Rocker, „Midnight Girl“ ein Highlight mit genialen Fanfaren Keyboards. „Heartbeat“ ein kräftiger Rocker auch wieder mit Fanfaren Keys und geilem Keyboardsolo, „Wildstreet“ ein energiegeladener Kraftprotz der überzeugt. „The Answer“ befindet sich irgendwo zwischen Powerballade und Rocker, „Strangers In Paradise“ macht das melodische Highlight. „Born To Rock“ ein kräftiger brachial Rocker bei dem die Luft ein wenig raus ist, „Coast Of Gold“ ein guter Rocker der aus den 80ern stammen könnte. „End Of The Road“ für mich der schwächste Song auf dem Album, der Bonus Track fehlt im Promopack leider.

Balle