KISSIN‘ DYNAMITE – Not The End Of The Road

Trackliste:

01. Not The End Of The Road
02. What Goes Up
03. Only The Dead
04. Good Life
05. Yoko Ono
06. Coming Home
07. All For A Halleluja
08. No One Dies A Virgin
09. Gone For Good
10. Defeat It
11. Voodoo Spell
12. Scars

Spielzeit: 49:29 min – Genre: Melodic Hardrock – Label: Napalm Records – VÖ: 21.01.2022 – Page: www.facebook.com/Kissindynamiterocks

 

Die jungen wilden Schwaben beehren uns mit einem neuen Studioalbum, dem siebten seit Band Gründung im Jahr 2007. Ich war anfangs skeptisch über die Mucke, als ich zum ersten Mal von KISSIN‘ DYNAMITE gelesen hatte. Dies änderte sich auch nicht als ich die ersten Songs hörte, irgendwie kam mir alles unreif und gekünstelt vor, mit dem Hintergedanken da soll etwas Großes hochgezogen und gepusht werden. Erst Jahre später, ich glaube so um das Jahr 2015, hörte ich mir die Musik mal genauer an. Und mir fiel da auf das ich regelrecht etwas verpasst hatte, und dieses Etwas war besser als anfangs von mir angenommen. Die Songs gefielen mir sogar ausgesprochen gut. Also war ich erst etwa acht Jahre nach Bandgründung Reif für die Jungen wilden Schwaben die nicht einmal so weit von mir weg beheimatet sind.

So nun da ich reif für die Mucke von den explosiven Küssen bin durchleuchten wir mal das neue Werk der Jungs. Frei nach Beckenbauer: „Schau ma amoi, dann seng ma scho“, und genauso und ohne damaliges Vorurteil gehe ich nun mal die Sache an.

Mit dabei sind seit Bandgründung Hannes Braun mit seiner vorlauten und frechen Stimme am Mikro, Andre Braun und Jim Müller an Gitarren, Steffen Halle an Bass. Wer die Drums übernommen hat wird nicht angegeben ob dies noch Andi Schnitzer war, oder er noch zur Band gehört oder jemand anderes ist im Promoflyer nicht ersichtlich.

Nach etlichen Party-, Disco-, auch Radiohymnen und sehr guten Songs bekam ich wirklich Angst ob nicht die KISSIN‘ DYNAMITE nach ihrem Auftritt im ZDF-Fernsehgarten zu SCHMUSE SCHLAGERBARDEN mutiert wären. Allein der dort zum besten gegebene Song „Not The End Of The Road“, besitzt die gleichen Trademarks die KISSIN‘ DYNAMITE seit Gründung ausmachen und verwarfen meine Befürchtungen. Diese Trademarks wären abgefahrene Songs mit Melodie, der richtigen Härte, catchy Refrain und einer allgegenwärtigen Glamnote.

Hier gibt es wie immer laute Gitarren, zweite Reihe wummer Bass, Treibende Drums welche die Band zur höchst Form antreiben. Die Stimme von Hannes ist wie nicht anders Gewohnt die Ideale Geschichtenerzählerin, und verklickert uns Story um Story auf dem Album. Die von Hannes selbst übernommene Produktion ist transparent und kommt mit Wucht aus den Boxen, dass einem regelrecht aus den Latschen bläst.

Die Ausrichtung des Stils hat sich von Halbstarken Testosteronmonstern auf XTC wir wissen noch nicht so genau wo wir hinwollen, was für eine Spielart die Gitarren verfolgen sollen entfernt. Soll es eine Metal oder doch Melodic / Hard Rock Kombo sein. Spielte die Band auf den ersten drei Alben ein wenig mit den Stilrichtungen herum, scheinen sie ihren Stil nun gefunden zu haben was sich auf dem 2014er oder 2016er Album schon abzeichnete. Der jetzige Weg hat sich von den Metalklängen verabschiedet. Die Jungs haben deshalb nichts verlernt vielmehr sind sie gereift und beweisen einmal mehr wie gut sie sind. Trotz der softeren Auslegung des Sounds sind es immer noch typische KISSIN‘ DYNAMITE. Aber nicht mehr die Halbstarken Testosteronmonster auf XTC, sondern eher seriös auftetende mit Anzug und Krawatte bekleidete Versicherungsvertreter oder der nette Herr hinterm Schalter auf der Bank. Ob dies nun ein gravierender Nachteil sein soll muss jeder einzelne für sich entscheiden. Ich für meinen Fall kann mit allen Alben etwas anfangen. Die neuen DISSIN‘ KYNAMITE gefallen mir sogar noch einen Ticken besser als noch zu Anfangtagen. Auf alle Fälle sind und bleiben es KD und werden es solang, sie nicht in die Schlager-Schnulzen-Ecke abdriften und zu Dauergästen im ZDF-Fernsehgarten werden, auch KD die Jungs aus Schwaben bleiben.

Ich sage jetzt mal die Boys bieten ganz großes Kino, und ich hätte Lust mit den Jungs ein Interview auf boarisch zu führen, und mal richtig abzuhängen. Als Fazit kann ich noch „Buam des hobts sauguad gmocht“ schreiben

Mit „Not The End Of The Road“ machen die Boys alles richtig ein Melodiemonster mit Mitgrölrefrain, „What Goes Up“ ein Melodicbrecher. Mit „Only The Dead“ folgt ein gnadenlos eingängiger Superhit, „Good Life“ ein klasse Song. „Yoko Ono“ geht wieder voll ab wie Schmitz Katze, „Coming Home“ der ideale Song fürs Radio oder die Disco einfach gnadenlos eingängig. „All For A Halleluja“ ein Partykracher, „No One Dies A Virgin“ ein Song für die Überholspur. „Gone For Good“ beweist das auch viel Gefühl in den Songs stecken kann, „Defeat It“ der nächste gnadenlose Melodicsong. „Voddo Spell“ der nächste Hit, mit „Scars“ werden die Taschentücher befeuchtet.

Balle

OUT OF THIS WORLD – Out Of This World

Trackliste:

01. Twilight
02. Hangin On
03. In A Million Years
04. Lightning Up My Dark
05. Staring At The Sun
06. The Warrior
07. Up To You
08. Ain’t Gonna Let You Go
09. Only You Can Teach Me How To Love Again
10. Not Tonight
11. In A Million Years (Bonus Demo)
12. Lightning Up My Dark (Bonus Demo)
13. Twilight (Bonus Demo)

Spielzeit: 59:52 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Atomic Fire Records – VÖ: 14.01.2022 – Page: www.facebook.com/OOTWtheband/

 

Den nächsten Kracher den sich Atomic Fire Records neben AT THE MOVIES geschnappt hat, kommt nun als Rerelease des im letzten Frühjahr in Eigenregie produzierten Albums. Zwei Unterschiede bestehen zwischen den Releases die Eigenproduktion enthält vier Live Bonustracks, diese Version enthält drei Demos als Bonustracks.

Wer oder was ist OUT OF THIS WORLD, es ist die nächste Zusammenarbeit von Gitarrist Kee Marcello und Sänger Tommy Heart, nach dem Album KEE OF HEARTS aus dem Jahr 2017 folgt nun das nächste Projekt der beiden Musiker. Neben Tommy am Mikro, Kee an Gitarren und Keyboards dabei waren noch Ken Sandin an Bass, Darby Todd an den Drums und Don Airey an den Keys.

Was kann der Hörer erwarten, sehr guten Melodic Hard Rock europäischer oder sagen wir mal skandinavischer Prägung der gut ins Ohr geht. Kee ist an der Gitarre selbstredend eine Bank, mit Tommy am Mikro kann auch nichts schief gehen und man hat die halbe Miete schon zusammen, der Bass wummert schön im Hintergrund und die Drums treiben ohne Ende. Die Keyboards, sowas von geilem 80er Retrosound, bilden mit den Gitarren ein Bollwerk aus Melodie und Harmonie über allem schwebt Tommys Stimme.

Vergleichen kann man OUT OF THIS WORLD am einfachsten mit einem Mix aus FAIR WARNING, softere EUROPE, PERFECT PLAN, DALTON, BAD HABIT, BAI BANG, LAST AUTUMN’S DREAM und TREAT, der sich sehr gut anhört und überzeugt. Die Songs halten sich meistens im Midtempo mal mit Abweichung nach oben oder unten.

Mit „Twilight“ kommt ein sehr guter Einstieg in das Album einzig das Solo ist ein wenig zu lang geraten, „Hangin‘ On“ ein lässiger Rocker mit geilem Riffing. Mit „In A Million Years“ folgt ein eher ruhiger Titel für eine Ballade zu flott, bei „Light Up My Dark“ geht es wieder flotter zur Sache, stark gemacht. „Staring At The Sun“ überzeugt als Rocker mit lässigem Gitarrenspiel in den Strophen, „The Warrior“ lässt die Sau raus, da geht der Punk ab, rollig und hart im Uptempospeed. „Up To You“ ein Highlight, „Ain’t Gonna Let You Go“ macht das nächste Highlight so sollte ausgewachsener Melodic Rock klingen. „Only You Can Teach Me How To Love Again“ eine starke gefühlvolle Ballade, „Not Tonight“ macht zum Schluss eine sehr gute Figur. Die Bonustracks in Form von Demos sind vom Sound überraschend gut ausgefallen ob nun Sinnvoll oder nicht muss jeder für sich entscheiden.

Balle

MAGNUM – The Monster Roars

Trackliste:

01. The Monster Roars
02. Remember
03. All You Believe In
04. I Won’t Let You Down
05. The Present Not The Past
06. No Steppin‘ Stones
07. That Freedom Word
08. Your Blood Is Violence
09. Walk The Silent Hours
10. The Day After The Night Before
11. Come Holy Men
12. Can’t Buy Yourself A Heaven

Spielzeit: 58:48 min – Genre: Epic Melodic Rock – Label: SPV – VÖ: 14.01.2022 – Page: www.facebook.com/magnumbandpage/

 

Die Rockdinos von der Hemdsärmelkanal Insel kommen mit neuem Album aus dem Studio. Was kann man über die Rockinstitution MAGNUM schreiben, sehr gute Alben geliefert, Check. Sehr gute Songs schreiben können, Check. Klassiker aufgenommen und einen beachtlichen Backkatalog in der Vita, Check. Was also sollte man über so einen Topact schreiben, mich packte sofort das MAGNUM Fieber als ich damals Mitter der 80er zum ersten Mal einen Song von ihnen gehört hatte. Dieser Song war „Midnight (You Won’t Be Sleeping)“ vom Album „Vigilante“.

Nach und nach besorgte ich mir die Alben von MAGNUM ab „CHASE THE DRAGON“ bis hin zu „Rock Art“ von der ich enttäuscht war und auch traurig als es damals hieß dies sollte das letzte MAGNUM Album sein. Umso überraschter war ich als Teile von MAGNUM unter dem Banner HARD RAIN wieder im Rampenlicht auftauchten. Dann kam der Stimmwizzard Bob Catley Solo zurück und schließlich im Jahr 2002 erschien das superbe Comeback Album dem zwölften „Breath Of Life“. Nun folgt das zweiundzwanzigste Album der Band „The Monster Roars“ und eins vorweg die Herren im fortgeschrittenen Alter haben es immer noch drauf sehr gute Songs zu schreiben und auch musikalisch umsetzen zu können.

Zum aktuellen Lineup gehören Gandalf der Weiße Bob Catley am Mikro, Tony Clarkin an Gitarren, Dennis Ward an Bass, Rick Benton an Keyboards und Lee Morris an den Drums. Von Altersschwäche oder Abnutzung ist nichts aus zu machen, die Herren haben es mit über 70 Jahren noch voll drauf und Rocken wie die Jungen Wilden.

Wie fast immer bieten MAGNUM sehr guten härteren AOR bis Melodic Hard Rock mit einer feinen wohldosierten Portion Prog und Epic die dem Songmaterial zu gute kommt und dadurch die Band deutlich und auf sehr hohem Level von anderen Bands unterscheidet. Durch ihren Sound den sie im laufe der Jahrzehnte gefunden und kreiert haben sind MAGNUM eine Institution und unvergleichlich. Wenn man MAGNUM vergleichen könnte wären es nicht die MAGNUM die wir kennen und lieben. Catley singt in einer eigenen Liga für sich, vergleichbar mit Gandalf dem Weißen der gerade seine besten Tricks gegen Sauron auspackt. Der Saitenhexer Clarkin zaubert ein Riff nach dem anderen aus der Axt mal härter mal mit mehr Gefühl wie man dies von ihm gewohnt ist. Ward lässt den Bass wummernd laufen, die Keys sind majestätisch episch wie immer gehalten und die Drums machen einem klar das man es mit einem Antreiber zu tun hat.

Mit „The Monster Roars“ tauchen wir in eine magische Reise ein und lauschen der Klänge die da kommen und werden mit keltischem Flair in die Highlands versetzt, „Remember“ ein von Piano, Gitarre und Catleys Stimme getragenes Highlight. „All You Believe In“ ein epischer Rocker, „I Won’t Let You Down“ ein geiler Rocker. „The Present Not The Past“ ein brachial Rocker Highlight, für „No Steppin‘ Stones“ gilt das gleiche auch ein Highlight. Bei „That Freedom Word“ zaubert die Altherren Riege noch mal die alten epischen Zeiten herbei, „Your Blood Is Violence“ nur MAGNUM können so klingen schweinegeiler Rock mit viel Ooohhooo. „Walk The Silent Hours“ eine typische MAGNUM Geschichte, „The Day After The Night Before“ und wieder ein kommender Liveklassiker. Bei „Come Holy Men“ wird ordentlich gerockt was für ein Song, „Can’t Buy Youself A Heaven“ episch geil.

Balle

JULLIET – Julliet

Band: Julliet
Album: Julliet
Spielzeit: 38:56 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Enigma Records / Eönian Records
Veröffentlichung: 1990 / 2021
Homepage: www.facebook.com/bandahardrockjulliet

 

Mit JULLIET betrat Kenny McGee das Rampenlicht im Jahr 1990, wer ist dieser Kenny McGee. Er ist ein Rockshouter mit rauchiger Stimme der diese auch gekonnt einzusetzen weiß und so manches Album von Julliet und Solo Projekte die nach ihm benannt wurden veredelte. Vergleichen kann man diese Stimme aus einer Schnittmenge zwischen Jon Bon Jovi, Paul Shortino, Johnny Gioeli, Grant Tibor und Dennis Churchill Dries. Noch dabei waren damals Jimmi DeLisi an Gitarren, Ty Westerhoff an Bass und Greg Pecka der ohne Rücksicht auf Verluste in die Felle drischt das man meint es geht in die nächste Schlacht.

Was erwartet den Hörer auf dem Album, bester leicht angeglamter Melodic Hard Rock nur mit Hits bestückt. Die Gitarren riffen sich durch die Songs, einfach traumhaft, Bass und Schießbude treiben die Meute in die nächste Schlacht. Der Sound hat Druck und findet seinen Weg in die Ohrmuschel. Den Melodic Rock kann man am besten mit JESSE STRANGE, MCQUEEN STREET, SLAUGHTER, BON JOVI, ADRIAN GALE und ASPHALT BALLET vergleichen. Diese Mischung bietet so viel Sprengstoff das einem schwindelig wird und man ein Dauergrinsen über die ganze Länge der CD in den Mundwinkeln hat. Leider ist diese geile Party nach knapp unter 40 Minuten vorbei, also nochmal Play gedrückt und die Party nochmal gefeiert.

Ein Tipp am Rande, das Album wurde in diesen Tagen von Eönian Records als Rerelease noch mal veröffentlicht. Der ersten Release vom Enigma Label ist kaum noch zu bekommen. Also tut euch einen gefallen und besorgt dieses Hammerteil und feiert eine Party nach der anderen.

Mit dem Stampfer “Eight Lives Gone” einem Highlight beginnt die Geile Party, weiter geht es mit dem angeglamten “Stay The Night” auch ein Highlight. Mit “Help (Is On The Way)“ kommt der nächste Highlightbrecher, gefolgt von dem sich gnadenlos in die Gehörgänge und Hirnwindung fressende “No More Tears” ein Melodicmonster aller erster Güte. Bei “Little Bit Of Party” ist der Titel Programm ein Partymonster, für “Reyvin´ Me Up” gilt dasselbe die Songs rocken jede Party und Disco. Das nächste Melodicmonster folgt in Form von “Something You Should Know”, bei der Top Ballade “Chip Away” bekommt man Zeit zum Luft holen. Das Cover “You Can Leave Your Hat On” überzeugt genauso wie die eigenen Songs, mit “Love Can Change You” kommt zum Schluß noch ein Highlight und potentieler #1 Hit.

Fazit:

Leute, wenn ich das Ding nicht schon vor langer Zeit für die Zeitmaschine geplant hätte gäbe es einen regulären Review den ich mit einer Bewertung von 12 Sternen belohnen würde. Ein Album ohne Langweiler und Durchfall, in einem Stück hörbar und dabei seine Magie entfaltend, so macht Mucke Spaß.

WERTUNG: —

Trackliste:

01. Eight Lives Gone
02. Stay The Night
03. Help (Is On The Way)
04. No More Tears
05. Little Bit Of Party
06. Reyvin´ Me Up
07. Something You Should Know
08. Chip Away
09. You Can Leave Your Hat On
10. Love Can Change You

Balle

WICKED SENSATION – Outbreak

Band: Wicked Sensation
Album: Outbreak
Spielzeit: 47:24 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Rage Of Angels Records
Veröffentlichung: 17.01.2021
Homepage: www.wickedsensation.de

 

Nach sieben Jahren auf Eis gelegt erscheinen WICKED SENSATION wieder im Ring. Mit leicht geändertem Lineup gingen die Jungs ins Studio um das fünfte Album einzutüten. Diesmal dabei waren David Reece am Mikro der auch schon Album #4 stimmlich veredelte, Urmitglieder Michael Klein und Sang Vong an Gitarren, Bernd Spitzner an Keayboards, Neumitglieder Mitch Zasada an Bass und Alex Hlousek an der Schiessbude.

Für die Songs verantwortlich sind Michael Klein, Sang Vong und David Reece, Produziert wurde von Michael Klein und Dennis Ward wobei letzterer auch für Mix und Mastering verantwortlich ist. Die Produktion hat Druck und treibt nach vorne leider gehen die Höhen ein wenig unter.

WICKED SENSATION machen das was sie auch schon auf den vier Alben vorher machten, sie rocken sich den Arsch wund, beweisen eindrucksvoll wie eine Multikulti Truppe funktionieren sollte und sich geile Songs Made in Germany anhören können. Das Album rockt ohne Ende, man meint das sie niemals pausiert hätten. Wie aus einem Guss kommen die Riffs und Keyboardteppiche melodisch mit der richtigen Härte aus den Lautsprechern. Bass und Drums hauen einem Pfund um Pfund um die Ohren. David ist mit seiner einzigartigen rauchig rauen Stimme über jeden Zweifel erhaben, entweder man mag diese oder nicht. Was David aus den Stimmbändern zaubert ist aller Ehren wert und brauch sich hinter niemandem verstecken.

Was hat man von WICKED SENSATION zu erwarten, Melodic Hard Rock in einer Schnittmenge aus den Vorgängeralben, BANGALOR CHOIR, PINK CREAM 69, JADED HEART, SHYLOCK, SCORPIONS, MICHAEL SCHENKER und WHITESNAKE like auf dem Megaseller “1987” die Gitarrenarbeit von John Sykes. Viel Melodie, härte, E-Gitarren ohne Gnade mit unterstützenden Keys und treibenden Bass und Drums ergeben eine Dampflok die sich einen unaufhaltsamen Weg an die Speerpitze bahnt. Geile Groover mit den Vocals von David bilden eine Einheit mit der Instrumentierung, die Produktion versprüht soviel Energie wie eines ausbrechenden Vulkan. So einfach es klingt ist es auch, so sollte sich Melodic Hard Rock anhören, so macht musikhören Spaß. Abgerundet wird die Sache noch durch ein abgefahrenes Coverartwork mit dem Motiv einer Symbiose aus Mad Max und Mortal Kombat.

Mit dem Intro “Mission Timewalker” geht es in die 11 Runden, “Starbreaker” ein fetter Nackenbrecher typisch WICKED SENSATION. “Child Of Sorrows” ein Melodic Highlight bestes Radio und Discofutter, “Light In The Dark” ein geiler Stampfer erinnert mich an die Pinkies mit THE SISTERS OF MERCY und U2 Vibes. Mit “Satisfy Temptation” folgt das nächste Highlight die Gitarre erinnert mich in den Strophen an das geile Sykes Solo von WHITESNAKEs “Still Of The Night”, bei “Breaking Away” kommen die Keys teilweise im Fanfarenstil und bietet so einen sehr guten Kontrast. “Face Reality” ein Groovemonster, mit “Hide Away” kommt das nächste Melodic Highlght auf den Teller, auch wieder Radiofutter und eingängig wie Sau. “Jaded Lady” rotzt gleich am Anfang mit einen Riff raus einfach nur traumhaft. “Step Into The Light” kommt in den Strophen LED ZEPPELIN mässig rüber und mutiert im Refrain zum Highlight, “Tomorrow” macht mit den Akustikgitarren nochmal ein Highlight zum Schluß.

Fazit:

Ein Album wie aus einem Guss, hier stimmt fast alles zum 10er fehlt noch ein Mü. Alle Achtung was die Jungs auf Kunststoff gebracht haben, kommt bei mir auf eine Bewertung von 9 Sternen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Mission Timewalker (Intro)
02. Starbreaker
03. Child Of Sorrows
04. Light In The Dark
05. Satisfy Temptation
06. Breaking Away
07. Face Reality
08. Hide Away
09. Jaded Lady
10. Step Into The Light
11. Tomorrow

Balle

TONY MITCHELL – Hot Endless Summer Nights

Band: Tony Mitchell
Album: Hot Endless Summer Nights
Spielzeit: 58:17 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.11.2021
Homepage: www.facebook.com/tony.mitchell.3762

 

Der Vollblutmusiker TONY MITCHELL kommt mit neuem Album zurück. Die letzten Soloalben waren nicht schlecht, seine Beteiligung bei Bands wie KISS OF THE GYPSY, DIRTY WHITE BOYZ oder sein mitwirken bei Künstlern wie RICK WAKEMAN, OZZY OSBOURNE, TREVOR RABIN, ALICE COOPER usw. sprechen für die Qualität von Tony als Musiker. Unterstützt wurde er von Miles Meakin an Gitarren, Nigel Bailey an Bass, Eddie Antony an Drums, Daniel Sings an Saxophon, The Rogues Gallery Rock Choir an Backing Vocals und natürlich Himself an Mikro, Gitarre und Keyboards.

Es kommt Melodic Rock auf den Tisch im unnachamlichen Stil von Tony mit seiner markanten Stimme wandelt er zwischen Soloalben und KISS OF THE GYPSY bzw. DIRTY WHITE BOYZ. Die Gitarren machen gewaltig einen drauf, die Keys sind mal mehr oder weniger dezent vorhanden. Bass und Drumms geben den Takt eher zurückhaltend vor. Die Stimme von Tony besitzt alles was eine Stimme für Melodic Rock haben sollte, eine angenehme Tonlage, gut und sauber ausgeführt, und das ist sie auf diesem Album. Die Produktion geht in Ordnung, könnte allerdings noch ein wenig mehr schmackes vertragen. Wem die Bands mit Tonys Beteiligung und auch die Soloalben gefielen macht mit diesem Rundling nichts verkehrt.

“Hot Endless Summer Nights” ein flotter Rocker, “Can’t Fight It” ein straighter Rocker. “Blame It On The Rock N Roll” erinnert sehr stark an QUEEN mit “We Will Rock You”, “Strong Enough” eine nette Ballade. “Drowning In A Sea Of Paradise” ein sehr guter Rocker, “Caught In The Headlights” ein gefühlvoller Song. Bei “Neon Sky” gibt Tony wieder Gas, “Leave The World Behind” mit Saxophon kommt gut. “Turn Back Time” ein cooler Rocker, “With You In A Heartbeat” ein typischer Tony Rocksong. Bei “Faithless” ist die Luft draußen, “Calling Mother Nature” ist mit schrägen Gesangslinien versehen und stark gewöhnungsbedürftig.

Fazit:

Ein typisches TONY MITCHELL Album, solide Leistung, kein Durchfall, aber auch kein Überflieger ich vergebe eine 7,5.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Hot Endless Summer Nights
02. Can’t Fight It
03. Blame It On The Rock N Roll
04. Strong Enough
05. Drowning In A Sea Of Paradise
06. Caught In The Headlights
07. Neon Sky
08. Leave The World Behind
09. Turn Back Time
10. With You in A Heartbeat
11. Faithless
12. Calling Mother Nature

Balle

VOW WOW – Vibe (RG Zeitmaschine)

Band: Vow Wow
Album: Vibe
Spielzeit: 54:14 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Eastworld / Toshiba-EMI Limited
Veröffentlichung: 1988
Homepage: —

 

Heute geht die Zeitreise mit Doc Brown und seinem Fluxkompensator wieder in die Good Old 80s nach Japan zu der Formation VOW WOW. Im Jahr 1975 ursprünglich als BOW WOW und Metalkombo gegründet und im Laufe der Zeit insgesamt ganze 18 Studio Alben und Sammlungen von Demos sowie vier Liveaufnahmen und einige Best Of Zusammenstellungen veröffentlicht. Im Jahr 1984 wurde der Bandname in VOW WOW geändert, der Sound ein wenig in die Richtung Hard Rock geändert, und nochmals sieben Alben und Demos, vier Livemitschnitte und einige Best Ofs veröffentlicht. Dieses Album ist aus dem Jahr 1988 welches in Japan unter dem Titel “Vibe” herauskam. Ein Jahr später 1989 wurde dieses Album mit einem Song weniger und zwei unterschiedlichen Songs für den US und Europamarkt unter dem Titel “Helter Skelter” nochmals veröffentlicht. Beide Versionen sind nicht gerade günstig egal ob Neu- oder Gebrauchtware. Aber selbst Preise bis 25 € ist dieses Stück Rockgeschichte jeden Cent wert.

Ich glaube damals am Ende des Jahres 1989 meinte ein Kumpel von mir er hat einen musikalischen VW GTI auf dem Plattenteller, da er den Bandnamen so dämlich ausgesprochen hat das ich wirklich VW verstanden habe. Als die ersten Takte kamen war mir klar das Ding muss ich haben, eine Woche später hatte ich das Vinyl und vor einigen Jahren kam ich günstig an eine Japan CD.

Ich könnte nicht aussagen ob es VOW WOW noch gibt, denke aber eher nicht. Es gibt eine Homepage von BOW WOW die sich aber auf einem Stand von 2013/14 befindet und nicht wirklich aktuell zu sein scheint.

Was erwartet den Hörer auf dem Album, richtig grooviger Melodic Hard Rock, der einzig durch das harte Englisch von Sänger Genki Hitomi an Japan erinnert. Der Hard Rock könnte durchaus auch aus Europa oder auch den USA stammen, es fehlt an nichts. Die Songs sind sehr gut komponiert, stark und sauber eingespielt, und die Produktion haut einem fast die Trommelfelle aus den Gehörgängen. Die Girarren kommen messerscharf und in der richtigen Härte aus den Boxen. Mal mehr oder weniger eingesetzte Keys bilden eine saustarke Bühne und erzeugen einen Sound der kraftvoll und ernergisch ist und im laufe der 33 Jahre nichts an Faszination verloren hat. Bass und Schlagzeug machen auch Druck und erzeugen so ein Fundament das großes Kino bietet. Vergleichen kann man VOW WOW nicht wirklich da sie ihren eigenen Sound gefunden haben und diesen zelebrieren. Genki hat eine einmalige Röhre die man kein zweites mal findet, einzig der harte Akzent erinnert an Japan, kann aber bei der Dichte an Hits vernachlässigt werden. Noch zum Lineup gehörten damals Kyoji Yamamoto an Gitarren, Neil Murray an Bass, Rei Atsumi an Keyboards und Toshihiro Niimi an den Drumsticks.

Los geht es mit dem Groove Stampfer “Spellbound”, “Fade Away” zeigt eindrucksvoll das können der Jungs. Mit “I Feel The Power” folgt der richtige Song fürs Radio und die Tanzfläche, der Song allein würde jede festgefahrene Party wieder in Schwung bringen. “Helter Skelter” die Nippon Vision des BEATTLES Hits, mit “The Boy” kommt eine stark in Szene gesetzte Ballade. “Rock Me Now” der Inbegriff einer Hymne für die Rockmucke auch Radiokompatibel, “You’re The One For Me” hört sich am Anfang ein wenig schräg und funky an dies legt sich sobald der Song in die vollen geht. “Talking Bout You” einer der besten Rocksongs, hier bemerkt man was die Jungs drauf hatten, “Turn On The Night” das nächste Highlight was für ein Rocker. “Night By Night” gibt mächtig Gas und rockt sich tough durch die Strophen, mit “Never Let You Go” folgt eine der besten Balladen, bei “Keep On Moving” wollen die Jungs mit Mach 2,8 durch die Schallmauer.

Fazit:

Ein Highlight wird vom nächsten abgelöst, eine der besten Rockscheiben der 80er Jahre. Für alle die das Album nicht kennen reinhören und auf die Suche begeben.

WERTUNG: —

Trackliste:

01. Spellbound
02. Fade Away
03. I Feel The Power
04. Helter Skelter
05. The Boy
06. Rock Me Now
07. You’re The One For Me
08. Talking Bout You
09. Turn On The Night
10. Night By Night
11. Never Let You Go
12. Keep Moving

Balle

TAO – Prophecy

Band: TAO
Album: Prophecy
Spielzeit: 49:40 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Tarot Label Media
Veröffentlichung: 15.10.2021
Homepage: www.facebook.com/officialtaoband

 

TAO eine mir bis jetzt völlig unbekannte britische Melodic Rock Band mit Shouterin, macht sich auf um ihr Debüt in die Regale zu bringen. Die Truppe besteht aus Sängerin Karen Fell, Chis Gould an Gitarren, Dave Rosingana an Bass, als Gäste dabei waren Brian Webster am Schlagzeug und Gary Hughes an Backing Vocals und Keyboards bei zwei Songs zusätzlich noch Songwriting und Produktion, gemischt wurde von Dennis Ward.

Als erstes ein kleiner Kritikpunkt, die Produktion von Gary könnte mehr Dynamik und Transparenz vertragen, wie bei TEN und Solo. Nun zur Auslegung des Sounds, die Stimme von Karen ist sehr gut, erinnert mich ein wenig an ISSA oder Sue Willetts von DANTE FOX, passt sehr gut zu den Titeln. Der Sound ist etwa zwischen DARE, TEN, FM, STRANGEWAYS, 7HARD YEARS, GLASGOW und PRIDE angesiedelt, typisch britisch, sehr catchy und cool kommen die Songs aus der Anlage. Die Gitarrenarbeit ist sehr gut geworden, Keys sind Stilgerecht eingesetzt, Der Bass kommt schön durch und die Drums sind eher zurückhaltend aber dennoch sehr gut wahrnehmbar. Die Songs sind mit guten Melodieläufen ausgestattet, wie von Gary gewohnt, mit leichten Progelementen wie auch bei TEN wohldosiert eingesetzt.

“Nobody But You” legt gleich mal einen vor genialer Groover, “Rock Brigade” mit leichten Progelementen versehen. “Angels And Clandestine Fools” sorgt für nasse Taschentücher eine Mischung aus TEN und DARE, “Breathe In, Breathe Out” erinnert an DANTE FOX. “Fire In The Sky” ein sehr guter Rocker eine Mischung aus FM und STRANGEWAYS mit GLASGOW Genen. “Night Just Break Your Heart” trägt das FM Gen in sich, “Prophecy” ein wenig stärker angeproggt mit Orient Touch und verdammt geil. “Fight Club” eine Mischung aus DANTE FOX und FM, “Nazarene” ein typischer Gary TEN Song stark umgesetzt, “Gone Forever” lässt es zum Schluß noch mal richtig dramatisch werden.

Fazit:

Ein sehr gutes Album von TAO, manschmal mit zu viel TEN im Sound, was jetzt kein Beinbruch ist. Ich vergebe eine gute 7,5 als Bewertung, bei ein bischen weniger TEN im Sound hätte ich höher bewertet. Aber trotzdem ein sehr gutes Debütalbum welches TAO vorlegen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Nobody But You
02. Rock Brigade
03. Angels And Clandestine Fools
04. Breathe In, Breathe Out
05. Fire In The Sky
06. Might Just Break Your Heart
07. Prophecy
08. Fight Club
09. Nazarene
10. Gone Forever

Balle

ACES HIGH – Ten N Out (RG Zeitmaschine)

Band: Aces High
Album: Ten N Out
Spielzeit: 49:44 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Megarock Records
Veröffentlichung: 1994
Homepage: www.facebook.com/onlyeyes4u

 

Marty McFly hat den Fluxkompensator angeschmissen und kommt nicht in den 1950ern sondern 1994 aus der Zeitspur. Die Schweden von ACES HIGH Anfang der 80er als EYES gegründet, als EYES auf Eis gelegt wurde machten einige Bandmitglieder unter der Fahne ACES HIGH weiter und spielten einen Schwedenrock Klassiker mit ihrem Debütalbum ein. Zur Besetzung damals gehörten Nikki Andersen am Mikro, Jake Sandberg an Gitarren, Anders Jason am Bass, David Brandt an Keyboard und Mats Bjorklund am Schlagzeug.

Geboten wird Melodic Hard Rock typisch für Skandinavier supercool eingetütet, die Stimme von Nikki ist in den tiefen Lagen Rau und ähnlich der von Mats Leven. Die Gitarren sorgen für genügend Alarm, die Keys sind dezent im Hintergrund und die Drums treiben und treiben was die Feller hergeben. Der Sound bewegt sich irgendwo bei TREAT, EUROPE, SWEDISH EROTICA und dem aktuellem EYES SE Album, ganz einfach skandinavisch obercooler Melodic Hard Rock.

Wie mir die beiden Bandmitglieder von EYES ES Björn H. Lindback und Ake David Richard in einem Interview mitteilten gibt es Pläne die Alben von ACES HIGH als Rereleases wieder zu veröffentlichen und zusätzlich noch über die bekannten Streamingdienste anzubieten.

“Jungle Of Love” legt am Anfang mächtig einen vor, “Do You Need” ein schräg aber guter Rock N Roll Song. “Nobodys Fool” ein Highlight, “Remember” eine der besseren Balladen. “Piece Of The Action” ein flotter Nackenbrecher, “Ten N Out” ein weiteres Highlight. “Heartache Breakdown” cooler Rocker, für “Rock The City” gilt das gleiche wie für den Vorgänger. “Never Again” erneut ein flotter Rocker, mit “Eternally” hauen die Boys nochmal eine geile Ballade raus.

Fazit:

Einen wahren Schwedenhappen der besseren Sorte den ACES HIGH im Jahr 1994 mit ihrem Debüt vorgelegt haben, für mich ein immer wieder gerne gehörtes Highlight des melodischen Hard Rocks. Die beiden folgenden Veröffentlichung waren auch sehr gut aber nicht mehr so grandios wie das Debüt. Aus diesen Gründen eine ultimative Kaufempfehlung.

WERTUNG: —

Trackliste:

01. Jungle Of Love
02. Do You Need
03. Nobody’s Fool
04. Remember
05. Piece Of The Action
06. Ten N Out
07. Heartache Breakdown
08. Rock The City
09. Never Again
10. Eternally

Balle

220 Volt – Eye To Eye (RG Zeitmaschine)

Band: 220 Volt
Album: Eye To Eye
Spielzeit: 42:29 / 50:38 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Epic CBS Records / Power Play Records / EPC / Music On CD
Veröffentlichung: 1988 / 2003 / 2015 / 2021
Homepage: www.facebook.com/220VoltOfficial/

 

Man schrieb das Jahr 1988 und die Schweden von 220 VOLT veröffentlichten ihr fünftes Album. Dabei waren damals Joakim Lundholm am Mikrofon, Peter Olander und Mats Karlsson an Gitarren und Backing Vocals, Mats zusätzlich noch Keyboards, Mike Larsson am Bass und Peter Hermansson an Drums.

“Eye To Eye” gehört mit Sicherheit zu den besten Alben des Melodic Rock der 1980er und trägt zu Recht den Titel Klassiker. Die fünf schwedischen Boys bewiesen das ihr Heimatland zu den wenigen Länder gehört in denen große Talente beheimatet sind und in der Lage sind mitreißende Musik zu komponieren und im Studio aufnehmen können. 220 VOLT was für ein Bandname, welche Power die fünf auf Kunststoff gebracht haben. Nach TREAT, EUROPE und dann schliesslich mit der Veröffentlichung des Debüts von ALIEN und diesem Album gelang Schweden 1988 der Aufstieg in den Rockolymp und sie sind kein bischen leise, aber auch Dänemark, Norwegen und Finnland haben einige Granaten am Start die den einen oder anderen Klassiker oder kommenden Klassiker aufgenommen haben. Ich hab schon mit einigen schwedischen Musikern über das Thema Rockmusik und Schweden diskutiert und bei allen kam das Fazit heraus das die geografische Lage im Norden Europas, die frühe Förderung von Talenten im Kunst- und Musikbereich ihren Teil dazu beitragen. Und das der Erfolg von ABBA sicher auch einiges damit zu tun hat, den Erfolg der vier, die Art wie ABBA Songs komponiert haben, die Art und Weise wie die Songs aufgenommen wurden all das trägt zum Erfolg oder die Leichtigkeit bei die schwedische Musiker besitzen geile Songs zu schreiben, aber auch die Musiker die diese Songs mit ihrer obercoolen gefühlvollen Art einspielen und auf die Hörerschaft loslassen.

Wenn ich so darüber Nachdenke fällt mir keine schlechte Band aus den skandinavischen Ländern ein, vielmehr fallen mir sehr viele ein die man zu den Top Künstlern zählen darf. Darunter befinden sich eben 220 VOLT, TREAT, EUROPE, LEVITICUS, ALIEN, BAD HABIT, BAI BANG, ACES HIGH, EYES SE, PROUD, DYNASTY, WIG WAM, AMMUNITION, PERFECT PLAN, KENT HILLI, AGE OF REFLECTION, PRETTY MAIDS, SKAGARACK, B-JOE, BATTLE BEAST, BLONDE ON BLONDE, BONAFIDE, BOYCOTT, BROTHER FIRETRIBE, DREAM POLICE, EVENRUDE, ZERO NINE und noch viele mehr könnte man noch beliebig in die Länge ziehen. Alle nicht von mir aufgeführten Top Acts der Vergangeheit und Gegenwart mögen mir bitte verzeihen das ich diese nicht erwähnt habe.

Nordamerika, Schweiz, Frankreich, Großbritanien und Irland, Deutschland und sogar Österreich haben auch einige starke Top Acts zu bieten aber Skandinavien ist schon ein besonderer Fleck auf der Rocklandkarte und deshalb auch zu Recht im Rockolymp zu finden. Nordamerika kann mit der Größe Kanadas und der USA punkten und auch da gibt es einen ganzen Haufen Talente vor allem aber auch sehr viel unbekannte Acts wie etwa KIP MOORE, COREY MARKS und BRANTLEY GILBERT die im Countryrock sehr umtriebig sind und sehr gutes Material am Start haben. Oder meine persönlichen Lieblinge und Geheimtipp THE BRANDOS die mit ihrem Mix aus Folk, Country, Rock und Hard Rock einen roughen Rock kreiert haben der seines gleichen sucht und überzeugt.

Aber wieder zurück zu 220 VOLT die fünf zünden ein Feuerwerk das einem die Tränen vor Begeisterung in die Augen treibt, als Soundtrack für eine geile Radioshow geradezu prädestiniert wäre. Leider wird das ein ewiger und unerfüllter Traum bleiben das die öffentlich rechtlichen Anstalten so geile Mucke in ihr Programm aufnehmen. Eher “Haut der Yeti dem Rübezahl im Neandertal eins auf die Klocke” oder tauen die Polkappen komplett auf und gleichzeitig frieren alle Ozeane des Planeten ein und bilden eine hunderte Meter dicke Eisschicht bevor die Anstaltfuzzis begreifen das gute Musik nicht nur aus dem Dünnschiss von irgendeinem Boxenhüpfer besteht der unfähig ist seine Hose richtig anziehen zu können. Ich für meinen Teil habe noch keinen Kuttenträger oder Rocker gesehen der seine Hose auf Halbmast trägt und der Bund fast auf höhe der Kniekehlen hängt, das die vorhandenen Arschgeweihe oder das Bauarbeiterdekollete zu sehen ist. Nee also wirklich was da den Hörern von den Programmvernichtern zugemutet wird ist für meine Ohren Körperverletzung, und für so einen Kack zahlen wir Rundfunkgebühren, sinnloser kann man sein Geld nicht verbraten als bei den Vereinen sowie der Steuer und dem Rentensystem bei dem der Einzahler immer der Verlierer sein wird.

So genug Dampf abgelassen lieber noch mal “Eye To Eye” gehört und an eine Vergangenheit erinnert werden in der man noch nicht über 60 Öcken für eine volle Tankfüllung abdrücken musste, ich kann mich noch erinnern damals für einen vollen Tank in meinem Ford Granada mal knappe 60 Deutsche Qualitäts Mark gezahlt zu haben und am Wochenende in der Disco genügten 50 DM für einen Rausch, heute muss man erst den ganzen Schuppen kaufen bevor man einen sitzen hat. Wäre das ein Ding sich zu der Mucke der erwähnten Bands und auch zu diesem Album vollaufen zu lassen. Da bekomme ich verdammt großen Durst auf meinen damaligen Lieblingsdrink JackyCola oder eine scharfe Goasn mit Asbach und das alles bis der Arzt kommt oder man nicht mehr fähig ist die Playtaste am Player zu drücken. Boahhhhh wäre das geil einfach mal wieder richtig mit Friends abfeiern. Was wäre da besser als “Eye To Eye” aus den Boxen dampfen zu lassen, Melodie, Power, scharfe Gitarrenläufe, ein Bass den man wahrnimmt, Vocals die diese Bezeichnung verdienen, die Keys halten sich vornehm im Hintergrund und der Berserker an den Sticks treibt zur nächsten Wickingerschlacht an als würde es keinen Morgen geben.

“The Harder They Come” ein fettes Highlight genaus so muss Melodic Hard Rock klingen, fett fetter Voltig traumhaft geil, “I’m On Fire” ein geiler Uptempo Song. “Beat Of A Heart” geilster gefühlvoller Melodic Hard Rock, “Eye To Eye” noch ein Highlight geiler Skandirock. “Love Is All You Need” eine Ballade mit viel Gefühl, “Live It Up” wieder ein Vollgasrocker. “Dog Eat Dog” besticht durch schräges Gitarrenspiel, “Dangerous” macht keine Gefangenen ein Parade Song und Hymne für den Rock. “Still In Love” noch so ein gefühlvolles Ding geile Ballade, “Money Talks” haut ein Riffing raus, geil. “On The Other Side” die nächste Highlighthymne mit fetten Chören, “Criminal” einer der beiden Bonüsse passt wie die Faust aufs Auge zu den Songs, der nächste Bonus ein Remix von “Still In Love” genauso geil wie die original Version.

Fazit:

Ein Schweinegeiles Album aus einer schweinegeilen und unbeschwerten Zeit aus meiner Erinnerung, ich glaube das es nicht viele Leute aus meiner Generation gibt die die 1980er erfahren durften, die behaupten die 80er wären nicht die Geilste Zeit in ihrem Leben gewesen. Und aus dieser Zeit kommt dieses Goldstück ein heiliger Gral der Rockgeschichte einfach skandinavisch obercool und dermassen stark das auch heute noch meine Wände wackeln wenn ich zu dem Album meinen Amp die Sporen gebe. Und hier meinen Dank an meine Ex die mir das Album vorgespielt hat. Den ich kannte das Album bis 1991 nicht, aber ab da war ich hin und weg von dem Ding. Leute das Ding ist momentan wieder für einen bezahlbaren Tarif zu haben, zugreifen und Bauklötze staunen bevor der Preis wieder durch die Decke geht.

 

Trackliste:

01. The Harder They Come
02. I’m On Fire
03. Beat Of A Heart
04. Eye To Eye
05. Love Is All You Need
06. Live It Up
07. Dog Eat Dog
08. Dangerous
09. Still In Love
10. Money Talks
11. On The Other Side
12. Criminal (Only on Rerelease 2003 und 2015)
13. Still In Love (Only on Rerelease 2003 und 2015)

Balle