FOGHAT – Sonic Mojo

Trackliste:

01. She’s A Little Bit Of Everything
02. I Don’t Appreciate You
03. Mean Woman Blues
04. Drivin‘ On
05. Let Me Love You Baby
06. How Many More Years
07. Song For The Life
08. I Wish I’d Been There
09. Time Slips Away
10. Black Days And Blue Nights
11. She’s Dynamite
12. Promised Land

Spielzeit: 43:20 min – Genre: Blues / Classic Rock – Label: Metalville – VÖ: 10.11.2023 – Page: www.facebook.com/Foghat

 

FOGHAT sind nach sieben Jahren Pause mit neuem Studioalbum und Sänger zurück, treiben die Britten schon seit den 1970ern ihr rockendes Unwesen im Musikzirkus der sich schneller verändert als man denken kann. FOGHAT Anno 2023 besteht aus der Stimme und Gitarrist Scott Holt, Bryan Bassett an Gitarre, Rodney O’Quinn am Bass und Gründungsmitglied Roger Earl an der Schießbude.

Ich kenne Foghat nur vom Bandnamen und einigen Songs die ich im Laufe der Jahre mal gehört habe ohne davon zu wissen das diese von FOGHAT stammen. Also bin ich so gut wie jungfräulich was die Band angeht. Auf dem Album befinden sich nicht nur eigene Songs der Band sondern auch einige Verneigung vor Künstlern die vor FOGHAT da waren, und ihre Fußabdrücke hinterlassen haben, wie Willie Dixon, B.B. King, Chuck Berry und manche Anderen die mit Coverversionen geehrt werden. Ich kann aber zu den Coverversionen nicht viel aussagen da mir außer ein paar wenige Titel das Material der genannten Künstler unbekannt ist und sich nicht wirklich viel Infos zum Album finden lassen.

Die Stimme von Scott passt nahezu ideal zur gebotenen Mucke der Band, die Gitarren gehen ein Wechselspiel von mal leichtfüßig oder Zentner schweren Riffs ein, ohne dabei irgendwie besonders aus der Reihe zu tanzen. Der Bass kommt leicht durch und die Drums sind auffällig eingespielt und setzen Akzente. Man merkt in jedem Song das hier Leute am Werk sind die wissen wo der Hase langläuft und wie man ein überzeugendes Rock Album einspielt. Die Produktion kling leicht zurückhaltend als wenn die Handbremse noch ein wenig dabei ist.

Vom Sound her bewegen sich FOGHAT irgendwo zwischen Rock N Roll, Latino, Blues, Southern und Classic Rock. Durch diese Spannbreite kann man FOGHAT auf diesem Album am besten mit den oben erwähnten Verneigungen mit einer gehörigen Portion Blues, JOE BONAMASSA, GARY MOORE, DOC HOLLIDAY, MOLLY HATCHET, SANTANA und ZZ TOP vergleichen. Dieser Raubzug durch die verschiedenen Genres bringt sehr viel Abwechslung ins Spiel. Zwar hat man immer wieder das Gefühl alles irgendwann, irgendwo mal in einer Art und Weise gehört zu haben, es klingt einfach alles vertraut und bekannt ohne dass es wie ein Cover oder Klon wirkt.

Ein gelungenes Comeback von FOGHAT, wenn man der Mucke lauscht würde man nicht darauf kommen das die Band von der großen Nordsee Kanalinsel stammt. Die Verneigungen sind sehr gelungen ausgefallen genau wie das eigene Material, hier gibt es nichts negatives zu berichten.

„She’s A Little Bit Of Everything“ ein flotter Blues Rocker der Spaß macht, „I Don’t Appreciate You“ ein Gute Laune Rocker und Futter fürs Radio mit einem Tupfer Rock N Roll. „Mean Woman Blues“ hier grüßt ein gewisser Tito Santana mit beiden Händen Blues und Latino Rock, „Drivin‘ On“ hier muss ich an „La Grange“ von ZZ Top denken. „Let Me Love You Baby“ Rock N Blues Roll kann überzeugen, „How Many More Years“ ein schwermütiger Blues Rocker. „Song For The Life“ cooler geht es kaum, „I Wish I’d Been There“ hier funkt der Südstaaten Rock voll rein. „Time Slips Away“ eine Mixtur aus Southern und Blues Rocker, „Black Days And Blue Nights“ hört sich nach Bajou Rock aus den Sümpfen Louisianas an. „She’s Dynamite“ würde sich gut im Radio machen, „Promised Land“ cooler Southern Roll mit aberwitzigen Gitarren Riffs.

Balle

ARTEFUCKT – Ethik

Trackliste:

01. Intro
02. Der erste Schritt
03. Lauf
04. Lasst uns
05. Kalifornien
06. Alles was war
07. Gegen den Rest
08. Lasst uns Part II
09. Abendmahl
10. Zurück ins Glück
11. Kosmos
12. An deiner Seite
13. Leck mich!
14. Wir waren jung
15. Himmelszelt

Spielzeit: 59:34 min – Genre: Deutschrock – Label: Metalville – VÖ: 13.10.2023 – Page: www.facebook.com/artefuckt

 

Mal wieder was Interessantes aus der Deutschrock Ecke, mal sehen ob es sich um einen Knaben- oder Altherrenchor handelt. Dieses Album von ARTEFUCKT trägt, in Anbetracht der vergangenen Jahre ab Anfang 2020 bis jetzt, den treffenden Titel „Ethik“. Egal ob es das Versagen von Politik (die nur wirklich handelte wenn von Konzernen Geschrei kam) betrifft oder das während der Corona Beschränkungen ein Nachbar den Anderen angezeigt hat, oder Kinder anstatt auf dem Spielplatz rum zu tollen Zuhause eingesperrt wurden. So treffend wie dieser Titel war lange nichts mehr was sich in meinem Player drehte. Wie im Infosheet angegeben wird spiegelt „Ethik“ einen Lebensabschnitt der Band und reflektiert erlebtes, schaut nach vorne, träumt, lacht, weint, soll Mut machen und voller Emotionen stecken, also auf geht es ob sich das angekündigte bewahrheitet.

ARTEFUCKT besteht aus André Donay an Gesang und Gitarre, Sven Goldschmidt ebenfalls Gitarre und Kevin Ricken am Bass. Während der Produktionsphase verstarb der Schlagzeuger Ulrich Cichy plötzlich und aus gegebenen Anlass wurden die Arbeiten unterbrochen. Nach der Beisetzung schrieb André in Gedenken an Uli den Song „Abendmahl“, dieser half die Speere zu überwinden und die Arbeiten am neuen Album wieder aufzunehmen.

Die Stimme von André hat eine angenehme Tonlage weder zu Hoch noch zu Tief, rau shoutet sich André cool durch die Songs, er bewegt sich dabei irgendwo bei den Meistern des Deutschrocks BÖHSE ONKELZ und MOTOJESUS. Die Gitarren machen Laune und stehen im vollen Saft, kommen auf den Punkt und setzen und Starkstrom Akzente. Der Bass steht nicht so stark im Rampenlicht ist beim genauen Hinhören aber voll da nur eben weiter im Hintergrund. Die Drums hauen einem die Kacke und üblen Gedanken aus der Mütze. Die Keyboards spielen irgendwo zwischen den ONKELZ und ÄRZTEN.

Beim Songwriting steht die Melodie klar im Vordergrund, jeder Song besitzt einen roten Faden der aus nachvollziehbaren Melodie besteht, starker Instrumentierung und einer rauen Stimme die perfekt zusammen harmonieren und ein mehr als beeindruckend positives Bild abgeben. Zur bestens inszenierten Mucke kommen die Texte die nicht 0815 Hau auf die Kacke sind sondern vielmehr Aussagen haben und so mit der Instrumentierung ihre volle Wirkung entfalten können. Einen Kritikpunkt muss ich fast loswerden, einige Riffs hören sich ähnlich an, wen das nicht stört wird hier bestens bedient, die Texte sind auch voll auf die Fresse ohne Scheuklappen und vorgehaltener Hand, teils derb aber genau so soll doch Deutschrock sein. Hart, melodiös und derbe ungeschönte Texte, und ARTEFUCKT stehen mit „Ethik“ genau für diese Eigenschaften. Wer auf ONKELZ, DIMPLE MINDS, VOLTWECHSEL, MAERZFELD und TOTE HOSEN kann sollte sich mit „Ethik“ puddelwohl fühlen.

Für diejenigen die der Meinung sind Deutschrock ist nicht so prickelnd, hört euch „Ethik“ an und Eure Meinung ändert sich schlagartig. „Ethik“ besteht leider nur aus Hymnen und zeigt deutlich wie Geil Deutschrock klingen kann.

Eingeleitet wird das Intro durch ein schaurig düsteres Glockenläuten und melodische Gitarrenklänge, „Der erste Schritt“ ein melodisches Schmankerl wie man es gerne hört, bei „Lauf“ ähnelt das Riff am Anfang dem Vorgänger oder beim Promomaterial ist beim Mastern was schiefgelaufen, ansonsten kann der Song punkten. „Lasst uns“ macht so viel Spaß wie der ONKELZ Schinken „Wir ham‘ noch lange nicht genug“, ein cooler Groover das richtige für die Tanzfläche. Das Anfangsriff von „Kalifornien“ erinnert mich ganz stark an CINDERELLAs „Bad Seamstress Blues – Fallin‘ Apart At The Seams“ schlägt dann aber wieder in ARTEFUCKT und ihren Sound um, ein Highlight mit leichtem Southern Rock Flair. „Alles was war“ ein geiler Stampfer der ordentlich kracht und scheppert, „Gegen den Rest“ kommt mit Punk Attitüde, dass Richtige zum Pogen. „Lasst uns Part II“ schreit nicht so laut wie Part I, sehr nachdenklich gestaltet, „Abendmahl“ starke Trauerbewältigung mit Deutschrock. „Zurück ins Glück“ haut einem den Gips aus den Nebenhöhlen, „Kosmos“ ein weiterer Stampfer der auf Testosteron und Steroiden macht und Highlight. „An deiner Seite“ wäre was fürs Radio mit geilem Refrain, „Leck mich!“ der Titel ist Programm … am Dilli das Ding gibt Gas – Hey DJs das ist was für die Tanzfläche. „Wir waren jung“ macht auch Druck am Frontallappen, „Himmelszelt“ gefühlvoll und ernster Text treffen auf ARTEFUCKT.

Balle

MAERZFELD – Alles anders

Trackliste:

01. Alles anders
02. Wach auf
03. Bakkushan
04. Ich bin der Tod
05. 100 auf 0
06. Ich steige auf
07. Keinen Sinn
08. Schönen Weltuntergang
09. Hübschler:in
10. Plötzlich tut es weh
11. Lange nicht

Spielzeit: 38:15 min – Genre: Deutsch Rock – Label: Metalville – VÖ: 24.02.2023 – Page: www.facebook.com/Maerzfeld/

 

So nun mal wieder eine von mir eher Stiefmütterlich behandelte Spielwiese, dem harten Deutsch Rock, hatte mich damals Anno 1991 eine Ex-Freundin von mir an die ONKELZ oder DIMPLE MINDS heran geführt. Was hab ich die Songs „Wir ham noch lange nicht genug“, „Nur die besten sterben jung“ von den BÖHSEN Os oder „Durstige Männer, so wie wir“ von den DIMPLE MINDS, die TOTEN HOSEN „Hier kommt Alex“ oder DIE ÄRZTE mit „Ich ess Blumen“ gehört. Damals waren solche Songs bei mir in der Region auch in der Disco zu hören. Und nun gehe ich mal an Maerzfeld ran die mir bis jetzt nur vom Namen her ein Begriff waren.

Die fränkischen Rocker bestehen aus Heli Reißenweber am Mikro, Mike Sitzmann und Jochen Windisch an Gitarren, Ron Huber an den Keys, Bernd Körber am Bass und Michael Frischbier am Schlagzeug.

Die Promoinfo fängt mit „“Alles anders“, so der bewusst plakativ gewählte Titel des neuen MAERZFELD Albums“!

Wie uns allen klar geworden sein sollte ist unser Blauer Planet nicht mehr der selbe als bis vor dem Dezember 2019 als Corona jeden Kontinent ohne Ausnahme in seine Zielgebiete verwandelt hat und keiner sich sicher glauben konnte. Und genau dieses Bangen, Hoffnung, Depression, Wut und verzweifeltes ausgeliefert sein ohne dabei das Ruder in der Hand zu haben hört man auf dem Album „Alles anders“.

Mit Teilweise Neugier auf die Zukunft oder schwermütigen Texten die die letzten drei Jahre wieder spiegeln rocken sich die Nürnberger durch die 11 Songs. Vom Sound her ziehe ich Vergleiche bei den ONKELZ, DIMPLE MINDS, TOTEN HOSEN mit einem ganz leichten Hang hin zum Alternative oder RAMMSTEIN Riffing, eine deutsche Version von MOTORJESUS und Co. Die Stimme ist wie es für Deutsch Rock sein sollte ein Reibeisenorgan und kratzt sich durch die Songs, die Gitarren sind hart und gut platziert. Der Mann an den Keys haut in die Tasten die auch mal an die NDW erinnern, der Bass hält sich hörbar im Hintergrund und die Drums kommen gut durch und kommen mir nicht ganz so aggressiv wie bei den ONKELZ oder DIMPLE MINDS.

Unterm Strich eine sehr gute Vorstellung und ein starkes erstes Date mit den Jungs das nach mehreren Fortsetzungen schreit. Ein kleines und kurzes Haar finde ich in dieser Suppe, die Laufzeit mit knapp über 38 Minuten ist nicht mehr zeitgemäß.

„Alles anders“ hat am Anfang von den Keys was von „Ich ess Blumen“ bis die Gitarren einsetzen da geht dann der Punk voll ab, „Wach auf“ sehr modern interpretiert mit gutem Refrain. „Bakkushan“ glänzt mit Melodie. „Ich bin der Tod“ der Titel spricht für sich selbst, wenn das „r“ kommt meint man kurz das Tim Lindemann ins Mikro raunzt, „100 auf 0“ hier muss ich an die ONKELZ mit dem Album „Heilige Lieder“ denken. „Ich steige auf“ ein nachdenklicher Piano Song, „Keinen Sinn“ geht voll ab könnte gut in der Disco ankommen. „Schönen Weltuntergang“ modernes Riffing trifft auf ÄRZTE Trademarks, „Hübschler:in“ der Gesang ist wie bei Rammstein ausgeführt. „Plötzlich tut es weh“ hier muss ich an die ONKELZ mit „Nur die besten sterben jung“ denken, „Lange nicht“ harte Gitarren mit Piano Klängen kommt sehr gut zum Schluss.

Balle

BALLS GONE WILD – Stay Wild

Trackliste:

01. Killing Time
02. Hangman
03. School On Fire
04. Feel My Love
05. Twist Of Fate
06. Masked City
07. Stay Wild
08. Knocked Out
09. Plata O Plomo
10. Ready For Love
11. Bride Of Satan

Spielzeit: 44:16 min – Genre: Hard Rock – Label: Metalville – VÖ: 26.07.2022 – Page: www.facebook.com/ballsgonewildband

 

Als erstes muss ich Dampf ablassen und mosern, warum diese Art des Hard Rock, warum die Ähnlichkeit zu AC DC und Co, warum so uninnovativ? Aber Kackegal Hauptsache das Dingens knallt wie Sau und dies tut das Album. Die Band bläst einem die Gehörgänge frei und noch so schlimme Gedanken aus der Birne.

Die im Jahr 2012 in Köln gegründeten BALLS GONE WILD kommen mit einem Riffrock Monster aus dem Studio das einem die Kinnlade bis zum Boden hängt. Zu den Scherzkeksen gehören Vince van Roth an Mikrofon und Bass, Tom Voltage an Gitarre und Backing Vocals und Dommy Lee an de Drums und Backing Vocals. Ursprünglich als Spaßprojekt gegründet ist das Powertrio zum echten Riff betonten Hard Rock Act mutiert.

Die Vocals sind Whiskey und Zigarren geschwängert und passen verdammt gut zu dem Riff Rock, die Gitarren hauen einem die Licks nur so um die Ohren, der Bass macht Dampf und die Drums hauen auf den Putz.

Die Produktion haut voll rein, der Sound kann mit MOTÖRHEAD, AC DC, RHINO BUCKET, AIRBOURNE und MOTOR JESUS verglichen werden. Die Riffs hauen einem mit den Drums regelrecht den Gips aus den Backen und spült die Grauen mit Gewalt frei. Irgendwie richten die Drei ein gewaltiges Chaos an, nur das sie dieses Chaos mit Bravour beherrschen und auf jedem Biker Treff für beste Stimmung sorgen sollten oder als Anheizer für eine Show der erwähnten Vergleiche bestens geeignet.

Es zünden nicht alle Song, man findet hier je nach dem eigenem Geschmack oder Vorlieben zwei bis drei Ausfälle der Rest des Albums eignet sich bestens für Biker Treffs und ist ohne zu maulen gut bis sehr gut ausgefallen. Man darf gespannt sein was von den Boys noch kommt, dieses Album macht neugierig auf das Folgende.

Mit „Killing Time“ hauen die Kölsche Jungs einen raus und was für einen, dass Dingens ist reinster TNT, „Hangman“ geht als Highlight durch erinnert an die 70er. „School On Fire“ herrliche Retromucke, „Feel My Love“ geht ab wie der Flohkati des Nachbarn. „Twist Of Fate“ kommt mit Blues Note, „Masked City“ ein flotter und rotzfrecher Rocker. „Stay Wild“ gibt Gas und drückt das Bodenblech durch, „Knocked Out“ bricht alle Geschwindigkeitsrekorde müsste nicht sein. „Plata O Plomo“ geht mit guter Melodieführung wieder besser ins Ohr, „Ready For Love“ gibt zum Abschluss noch ein Highlight ab, „Bride Of Satan“ das reinste Chaos Hoch 2.

Balle

HEAD FIRST – Head First

Trackliste:

01. Larger Than Movies
02. Shine All The Time
03. Sand Castles
04. Stars Of Life
05. Never Understood a Word
06. Alive
07. Assembly
08. Freedom’s Fake
09. Kick
10. New Adventures
11. Daddy Long Legs
12. Deaf Rap
13. Lot Of Me
14. Batman Gang Bang
15. Sleepwalk

Spielzeit: 58:57 min – Genre: Funk Metal – Label: Metalville – VÖ: 27.05.2022 – Page: www.facebook.com/theofficialheadfirst

 

Der Infoflyer fängt mit den Worten „Zum einen war da WALTARI…und es gab HEAD FIRST“ an. Ich kenne weder Waltari noch HEAD FIRST, also schauen wir und mal den Flyer genauer an. Kärtsy Hatakka am Mikrofon, Jaani Marttila an Gitarren, Jesper Anastasiadis an Bass und Sami Timonen an den Drums.

Wenn man einige Jahre in der Zeit zurück geht, in die 80er frühen 90er spielte Kärtsy in den beiden Bands WALTARI und HEAD FIRST. Letztere erspielten sich in ihrer Heimat rund um Helsinki einen beachtlichen Erfolg. Laut Kärtsy „HEAD FIRST war bei Live-Veranstaltern angesagt, wir bekamen immer größere Zuschauermengen“.

Dann bekam 1991 WALTARI einen internationalen Plattenvertrag und HEAD FIRST war Geschichte. Jetzt nach 30 Jahren kommt das Debütalbum von HEAD FIRST in die Regale.

Der Sound geht in Richtung RED HOT CHILI PEPPERS mit leichten THE OFFSPRING Vibes und besitzt einen sehr hohen Funkanteil. Die Stimme von Kärtsy geht in Ordnung, die Gitarren kommen knüppeldick aus dem Sack, der Bass ist voll vorhanden und kommt genau wie die Drums funkig rüber. Das Album ist nichts zum nebenher hören, und für Ottonormalhörer auch nicht die beste Wahl. Das Zielpublikum liegt klar bei RED HOT CHILI PEPPERS und den Hörern die mit einer gewaltigen Portion Funk mit Rock gemischt etwas anfangen können.

Irgendwie kommt alles zu sperrig und verspielt aus den Boxen, so richtig warm werde ich selbst nach dem fünften Durchgang nicht. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente und auch der Gesang kann im Großen und Ganzen überzeugen aber der hohe Funkanteil ist nur etwas für Spezialisten.

„Larger Than Movies“ ein Konkurrent für die heißen CHILI PEPPERS, flott und funky für die Tanzfläche. „Shine All The Time“ macht da weiter wo der Vorhänger aufgehört hat. „Sand Castles“ kommt mit schrägem Funkriffing aus den Boxen. „Stars Of Life“ ein gemächlicher Rocker, „Never Understood a Word“ lässt Nachbars Lumpi wieder abgehen. „Alive“ harter Funk im Quadrat, „Assembly“ kann nicht überzeugen zu schräge Riffs und der Gesang passt irgendwie nicht zu den Riffs, „Freedom’s Fake“ geht wieder besser ins Ohr. „Kick“ ein eingängiger Rocker, „New Adventures“ in den Strophen belanglos im Refrain gut hörbar. „Daddy Long Legs“ durchschnittlich mit gutem Refrain, bei „Deaf Rap“ wird die Brechstange ausgepackt. „Lot Of Me“ sehr poppig ausgefallen, „Batman Gang Bang“ was für ein Songtitel der Song geht, „Sleepwalk“ geht spurlos an mir vorbei.

Balle

SHOW-YA – Showdown

Band: Show-Ya
Album: Showdown
Spielzeit: 50:11 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 12.11.2021
Homepage: www.facebook.com/showyaofficial/

 

Tot geglaubte kommen lauter den je zurück, wie im Fall SHOW-YA bei denen ich dachte sie gäbe es nicht mehr. Aber die Power und Lautstärke mit der die Damen zurück sind ist unüberhörbar. Zum Lineup gehören Keiko Terada am Mikrofon, Miki Igarashi an Gitarren, Satomi Senba am Bass, Miki Nakamura an Keyboards und Miki Tsunoda am Schlagzeug.

Mich erinnerten die Nippon Ladys immer an weibliche VOW WOW, allein das japenglisch ist ein Markenzeichen beider Bands. Wie schon geschrieben Tot geglaubte kommen lauter zurück den je, was die Mädels hier abliefern kann sich hören lassen, geboten wird Melodic Metal mit einem leichtem Hang zur Dramatik inszeniert. Die Songs besitzen alle eingängige Melodien die von den Gitarren und Keys sehr gut umgesetzt wurden. Die Taktgeber Bass und Drums machen auch gewaltig Druck, der durch die kraftvolle Produktion verstärkt wird. Ab und zu leisten sich Gitarre und Keyboard ein regelrechtes Duell, bei dem es keinen Verlierer gibt. Die Stimme von Keiko erinnert an ein Kreuzung aus LEE AARON, JAIME KYLE und JANET GARDNER und passt wie angegossen zu den Songs. Vielleicht nimmt das Label sich den Backkatalog der Damen auch vor, den die älteren Scheiben sind nicht gerade im Sonderangebot zu erwerben, teils Sauteuer als Nipponimport Gebraucht werden die recht hoch gehandelt.

Mit “Eye To Eye” geht die Hatz unter Volldampf los, ein geiler Brecher, “Never” kommt in den Strophen mit viel Dramatik- und im Refrain mit Epicelementen bestens aus den Boxen. “Heavy Metal Feminity” mit keiner geringeren als DORO ganz großes Melodic Kino, “Tokyo, I Scream” erinnert ein wenig an die Popmetaler von MEMOREMAINS. “Kiss In The Riot” wieder mit viel Dramatik geboten, “Wind” ein Melodic Highlight. Bei “Thunder” geht der Blinker links und Lumpi ist unaufhaltsam auf der Autobahn unterwegs, “Hold Me” ein eingängiger Song. “Don’t Runaway” besitzt wieder viel Drama, “Rocks” setzt noch mal ein Ausrufezeichen.

Die Nippon Ladys haben es nach 35-Jahren im Geschäft immer noch drauf und zeigen der Jugend mal eben wo zu die gereifte Abteilung noch im Stande ist. Sehr guter Popmetal der an MEMOREMAINS, WARLOCK, DORO und dem SIX FOOT SIX Debüt erinnert. Ich vergebe eine sehr gut 8,5 Bewertung für dieses Album.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Eye To Eye
02. Never
03. Heavy Metal Feminity
04. Tokyo, I Scream
05. Kiss In The Riot
06. Wind
07. Thunder
08. Hold Me
09. Don’t Runaway
10. Rocks
11. So

Balle

Grinder Blues – El Dos

Band: Grinder Blues
Album: El Dos
Spielzeit: 37:40 min
Stilrichtung: Blues Rock
Plattenfirma: Metalville / Rough Trade
Veröffentlichung: 24.09.2021
Homepage: www.facebook.com/grinderblues

 

Wow was für ein Powertrio GRINDER BLUES liefert auf ihrem zweiten Album gewaltig ab, der Blues geht voll ins Gesicht und hört sich an als ob er aus den tiefsten Sümpfen des Südens der USA kommt. Aber erst mal von Anfang an, das Trio besteht aus dUg Pinnick (KING’S X) für Gesang und Bass verantwortlich, und den beiden Bihlman Brüdern Jabo an Gitarre und Backing Vocals und Scot Little an Drums und Backing Vocals. Die Idee für das Powertrio entstand auf einer Grillparty in Hollywood, dort trafen sich Scot und dUg. Beide vertieften die Gespräche um Musikproduktionen für Film und Fernsehen, in diesem Bereich sind beide Bihlmans sehr umtriebig und erfolgreich unterwegs. Beide Bihlmans wurden dort schon mehrfach mit dem Emmy Award ausgezeichnet. Also wurde im laufe der Zeit GRINDER BLUES ins leben gerufen und im Jahr 2014 das selbst betitelte Debüt veröffentlicht zu dem ich nichts aussagen kann da mir das Album nicht vorliegt.

Was sich hier auf dem Album befindet gehört zum feinsten Blues Rock den man sich vorstellen kann, straighte Blues Läufe auf der Gitarre, geile zum Teil soulige oder raue Vocals und ein Drumgewitter das sich gewaschen hat. Die drei bringen eine Power auf Kunststoff das man meinen könnte eine fünf köpfige Kompo sorgt für Alarm, nö es ist nur ein Trio und das kann was. Die Gitarren sind fast schon in GARY MOORE manier ausgeführt und man meint man befindet sich auf einem Bikerfest oder BBQ in den Bayous von Louisiana, der ideale Soundtrack für dergleichen Aktivitäten. Die soulige Stimme kommt bei dem Blues gut zur Geltung teils rau aber immer eigenständig. Wer auf Blues von flottere GARY MOORE, sehr bluesige AEROSMITH zu “Pump und Get A Grip” Zeiten, softere BURNING RAIN oder WHITESNAKE, BACKWOOD SPIRIT, BAD COMPANY, MOTHER ROAD und THE DEAD DAISIES kann macht hier absolut nichts verkehrt und ergänzt seine Sammlung um ein weiteres Sahneteil des straighten Blues Rock.

Mit “Another Way Around” fängt die Reise in die Bayous von Louisiana an, ein geiler Bluesfetzen genialer Einstieg, “Everybody” ein Song wie aus einem Actinstreifen der im Süden der US of A spielt. “Gotta Get Me Some Of That” ist mit Funkelementen versehen und braucht einige Anläufe, bei “Who Wants A Spankin” kommen einem Blues Fan die Tränen starker Song. “When The Storm Comes” könnte im Autoradio laufen wenn man mit dem Caprio durch den Süden der US Staaten cruised. “Somebody” ein flotter Smasher. “Keep Away” kommt schleppend aus der Anlage, “Hold Me Close” ein schwermütiger Rocker. “Hand Of God” wieder bestes BBQ Futter, “King Without A Throne” mit verzehrter Stimme aber trotzdem geil passt zum Blues.

Fazit: Ein Bluesalbum aus dem Lehrbuch, starkes Riffing mit Feuerwerkdrums und der Stimme von dUg kommt einfach nur Geil aus der Anlage. Und beamt den hörer während des lauschens der Töne in eine Gegend im tiefsten Süden der US Staaten, wenn man die Augen schliesst sieht man direkt die Mangrovenwälder, stehenden nach Moder riechenden Gewässer der Bayous vor seinem geistigen Auge, kommt dabei ins träumen und überlegt wie wohl gegrillter Alligator schmecken könnte. Für den Soundtrack gibt es von mir eine Bewertung von 8,5 Begründung weil die Mucke knallt voll auf die Zwölf geht und Dampf macht.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Another Way Around
02. Everybody
03. Gotta Get Me Some Of That
04. Who Wants A Spankin
05. When The Storm Comes
06. Somebody
07. Keep Away
08. Hold Me Close
09. Hand Of God
10. King Without A Throne

Balle

JOHAN KIHLBER’S IMPERA – Spirit Of Alchemy

Band: Johan Kihlberg’s Impera
Album: Spirit Of Alchemy
Spielzeit: 39:04 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 09.04.2021
Homepage: http://www.impera.org/

 

Johan Kihlberg ist mit seiner 2011 gegründeten Band IMPERA zurück, der aus Schweden stammende Musiker war vor IMPERA bereits über 30 Jahre lang im Geschäft und arbeitete mit Mitgliedern von Acts wie KISS, THIN LIZZY, EUROPE, RAINBOW und MÖTLEY CRÜE zusammen. Nun erscheint das sechste IMPERA Album, unterstützt wurde er von Jonny Lindkvist am Mikro, Lars Chriss an Gitarre. John Leven, Mats Vassfjord und Pontus Egberg am Bass, Kay Backlund an Keyboards und Snowy Shaw am Schlagzeug.

Kihlberg fährt hier eine härtere Schiena als auf den Vorgängern, das Ding kommt im Metalgewand aus den Boxen. Alle Songs besitzen sehr gute Melodien und wenn die Gitarren ein wenig softer wären könnte man durchaus meinen einem Melodic Hard Rock Album zu lauschen. Irgendwo zwischen harten Melodic Hard Rock bis sehr gutem Metal mit einer Tendenz zum Metal liegt der Sound.

“Nothing Will Last” ein brachialer Song, hart, schnell sehr gut. “Read It An Weep” fährt das volle Brett aus aber im Midtempo stark gemacht, “All About You” flott, hart und stark gemacht. Bei “When Souls Collide” kommt geiles Metalriffing zum Einsatz, “In Heaven” wechselt zwischen Metal und Hard Rock Parts sehr gut umgesetzt, mit eingängigen Refrain. “What Will Be Will Be” kommt wieder mit wechselnden Parts von nachdenklich bis Metal beim Refrain und Solo, “Lost Your Life To Rock N‘ Roll” flott und hart. “No” sehr gut fast Melodic Hard Rock mit einem Brett aus Riffs mein Favorit, “Battle” ein Instrumental macht das Schlußlicht, hört sich an wie wie von einem Soundtrack aus einem SyFi Blockbuster in einer spannenden Schlüsselszene.

Lindkvist erinnert an Rob Rock und setzt durch seine Leistung ein Ausrufezeichen.

Fazit:

Sehr guter Metal wird auf dem Album geboten, mit der richtigen Portion Keyboards und Musikern die ihr Handwerk verstehen, abgerundet wird der Rundling von einem SiFi Cover ala Dune trifft Riddick. Ich vergebe eine Bewertung von 8 Sternen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Nothing Will Last
02. Read It And Weep
03. All About You
04. When Souls Collide
05. In Heaven
06. What Will Be Will Be
07. Lost Your Life to Rock ‚N‘ Roll
08. No
09. Battle

Balle