BLACK OAK COUNTY – III

Trackliste:

01. Crossed The Line
02. Camouflage
03. Save Your Breath
04. Boom Boom Baby
05. No More
06. Enemy
07. Point Of No Return
08. Timebomb
09. Wake Up
10. Fire Inside
11. www.Lies
12. Broken Window

 

Spielzeit: 41:18 min – Genre: Hard Rock – Label: Mighty Music – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/BlackOakCounty

 

Wie bei LAST TEMPTATION handelt es sich um das dritte Album der Dänen von BLACK OAK COUNTY, hier kannte ich bis jetzt nur den Bandnamen, Songs habe ich bis jetzt glaube ich noch keine von BLACK OAK COUNTY gehört. Ich habe mich für dieses Album entschieden da mir der Bandname bekannt ist, als Label Mighty Music und Genre Hard Rock angegeben ist. Mighty Music klingt interessant, für anständigen Hard Rock bin ich immer zu haben und die Herkunft der Band ist Skandinavien für mich fast schon ein Muss. In der Promoinfo werden drei Bands angegeben, VOLBEAT – das ist doch schon mal was, NICKELBACK – kanns noch besser sein, SHINEDOWN – von denen besitze ich ein Album, also keine unbekannten für mich. Aber jetzt geht es los und den Player gestartet.

Die Besetzung setzt sich aus Niels Beier an Mikrofon und Gitarre, Jack Svendsen ebenfalls Gitarre, René Kristensen an Mikrofon und Bass und Mike Svendsen an den Drums zusammen. Das was das Quartett hier abfeuert ist intensiver, moderner und kraftvoller Hard Rock. Durch die beiden Männer am Mikrofon kommt sehr viel Abwechslung ins Spiel, mal erinnern die Vocals an Kris Barras oder an Shane Greenhall von den THOSE DAMN CROWS, und beide Stimmen ergänzen sich perfekt. Die Gitarren feuern aus allen zwölf Rohren die Riffsalven ab, modern aber immer noch genug Hard Rock um die traditionellen Rocker nicht zu vertreiben. Die moderne Ausrichtung bewegt sich in einem erträglichen Rahmen ohne dabei zu modern zu werden und besticht mit vielen Melodien die darauf warten vom Hörer entdeckt zu werden.

Vergleichen kann man den Modern Hard Rock schon irgendwie mit VOLBEAT, NICKELBACK und SHINEDOWN – nur würde ich noch ein paar Bands mit dazu nehmen die es Wert sind genauer angehört zu werden um Parallelen zu BLACK OAK COUNTY zu finden. Diese Bands hören auf Namen wie THOSE DAMN CROWS, ALL GOOD THINGS, SURRENDER THE CROWN, die ersten drei Alben von DANIEL TRIGGER oder auch in gewisser Weise die KRIS BARRAS BAND genau wie die drei vorher erwähnten könnte man die von mir genannten Bands als groben Vergleich heranziehen. BLACK OAK COUNTY spielen mit diesem Album leichtfüßig in der Oberliga des modernen Hard Rocks mit, ohne dabei als Klon, Abklatsch oder Kopie zu wirken. Es wird ohne Rücksicht auf Verluste drauf los gerockt und kann dabei mit spielerischer Leichtigkeit mehr als nur überzeugen.

Die Songs sind vom Aufbau in den Strophen modern und knallhart ohne dabei die Melodie aus den Augen zu verlieren, wenn es dann in die Bridge und den Refrain geht siegt die Harmonie und Eingängigkeit über das von der Band beherrschte Chaos in den Strophen. Besser kann man sehr modern angehauchten Hard Rock fast nicht bieten, wenn so die Zukunft des modern ausgeführten Hard Rock aussieht kann man beruhigt sein denn der ist massenkompatibel und besitzt alles was man für ein anständiges Album benötigt. Ohne Ausfall rocken sich die Vier durch 12 Songs die es auf eine erfreuliche Laufzeit von 41 Minuten bringen und dabei in jeder Sekunde zu überzeugen wissen.

Ein Album mit Gewalt, Harmonie und traumhaften Refrains erwartet den Hörer auf „III“ sofern es der Hörer zulässt, wird er bei mehr als nur einen Song fündig und entdeckt sehr viel Schönes und Gutes.

„Crossed The Line“ stellt am Anfang die Weichen auf Testosteron gerocke, „Camouflage“ das Ding sprengt jede Skala um 100% was für einen Hit die Jungs da am Start haben, der hat mehr als nur #1 Potential. „Save Your Breath“ und hier Gleich der nächste Hit in Folge, „Boom Baby“ der Song würde Tanzflächen füllen. „No More“ marschiert voll nach vorne und vernichtet alles was für die Membranen hüpft, „Enemy“ spielt die halb Ballade für die Taschentuchfans mit viel Power und Drive. „Point Of No Return“ in den Strophen herrscht das Chaos im Refrain der Wohlklang, „Timebomb“ und wieder in den Strophen fast schon toxisch bis der Ohrwurm Refrain kommt der einem nicht mehr aus dem Kopf geht. „Wake Up“ hier bleibt von Anfang über Refrain bis zum Ende das Chaos, „Fire Inside“ coole Riffs treffen auf einen zuckersüßen BLACK OAK COUNTY Refrain. „www.Lies“ zum Ende hin wird mit viel Drama noch mal alles gegeben, „Broken Window“ macht als sehr gefühlvolle Ballade das Licht aus.

Balle

KRIS BARRAS BAND – Halo Effect

Trackliste:

01. Hourglass
02. Unbreakable
03. With You
04. Savages
05. Fall To Fly
06. Waste Away With Me
07. Reflections
08. Secrets
09. Landslide
10. Fear Of Letting Go
11. Apocalypse

Spielzeit: 38:50 min – Genre: Modern Hard / Alternative Rock – Label: Earache – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/krisbarrasband

 

Mir ist schleierhaft wie mir die KRIS BARRAS BAND bis jetzt entgehen konnte und die Band um Namensgeber KRIS BARRAS es schaffte sich vor mir zu verstecken. Da in Bayern der Name Barras für ein sehr bekanntes Umgangswort für Bundeswehr steht. Schon der Opener in Form von „Hourglass“ macht deutlich da weiß jemand wo es langgehen soll. Handelt es sich bei „Halo Effect“ um das sechste Album der KRIS BARRAS BAND, diese Angabe ist nicht bestätigt und könnte unter umständen nicht korrekt sein. Zur vierköpfigen Band gehören Kris Barras Gesang und Gitarre, Josiah J. Manning ebenfalls Gitarre, Frazer Kerslake an Bass und Billy Hammett an den Drums.

Was die Britten hier abliefern ist ein gewaltiges Brett das sehr viel Spaß macht und zu den besseren Vertretern des Modernen Hard Rock gezählt werden darf. Die Produktion bläst alles vom Tisch was nicht beschwert wurde. Und genau wie die Produktion so gibt auch die Band alles, es wird eingängig gerockt und dabei mit einer spielerischen Leichtigkeit ein Album kreiert das auf ganzer Linie überzeugen kann. Egal ob bei Songs wie „Hourglass“, „With You“ oder der Granate „Savages“ um nur drei zu nennen beweisen die vier Jungs wie man coolen und sehr geilen Hard Rock der Moderne einspielt.

Die Stimme von Kris ist sehr gefühlvoll, man könnte meinen das die in der Popmusik besser aufgehoben wäre, doch falsch gemeint. Die Stimme hat in allen Lagen Kraft und Dynamik ohne dabei einen Einbruch zu zeigen. Einzig die Spielerein mit den Verzerrungen der Stimme sind nicht nach meinem Geschmack. Die Gitarren gehen in die Vollen und geizen nicht mit Griffbrettbearbeitung, der Bass kommt immer auf seine Kosten und die Drums, die sich leider an manchen Stellen nach Drum Maschine anhören, hauen einen nach dem Anderen raus.

Vergleichen lässt sich der Modern Hard Rock mit den Landsmännern von THOSE DAMN CROWS, THE GROUND SHAKER, den deutschen Rockern um Max ROXTON oder auch ALL GOOD THINGS der voll auf die Zwölf gezielt und genau in diesem Zentrum einschlägt. Die Mucke klingt auf jeden Fall besser als das Cover vermuten lässt.

Sehr geiler Modern Hard Rock von der KRIS BARRAS BAND, so kann es und sollte es auch unter allen Umständen bei der Band weitergehen. Wenn die Verzerrungen der Stimme nicht wäre hätte ich volle Punkte gegeben, es bleibt trotzdem eine in den höheren Regionen die mehr als gerechtfertigt ist.

„Hourglass“ der perfekte Einstieg in ein Album das Spaß macht, „Unbreakable“ ist keinen Deut schlechter als der Opener. „With You“ hat mehr als nur Potential, „Savages“ ein Gigant der Melodie und Moderne zu einer unbesiegbaren Einheit vereint. „Fall To Fly“ erinnert miche in wenig an die BEASTY BOYS, „Waste Away With Me“ sehr hart, flott und modern. „Reflections“ geht wieder beser runter, wie ein sehr guter Whiskey, „Secrets“ entwickelt sich zum Highlight. „Landslide“ hier wird Melancholie großgeschrieben und mit Melodie in Szene gesetzt, „Fear Of Letting Go“ macht in den Strophen auf Softi und im Refrain auf Halbstark, „Apocalypse“ moderne Riffattacken bis der Arzt kommt.

Balle

ART OF ANARCHY – Let There Be Anarchy

Trackliste:

01. Die Hard
02. Echo Your Madness
03. Vilified
04. Bridge Of Tomorrow
05. Writing On The Wall
06. Rivals
07. Blind Man’s Victory
08. Dying Days
09. The Good, The Bad, And The Insane
10. Disarray

 

Spielzeit: 52:42 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Pavement Entertainment – VÖ: 27.03.2024 – Page: www.facebook.com/ArtOfAnarchyBand/

 

Und hier das dritte Album von ART OF ANARCHY das Ü-Ei vom Nikohasen, Osterlausi, Wolpertinger oder wie der zum Henker auch immer heißen möge. Hier wurde Hard Rock als Eigenschaft angegeben, also habe ich mich für dieses Album gemeldet, mal sehen ob es ein Griff ins Klo wird oder Liebe auf den ersten Takt. Zu den Krawallbrüdern gehören Jeff Scott Soto am Mikro, Jon Votta und Ron Thal an den Gitarren, Tony Dickinson an Bass und Vince Votta an der Schießbude.

Leider lassen die Promofiles keine Rückschlüsse auf das Endprodukt der Produktion zu, die klingen leider in den Höhen alles andere als Sauber und Transparent, schade das man manchmal abgespeckte Files bekommt die nicht sauber klingen. Aber das ist wohl dem digitalem Zeitalter geschuldet und hat bestimmt noch nicht den Tiefststand erreicht.

Nun zur Mucke, hier kommt sehr harter Hard Rock mit teilweise Metalriffs ins Osternest. Die Melodien sind sperrig und nicht so leicht zu verdauen wie etwa bei Jeffs anderen Bands bei denen er beteiligt war. Diese Bands hören auf so Namen wie EYES, TAKARA oder TALISMAN, die um eine gute Länge besser ins Ohr gehen. Vergleichen kann man ART OF ANARCHY am besten mit SOTO, härtere SOUL SIRCUS, RED HOT CHILI PEPPERS oder moderne SWEDISH EROTICA und modern experimentelle TALISMAN aber auch mit NIRVANA und Co. Schlecht sind ART OF ANARCHY auf keinen Fall, nur fällt die doch sehr modern im Grunge angelehnte Gitarrenarbeit auf, und lässt dadurch Vergleiche mit NIRVANA, SOUNDGARDEN und PEARL JAM zu. Die Gitarren machen nichts falsch nur sind die für Astreinen Hard Rock in den meisten Momenten zu tief gestimmt. Der Bass kommt durch die tiefen Gitarren nicht wirklich durch und die Drums sind irgendwo zwischen klassischem 80er Hard Rock und Modern Gedöns angesiedelt. Die Aussage die einem das Coverartwork vermittelt, bestätigen die Gitarren, modern und hart ausgeführt schneiden die große Wunden in die Trommelfelle wie ein heißes Messer in Butter.

Schlecht ist die Mucke auf keinen Fall, man hört sehr viele gute Ansätze heraus, diese Ansätze werden mit Lightversionen von Grunge und Alternative Rock vermengt und ergeben ein interessantes Album das sich irgendwie nicht entscheiden konnte in welche Richtung es schlussendlich gehen sollte. Für Jeff Scott Soto Fans ein Muss, da er wieder mal geliefert hat, für alle anderen unbedingt Probehören ob es dem Geschmack entspricht. Für mich weder ein Griff ins Klo noch Liebe auf den ersten Takt, ein interessantes Album in allen Belangen nicht mehr aber auch nicht weniger.

„Die Hard“ geht mit Double Bass Drum gekloppe sowas von nach vorne das man meint hier tobt sich eine Metalkombo aus, „Echo Your Madness“ erinnert an einen Mix aus TALISMAN und TAKARA. „Vilified“ hier trifft Light Grunge auf einen Jeff Scott Soto in Bestform, „Bridge Of Tomorrow“ ein cooler Rocker der das erste Highlight spielt. „Writing On The Wall“ wirkt fast schon wie ein depri Alternative Song der sich nicht entscheiden kann ob er die Tradition oder 90er Welle wählen soll, „Rivals“ hier lässt Jeffs Stimme viel Raum für Interpretationen. „Blind Man’s Victory“ hier denke ich an NIRVANAs „Nevermind“, „Dying Days“ Rappeinlagen ala BEASTY BOYS treffen auf Modern 90s Flair. „The Good, The Bad, And The Insane“ hier ist in den Strophen die Luft raus, in der Bridge geht’s dann wieder bis der Refrain an Punkten verspielt, mit „Disarray“ werde ich nicht warm, der geht an mir vorbei.

Balle

HEARTS & HAND GRENADES – Where I Begin

Trackliste:

01. Burn (By My Fire)
02. Where I Begin
03. Boom
04. Silver
05. Let Me Down
06. Way Down Low
07. Better Off Alone
08. I Just Want My Rock
09. Anywhere But Here
10. Over Again

 

Spielzeit: 35:53 min – Genre: Hard Rock – Label: Eclipse Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/heartsandhandgrenades

 

Da habe ich mir eine schöne Granate eingefangen, HEARTS & HAND GRENADES was für ein bescheidener Bandname. Entweder soll er polarisieren oder an die dunklen Zeiten des 20-Jahrhunderts an WWI, WWII, die Aufteilung Deutschlands in Ost und West, die USA gegen Japan mit dem ersten Einsatz eines Nuklearsprengkopfes gegen menschliche Ziele, Afghanistan, Korea, Vietnam und den Falklandkonflikt, die RAF gegen Großbritannien erinnern, ich vermute mal beides. Das 20-Jahrhundert war geschichtlich nicht wirklich eine Sternstunde der Menschheit, genau wie jedes Jahrhundert davor, egal ob Religionskriege, Revolutionen, Bauernaufstände, Frankreich gegen England, England gegen Schottland, Japan die in China eingefallen sind. Die Siedler von Nordamerika die Indigenen Stämme in Reservate gepfercht und abgeschlachtet haben um deren Land zu besiedeln um ihre Gier nach Gold und Reichtum zu stillen. Die Ägypter, Griechen, Perser, Römer, Mongolen, Kreuzzüge Osmanen gegen Kreuzritter und umgekehrt, der Sklavenhandel von Holland, England, Spanien und Portugal, die Inquisition alle Zeiten haben Ozeane voll Blut an ihren Händen. Und ich denke mal das der Bandname ein Mahnmal für die Gräueltaten des Menschen ist, seitdem dieser halbwegs aufrecht stehen und gehen kann, von der Keule über Napalm, Giftgas bis hin zur Atombombe im Namen eines oder mehrere Größenwahnsinnige angerichtet haben.

So genug über die Schandflecken der Menschheitsgeschichte aller Epochen geredet, lassen wir mal die Mucke sprechen. Die Band kommt aus Buffalo in den USA und und legt ihr zweites Album vor, dass wie ein entfesselter Taifun über den großen Teich stürmt. Die Herzlichen Granaten machen tja hier kommt mein zweites Dilemma, das erste ist die knappe Laufzeit von nicht Mal 36 Minuten, mit welchem Stil soll ich die Mucke bezeichnen? Ich äußere mal vorsichtig einen Mix aus melodischem Modern Hard Rock mit Elementen aus dem Alternative Rock und Heavy Metal, wobei der Hard Rock Anteil überwiegt. Zur Chaostruppe gehören Stephanie Wlosinski Gesang und Bass, Kenny Blesy an der Lead Gitarre, Mike Bress an Gitarre und Keyboars und Cory Michalski an den zerstörten Fellen.

Die Stimme von Stephanie ist kräftig, rau, mitreißend, weiß zu jedem Zeitpunkt wo sie sich befindet und ähnelt einer Mischung aus so dumm sich das liest Sandra Nasic´ von GUANO APES, Jennifer Crush von SUPERNOVA PLASMAJETS und Julie Westlake von HYDROGYN mit ein wenig Ombeline Duprat von ASYLUM PYRE in der Unternote. Was sich wie eine totale Naturkatastrophe liest hört sich in Wirklichkeit verdammt geil an. Die Gitarren sorgen für amtlichen Lärm in der Bude, der Bass wummert nicht nur still im Hintergrund und der Drummer zerfetzt die Felle mit seinen Sticks. Dies ergibt ein intensives und brachiales Gesamtbild das es Faustdick drauf hat und für gewaltigen Wirbel in der Branche sorgen könnte.

Kann man den Stil mit irgend Wem, Was oder Wie beschreiben, ich ziehe jetzt mal die Karten von HYDROGYN, über ein wenig SURRENDER THE CROWN, HINDER, DAUGHTRY, THOSE DAMN CROWS, GUANO APES und eine leicht softere Version und hier liegt der Hauptbestandteil in sehr eingängigen ASYLUM PYRE nur eben im Modern Hard Rock. Und als kleinen Kontrastpunkt gibt es im Classic Rock und bei NIRVANA und Co. wilderndes Riffing. Bei allen Songs steht die Melodie im Vordergrund die mit Stephanies Stimme und der Instrumentierung alles richtig macht und sich keine Blöße gibt. Die Band schafft es Mühelos alle geltenden Grenzen zu sprengen, beweisen dabei ein hohes Maß an Kreativität und überzeugen mit Songs die nicht alltäglich in den Player kommen aber bei der großen Hörerschaft auf Anklang zu treffen. Ich für meinen Teil behalte HEARTS & HAND GRENADES auf meinem Radarschirm und warte auf weitere Schandtaten, den diese Schreit förmlich nach einer Fortsetzung.

Wenn die Party 44 Minuten oder länger dauern würde, hätte ich einen Punkt mehr in der Bewertung vergeben. Ein kleiner Tipp, nicht vom Cover Artwork täuschen lassen, hier kommt anständige Rockmucke aus den Lautsprechern.

„Burn (By My Fire)“ geht gleich mal sowas von nach vorne das man meint es gibt keinen Morgen danach, „Where I Begin“ nicht weniger intensiv, dafür aber melodiöser und eingängiger. „Boom“ der richtige Song für eine Fahrt von Dom Toretto in seinem Musclecar auf einem Meilenweiten geradeaus gehenden Highway der nicht von Cops kontrolliert wird und er den acht Töpfen seines Big Blocks freien Auslauf gönnt, oder Max Rockatansky mit seinem V8 Interceptor auf einer Vendetta gegen Outlaws in den Wastelands. „Silver“ hat ein wenig Flair von Pirate Metal der im Hard Rock wildert, „Let Me Down“ ein gefühlvolles Melodic Schmankerl der Extraklasse. „Way Down Low“ was für ein Groove Monster, elegant, melodiös, voll auf die Zwölf zielend stürmt das Schweinegeile Teil ohne Umwege in die Synapsen, für mich eine glasklare Hitgranate, der Song haut einen aus den Sandaletten (wenn der nicht alle Hitparaden stürmt weiß ich auch nicht was los ist). „Better Off Alone“ der nächste Song aus einer anderen Galaxy, kommt mit leichter punkigen Brit Pop Note zum Pogen, „I Just Want My Rock“ geht voll in die GUANO APES Ecke bis die erste Strophe einsetzt, ab hier geht ein Country Rock Intermezzo los, bis der GUANO APES Refrain wieder kommt, danach geht es in 3DOORS DOWN und LINKIN PARK Abwandlungen bis zum nächsten GUANO APES Refrain das Solo besteht aus richtig geilem reinem Melodic Rock gefiedel, danach wird es spacig die Granaten hauen eine Pop Runde rein bis der Refrain wieder kommt, es folgt noch ein Abschnitt der im Classic Rock wildert. So ein Mashup habe ich ehrlich gesagt noch nicht gehört, die Band beweist viel Mut alles Genregrenzen zu sprengen und etwas ganz Untypisches zu machen. „Anywhere But Here“ düster Riffing trifft auf geniale Melodieführung, „Over Again“ spielt den perfekte Schlußpunkt.

Balle

NUBIAN ROSE – Amen

Trackliste:

01. Memorial
02. Dramatic Day
03. Break Down The Walls
04. Running
05. Lost In The Mist
06. Red Sky
07. Desert Night
08. Holy Roar
09. Bright Lights
10. Gonna Get Close To You

 

Spielzeit: 50:31 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Livewire/Cargo – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/NubianRoseTheBand/

 

NUBIAN ROSE aus Schweden sind mit ihrem dritten Album zurück, die mir mit ihrem Debütalbum „Mountain“ von 2012 und dem Zweitwerk „Mental Revolution“ von 2014 immer noch bestens im Ohr liegen. Ich habe die Band als Melodic Rock Band im Gedächtnis, ein Highlight jagte das Nächste und es befanden sich genügend Anwärter auf den Top Ten Platz #1 auf beiden Alben. Nun liegt mir das dritte Album vor, mal sehen ob die Trademarks der Schweden immer noch vorhanden sind, diese bestanden bis jetzt aus einer coolen Frontfrau mit ebensolcher Stimme, Hooks ohne Ende, mit zuckersüßen Melodien und stark in Szene gesetzte Instrumente.

Kommen diese Trademarks immer noch zum Tragen, oder hat sich die Band neu orientiert? Das Cover zeigt ein Gesicht in hell und dunkel Orange gehüllt mit einem rot/braunen Hintergrund, ich würde „Amen“ allein vom Cover her in der Prog oder Depri Ecke vermuten. Beim zweiten Song stellt man fest das sich NUBIAN ROSE extrem weiterentwickelt haben, die Zeiten von munter drauf los gemelodicrockt sind vorbei, es wird mehr, weniger oder doch extrem herumexperimentiert und herausgekommen ist ein sehr interessantes Album das man sich in Ruhe anhören sollte, beim so nebenbei oder im vorbei gehen ist nicht, dafür ist das gebotene zu Detailreich. Die Gitarren kommen mir ein gutes Stück tiefer gestimmt als auf den Vorgängern vor, und es werden auch progressive Elemente mit dem typischen Melodic Rock der Vorgänger vermischt, was mehr als nur interessant klingt. Wer Mucke der ersten zwei Alben erwartet sei an dieser Stelle darauf hingewiesen dass sich die Ausrichtung des Sounds mehr oder weniger geändert hat, was auf das persönliche Gefühl ankommt und wie Open Minded der Hörer die Sache angeht. Ob der Hörer stur auf einen Stil ausgerichtet ist oder ob dieser flexibel ist und andere Varianten hört als nur Mucke X von Band Y die zum Xten mal ein Album im selben Stil gemacht hat. Das ist nicht nachteilig von mir gemeint, ich höre auch gerne SPRINGSTEEN, AC DC, IRON MAIDEN und viele mehr die fast immer denselben Stil pflegen.

Im Promosheet wird angekündigt das die Band Grenzen ausloten und verschieben wollte, dass ist auch sehr gut Gelungen. Es wird sehr viel mit den Stilrichtungen und Genre übergreifend experimentiert, man kann sehr viel heraushören, sei es die catchy Refrains von den Vorgängeralben, Discobeat der 70er ala ABBA und Co, MIKE OLDFIELDsche und QUEENsche Soundkreationen mit ein wenig Prog angereichert macht eine sehr interessante Sache aus dem Album, ich befürchte nur das die Band alte Fans mit diesem doch stark variierenden und Stilgrenzen verschiebenden Sound verärgern könnte. Da hier nicht alltägliche Rockmucke gemacht wurde sondern man hat sich bewusst für diesen Sound entschieden der wirklich als gelungen bezeichnet werden kann aber wer die alten NUBIAN ROSE erwartet könnte unter Umständen ein mehr als nur Blaues Wunder oder Enttäuschung erleben.

Als Fazit bleibt ein verdammt geiles Rockalbum das sich allerdings sehr weit von den vorangegangenen Erfolgen entfernt hat. NUBIAN ROSE zeigen sich im Jahr 2024 sehr Variantenreich und von einer Seite die mir sehr gut gefällt. Die Frontfrau ist noch präsent und stark als ob sie nie eine Pause gemacht hätten. Durch die moderne Ausrichtung sind die Songs nicht mehr so eingängig, sondern ein wenig sperriger als zuvor, was der Qualität der Mucke nicht schadet sondern man hört eine deutliche Neuausrichtung des Sounds der der Band auch hervorragend steht.

Mit dem sehr melancholischen „Memorial” geht es in das Album, nur Keyboard, Synthy mäßig ausgeführt, Gitarre und Gesang, langsam und schleppend. “Dramatic Day” ein cooler Song mit dem die Band neue Grenzen auslotet, “Break Down The Walls” in den Strophen leicht angeproggt und im Refrain kommt die Band mit  starken Parts daher das man denkt einen der Vorgänger zu hören bis die Strophen wieder einsetzen. “Running” uff, hier wird im Discobeat der 70er von ABBA, BONEY M. und AMANDA LEAR in einer Rockvariation mit KISS „I Was Made For Loving You“ Riffs gewildert, die sich besser anhört als es sich liest, einzig die Computerdrums nerven hier gewaltig. “Lost In The Mist” hier wird leicht Industrial angehauchter Synthysound mit Oldfield Klängen und Modern Rock Attitüde ordentlich zu einem eigenen Sound vermischt, ein cooles Detail ist entweder eine sehr tiefe Stimme (durch eine Vocoder gejagt) oder mit Synthesizer erzeugt worden so genau kann man das nicht fest machen, einzig die für meinen Geschmack zu tief gestimmte Gitarre im Solo wirkt für mich als Störenfried. “Red Sky” geht es als Ohrwurm mit sehr viel Gefühl und Melodie an, “Desert Night” hier vermischen sich orientalische Einflüsse mit den neuen NUBIAN ROSE. “Holy Roar” sehr modernes Riffing trifft auf eingängiges rocken der Band. “Bright Lights” mit männlicher Stimme als Unterstützung macht Spaß und rockt wie Sau, erinnert mich an eine härtere Version von DAVID BOWIE, “Gonna Get Close To You” das nächste uff, sehr modern und Industrial angehauchtes Intro bis der geniale Refrain einsetzt.

Balle

Konzertbericht MAX ROXTON, SINCE APRIL und BLOODRED HOURGLASS am 09.06.2023 in München

Am 09. Juni waren MAX ROXTON, SINCE APRIL und BLOODRED HOURGLASS für ein Gastspiel im kleinen Club des Backstage in München. Ich kannte vorher keine/n der Künstler/Bands wirklich, mir war die Band SINCE APRIL aus München mit ihrem Video zum Song „The Light“ aufgefallen und ich dachte mir da steckt Potential drin. Also machte ich den 09. Juni für einen Live Abend klar. Ich wurde auf sehr Positive Weise an dem Abend überrascht. Allerdings ist der Backstage Club nicht sehr groß aber dafür ist ein Konzert in dieser Location eher ein Intimes Vergnügen.

Den Anfang machten die aus Finnland stammenden BLOODRED HOURGLASS, laut Internet bewegt sich die Band im Groove Metal. Ich kann das nicht so bestätigen, Live kommt der Sound mit drei Gitarristen eher wie eine Modern angehauchte Heavy Metal Variante rüber. Die Jungs an den Instrumenten waren nicht übel, dafür das der Sound nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht können die Jungs nichts. Es gibt zwei Punkte die mir da Negative aufgefallen sind, der Sänger war für mich unverständlich, ich habe nicht ein Wort verstanden was da ins Mikro geraunzt wurde. Aber es gibt auch für diese Art der Musik Liebhaber und das ist auch Gut so nur für mich ist das jedenfalls keine Wohlfühlzone. Der zweite Punkt ist das die Keyboards vom Band kamen, und wenn das der Fall ist weiß man nicht was noch alles vom Band kommt. Als Fazit kann man den Finnen einen guten Gig attestieren.

www.facebook.com/bloodredhourglass

Es folgten die Lokalmatadoren SINCE APRIL, bevor die Show losging konnte ich ein Gespräch mit einem der Gitarristen und Bassisten führen, bei dem ich heraus fand das SINCE APRIL schon 2019 ihr Debütalbum veröffentlicht haben welches ich mit Unterschriften bekam, Danke nochmals für dieses signierte Exemplar. Es ist das zweites Album in der Mache das in Form von zwei EPs veröffentlicht wir. Vom ersten Teil stammt der mir bekannte Song mit Video „The Light“ mit dem die Boys ihren Set auch eröffneten. Das Potential das ich in der Band im Vorfeld sah hat sich bestätigt, es passte bei dem Gig alles, angefangen bei den Vokals bis zum Drumsound. Auch hier kamen leider die Keys vom Band. SINCE APRIL bieten einen sehr coolen und starken Mix aus Hard Rock / Melodic, Heavy und Prog Metal mit viel Melodie, Energie und starken Vocals. Den positive Eindruck den die Band Live hinterlassen hat wurde durch das Debütalbum bestätigt. Es ist gut zu wissen das sich der noch sehr junge Gitarrenmucke machende Nachwuchs auf einem sehr hohen Niveau befindet. Man kann SINCE APRIL als Mix aus Hard Rock, AXEL RUDI PELL, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, LEVERAGE, FIFTH ANGEL mit einem kleinen aber feinen Anteil Prog im Sound sehen. Der Mix macht ordentlich Laune und Spaß, das gehörte macht mich noch neugieriger auf das kommende zweiteilige Album. Im Set befand sich kein Durchhänger, alle Songs zündeten vom Anfang bis zum Ende des Gigs. Die Band wurde vom Publikum von Anfang an bis zum Ende voll angenommen und man feierte eine geile Party.

www.facebook.com/sinceaprilofficial

Setlist SINCE APRIL
The Light
Defenders
All Alone
Venomous
Irreplaceable
In The Dark (noch unveröffentlichter Song, nächste Single am 23.06.!)
The Chosen Ones
Last Resort (Papa Roach)
Escape
My Redemption

Nun war die Zeit für MAX ROXTON gekommen, bevor die erste Band ihren Gig startete konnte ich auch ein paar Worte mit Max und der zweiten Stimme Lizzy wechseln. Bei diesem Gespräch kam zum Vorschein das Max und ich keine 25km voneinander entfernt wohnen. Die Welt ist zwar ein Dorf aber Max hat vor dieses Dorf zu erobern, wenn er so weiter macht wie er Live auf der Bühne war könnte dieses Unterfangen unter Umständen sogar gelingen. Max zeigte sich in einer Top Form und absolvierte einen explosiven Auftritt. Er machte am Mikrofon und der Gitarre eine sehr gute Figur wie auch der Rest seiner Mannschaft, es wurde sich souverän durch den Set gerockt als wenn es keinen Morgen geben würde und jeder Moment mit dem Publikum ausgekostet. Lizzy die weibliche Stimme machte auf der Bühne einen auf Rumpelstilzchen ums Feuer. Max befindet sich dabei in einem sehr guten Mittelmaß zwischen traditionellem und modernem Hard Rock mit leichten und wohldosierten Alternative Touch ohne es dabei zu übertreiben. Irgendwie wie eine nicht so Depressive Version von NIRVANA mit den Happy Vibes von FOO FIGHTERS, LINKIN PARK, AC DC und jegliche Vertreter der Ass Kickin‘ Rock Fraktion aber auch den Melodic Rock Heroes der Vergangenheit. Es handelt sich dabei um eine sehr delikate Mischung die in Wirklichkeit besser schmeckt als es sich liest.

www.facebook.com/MaxRoxton

Setlist MAX ROXTON
Crisis or Game (noch unveröffentlichter Song)
I’m Back
Satellite
21st Century Radio (noch unveröffentlichter Song)
Within Your Mind
Center of the Universe
Sooner or Later (noch unveröffentlichter Song)
Masquerade
Man in the Box (Alice In Chains)
Out of the Dark
Now I Understand
Out of Control
Misty Places
Shoot To Thrill (ACDC)
Somewhere I Belong (Linkin Park)
The Pretender (Foo Fighters)

Mir hat bei Max genau wie bei SINCE APRIL gefallen was mir geboten wurde, ich finde das es unbedingt Wert ist einmal Probe zu hören oder sehen und unterstützt zu werden. Es schlummern sehr viele Unknown Talente im Untergrund die nur darauf warten das deren Potential entdeckt wird und bei SINCE APRIL und MAX ROXTON ist sehr viel Potential vorhanden.

Text und Bilder Balle

POP EVIL – Skeletons

Trackliste:

01. Arrival
02. Paranoid (Crash & Burn)
03. Circles
04. Eye Of The Storm
05. Sound Of Glory
06. Skeletons
07. Worth It
08. Who Will We Become
09. Wrong Direction
10. Dead Reckoning
11. Raging Bull

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Hard Rock – Label: MNRK Heavy – VÖ: 17.03.2023 – Page: www.facebook.com/popevil

 

Das nenne ich mal Magazin freundlich, es befinden sich keinerlei Infos in den Promo Dateien. Also um 00:00 auf Beutezug im all zu großen Web Kosmos gegangen was sich an Infos zu finden gibt.

Auf Wikipedia mal die aktuelle Besetzung gefunden, ich übernehme keine Verantwortung auf die Korrektheit der gefundenen Angaben, sonst habe ich keine verlässlichen Quellen gefunden. Leigh Kakaty am Mikrofon, Dave Grahs und Nick Fuelling an den Gitarren, Matt DiRito an Bass und Hayley Cramer an der Schießbude.

Dann wird der Mucke gelauscht, die mit einem futuristischen Intro mit dem Titel „Arrival“ eingeleitet wird. Dann folgt auch schon der erste Song der in typischen Modernen Hard Rock mit Alternative Schlagseite weitergeführt wird. Man kann die sechs Vorgänger Alben, THOSE DAMN CROWS, THE OFFSPRING, 3 DOORS DOWN und LINKIN PARK als groben Vergleich sehen.

Die Vocals sind gut und sauber ausgeführt, aber leider nur wenn die Stimme nicht verzerrt wird. Die Gitarren hauen einem die Riffs um die Ohren und gehen auch in Ordnung bis irgendeine Stakkato oder sonstige Spielerei mit Effekten oder Deprieinlage den Song fast kaputt macht. Der Bass donnert im Hintergrund deutlich seine Noten raus, und das Schlagzeug ist für Modern Hard Rock typisch sehr auffällig inszeniert.

POP EVIL liefern auf ihrem siebten für meinen Geschmack ein Album mit viel Licht aber auch genauso viel Schatten. Manche Songs fangen in den Strophen mit viel Potential an und vergeigen dann entweder in einen chaotischen Refrain oder einer zu modernen Stakkatoeinlage die die guten Ansätze über den Haufen fahren. Schlecht ist dieser Wurf auf keinen Fall nur werden für mich hier einige gute bis sogar sehr gute Ansätze zu Nichte gemacht. Einige Songs fangen eingängig und stimmig wie bei NICKELBACK, 3 DOORS DOWN oder für mich bis jetzt diesjährige Überflieger THOSE DAMN CROWS an und verkacken dann wegen irgendeiner technischen oder künstlichen Spielerei einen tollen Song. Genauso viele Songs können von Anfang bis Ende überzeugen und zeigen das hohe Potential welches in POP EVIL steckt. Die magere Spielzeit von knapp über 36 Minuten hat einen faden Beigeschmack.

„Arrival“ ein einleitendes Intro, „Paranoid (Crash & Burn)“ mit guten Ansätzen die aber durch zu moderne Depri Einlagen und verzerrte Stimme fast zerstört werden, „Circles“ geht besser ins Ohr. „Eye Of The Storm“ könnte was reißen wenn der chaotische Refrain nicht wäre, „Sound Of Glory“ erinnert mich an einen Dudelsack Spieler aus den Highlands ein eingängiger Song, „Skeletons“ bis jetzt der beste Song auf dem Album in den Strophen balladesk und melodischem Gesang im Refrain wird Gas gegeben. „Worth It“ ein cooler Hitanwärter die Piano und Key Einlagen sowie der Songaufbau erinnern mich an den Walisischen ISAAC BIRCHALL. „Who Will We Become“ fängt mit einer geilen Shouterei an und verkackt ab da wo die Verzerrungen der Stimme anfangen und die Gitarren voll reinbrettern, Refrain ist dann wieder Hitverdächtig. Mit „Wrong Direction“ werde ich überhaupt nicht warm mit E-Drums, „Dead Reckoning“ ist für mich zu modern und verspielt bis der Refrain kommt der geht in Ordnung, „Raging Bull“ zu viel gespiele und überladen.

Balle

NICKELBACK – Get Rollin‘

Trackliste:

01. San Quentin
02. Skinny Little Missy
03. Those Days
04. High Time
05. Vegas Bomb
06. Tidal Wave
07. Does Heaven Even Know You’re Missing?
08. Steel Still Rusts
09. Horizon
10. Standing In The Dark
11. Just One More

Spielzeit: 41:10 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: BMG Rights Management – VÖ: 18.11.2022 – Page: www.facebook.com/Nickelback/

 

Wer kennt nicht die Superhits von NICKELBACK die um die Welt gingen, „How You Remind Me“, „Someday“, „Photograph“, „Savin‘ Me“, „If Everyone Cared“, „Rockstar“, „Burn It To The Ground“, „Gotta Be Somebody“, „I’d Come For You“, „If Today Was Your Last Day“ und den Geniestreich „When We Stand Together“. Ich bin nun schon einige Jahre dabei Reviews zu schreiben, ich fing Ende 2019 damit an als mich Julian überredete mitzumachen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich nicht im Geringsten daran mal einen Review zu solchen Supergroups wie etwa IRON MAIDEN, LEATHERWOLF, HAREM SCAREM, HELIX oder neuere Vertreter wie KENT HILLI, PERFEKT PLAN die leider nicht die Aufmerksamkeit bekommen die sie verdient hätten, oder auch die mit erfolgreichen Chartstürmern und Welthits bestückten Kanadier NICKELBACK zu verfassen.

Wer NICKELBACK nicht kennt, hierbei handelt es sich um einen kanadischen Exportschlager wie z. B. in den 80ern LOVERBOY, CONEY HATCH, BRYAN ADAMS und nicht zu vergessen Miss LEE AARON. Kanada brachte auch relativ unbekannte Bands hervor denen es zwar am Erfolg mangelte aber die trotzdem starke und sehr gute Alben am Start hatten und haben wie z.B. ALIAS, ARCANA KINGS, THE ARROWS, BEAU GESTE, BOULEVARD, BRIGHTON ROCK, CARSON COLE, CHILLIWACK, DARK HORSE, DEVAY, EMERALD RAIN, FALL FROM GRACE, FIST, GARY O‘, GLASS TIGER, GYPSY ROSE, HANOVER, HARLEQUIN, HEADPINS, HONEYMOON SUITE, DARBY MILLS, PRISM, ROCKHEAD und viele mehr, nicht zu vergessen PAUL LAINE stammt aus Kanada. Egal ob erfolgreich oder erfolglos alle aufgeführten Künstler und Bands haben verdammt geile Songs zu bieten. Alle hätten normal die Aufmerksamkeit verdient die auch NICKELBACK bekommen, wie Dauerrotation auf MTV und einen festen Sendeplatz im Radio sowohl Privat als auch Öffentlich Rechtlich.

Was bietet also Kanadas Exportschlager Nummer 1 Anno 2022. Ehrlich gesagt nichts Neues, vielmehr die Weiterführung und Weiterentwicklung des eingeschlagenen Weges der mit dem Album „Silver Side Up“ seinen Anfang fand. Man geht die Sache mit mehr Eingängigkeit an. Die Songs wurden mit viel Melodie, coolen Riffs, einer treibenden Rhythmusfraktion und den starken Vocals von Chad ausgestattet. Es werden auch mal Blues und Country Rock oder auch mal Rock N Roll Elemente mit eingestreut die sich sehr gut machen. Das Patentrezept aus harten und modernen Gitarren, ausgefeilten Melodie Lines, Hooks und der perfekt in Szene gesetzte Stimme vom Frontmann sind auch auf diesem neuen Album wieder unüberhörbar vorhanden. Es kommen einem aber auch manche Abschnitte oder Passagen von Vorgängeralben bekannt vor aber dies ist eben der unverwechselbare Stil von Chad und seinen Jungs. So einfach dies auch sein mag aber NICKELBACK sind einfach eben nur NICKELBACK und rocken drauf los das die Bude wackelt.

Mit „San Quentin“ „Those Days“, „Does Heaven Even Know You’re Missing?“, „Steel Still Rusts“, „Horizon“, dem Superhit „Standing In The Dark“ und „Just One More“ haben NICKELBACK einige heiße Eisen im Feuer die die Hitparaden stürmen könnten und der eine oder andere wird sich sicher weit oben in diesen befinden. Mit diesem Album haben die Boys den nächsten Geniestreich am Start.

Wer bis jetzt nichts mit NICKELBACK anfangen konnte, wird sicherlich mit diesem Album auch nicht warm werden. Einmal mehr wird bewiesen „Rock Ain’t Dead!“

„San Quentin“ ein krachender Einstieg, „Skinny Little Missy“ ein eingängiges Groovemonster. „Those Days“ so ein typisch melodischer NICKELBACK Song und Verdächtiger für die hohen Platzierungen in den Top Tens dieser Welt, „High Time“ fängt leicht bluesig an und wechselt dann in eine Country Rock Nummer, cooles Teil. „Vegas Bomb“ kommt sehr modern mit tief gestimmten Gitarren und besitzt leichte Rock N Roll Vibes, „Tidal Wave“ ein Softrocker der bessern Art. „Does Heaven Even Know You’re Missing?“ eine typische NICKELBACK Ballade, „Steel Still Rusts“ ein geiler Song mit viel Melodie. „Horizon“ der nächste Hitanwärter, „Standing In The Dark“ das Groovemonster des Albums besser geht es nicht und kann auch keiner, „Just One More“ cool, cooler am coolsten.

Balle

BLOODY HEELS – Rotten Romance

Trackliste:

01. Dream Killers
02. Rotten Romance
03. The Velvet
04. Distant Memory
05. Hour Of Sinners
06. Mirror Mirror
07. When The Rain And I Meet
08. Crow´s Lullaby
09. Burning Bridges
10. Angels Crying
11. Oblivion

Spielzeit: 45:31 min – Genre: Modern Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 10.06.2022 – Page: www.facebook.com/bloodyheelsband

 

Aus dem Nichts krachte vor fünf Jahren eine junge Hardrockband aus Lettland in mein Musikuniversum. Mit ihrer deutlich an SKID ROW angelehnten Nummer „Cheap Little Liar“ rannten BLOODY HEELS seinerzeit offene Türen ein und auch das dazugehörige Album „Through Mystery“ war ordentlich. Zuvor hatte der Vierer aus Riga lediglich eine 5-Track EP aufgenommen. Das war im Jahr 2014 und das Video zu „Hungry For Love“ zeigt eine sehr junge Band, die deutlich auf der Glam Rock/Sleaze-Schiene fährt. 2020 erschien das zweite Album „Ignite The Sky“, für das mein Kollege Helmut satte 8,5 Punkte vergeben hatte. Die Platte erschien bei Frontiers Records und deckte eine recht große Bandbreite zwischen Hardrock und etwas düstereren, modernen Songs ab. Für ihr drittes Album „Rotten Romance“ reicht schon ein Blick auf die Trackliste um festzustellen, dass die Letten endgültig ihre Nische im Modern Rock mit Gothic-Elementen gefunden haben.

Knackig produziert kann schon die erste Single „Dream Killers“ nicht nur mit mega Riffing punkten, sondern auch mit einem Ohrwurm-Refrain. Latvia: 12 points! Auch wenn die Reminiszenzen an die Achtziger im Bandsound deutlich weniger geworden sind. Der folgende Titeltrack ist ein weiterer Volltreffer. Fans der Frühphase müssen sich definitiv umorientieren, an der Klasse des Songmaterials gibt es jedoch nichts zu rütteln. „The Velvet“ setzt einen melancholischen Höhepunkt, bevor „Distant Memory“ um ein Gutes metallischer ums Eck biegt. Die Zeit der radiofreundlichen Stücke ist indes vorbei, denn im weiteren Verlauf von „Rotten Romance“ lassen BLOODY HEELS ihre Vorliebe für Gothic Metal freien Lauf und kehren nur selten bis gar nicht in alte Gefilde zurück. Das ist einerseits sehr schade, die Kehrseite der Medaille ist aber, dass die Letten damit abseits des momentan sehr breit ausgelatschten Achtziger-Retro-Hardrock-Pfades nach vorne marschieren und nicht die x-te Combo vorgenannter Bewegung sein möchten.

Songs wie „Burning Bridges“, „House Of Sinners“ oder „Mirror Mirror“ geben ihnen damit absolut recht. Das Songwriting ist ganz klar als das ihre zu erkennen, nur die Umsetzung ist dieses Mal eben anders. Und so ist Album Nummer 3 im Falle von BLOODY HEELS ganz klassisch richtungsweisend. Ob die jungen Letten damit richtig abgebogen sind, wird sich zeigen. Vom anfänglichen Hitpotential driftet „Rotten Romance“ allerdings recht schnell ab, die drei bisherigen Singles stellen auch gleichzeitig die ersten drei Songs auf dem Album dar. Danach muss jeder für sich entscheiden, ob er die Transformation für gut befindet – die Songs sind es allemal. Düster – modern – laut, das sind BLOODY HEELS anno 2022.

Stefan

HALESTORM – Back From The Dead

Trackliste:

01. Back From The Dead
02. Wicked Ways
03. Strange Girl
04. Brightside
05. The Steeple
06. Terrible Things
07. My Redemption
08. Bombshell
09. I Come First
10. Psycho Crazy
11. Raise Your Horns

Spielzeit: 37:51 min – Genre: Modern Hard Rock – Label: Atlantic Records / WMG – VÖ: 06.05.2022 – Page: www.halestormrocks.com

 

HALESTORM aus den Staaten kommen mit einem neuen Album über den Atlantik gejettet um die alte Welt zu erobern. Schauen wir mal ob ihnen dies gelingt. Zur Besetzung gehören Lizzy Hale Gesang und Gitarre, Joe Hottinger an Gitarre, Josh Smith an Bass und Arejay Hale am Schlagzeug.

Da mir die Band bis jetzt nur vom Namen her ein Begriff war kann ich ganz ohne Vorurteil oder Erwartungshaltung an die Sache heran gehen. Geboten wird Modern Hard Rock in etwa härtere NICKELBACK, DEGREED, HYDROGYN und THE PRETTY RECKLESS. Im Vergleich zu den ersten beiden ist der Sound ein wenig sperrig nicht ganz so kommerziell, die Gesangsharmonien erinnern mich an NICKELBACK und DEGREED. Im direkten Vergleich zu THE PRETTY RECKLESS schneiden HALESTORM klar um einiges besser ab, die Songs besitzen ohne Ausnahme sehr gute und eingängige Refrains, in den Strophen kommen die Riffs ein klein wenig härter, sperriger und düsterer rüber als bei den ersten beiden Kollegen.

Die Stimme von Lizzy ist sehr gut, angenehm und kraftvoll, kann in jeder Lage überzeugen und sich voll entfalten. Die Gitarren haben ordentlich Bums und kommen kräftig und hart aus den Boxen. Die Keyboards sind im Hintergrund, der Bass kommt gut durch und die Drums hauen voll auf den Putz. Im Großen und Ganzen kann das Album überzeugen, der Sound ist Modern geht aber noch als Hard Rock durch ohne dabei ins Alternative ab zu driften. Es sind alle Trademarks für einen Einstieg in die Top 50 vorhanden, geile Röhre der Frontfrau, geile Songs, die richtige Portion härte und eine Produktion die sich Luft verschaffen kann wenn man den Lautstärkeregler in Richtung rechten Anschlag dreht.

Da dieses Album sehr gut geworden ist werde ich mir mal die Vorgänger genauer ansehen bzw. anhören ob da auch so gute Songs enthalten sind wie auf „Back From The Dead“.

Mit „Back From The Dead“ gelingt ein perfekter Einstieg mit viel Energie und Melodie, „Wicked Ways“ geht voll durch die Wand. „Strange Girl“ ein cooler Rocker geht gut nach vorne und erinnert mich an DYMYTRY, „Brightside“ kommt mit starkem Refrain. „The Steeple“ macht gewaltig was her ein cooler Rocker, „Terrible Things“ eine sehr gute und gefühlvolle Ballade. „My Redemption“ geht wieder mit aller Macht durch die Wand, „Bombshell“ kräftig, energisch und alles aus dem Weg räumend. „I Come First“ kommt mit geilen Hooks und Refrain, „Psycho Crazy“ sehr modern und hart, „Raise Your Horns“ eine zweite Ballade mit Pianothema.

Balle