MOON REVERIE – Moon Reverie

Band: Moon Reverie
Album: Moon Reverie
Spielzeit: 64:48 min
Stilrichtung: Neoclassic/Hard Rock
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 31.01.2020
Homepage: www.facebook.com/MoonReverieLucaPoma

Juhuu, endlich mal wieder ’ne Newcomerband! Okay, so halb zumindest. Zwar handelt es sich bei “Moon Reverie” tatsächlich um das Debutalbum der gleichnamigen Band, die bislang auf Facebook keine 500 Fans hat (kann man ändern!), allerdings ist niemand anderes als Luca Poma der Bandleader, und der hat sein Können unter anderem bereits als Tourgitarrist von Größen wie ULI JON ROTH unter Beweis stellen dürfen.
So jemand sucht sich für seine Band natürlich Mitglieder, die es ebenfalls drauf haben, die spielerische Leistung kann sich also absolut sehen lassen. Maximal Luca Pozzi böte Grund zu Meckern auf hohem Niveau, hin und wieder fehlt da ein wenig Volumen – nichtsdestotrotz auch von dem Herrn eine starke Leistung. Die Produktion ist nicht ganz Highend, kommt etwas platt rüber, schmälert, wenn man sich dran gewöhnt hat, aber nicht den Hörgenuss.
Zum Wesentlichen, zur Musik: “Moon Reverie” ist extrem neoclassic-lastiger Hard Rock der Marke YNGWIE MALMSTEEN, mit allem, was dazugehört: Cembali bereits beim ersten richtigen Track, billige Keyboardsounds und viel virtuose Gitarrenarbeit, kombiniert mit enormer, klassisch-italienischer Melodiösität. Das Schlimmste, was eine solche Band mit einem solchen Leader machen kann, ist, aus dem Album eine einzige Skill-Demonstration zu machen, mit Gefrickel, Highspeed und ansonsten ohne Charakter. Und genau das machen MOON REVERIE nicht. Klar, es wird viel soliert und die Gitarrenarbeit ist krass, aber nie im aufdringlichen Sinne sondern sehr angenehm darauf bedacht, die Musik dahinter nicht zu vernachlässigen und sich, wenn sinnvoll, auch mal zurückzuhalten und die anderen Mitglieder ins Rampenlicht zu lassen.
Dazu ist die Songauswahl recht vielseitig: Mit “Moon Reverie Suite” ist ein knapp zehnminütiger Instrumentaltrack dabei, mit “In My Heart” und “Far Above” zwei Balladen, einmal mit Drums und sehr gelungen, einmal ohne und etwas zu schmalzig, mit wohlkalkulierten Durwendungen zwischendurch und großen Emotionen. Uptempo ist vergleichsweise selten, mit Tracks wie dem starken “The Raven” aber ebenfalls vertreten. “On The Edge” kommt tendenziell funky und mit Synthsolo und groovt ähnlich lässig wie “I Will Come For You” mit seiner leicht progressiven Gitarrenline. Und bei “End Of Times” wird der 6er-Takt ausgepackt, mit zappeliger Basedrum und interessanter Melodieführung. Dazu mit “Say Forever” und “First And Last” noch ein paar edle Midtempo-Hard-Rock-Nummern mit RAINBOW-Einschlag – “Moon Reverie” ist ein frisches Lüftchen im innovationstechnisch doch eher stagnierenden Neoclassic-Bereich.

Fazit:
80er, höchst melodiös, top gespielt und mit einer guten Portion mehr Kreativität, als man von einem Album dieses Genres erwartet hätte; ich wüsste nicht, was gegen ein intensives Reinhören in “Moon Reverie” spräche.

Anspieltipps:
“First And Last”, “On The Edge”, “End Of Times” und “Say Forever”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Into Glory
02. Forgiveness
03. I Will Come For You
04. Say Forever
05. Eyes
06. In My Heart
07. The Raven
08. First And Last
09. On The Edge
10. Far Above
11. End Of Times
12. Moon Reverie Suite

Jannis