MORS PRINCIPIUM EST – Liberate The Unborn Inhumanity

Trackliste:

01. Cleansing Rain
02. Eternity’s Child
03. The Unborn
04. The Lust Called Knowledge
05. Valley Of Sacrifice Part 1
06. Finality
07. Two Steps Away
08. Inhumanity
09. Pure
10. The Animal Within
11. Life In Black
12. Fragile Flesh
13. Valley Of Sacrifice Part 2

Spielzeit: 56:50 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: AFM Records – VÖ: 08.04.2022 – Page: www.facebook.com/MPEofficial

 

Okay, krass. Da sichert man sich die Rezension für „Liberate The Unborn Inhumanity“ von MORS PRINCIPIUM EST, lässt sich über eine knappe Stunde durch ein sehr stimmiges und frisch klingendes Melodic-Death-Metal-Album prügeln und erfährt dann nach einem anschließenden Blick auf den Promotext, dass man es hier gar nicht in dem Sinne mit einem richtigen Album zu tun hat. Aber stop, mit einem lieblosen Best Of hat das Ding auch nichts zu tun. Als MPE-Neuling hatte ich die Vergangenheit der Band nicht wirklich auf dem Schirm, wusste nichts von ihrer Aktivität als Duo (Sänger Ville Viljanen und Multiinstrumentalist Andy Gillion) und nichts von ihrer düsteren Drumcomputer-Vergangenheit. Aber all das ist nun auch Geschichte, denn man hat einen neuen Drummer, Marko Tommila, und dazu Gründungs- und Ex-Mitglieder der Truppe zurück an den Start geholt, und damit wird die Sache für Fans der Band und die, die es werden wollen, doch wieder interessant. In der neuen, teils alten Konstellation hat man sich daran begeben, Songs der ersten drei Alben der Band und des zweiten Demos neu aufzunehmen, neu zu mixen und zu mastern. Das in den Ansa Studios und in Gitarrist Jori Haukios Homestudio aufgenommene Endresultat klingt absolut mächtig, eine 1A-moderne Melodic-Death-Metal-Produktion. Und die Zusammenstellung der Songs und ihre Reihenfolge ist ebenfalls äußerst gelungen: ein ausgewogener abwechslungsreicher Mix aus Songs mit dominanteren Orchester-Elementen und trockeneren, böseren Songs (obwohl, böse sind sie ja alle irgendwie), deren Spirit man eingefangen hat, ohne über den Verlauf des Albums soundtechnisch uneinheitlich zu klingen (siehe beispielsweise das leichte 90er-Symphonic-Black-Metal-Flair insbesondere des zweiten „Valley Of Sacrifice“). Die einzelnen Songs gestalten sich in ihren Arrangements als komplex, mit virtuosen Gitarrenläufen und intelligent-vielseitigem Drumming, führen die Zuhörer dabei jedoch mühelos, ohne sie zu Gehirnakrobatik zu zwingen. Die Zeiger stehen dabei meist komplett auf Anschlag, doch wenn es wie bei „Pure“ ein paar ruhigere Töne benötigt, gibt man auch diesen ausreichend Raum. Hinsichtlich der Melodien ist man mal offensiver, mal hintergründiger unterwegs, schafft aber jederzeit ein gesundes Verhältnis zwischen Melodic und Death.

Fazit:
Ohne die Originalversionen der einzelnen Tracks zu kennen, wage ich zu behaupten, dass man aus ihnen kaum mehr hätte herausholen können, als es auf „LTUI“ geschehen ist. Als alteingesessener Fan der Band sollte man sich im mindesten mal selbst ein Bild von der Sache machen, und für Neulinge mit Interesse am Genre ist die Platte eine beeindruckende Demonstration, was MORS PRINCIPIUM EST auf dem Kasten haben.

Anspieltipps:
„Valley Of Sacrifice Part.1“, „The Animal Within“, „The Unborn“ und „Two Steps Away“

Jannis

MORS PRINCIPIUM EST – Seven

Band: Mors Principium Est
Album: Seven
Spielzeit: 48:16 min
Stilrichtung: Melodic Death Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 23.10.20
Homepage: www.morsprincipiumest.com

Die finnischen Melodeather MORS PRINCIPIUM EST (Tod ist der Anfang) melden sich mit ihrem siebten Album, sinnigerweise „Seven“ genannt, zurück. Die Band wurde 1999 in Pori gegründet und besteht nach all der langen Zeit nur noch aus Sänger Ville Viljanen und Gitarrist und Songschreiber Andy Gillion. Diese zwei waren auch für die Produktion verantwortlich, die in verschiedenen Studios vollzogen wurde. Live (falls es das mal wieder gibt) werden sie von Iiro Aittokoski (d), Lauri Unkila (g), Joni Suodenjärvi (b) und Jarkko Kokko (g) unterstützt. 2021 wird die Band dann hoffentlich mit Wolfheart touren können. Für das hervorragend gelungene Coverartwork ist Jan Örkki Yrlund zuständig gewesen. Dann tauchen wir mal in die Welt von MORS PRINCIPIUM EST ein.

Den Anfang macht „A Day For Redemption“. Der Song fängt mit einer 40sekündigen Orchestration an und geht dann fließend in den harten Teil über. Und der ist sehr überzeugend. Die Riffs sitzen und Ville growlt großartig. „Lost In A Starless Aeon“ ist etwas progressiver geworden. Der Track hat auch einen melancholischen Touch der mich in einigen Teilen an Sentenced erinnert, starke Nummer. „In Frozen Fields“ wird gekonnt Härte mit Tempo und Melodie verknüpft und mit einem guten Solo garniert. „March To War“ kann mit seinen starken Vocals punkten. Auch die Instrumentierung ist gelungen und wirkt mit seinen Klassik Einsprengseln abwechslungsreich. „Rebirth“ könnte auch aus der Feder von Samael stammen. Messerscharfe Riffs, geschickte Tempowechsel, Soli und wieder eine tolle Melodie machen dieses Stück zu einem Highlight. Kurze Verschnaufpause mit dem 2minütigen „Reverence“. Ein Instrumental, dass eher ruhiger gehalten ist und zum Nachdenken anregt. „Master Of The Dead“ fängt atmosphärisch an, dann feuern die Drums Maschinengewehr Salven raus und es wird schnell. Eine fette Nummer, die den Raum mit all seiner Größe ausfüllt. Auf „The Everlong Night“ geht es noch schneller zu als sonst. Highspeed wechselt sich mit bombastischen Melodien ab und zieht einen in seinen Bann. „At The Shores Of Silver Sand“ bietet einen schwermütigen Sound der melancholisch angehaucht ist, aber trotzdem genug Härte bietet. Kommen wir nun schon zum letzten Track „My Home My Grave“. Orgelklänge leiten den Song ein, ehe er so richtig losballert. Hohes Tempo mit fiesen Growls und orchestralen Passagen, auf die auch Dimmu Borgir stolz wären, beenden das Album.

Anspieltipps: „Lost In A Starless Aeon“, „Rebirth“, „Reverence“, „The Everlong Night“ und „My Home My Grave“

Fazit: Die Produktion ist glasklar, die Musiker spielen auf höchstem Niveau und die Arrangements sind auch sehr hochwertig. Trotz der hohen Geschwindigkeit kommt niemals Langeweile auf. Wer auf In Flames, Children Of Bodom und Sentenced steht, ist hier genau richtig. MORS PRINCIPIUM EST liefern hier ihren bislang besten Longplayer ab und gehören ganz klar zur Speerspitze des Melodic Death Metal.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. A Day For Redemption
02. Lost In A Starless Aeon
03. In Frozen Fields
04. March To War
05. Rebirth
06. Reverence
07. Master Of The Dead
08. The Everlong Night
09. At The Shores Of Silver Sand
10. My Home, My Grave

Sturmi