TRAGEDY – I AM Woman

Trackliste:

01. Le Freak – CHIC
02. I Will Survive – GLORIA GAYNOR
03. She Bop – CINDY LAUPER
04. Memory – BETTY BUCKLEY
05. Lay All Your Love On Me – ABBA
06. Venus – SHOCKING BLUE
07. Goldfinger – SHIRLEY BASSEY
08. Respect – ARETHA FRANKLIN
09. Flashdance … What A Feeling – IRENE CARA
10. I’m So Excited – THE POINTER SISTERS
11. Here You Come Again – DOLLY PARTON
12. All I Wanna Do – SHERYL CROW
13. I Am Woman – HELEN REDDY
14. Roar – KATY PERRY

Spielzeit: 46:25 min – Genre: Glam / Sleaze Rock – Label: Napalm Records – VÖ: 03.03.2023 – Page: www.facebook.com/letsmaketragedyhappen

 

TRAGEDY kommen aus New York City und sollen eine bekannte Tribute Band sein. Ich selber kenne die Band seit dem 2021 Output „Disco Balls To The Wall“ mit ihren Versionen von Klassikern. Genau so verhält es sich auch bei „I Am Woman“, es werden Disco Klassiker der Pop Historie im TRAGEDY Glam oder Sleaze Rock/Metal Gewand für die E-Gitarren Fraktion geboten. Über Sinn oder Unsinn solcher Veröffentlichungen lässt sich bis in alle Ewigkeit diskutieren ohne dabei auf einen Lösungsansatz zu kommen.

Zu den Übeltätern gehören Disoc Mountain Man am Mikro und Keyboards, Mo’Royce Peterson ebenfalls Mikro und Gitarren, Gibbon Ass Freehly an Gitarren, Andy Gibbous Warning an Bass, The Infernal Demigibb an den Drums. Noch dabei sind Lance als Towel Boy und Complete Idiot, Mrs. Smith bei Song 4 und Marcy Harriell bei Song 8.

Es werden alte Hits in einer Härte Version zum besten gegeben, wenn man ehrlich ist braucht sowas die Welt ich sage jetzt nöö. Aber manche Songs wie auch schon auf dem Vorgänger von 2021 hören sich in der TRAGEDY Version verdammt geil an. Manche hören sich zwar schmalzig oder kitschig an aber was solls einfach coole Songs nochmal neu und verschärft anhören und gut ist.

Die meisten der Songs müssten hinlänglich bekannt sein, diese Songs wurden mit sehr viel Gitarren und Härte nochmals von den New Yorkern eingespielt um ihre Versionen daraus zu machen. Mal meint man es mit einem URIAH HEEP, THE SWEET, QUEEN, KISS oder Metal Song zu hören. Öfter kommen Gedanken an WIG WAM oder AMMUNITION auf. Oder man meint einfach die Original Künstler hätten das Ding auf einem sehr farbenfrohen Drogentrip verbrochen. Aber egal manche Songs sind cool und manche sind total daneben oder waren als Original schon nicht das Gelbe vom Ei.

Das Album wird sicher seine Liebhaber finden, ich finde es nicht schlecht aber es hat immer einen faden Beigeschmack wenn sich Bands mit fremden Federn schmücken. Musikalisch haben es die Chaoten voll drauf, warum also sich nicht selber mal trauen eigene Songs unter der Flagge TRAGEDY zu veröffentlichen.

„Le Freak“ in einer verschärften Version. „I Will Survive“ der Song war noch nie für mich aber die Cleane Gitarre am Anfang kommt gut. „She Bop“ in einer coolen und versauten Rock Version, das Richtige für die Tanzfläche. Aus „Memory“ wurde mal kurz ein QUEEN Song gemacht das sogar verdammt gut. „Lay All Your Love On Me“ wer schon immer wissen wollte wie sich ABBA auf einen Cocktail aus XTC, LSD und Steroiden anhört hat hier die Möglichkeit dazu. „Venus“ habe den Song KISS gemacht?!? „Goldfinger“ weder Original noch diese Version sind für mich gemacht. „Respect“ sehr strange und abgefahren. „Flashdance … What A Feeling“ kommt am Anfang als epische Ballade und geht nach ca. 1 Minute voll ab und entwickelt sich zum echten Hit und Highlight. „I’m So Excited“ als Original auch schon voll daneben läuft jetzt auch neben der Spur. „Here You Come Again“ geht als Happy Song durch. „All I Wanna Do“ schräger als schräg geht nicht. „I Am Woman“ WIG WAM auf einem SWEET Trip. „Roar“ KATY PERRY unter Strom ich stell mir jetzt gerade eine Frisur vor die aussieht wie ein explodierte Klobürste und fertig ist der Alptraum.

Balle

BOMBER – Nocturnal Creatures

Trackliste:

01. Nocturnal Creatures
02. Zarathustra
03. Fever Eyes
04. A Walk Of Titans (Heart Will Break)
05. Black Pants Magic
06. The Tiger
07. You’ve Got Demons
08. Hungry For Your Heart
09. Kassiopeia
10. Aurora

 

Spielzeit: 41:44 min – Genre: Ass Kickin‘ Hard Rock – Label: Napalm Records – VÖ: 25.03.2022 – Page: www.facebook.com/bomberbandofficial

 

Mit BOMBER betreten Newcomer aus Schweden das Rampenlicht. Was die vier abgeliefert haben ist nicht von schlechten Eltern. Zur Band gehören Anton Sköld an Mikrofon und Gitarre, Max Hudden an Gitarren und Backing Vocals, Love Andersson an Bass und Backing Vocals und Rasmus Grahn an Drums und Backing Vocals.

Die Boys aus dem hohen Norden hauen dermaßen auf den Putz das es einem die Freudentränen in die Augen treibt. Mit viel Energie, Melodie, Harmonie und teilweise Hymnenhaft kommt Song um Song aus den Lautsprecher. Die Nachbarn freuen sich bestimmt wenn man zu vorgeschrittener Stunde mit der Mucke eine griechische Mythologie Party feiert.

Den Sound kann man irgendwo zwischen THE NEW ROSES, MOTORJESUS, SCORPIONS Anfang 80, UFO und ein wenig bei den Dinos AC DC einordnen. Die Vocals sind vorlaut und sehr gut ausgeführt. Die Gitarren sorgen für ordentlich Alarm an der Front, Bass macht Druck und der Drummer hat eine sehr auffällige und starke Art seine Sticks zu schwingen. Die Produktion bläst einem den Kalk aus den grauen Zellen und hat ordentlich Druck noch vorne.

Die Songs kommen weder antiquiert noch altbacken daher, nein ganz im Gegenteil frisch und unverbraucht mit einer leichten Sleaze und vielleicht ein klein wenig Punk Note. Hier werden Ass Kickin‘ Rock mit ultraeingängigen Refrains verheiratet. Das Album sollte auf jedem Bikertreffen oder Rockparty bestens für Stimmung und Umsatz sorgen. Der Sound ist für alle geeignet die mit Ass Kickin‘ voll nach vorne gehenden Hard Rock und starken eingängigen Mitgröl Refrains etwas anfangen können.

„Nocturnal Creatures“ ein Intro in Form einer Einleitung eines Horrorfilms, „Zarathustra“ ein geiler Arschtritt Rocker. „Fever Eyes“ der nächste Arschtreter mit starker Melodie, „A Walk Of Titans (Heart Will Break)“ ein starker fast schon Hymnenhafter epischer Rocker mit starken Melodien und Harmonien. „Black Pants Magic“ flott und intensiv, „The Tiger“ mit teils schrägen Riffeinlagen und flott. „You’ve Got Demons“ erinnert beim Riffing positiv an die SCORPIONS Anfang der 80er und UFO, „Hungry For Your Heart“ ein geiler Party Rocker. „Kassiopeia“ ein kurzes Instrumentales Intermezzo, „Aurora“ ein fettes Highlight zum Schluss.

Balle

KISSIN‘ DYNAMITE – Not The End Of The Road

Trackliste:

01. Not The End Of The Road
02. What Goes Up
03. Only The Dead
04. Good Life
05. Yoko Ono
06. Coming Home
07. All For A Halleluja
08. No One Dies A Virgin
09. Gone For Good
10. Defeat It
11. Voodoo Spell
12. Scars

Spielzeit: 49:29 min – Genre: Melodic Hardrock – Label: Napalm Records – VÖ: 21.01.2022 – Page: www.facebook.com/Kissindynamiterocks

 

Die jungen wilden Schwaben beehren uns mit einem neuen Studioalbum, dem siebten seit Band Gründung im Jahr 2007. Ich war anfangs skeptisch über die Mucke, als ich zum ersten Mal von KISSIN‘ DYNAMITE gelesen hatte. Dies änderte sich auch nicht als ich die ersten Songs hörte, irgendwie kam mir alles unreif und gekünstelt vor, mit dem Hintergedanken da soll etwas Großes hochgezogen und gepusht werden. Erst Jahre später, ich glaube so um das Jahr 2015, hörte ich mir die Musik mal genauer an. Und mir fiel da auf das ich regelrecht etwas verpasst hatte, und dieses Etwas war besser als anfangs von mir angenommen. Die Songs gefielen mir sogar ausgesprochen gut. Also war ich erst etwa acht Jahre nach Bandgründung Reif für die Jungen wilden Schwaben die nicht einmal so weit von mir weg beheimatet sind.

So nun da ich reif für die Mucke von den explosiven Küssen bin durchleuchten wir mal das neue Werk der Jungs. Frei nach Beckenbauer: „Schau ma amoi, dann seng ma scho“, und genauso und ohne damaliges Vorurteil gehe ich nun mal die Sache an.

Mit dabei sind seit Bandgründung Hannes Braun mit seiner vorlauten und frechen Stimme am Mikro, Andre Braun und Jim Müller an Gitarren, Steffen Halle an Bass. Wer die Drums übernommen hat wird nicht angegeben ob dies noch Andi Schnitzer war, oder er noch zur Band gehört oder jemand anderes ist im Promoflyer nicht ersichtlich.

Nach etlichen Party-, Disco-, auch Radiohymnen und sehr guten Songs bekam ich wirklich Angst ob nicht die KISSIN‘ DYNAMITE nach ihrem Auftritt im ZDF-Fernsehgarten zu SCHMUSE SCHLAGERBARDEN mutiert wären. Allein der dort zum besten gegebene Song „Not The End Of The Road“, besitzt die gleichen Trademarks die KISSIN‘ DYNAMITE seit Gründung ausmachen und verwarfen meine Befürchtungen. Diese Trademarks wären abgefahrene Songs mit Melodie, der richtigen Härte, catchy Refrain und einer allgegenwärtigen Glamnote.

Hier gibt es wie immer laute Gitarren, zweite Reihe wummer Bass, Treibende Drums welche die Band zur höchst Form antreiben. Die Stimme von Hannes ist wie nicht anders Gewohnt die Ideale Geschichtenerzählerin, und verklickert uns Story um Story auf dem Album. Die von Hannes selbst übernommene Produktion ist transparent und kommt mit Wucht aus den Boxen, dass einem regelrecht aus den Latschen bläst.

Die Ausrichtung des Stils hat sich von Halbstarken Testosteronmonstern auf XTC wir wissen noch nicht so genau wo wir hinwollen, was für eine Spielart die Gitarren verfolgen sollen entfernt. Soll es eine Metal oder doch Melodic / Hard Rock Kombo sein. Spielte die Band auf den ersten drei Alben ein wenig mit den Stilrichtungen herum, scheinen sie ihren Stil nun gefunden zu haben was sich auf dem 2014er oder 2016er Album schon abzeichnete. Der jetzige Weg hat sich von den Metalklängen verabschiedet. Die Jungs haben deshalb nichts verlernt vielmehr sind sie gereift und beweisen einmal mehr wie gut sie sind. Trotz der softeren Auslegung des Sounds sind es immer noch typische KISSIN‘ DYNAMITE. Aber nicht mehr die Halbstarken Testosteronmonster auf XTC, sondern eher seriös auftetende mit Anzug und Krawatte bekleidete Versicherungsvertreter oder der nette Herr hinterm Schalter auf der Bank. Ob dies nun ein gravierender Nachteil sein soll muss jeder einzelne für sich entscheiden. Ich für meinen Fall kann mit allen Alben etwas anfangen. Die neuen DISSIN‘ KYNAMITE gefallen mir sogar noch einen Ticken besser als noch zu Anfangtagen. Auf alle Fälle sind und bleiben es KD und werden es solang, sie nicht in die Schlager-Schnulzen-Ecke abdriften und zu Dauergästen im ZDF-Fernsehgarten werden, auch KD die Jungs aus Schwaben bleiben.

Ich sage jetzt mal die Boys bieten ganz großes Kino, und ich hätte Lust mit den Jungs ein Interview auf boarisch zu führen, und mal richtig abzuhängen. Als Fazit kann ich noch „Buam des hobts sauguad gmocht“ schreiben

Mit „Not The End Of The Road“ machen die Boys alles richtig ein Melodiemonster mit Mitgrölrefrain, „What Goes Up“ ein Melodicbrecher. Mit „Only The Dead“ folgt ein gnadenlos eingängiger Superhit, „Good Life“ ein klasse Song. „Yoko Ono“ geht wieder voll ab wie Schmitz Katze, „Coming Home“ der ideale Song fürs Radio oder die Disco einfach gnadenlos eingängig. „All For A Halleluja“ ein Partykracher, „No One Dies A Virgin“ ein Song für die Überholspur. „Gone For Good“ beweist das auch viel Gefühl in den Songs stecken kann, „Defeat It“ der nächste gnadenlose Melodicsong. „Voddo Spell“ der nächste Hit, mit „Scars“ werden die Taschentücher befeuchtet.

Balle