DERDIAN – New Era Pt. 4 – Resurgence

Trackliste:

01. The Grin Of Revenge
02. The Evil Messiah
03. Face To Face
04. Dorian
05. Black Typhoon
06. Resurgence
07. All Is Lost
08. Derdian
09. Astar Will Come Back

 

Spielzeit: 46:43 min – Genre: Symphonic Power Metal – Label: Eigenveröffentlichung – VÖ: 20.10.2023 – Page: www.facebook.com/Derdian

 

DERDIAN – lange schon irgendwie auf dem Schirm gehabt, aber nichts drüber gewusst und noch nie reingehört. Zeit, das zu ändern, schließlich ist mit „New Era Pt. 4 – Resurgence“ jüngst das achte Album der Italiener erschienen, und es ist Symphonic Power Metal, also ganz meine Baustelle.
„New Era Pt. 4“ ist, Überraschung, der Nachfolger von Part 3, 2 und 1, den ersten drei Alben von DERDIAN, die bis 2010 erschienen sind. Kann Part 4 den ersten drei Alben der Reihe das Wasser reichen? Ich weiß es nicht, die Platte ist wie gesagt mein erster Kontakt mit der Band. Aber schauen wir doch mal, was „New Era Pt. 4 – Resurgence“ als Symphonic-Power-Metal-Album so zu bieten hat.
Nun, zuerst einmal einen sehr guten Sound, klar, definiert, mit ordentlich Wumms. Die Orchesterelemente sind gut eingesetzt, vermatschen nie den Metal-Faktor der Platte, gehen aber auch nicht im Hintergrund unter. Dazu kommen beachtliche Instrumentalleistungen, die davon profitieren, dass jedes Bandmitglied offensichtlich zu jedem Zeitpunkt des Albums weiß, was gerade geil wäre und sich im Gesamtklang harmonisch einfügen würde. Ivan Giannini macht als Sänger einen hervorragenden Job und kriegt dazu noch eine gute Menge an gelungenen Backing Vocals.
Und musikalisch? Musikalisch ist „New Era Pt. 4 – Resurgence“ spannend und hervorragend komponiert. Das ist keines der Symphonic-Power-Metal-Alben, bei denen man nach dem ersten Chorus weiß, dass man nun alles bis auf einen Standard-Solopart gehört hat. „Resurgence“ ist komplexer als unbedingt nötig für so ein Album, traut sich Arrangements und Songstrukturen abseits der 08/15-Vertreter des Genres und bedient sich all der Ideen, über die man sich im Symphonic Power Metal so freut.
Nehmen wir exemplarisch „The Evil Messiah“ mit seinem unheimlichen Intro, seiner dramatischen Gitarrenmelodie, der unkonventionellen ersten Strophe, dem coolen Prechorus mit „unklaren“ Vocals, der schönen Chorus-Melodie, spontanem Doublebass-Einbruch, poppigen Gitarren darunter, dem pseudo-klassischen Klavierintermezzo, dem miesen Wiedereinstieg, dem bösen Stampfpart danach, dem darauf folgenden Poprock-Part und dem finalen Chorus. Das ist nicht nur eine wahnsinnige Menge an unterschiedlichen Ideen, sondern passt auch 1A zusammen. Und auch, wenn nicht jeder Song auf dem Album dieses Maß an Überraschung zu bieten hat:

Fazit:
„New Era Pt. 4 – Resurgence“ ist so viel mehr, als man sich heutzutage von einem Symphonic-Power-Metal-Album zu erwarten traut, da man dann doch meistens enttäuscht wird. Da steckt richtig Arbeit hinter, viel Kreativität und Liebe zur Sache – und eine große Menge an Talent vonseiten aller Beteiligten. Wem das Genre zusagt, der hat hier wirklich, wirklich einen absoluten Blindkauf-Kandidaten. Und wenn Part 4 seinen drei Vorgängern nicht würdig sein sollte, dann habe ich fast Angst davor, zu erleben, wie gut die ersten drei Parts sein müssen.

Anspieltipps:
„The Evil Messiah“, „Black Typhoon“, „Derdian“ und „Face To Face“

Jannis