ANGUS COURT Interview

Anlässlich der Veröffentlichung des zweiten Albums „No Time To Be Sad“ von ANGUS COURT habe ich mit Dave dem Gitarristen und Songschreiber einen Interview Termin ausgemacht. Der Schwabe stand mir auf sehr sympathische Weise Rede und Antwort in einem lässigen und ungezwungenen Gespräch. In dem es um Hintergründe zum Bandnamen, Produktionsverlauf, Zukunft, Ideen und Wünsche geht.

RG: Hallo David, stell Euch doch mal kurz mit eigenen Worten vor.

DB: ANGUS COURT das sind Sänger Nick und ich, Dave an der Gitarre und Songschreiber. Ich sehe in Nick einen Bombensänger der eine einzigartige Stimme besitzt und mir war klar dass wir was zusammen machen müssen. Wir beide haben dann Robi und Adrian mit ins Boot geholt, die früher viel Cover Musik gemacht haben und beide waren von der Idee gleich überzeugt. Bei Nick gibt es einmal im Jahr das sogenannte Hoffest, dass stellte unser erste Bühne dar, bei der wir unsere eigenen Songs das erste Mal präsentieren dürften. Nick hat Zuhause einen Angus Hof, und weil wir da das erste Mal gespielt haben, haben wir uns ANGUS COURT genannt was übersetzt Angus Hof heißt. Dieser Hof ist die Geburtsstätte von ANGUS COURT und wir proben da auch nach wie vor noch in der Nachbarschaft.

RG: Worin bestehen Eure Einflüsse, wie läuft das Songwriting ab?

DB: Geprägt wurden wir alle von der klassischen Rock Musik und sind vier komplett unterschiedliche Typen, jeder bringt seine eigenen Ideen oder Input mit rein. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen was sich aus einer Idee entwickelt. Ich komme meistens mit einer Idee oder einer ersten Line, Hook in den Proberaum und da sind die Ideen der anderen ganz wichtig um etwas daraus entstehen zu lassen. Ich sage immer zu Nick das er mein musikalischer Abteilungsleiter ist, bietet er so viele Ideen oder Inputs das man dadurch ein großes Stück bei der Entwicklung weiterkommt.

RG: Ok, aber ist es nicht auch schwer alle Ideen auf einen Nenner zu bringen, so dass jeder damit zufrieden ist?

DB: Sicher da hast du Recht, es ist durchaus teilweise echt schwierig. Als Beispiel, wir waren mal bei einem Produzenten der musikalisch sehr affin und auch ein sehr guter Musiker ist, aber die Chemie hat bei mir nicht so wirklich gepasst. Ich habe eine eigene Vorstellung von meinem Sound, meinem Instrument, und da ist der Produzent in eine andere Richtung abgedriftet. Da ist es unbezahlbar wenn man Musiker in der Band hat die von Haus aus auf dem gleichen Nenner sind, die einen ähnlichen Geschmack mitbringen und dich dann in eine Richtung manövrieren in die es gehen soll. Und genau das ist bei uns der Fall, dass hat auf unserem neuen Album meiner Meinung nach ganz gut geklappt. Auf dem zweiten Album haben wir einen anderen Produzenten, bei dem es genauso ist wie im Bandgefüge, was wiederum auch unbezahlbar ist. Das ist ein cooler Typ, der versteht mich ohne groß Wörter zu verlieren, der weiß sofort wo ich hin möchte wenn ich im etwas vorsumme oder -singe, er kann das Top umsetzen und das ist sehr viel wert. Das ist auch etwas ganz Besonderes da es nicht alltäglich ist.

RG: Der Sound auf Eurem Album ist knackig und frisch. Für mein Gehör würde ich die Produktion im oberen Mittelfeld ansiedeln.

DB: Ich glaube auch das immer noch Möglichkeiten und Potential nach oben offen sind.

RG: Ich meine jetzt nur rein die Produktion, nicht die Qualität der Songs. Da ich ein Kind der 70er und 80er bin stehe ich auf den Klang von Röhrenverstärkern.

DB: Das ist bei uns in der Tat ähnlich, man kann diesen Analogen Sound mittlerweile auch ganz gut digital nachbilden. Das machen wir tatsächlich auch, wir fuhren bei den Aufnahmen zweigleisig, einmal klassisch über den Verstärker und zum zweiten über den Kemper digital. Wir wollen natürlich weitere Mucke machen und aufnehmen, und haben bisher im Songwriting oder Arrangement noch nie saubere Demos aufgenommen. Wir haben Live alles sauber und super gespielt, dann sind wir ins Studio gegangen ohne vorher ein Demoversion zu machen, und da fällt dann erst mal auf da fehlt etwas oder passt nicht, da kann man noch was besser machen. Beim nächsten Album wollen wir das anders angehen bevor wir uns ins Studio begeben im Vorfeld Demos aufnehmen die sauber arrangiert sind.

RG: Also meinst du das ihr für das Studio die Demoversion oder Spuren davon mit entsprechendem Feintuning verwenden könnt?

DB: So ist es uns auch empfohlen worden. Da wir keine Profimusiker sind sondern noch einem Dayjob nachgehen kann man nicht alle Tricks und Raffinessen kennen die man anwenden kann. Dadurch muss man als Hobbymusiker erst einen Lernprozess durchlaufen bis man halbwegs weißt wie, wo und was möglich ist. Deshalb wird es beim nächsten Album im Proberaum eine Vorproduktion geben, bei der wir das Arrangement soweit ausfeilen das wir im Studio nur noch aufnehmen müssen, wo wir uns im Vorfeld schon im Klaren sind wo es hingehen soll.

RG: Wie liefen die Arbeiten im Studio beim Album ab? Seid ihr generell parallel Analog und Digital gefahren oder unterschiedliche Wege gegangen?

DB: Grundsätzlich haben wir beide Arten aufgenommen, dass war im Nebenraum der Röhrenverstärker der über Mikrofone klassisch aufgenommen wurde, und über den Kemper den wir immer dabei hatten. Wir hatten die beiden eben erwähnten Signale, noch zwei weitere Mikrofonspuren und zusätzlich noch ein cleanes Anschlagssignal der Gitarre das man zum Re-Amping digital am PC durch einen simulierten virtuellen Amp nutzen kann.

RG: Welches Signal wurde dann für das Album verwendet? Analog? Digital? Beides? Oder das am besten geklungen hat?

DB: Es wurde das Signal genommen dass am besten geklungen und zum Titel gepasst hat verwendet. Aber da muss ich den Ball zum Produzenten schieben, schlussendlich kann ich es wirklich nicht genau beantworten. Ich weiß aber dass nicht alle Spuren verwendet sondern selektiert wurde welche am besten passte. Wir haben uns immer für eine Spur entschieden da es sonst zu breiig oder matschig geworden wäre, meistens war es so dass es zwei Gitarrenspuren sind eine für den linken, eine für den rechten Kanal.

RG: Interessante Fakten, mal einen Blick in die Produktion zu bekommen. Nehmt ihr in einem richtigen Tonstudio oder Homestudio auf?

DB: Das ist für uns auch immer wieder ein neuer Prozess des Lernens, wir nehmen in einem Studio auf in dem eine richtige Akustik vorhanden ist. Bei dem Musiker den ich angesprochen habe der in eine Richtung abdriftet in die ich nicht möchte. Und mit diesen Aufnahmen gehen wir dann zu unseren Produzenten der am PC die Spuren mit dem richtigen Gespür und Gefühl so zusammensetzt wie man sie auf dem Album hören kann. Dieser Produzent hat kein klassisches Tonstudio sondern das Equipment was nötig ist zuhause eingerichtet, das ist ein sehr cooler Typ und bin froh bei ihm gelandet zu sein.

RG: Welche Wirkung hat so ein Review wie ich verfasst habe bei Euch? Was löst der Artikel für Emotionen aus?

DB: Als erstes haben wir uns riesig gefreut, wir fanden es einfach nur geil geschrieben. Deshalb haben wir deinen Wortlaut „da haut es einem die Grütze auf rechts“ sofort aufgefasst und bei Social Media verwendet. Man bekommt auch im Familien oder Freundeskreis Rückmeldungen wenn man das Album verteilt, da werden wir alle Mega abgefeiert. Die fahren auf jedes Konzert, kennen die Texte auswendig, bei diesem Feedback macht sich die Arbeit bezahlt. Es waren anstrengende Monate, wir haben da viel Energie, Zeit und Geld reingesteckt, aber da schauen wir nicht auf den Aufwand sondern haben einfach nur Bock das Ding zu machen. Im besten Fall zahlt es sich finanziell einmal aus, und selbst wenn nicht haben wir geile Mucke gemacht.

RG: Und von der einen oder anderen Seite Anerkennung bekommen!?!

DB: Definitiv, dass kann man so ausdrücken.

RG: Wie sieht es mit meiner Umschreibung Eures Sounds aus? Kannst du das bestätigen das es sich um Modern Rock mit einer Tendenz zum Brit Pop handelt?

DB: Das würde ich so unterschreiben, nur kannte ich die Hälfte der von dir genannten Bands nicht. Es ist mit Sicherheit moderner Rock und Brit Pop kann ich voll zustimmen. Nick hat einen Slang der in diese Richtung geht und deshalb kann man dem zustimmen. Nochmal darauf zurück was in einem passiert wenn man so ein Feedback bekommt, ich muss mich da immer selber kneifen damit ich das bewusst wahrnehme. Man hat seine Arbeit, Termine im Kopf und man ist im Modus und arbeitest das alltägliche ab, ich muss mich da eine Minute sacken lassen um das zu lesen und aufsaugen. Sonst besteht bei mir die Gefahr das ich etwas überlese oder nicht realisieren kann was ich gelesen habe. Oder dass die Euphorie nicht überhandnimmt und mich ablenkt.

RG: Wie ist generell das Freedback auf das Album, egal ob jetzt Presse oder Magazin?

DB: Durchweg positiv, es gab niemanden der jetzt kritisch über das Album geschrieben hat. Was auffällig ist das nicht jede Radiostation oder Reviewer/Magazin auf den Zug aufspringt da es sich um Rockmusik handelt. Diese Art Musik liegt eben nun mal nicht im Fokus der breiten Masse, und andere Genres aktuell mehr angesagt sind, aber die Leute die sich die Zeit nehmen das Album zu hören sind meiner Meinung nach von uns begeistert.

RG: Zurecht, sonst hätte ich nicht das erste Album bestellt nachdem ich das Zweite gehört habe.

DB: Das freut uns, aber da bist du eine Ausnahme obwohl wir das erste Album ein paar Mal verschickt haben. Umso mehr freut es uns da Rock eine handgemachte ehrliche Mucke ist, ich würde mir für die Zukunft wünschen das sie wieder mehr Gehör findet.

RG: Wie sieht es im Hause ANGUS COURT aus? Habt ihr schon neue Songs, oder ist was geplant? Oder ist noch Material von den ersten beiden Alben übrig das Verwendung finden könnte?

DB: Wir haben tatsächlich noch einige Songs übrig die allerdings noch nicht konkret ausgearbeitet sind wie nach dem ersten Album. Da hatten wir die 12 Songs für das zweite Album schon fertig und wir hätten sofort ins Studio gehen können. Es gibt was aber wir konzentrieren uns erst mal auf hier und jetzt und dieses Jahr. Dann stehen die Proben für die nächsten Auftritte an, damit wir dieses Jahr Live ordentlich liefern können. Ich denke mal das wir in der letzten Jahreshälfte in die Schublade sehen was wir da drin haben und welche Ideen wir ausarbeiten wollen. Ich gehe davon aus das wir nächstes Jahr wieder etwas Aufnehmen werden.

RG: Wie sehen Eure kommenden Live Aktivitäten aus? Kommt ihr da auch in meine Region zwischen München bis Passau oder Landshut bis Salzburg?

DB: In dem Gebiet sind wir leider momentan nicht unterwegs. Wir haben in der Tat dieses Jahr sehr viele Bewerbungen abgeschickt, auf Festivals ist schier unmöglich da einen Auftritt ergattern zu können. Wir haben auch versucht mit Veranstaltern oder Bands in Kontakt zu kommen, die hatten alle schon Vorbands. Viele Festivals haben auch schon Bewerbungsende, und einige vergeben noch Losplätze auf die wir uns beworben haben. Aus diesem Grund sind wir dieses Jahr hauptsächlich Regional im Umkreis von 100 Km unterwegs. Im laufe des Märzes werden wir die Livetermine veröffentlichen da kann sich jeder informieren wo wir auftreten. Vielleicht kommt noch was rein das wir auf einer größeren Bühne spielen können.

RG: Wo liegen Eure Einflüsse? Wenn dir die Bands in meiner Rezi nicht bekannt waren wo liegt nach deiner Meinung nach der Einfluss?

DB: Einflüsse, ich gebe dem Produzenten immer Referenzen was ich mir Soundtechnisch vorstelle, untenrum ein satter Sound der schiebt, ich stelle mir das wie einen Tannenbaum vor, die unteren Frequenzen sollen als druckvolles Grundgerüst dienen und obenrum soll es nicht weh tun. Und da habe ich THE BLUE STONES das ist ein Duo aus den Staaten, nur Gitarre und Schlagzeug und der Gitarrist hat einen fetten Sound den ich als Referenz angebe. STONE SOUR die eher die härtere Schiene fahren mit Corey Taylor als Frontmann, aber softer als bei Coreys Hauptband SLIPKNOT, vom Sound klassisch Gitarre, Bass und Schlagzeug voll auf die Zwölf gehend. Und dann modern angehaucht MACHINE GUN KELLY, ein Rapper der neuerdings Rockmucke macht, wie ich finde ganz gut produziert und arrangiert. Die Haupteinflüsse liegen in der klassischen Rockmucke, wir stammen alle aus einem Haushalt in dem es noch Plattenspieler oder eine CD Sammlung gab. Dort kamen so Bands wie BON JOVI, AC DC und all die klassischen Rockmucker zum Einsatz. Ich finde es geil wenn es melodisch ist, wenn es klingt und es nachsingen kann oder nur eine Akustikgitarre hat und es klingt amtlich da bin ich Fan von. Deshalb sind unsere Songs melodisch und mitsingbar ausgeführt.

RG: Ihr schreibt Eure Songs noch selbst? Oder nutzt ihr einen programmierten Algorithmus?

DB: Nein ich bin kein Freund von KI, wir schreiben die Songs selbst. Für mich ist Musik von Menschen für Menschen, da hat KI die selbst Songs oder Albumcover kreiert nichts zu suchen.

RG: Wo können ANGUS COURT die meisten Streams generieren? Wo geht Eurer Merch hin? Nur Deutschland oder auch andere Länder, Übersee oder Asien?

DB: Von den Streams her ist es Deutschland, ich weiß nicht warum aber ich denke das liegt an unserer Reichweite und dass wir alles in Eigenregie veröffentlichen. Wir haben vereinzelt ein paar Streams aus dem Ausland aber zu 95% liegt der Fokus auf Deutschland. Bestellung im Band Shop hatten wir nur eine aus Österreich. Sicher ist es Schade aber vielleicht sind wir dafür nicht bekannt genug, dass kann sich im Laufe der Zeit noch entwickeln. Schon dadurch das wir englische Texte haben, englisch ist die Weltsprache und wird in den meisten Teilen der Erde verstanden also ist nichts unmöglich.

RG: Zum Abschluss, Euer Sound ist sehr nahe an dem von OASIS, BLUR und wie die alle heißen angesiedelt, da wäre doch normal Großbritannien ein großer Markt für Euch.

DB: Sicher das sehe ich wie du, ich glaube das nur eine Initialzündung nötig ist indem das jemand das Album nach UK bringt dann könnte es klappen. Die haben auf der britischen Insel auch keinen anderen Geschmack wie wir in Deutschland. Nur bis man zu diesem Punkt kommt, dass ist das schwierige.

RG: Danke Dave für das interessante Gespräch und viel Erfolg mit dem zweiten Album und den geplanten Liveshows. Und viel Glück den Punkt zu erreichen um mehr Gehör zu bekommen.

DB: Danke dir und den Lesern, sowie den Hörern unserer Musik.

www.facebook.com/anguscourtband

ANGUS COURT – No Time To Be Sad

Trackliste:

01. Brave
02. Sad Girl
03. Pretty Maria
04. Miss Evergreen
05. Homemade Lemonade
06. Honey
07. Lost In Thinking
08. Lifeguard On Duty
09. Secret
10. Fucked Up
11. Walls
12. Sparkle Your Soul

Spielzeit: 44:08 min – Genre: Modern Rock – Label: Cargo Records – VÖ: 26.01.2024 – Page: www.facebook.com/anguscourtband

 

Wenn ich mir das Pressefoto der Band ansehe muss ich an den Begriff Popper aus den 80ern denken, doch dieser Eindruck ist zu 100% nicht zutreffend. Die jungen aus Schwaben stammenden Musiker sehen vom Style her zwar ein wenig aus wie eine Fraktion Popper aus den 80ern, die Musik spricht eine ganz andere Sprache und man sieht das man nicht vom äußeren auf den Inhalt schließen soll. Die Band besteht nur aus Mitgliedern die keine Nachnamen zu scheinen haben, da wären Sänger und Gitarrist Nick, an der zweiten Gitarre Dave, Bassist Adrian und Schlagzeuger Robi. Mehr Infos gibt es zu den Musikern nicht.

Da mir ANGUS COURT bis jetzt kein Begriff war ist es für mich um so überraschender das die Jünglinge im Jahr 2018 ihr Debütalbum mit dem Titel „Rollercoaster“ veröffentlicht haben und jetzt im noch frühen Jahr mit „No Time To Be Sad“ das zweite nachschieben.

Nick ist am Mikro eine Bank und macht einen mehr als anständigen Eindruck als Frontmann, erinnert mich in manchen Momenten an Robbie Luckets von SANDNESS, die Gitarren geizen nicht mit Riffeinlagen und bilden mit der Stimme ein beeindruckende Bühne. Der Bass hält sich im Hintergrund auf, dafür hauen einem die Drumsticks die Hucke voll.

Ich würde den Stil als Mordern Rock bezeichnen für Hard Rock sind ANGUS COURT zu soft. Der Stil ist Modern, ohne sich dabei in zu modernen Gefilden zu bewegen, mit den beiden Gitarren wird genug Druck gemacht um als Rocker zu überzeugen. Der Sound bewegt sich dabei in etwa bei SANDNESS, softeren DAUGHTRY oder THOSE DAMN CROWS mit Britpop Vibes, vielleicht noch ein kleiner Anteil BLUR, OASIS und PULP mit in den eigenen Sound gearbeitet. Raus gekommen ist ein stimmiges Album das überzeugt und Spaß macht. Wer sich nicht von Äußerlichkeiten wie den Style der Band oder dem schlichten Cover abschrecken lässt wird mit geiler Rockmucke belohnt. Und davon gibt es gleich 12 Perlen die es zu entdecken gibt, der Opener „Brave“ haut einem die Grütze auf rechts, von dem Kaliber gibt es gleich 12 und wer nicht stur auf einen Stil festgelegt ist sollte unbedingt reinhören, hier reift ein Hitlieferant heran.

Falls das Debütalbum in der gleichen Liga spielt hat die Welt, die Radiostationen und haben die Hörer seit sechs Jahren etwas Großes verpasst. „No Time To Be Sad“ ist hier Programm, von schlechter Laune, muff, depri oder sonst jeglicher negativer Energie keine Spur. Hier wird einfach nur locker und flockig drauf los gerockt und gute Laune verbreitet, die Mehrzahl der Songs hätte das Potential im Radio und in Discos auf Dauerrotation zu laufen. Wenn so die Zukunft von ANGUS COURT aussieht kann man nur abwarten wann das erste #1 Album herauskommt, leider sieht die Welt seit Jahrzehnten anders aus. Anständige Rockmucke ist seit sehr vielen Jahren aus dem öffentlichen Rundfunk verbannt worden obwohl Rocker, Hard Rocker und Metaller auch die Rundfunkgebühren-Zwangsabgabe erbringen müssen und ihre Favoriten als Dank dafür nicht im Radio laufen.

Ein mehr als gelungenes Rock-Album von Musikern aus Deutschland, das nicht im geringsten deutsch klingt sondern auf internationalen Bühnen eine anständige Figur abgeben würde. Ich hoffe das die Boys Live genauso gut wie auf Konserve sind.

„Brave” rockt gleich mal volle Kanne los und macht einen starken Eindruck am Anfang, “Sad Girl” flott mich Charme rocken die Jungs drauf los. “Pretty Maria” geht mit Drama an den Start, “Miss Evergreen” ein starkes Stück (Vorsicht Hitgefahr) bestens für die Tanzfläche einer Rock Disco geeignet hätte mit genügend Radiounterstützung das Ding zum Hit. “Homemade Lemonade” kommt in den Strophen teils mit schrägen Riffeinlagen der Refrain ist zuckersüß und prägnant, hier stört die Verzerrung der Stimme, “Honey” kommt mit viel Gefühl und geilem Refrain ohne dabei in die Ballade abzudriften. “Lost In Thinking” der nächste Hitanwärter und Spaßmacher der einem einen noch so miesen Tag versüßt, “Lifeguard On Duty” mit dezent angedeuteten Breaks kommt als starker Kontrastpunkt ganz gut, mit göttlichem Refrain. “Secret” beiweist wie gefühlvoll die Jungs zu Werke gehen könne wenn sie es wollen, “Fucked Up” ein cooler Happy Funny Rocker mit noch geilerem Titel und Refrain, hier erinnern mich die Jungs an SANDNESS. “Walls” könnte von jeder X-beliebigen Größe im Rockbiz stammen, da hätte der Song mehr Glück mit Radiorotation, “Sparkle Your Soul” hier ist sie die Ballade ohne als Schnulze durchzugehen wird auf die Tränendrüse gedrückt.

Balle