AXEWITCH – Out Of The Ashes Into The Fire

Band: Axewitch
Album: Out Of The Ashes Into The Fire
Spielzeit: 57:52 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 30.04.2021
Homepage: www.facebook.com/Axewitch

Bands, die in den 80ern aktiv waren und sich denken “Komm, lass doch jetzt 35 Jahre später nochmal was machen”, sind immer eine recht sichere Bank, wenn es darum geht, authentischen, traditionellen Heavy Metal zu hören, der auf aktuelle Trends keinen Wert legt und angenehm aus der Zeit fällt. Dieser absolute Verzicht auf Innovation ist Fluch und Segen gleichzeitig, weil dann musikalisch eben auch das bei rauskommt, was man so schon hundertfach gehört hat, was man aber andererseits aber auch hundertfach hören will.
So verhält es sich auch mit AXEWITCH. Die kommen aus Schweden, wurden 1981 gegründet und veröffentlichen nun mit “Out Of The Ashes Into The Fire” ihr erstes Lebenszeichen seit 35 Jahren. Wie klingt denn das wohl? Nu, das klingt erstmal gut produziert, mit Härte und einer gleichzeitigen gewissen Wärme. Kritik am Sound bleibt soweit aus. Das Gefühl beim ersten Song, die Vocals könnten etwas zu leise sein und der Bass ein bisschen linkslastig, hat sich beim zweiten Song bereits gegeben.
Musikalisch ist man mit eisernen Ketten im Heavy Metal verankert. Viel Midtempo, selten mal eindeutiges Uptempo, gute Riffs mit angemessenem Dissonanzen-Anteil, simple Ein-Wort-Shout-Refrains, aber auch mal ein bisschen mehr Fokus auf längere Melodielines, eine erfreuliche Prise Hard Rock (beispielsweise bei “Going Down”) und ein selbstverständlich vorhandenes Verständnis, wie man richtige Heavy-Metal-Songs schreibt. Das wird dann noch garniert durch einzelne Chor-Einsätze, zwischendurch im starken “Dues To Pay” auch mal eine Hammondorgel, und die kleinen Spaßerzeuger der Marke Schellenkranz, Rasselei und Cowbell.
Musikalisch gewinnt man erwartungsgemäß keinen Innovationspreis, ist weitgehend auf der sicheren Seite in vertrautem Terrain, legt aber doch wert auf ein bisschen Abwechslung. “Boogie Of Death” verwendet kompositorisch tatsächlich ein paar Boogie-Elemente, “Losing You” fährt etwas Feelgood-Atmosphäre im Chorus auf, „The Healer“ hat eine schöne, musikalisch in mehrere Call-and-Response-Parts aufgeteilte Strophe, die wärmeren Sound mit Synthpad- oder Chorunterlegung auf der einen und metalligen Heavy Metal auf der anderen Seite in Kontrast zueinander setzen. Der Chorus von “Dues To Pay” ist mal eine andere und auf jeden Fall funktionierende Herangehensweise an einen Chorus und so mancher der (etwas zu häufig im Midtempo angesiedelten) Tracks endet in einer aufwertenden Verdichtung, die ebenfalls sehr gut tut.
So viel zu den stärkeren Seiten von OOTAITF. Die schwächeren Seiten sind gut gemachter Heavy Metal, der mich insbesondere an SAXON erinnert, Spaß macht und nichts für die Ewigkeit aber für den Moment eine gelungene Heavy-Metal-Bedienung ist. Das ist das, was die meisten der eingangs beschriebenen Bands machen wollen und daran gibt es rein gar nichts auszusetzen.

Fazit:
Metal. Gut umgesetzt. Erfindet das Rad nicht neu, aber das ist ja auch nicht der Sinn eines Albums, für so etwas gibt es ja Wissenschaftler. Im Ernst, guten Gewissens reinhören, wenn man auf authentischen, klassischen 80er Metal steht.

Anspieltipps:
“Dues To Pay”, “Going Down”, “Losing You” und “The Healer”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Pusher
02. In Pitch Black Darkness
03. Dues To Pay
04. Let Sleeping Dogs Lie
05. Boogie Of Death
06. Losing You
07. Going Down
08. The Healer
09. Lie To Me
10. Violator
11. Nightmare (Bonus Track)
12. Axewitch (Bonus Track)

Jannis