POLTERGEIST – Feather of Truth

Band: Poltergeist
Album: Feather Of Truth
Spielzeit: 47:56 min
Stilrichtung: Speed/Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 03.07.2020
Homepage: www.poltergeistmetal.com

POLTERGEIST are back again. Die Schweizer Speed/Thrash Metal Legenden melden sich mit ihrem 5. Album auf Massacre Records zurück. Gegründet wurde die Band schon 1987 unter dem Namen Carrion, ehe man sich zu POLTERGEIST umbenannte. Zwischen 1989 und 1993 brachten es die Eidgenossen auf drei Alben und Touren mit Kreator, Destruction, Sodom, Tankard usw. Nach ihrer letzten Tournee ’93 mit Coroner trennten sie sich und man musste bis zum Comeback Album „Back To Haunt“ 2016 auf neue Musik warten. Die Mannschaft um V.O. Pulver (g.), André Grieder (v.), Chasper Wanner (g.), Ralf Winzer Garcia (b.) und Reto Crola (d.) ist nun endlich fertig mit ihrem neuesten Output. V.O. hat fast alle Lyrics alleine geschrieben und natürlich auch im Little Creek Studio produziert, gemischt und gemastert. Das er Ahnung von gutem Sound hat, stellt er immer wieder in Zusammenarbeit mit bekannten Bands (The Order, Gomorra) zur Schau. Auf dem Coverartwork werden wir von Robert Toderico nach Ägypten entführt.
Genug, los geht es jetzt mit „Time At Hand“. Es knallt gleich immens. Der Hochgeschwindigkeitstrack raubt einem die die Luft genau so, als wenn man in den Rheinfall (Wasserfall in der Schweiz) stürzen würde. Sehr guter Start.
„Saturday Night’s Are Alright For Rockin“ erinnert mich erst mal an Accept. Klasse Solo, geiler Tempowechsel ab Minute 2 ½ und dann folgt ein Riff, dass den Schädel zum Bangen zwingt. Der Titeltrack „Feather Of Truth“ bewegt sich mehr im Midtempo, der Gesang ist klar und sauber gehalten, einfach eine tolle Heavy Metal Nummer. Jetzt aber wieder anschnallen und Gaspedal auf Anschlag bei „The Attention Trap“. Bitte diesen Song nicht beim Autofahren in der Stadt hören, sondern am Besten auf einer abgesperrten Rennstrecke.
„Phantom Army“ startet als fetter Stampfer. Aber nach 90 Sekunden wird das Tempo hochgeschraubt und man findet sich in einer klasse Nummer a lá Overkill wieder. Auf dem sechsten Stück „The Godz Of The Seven Rays“ wird das Beste aus Power-, Heavy- und Thrash Metal vermischt. Episch, melodisch und trotzdem schön fett. Iced Earth lassen grüssen. Oha, „The Calling“ ist böse und der Sänger klingt mächtig angepisst. Nichtsdestotrotz sehr eingängiger Thrash hier.
Aufgepasst, jetzt kommt „Megalomaniac“. Hyperschnell, aber auf höchstem Niveau gespielt, wird der Track live dem sich sicher entstehenden Moshpit alles abverlangen. Die „Rumsteher“ können derweil wunderbar mitgrölen, geiler Scheiss. „Ambush“ orientiert sich gitarrentechnisch an der NWoBHM während es nur so aus den Boxen knallt. Leider sind wir schon am Ende angelangt. „Thin Blue Line“ geht nochmal in die Vollen und macht keine Gefangenen.

Anspieltipps: Sorry, keine Ahnung. Irgendwie alles stark.

Fazit: War der Vorgänger schon klasse, gefällt mir das neue Werk noch besser. Der neue Schlagzeuger verleiht dem Sound frische Nuancen und auch der Rest der Mannschaft ist super. Abwechslung pur durch geschickte Tempowechsel, Melodien und Harmonien. Thrash Metal der Extraklasse.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Time At Hand
02. Saturday Night’s Alright For Rockin‘
03. Feather Of Truth
04. The Attention Trap
05. Phantom Army
06. The Godz Of The Seven Rays
07. The Culling
08. Megalomaniac
09. Ambush
10. Thin Blue Line

Sturmi

POLTERGEIST – Back to Haunt

cover-poltergeist_back-to-haunt-highBand: Poltergeist
Album: Back to Haunt
Spielzeit: 52:42 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records  
Veröffentlichung: 21.10.2016
Homepage: www.facebook.com/poltergeist.official

Eines der sensationellsten Comebacks der letzten Jahre dürfte für Freunde des technischen Thrashs Metal sicherlich die Rückkehr der Schweizer POLTERGEIST gewesen sein.
Mit Alben wie „Depression“ (1989) und „Nothing Lasts Forever“ (1993) haben die Mannen um Mainman V.O. Pulver (Gitarre) und André Grieder (Vocals) Klassiker
des Genres vorgelegt, die noch heute als Referenzwerke herangezogen werden.
Nun kehren sie 22 Jahre nach der Auflösung mit ihrem lang erwarteten, vierten Studioalbum zurück, das über Pure Steel Records nun veröffentlicht wird.
Technischer Thrash Metal mit melodischen Vocals, anspruchsvollem Songwriting und einer fetten Produktion ziehen sich konsequent durch die zehn neuen Tracks und sollten den Genrefans auf jeden Fall schmecken.
Direkt mit dem Titelstück „Back to Haunt“ wird das Album eröffnet und es geht gleich flott und druckvoll zur Sache. Hier kann man gleich schön die Matte kreisen lassen und der knackige Chorus dürfte bei den nächsten Liveshows schnell aus hundert Kehlen erklingen! Ein guter, rundum gelungener Opener.
Leider kann gegen diesen Opener das anschließende „Gone and Forgotten“ nicht wirklich anstinken, besser kommen da schon „Patterns in the Sky“ und auch „And so it has begun“ aus den Boxen. Der eine schnell und eingängig, der andere eher etwas stampfend, atmosphärischer aber nicht mindernd eingängiger. Sehr gut, es geht doch Jungs!
Was man sich aber beim absolut einfallslosen und runtergebretterten „When the Ships arrive“ gedacht hat weiß ich nicht, das Ding reißt einen auf jeden Fall nicht wirklich mit, und auch „The Pillars of Creation“ wirkt etwas blutleer und zahnlos.
Ab geht’s in den letzten Abschnitt der Scheibe der von „Faith is Gone“ auch leider eher mittelmäßig eröffnet wird und mit dem überlangen „Beyond the Realms of Time“ beschlossen wird. Dazwischen gibt es leider erneut nur mittelmäßige Standardkost zu hören, die auf Dauer nicht komplett überzeugen kann.

Anspieltipps:

Hier lege ich euch dieses Mal “Back to Haunt”, “Patterns in the Sky”, “And so it has begun” sowie “Beyond the Realms of Time” ans Herz.

Fazit :

Merkwürdig! Für eine Thrash Metal Band machen POLTERGEIST in den langsameren Midtempostücken eine doch sehr gute Figur. Insgesamt ist dann aber zu wenig richtig packendes dabei um sich hier großartig von andere Genre Bands bzw. deren Veröffentlichungen abzusetzen. Eher eine durchschnittliche Scheibe halt.

WERTUNG:

55

 

 

Trackliste:

01. Back to Haunt
02. Gone and Forgotten
03. Patterns in the Sky
04. And so it has begun
05. When the Ships arrive
06. The Pillars of Creation
07. Faith is gone
08. Flee from Today
09. Shell Beach
10. Beyond the Realms of Time

Julian