ELVENPATH – Faith through the Fire

Trackliste:

01. Overture of Steel
02. Shajan – Legend of the White Wolf
03. Satan`s Plan
04. All Across the Universe
05. Ocras Agus Neart
06. The Famine Year
07. Faith through the Fire
08. Hail the Hammer and Warrior Wind
09. Silesian Winter
10. The Smoke that Thunders
11. Epiclogue

Spielzeit: 50:04 min – Genre: Power Metal – Label: El Puerto Records – VÖ: 09.06.2023 – Page: www.elvenpath.com

 

Ich liebe die Jungs von ELVENPATH einfach! Mastermind Till Oberboßel ist dazu noch ein sympathischer Zeitgestelle, ich hatte schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit für ein persönliches Interview.
Und, was soll man sagen, die Band hat es gewagt! Lange Jahre und viele Alben ohne Label und viel im Underground unterwegs hat man sich nun endlich getraut, oder vielleicht das richtige Angebot bekommen, und hat beim aufstrebenden deutschen Label El Puerto unterschrieben. Eine gute Wahl wie ich finde!
3 Jahre nach dem letzten Lebenszeichen „Metal o Clock“ kehrt man nun mit dem altbewährten Produzenten Uwe Lullis und der Gitarristin Christina Schleicher als Neuzugang mit dem neuen Diskus „Faith through the Fire“ zurück um wieder das ganz scharfe Schwert des Power Metals zu schwingen.

Als Opener kommt „Overture of Steel“ um die Ecke und ja das Ganze ist eine lustige deutsche Diskussion der Comedy Duos Badesalz was man jetzt gut finden kann oder nicht, aber es passt zur Band!
Beim nächsten Song „Shajan – Legend of the White Wolf“ geht es aber voll zur Sache und man beginnt direkt mit einigen Leadgitarrenläufen so als wollte man direkt mal zeigen wo der Bartel den Most bzw. den Äppler holt.
Die Nummer ist Underground Metal pur, klingt im ersten Moment etwas durcheinander, ordnet sich aber im Verlauf und man hat einen typischen Refrain im Gepäck der Live gut funktionieren sollte.
„Satan`s Plan“ beginnt auch wieder mit einigen deutschen Sätzen und etwas Comedy bevor wir hier einen melodischen Banger haben der ziemlich erdig und druckvoll aus den Boxen kommt.
Danach gibt es den Hochgeschwindigkeitstrack „All Across the Universe“ der nach knapp 2 Minuten auch schon wieder vorbei ist, gefolgt vom Basssolotrack „Ocras Agus Neart“ der auch knapp 2 Minuten dauert. Hier haben wir so etwas wie die kreative Ecke, wohl eher was für den beinharten Bandfan. Instrumental gut gemacht aber auf jeden Fall!
So knapp die letzten Nummern waren, so ausufernd ist die Nächste. „The Famine Year“ kratzt an der 10 Minuten Marke ist eher von der langsamen, epischen Sorte und kann vor allem Songwriting technisch und lyrisch voll überzeugen.
Danach haben wir mit „Fail Through the Fire“ und „Hail the Hammer and Warrior Wind“ vielleicht die bandklassischsten Nummern auf der Scheibe. Zum ersteren gibt es ein recht cooles Video, siehe unten.
Danach geht es mit „Silesian Winter“ erneut in die epische Richtung, erst ziemlich balladenlastig danach wieder mehr klassisch.
„The Smoke that Thunders“ ist wieder eine klassische Underground Metalhymne die auch wieder so typisch für die Band ist!
Zum Abschluss im „Epilogue“ haben Badesalz nochmal ihren Auftritt.

Also ich glaube das das neue Album der Jungs von ELVENPATH doch polarisieren wird. Wir haben es hier mit einer klassischen Undergroundmetalscheibe zu tun die den ganz eigenen Stil der Band enthält sowie auch deren Humor!
Hut ab vor diesem Mut, wie gesagt man muss damit rechnen das das Album zwiegespalten aufgenommen wird.
Für mich eine solide Leistung, wobei ich die letzten Alben stärker fand!

Julian

 

 

 

FROZEN LAND – Out Of The Dark

Trackliste:

01. King’s A Bitch
02. The Prophecy
03. Dying Of The Light
04. Don’t You Ever Leave Me
05. The Northern Star
06. White Lightning
07. Out Of The Dark
08. The Slayer
09. Senorita

 

 

Spielzeit: 38:25 min – Genre: Power Metal/Heavy Eurodance – Label: Massacre Records – VÖ: 16.06.2023 – Page: www.facebook.com/Frozenlandband

 

Viele Bands machen ja inzwischen wieder (oder schon länger) klassischen 2000er Power Metal, die humorlosere und weniger experimentierfreudige Version von 90er Power Metal. Erfreulicherweise gibt es auch Bands wie FROZEN LAND, die mit „Out Of The Dark“ nun ihr zweites Album am Start haben und darauf eben den 90ern huldigen.
Und das Resultat ist, nun, irgendwie echt gelungen trotz kleinerer Macken. Diese Macken sind hauptsächlich die Produktion, die schon definierter hätte ausfallen können. Ja, der Sound geht in Richtung authentisch, aber kommt dabei in den Gitarren gerne mal mit etwas zu vielen tiefen Mitten, in den Drums mit etwas wenig Präsenz und bei einigen Keyboards gehen 90% des Relevanten eher unter. Mysteriöserweise fallen zudem einige Refrains klanglich hörbar weniger druckvoll aus als der Rest eines Songs, und die letzten zwei Songs sind zumindest gefühlt deutlich lauter als die anderen. Das muss und kann man akzeptieren, denn schließlich gibt es auch noch die guten Seiten von „Out Of The Dark“, und die überwiegen deutlich. Die Truppe macht sympathischen, ungehemmten Power Metal, der seine Einflüsse in Bands wie HELLOWEEN, GAMMA RAY und STRATOVARIUS findet, und einfach hörbar Spaß daran hat sich auszutoben. Insbesondere in den Soloparts, die mir persönlich das ein oder andere Grinsen ins Gesicht gezaubert haben. Die Keyboards sind eher preiswert, aber das muss halt auch so, die Melodien sind häufig echt gut und der Spirit stimmt absolut. Okay, es gibt da schon noch „Don’t You Ever Leave Me“, das wirklich schmalzig balladig ist, und irgendwas ist am Chorus von „Dying Of The Light“ seltsam. Aber dafür gibt es kleine Hits wie „King’s A Bitch“ (Was ist dieser Text?), „The Prophecy“ und den Titeltrack – nicht zu vergessen den Knapp-Sieben-Minüter „The Northern Star“, der überraschend intensiv wird und sich in seiner ganzen Länge überaus lohnt!
Uuuuuuuund dann gibt es natürlich noch die letzten beiden Songs. In denen hat man sich entschlossen, Metal mit Eurodance zu kombinieren, was absolut geschmacklos ist und gerade deshalb auf jeder sommerlichen Metal-Party nochmal extra aufgedreht werden sollte. Die beiden Songs sind für die Fraktion, die Sachen wie „Universe On Fire“ von GLORYHAMMER, „Norwegian Reggaeton“ von NANOWAR OF STEEL oder „Brandy And Antifreeze“ von EVERFROST mag. Absolut bescheuert drüber, aber äußerst witzig. Ob die beiden Songs jetzt wirklich passend im Kontext des Albums sind ist eine andere Frage (Ich fänd’s schöner, ein komplettes 90er-Power-Metal-Album zu bekommen und eine davon unabhängige Eurodance-EP), aber jetzt sind sie drauf und machen Spaß – und das ist genau das, was ich von „Out Of The Dark“ will!

Fazit:
Ja, „Out Of The Dark“ hat seine paar Schwächen, macht das aber mit so richtig Bock an der Sache locker wieder wett. Und die Freude, die FROZEN LAND offenkundig an ihrer Musik haben, überträgt sich souverän auf den 90er-Power Metal-Fan (und auf den Eurodance-Fan). Und das ist einem hochprofessionellem Album ohne Seele doch jederzeit vorzuziehen!

Anspieltipps:
„The Prophecy“, „The Northern Star“, „Out Of The Dark“ und „The Slayer“

Jannis

Vision Denied News

Die süddeutsche Power Metal-Band VISION DENIED wird am 16.06.2023 ihr Debüt-Album „Age Of The Machine“ veröffentlichen.

Dazu wird es ganz exklusiv und erstmalig eine Pre-Listening-Session des Albums auf dem bandeigenen YouTube-Channel geben!

Am Donnerstag, den 15.06. wird dort ab 20 Uhr das Album in voller Länge gespielt. Ihr könnt während der Live-Premiere mit der Band chatten und sicher auch die eine oder andere Anekdote aus dem Songwriting- und Aufnahmeprozess erfahren.

www.facebook.com/VisionDenied/

GLORYHAMMER – Return To The Kingdom Of Fife

Trackliste:

01. Incoming Transmission
02. Holy Flaming Hammer Of Unholy Cosmic Frost
03. Imperium Dundaxia
04. Wasteland Warrior Hoots Patrol
05. Brothers Of Crail
06. Fife Eternal
07. Sword Lord Of The Goblin Horde
08. Vorpal Laserblaster Of Pittenweem
09. Keeper Of The Celestial Flame Of Abernethy
10. Maleficus Geminus (Colossus Matrix 38B – Ultimate Invocation Of The Binary Thaumaturge)

 

Spielzeit: 48:03 min – Genre: Power Metal – Label: Napalm Records – VÖ: 02.06.2023 – Page: www.facebook.com/gloryhammer

 

 

Man kommt als Power-Metaller um GLORYHAMMER eigentlich kaum herum. Zu einzigartig ist die schottische Truppe, die nun schon seit 2010 ihrer merkwürdiges Epos Album um Album vorantreibt. Angesiedelt in einem Fantasy-Universum, mit einer inzwischen recht großen Bandbreite an Charakteren, Orten und, nun, Insiderwitzen. Mit lyrisch übertriebenem Power-Metal-Klischee-Pathos und gleichzeitiger textlicher Absurdität („Laser Goblin! Power Sword! Ultra Warfare!“) auf bombastisch-orchestralem Power Metal mit einer guten Menge an Synthesizern, düster intonierten kleinen Hörspielparts und fehlendem musikalischem Schamgefühl haben GLORYHAMMER sich eine Nische und stetig wachsende Fangemeinde geschaffen, deren Existenz man auch dann für absolut verständlich halten muss, wenn einem dieses Konzept überhaupt nicht zusagt.
Dementsprechend ist klar, wohin die Reise bei „Return To The Kingdom Of Fife“ geht. Konzeptalbum, saftige und sauber polierte Produktion mit stabilem Härtelevel, Texte jenseits von gut und böse (was sich bereits bei Titeln wie „Vorpal Laserblaster Of Pittenweem“, „Sword Lord Of The Goblin Horde“ und „Maleficus Geminus (Colossus Matrix 38B – Ultimate Invocation Of The Binary Thaumaturge)“ andeutet), viel Orchester, einiges an Keyboards, Bombast, Highspeed, Feierlichkeit, Power.
Gut, eins ist neu: Sozos Michael an den Vocals, der Angus McFife XIII ersetzt. Kein Problem damit, macht er toll und füllt die Rolle seines Vorgängers top aus.
GLORYHAMMER als Meme-Band abzutun ist leicht. Mache ich an sich auch. Dann wiederum muss man sich halt auch mal hinsetzen, „Return To The Kingdom Of Fife“ konzentriert und vielleicht sogar mit Texten vor Augen anhören, und wird feststellen, dass die Band echt verdammt viel von Musik versteht. Klar haben die Jungs die klassischen Power-Metal-Wendungen mit drin, kennen aber noch einige mehr, die auch majestätisch oder Gänsehaut-evozierend wirken, setzen auf diverse musikalische Kniffe, die man bei den meisten anderen Bands dieses Genres vergeblich sucht, haben Melodien abseits des Standards, wissen die Stimmung ihrer Story musikalisch sinnig umzusetzen und ihren einzelnen Songs unterschiedliche Stimmungen zu verleihen. Jesus, man höre sich alleine den Partytrack „Keeper Of The Celestial Flame Of Abernethy“ und danach den beeindruckenden Zwölf-Minüter-Endtrack an und versuche dann zu erzählen, dass GLORYHAMMER musikalisch keine Qualität liefern würden. Alles steht und fällt letztendlich mit der Frage, ob man in seinem feierlich-epischen Bombast-Power-Metal manchmal gerne Dinge wie ein lautes „HOOTS“ hört, oder es eher komplett seriös halten möchte.

Fazit:
In jeglicher Hinsicht (über die Musikvideos habe ich noch nicht mal was gesagt) over the top, kompositorisch selten Power-Metal-Standard, dabei aber musikalisch genau das, was man will, wenn man nach fettem orchestralem Power Metal sucht. Aber letztendlich: Wenn Ihr GLORYHAMMER kennt, wird dieses Album Eure Meinung von ihnen bestärken, welche auch immer Ihr von ihnen habt. Wenn Ihr sie nicht kennt, Power Metal aber mögt: Reingehört muss man im mindesten mal haben!

Anspieltipps:
„Holy Flaming Hammer Of Unholy Cosmic Frost“, „ Keeper Of The Celestial Flame Of Abernethy“, „Imperium Dundaxia“ und „Maleficus Geminus (Colossus Matrix 38B – Ultimate Invocation Of The Binary Thaumaturge)“

Jannis

Vision Denied News

Die süddeutschen Power-Metaller von VISION DENIED werden am 16.06.2023 ihr Debüt-Album „AGE OF THE MACHINE“ in Eigenregie veröffentlichen. Im Vorfeld hat die Band bereits zwei Songs auf ihrem YouTube-Channel bereitgestellt.

Wer auf melodischen Power Metal steht, wird an dieser Scheibe seine wahre Freude haben und kann sie bereits jetzt auf der Bandcamp-Seite der Band vorbestellen.

Ab dem 16.06. steht das Album dann auch auf allen Streaming- und Downloadportalen zur Verfügung.

www.facebook.com/VisionDenied/

 

THE SILENT RAGE – Nuances of Life

Trackliste:

01. The Serpent Lord
02. Code of Destruction
03. Carve your Rage
04. Crows Fly Back
05. Another Fallen Dreamland
06. Scarlet Dawn
07. The Man in the Mirror
08. Exhaling Fear
09. Ghost of Wayward God
10. Black Monday
11. Nuances of Life
12. Defy the Headhunters (CD Bonus)
13. Harvester of Souls (2021 Edition)

Spielzeit: 57:25 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 26.05.2023 – Page: www.facebook.com/thesilentrageofficial

 

Die griechischen Power Metaller von THE SILENT RAGE sind mir das erste Mal mit ihrem Debütalbum „The Deadliest Scourge“ 2016 unter die Ohren gekommen! Damals fand ich den düsteren Power Metalsound, als Vergleich wird immer wieder ICED EARTH genannt, recht ordentlich und es freut mich das es nun, unter dem wesentlich bekannteren Label Scarlet Records, eine Fortsetzung mit dem Titel „Nuances of Life“ gibt!
Aber nicht nur das Label ist neu, nein der Fronter ist es auch, Michaelis Rinakakis schwingt nun das Mikro.
Mit Stu Block, Harry Conklin und Bob Katsionis gibt es auch noch drei bekannte Gastmusiker zu bestaunen.

So, steigen wir direkt mal mit der Vorabsingle und dem Opener „The Serpent Lord“ in die neue Scheibe ein. Hier geht es direkt ziemlich flott zur Sache und Neufronter Michaelis ist bestens bei Stimme und schön rau und tief unterwegs. Passt perfekt zur düsteren Mucke. Der ICED EARTH Vergleich kann hier relativ schnell wieder gezogen werden.
„Code of Destruction“ überzeugt dann auch direkt mit krachenden Riffs und Drums sowie der Härte.
Etwas melodischer geht man dann anschließend bei „Carve your Rage“ sowie „Crows Fly Back“ zur Sache. Wobei das nicht heißt das man hier härtetechnisch zurückfährt, oh nein mitnichten!
Hier wird weiter fleißig drauf losgeballert und man gönnt dem Hörer keine Verschnaufpause.
Trotz der ganzen Härte muss man auch immer wieder erwähnen das man nach wie vor immer absolut melodisch daher kommt.
Im Mittelteil wissen dann das wieder arg nach ICED EARTH tönende „Another Fallen Dreamland“ und das mit Shouts ausgestattete „The Man in the Mirror“ direkt zu überzeugen und das auch wenn sich so langsam die Tracks doch etwas gleichen…also irgendwie klingt vieles ähnlich, muss man hören um es zu verstehen ; )
Etwas aus dem bisherigen Muster ausbrechen tut dann „Ghost of Wayward God“ endlich! Hier geht es wesentlich epischer zur Sache und auch Fronter Michaelis kann hier mal zeigen, dass er auch noch ein paar andere gesangliche Sprünge drauf hat und auch ziemlich hochkommt.
„Black Monday“ ist dann die Quotenballade des Albums, passt gut ins Gesamtkonstrukt, ohne großartig zu überraschen.
Der Titeltrack „Nuances of Life” ist dann wieder ein knallharter, klassischer Power Metal Track geworden, der wieder gut ins Ohr geht.
Danach haben wir dann noch den Bonustrack „Defy the Headhunters“ der sich gut in das bisher gehörte einreiht und eine neue Version des 2011er Songs „Harvester of Souls“.

Also ich muss schon sagen die Jungs von THE SILENT RAGE zocken ihren gewohnten ICED EARTH angelegten musikalischen Stiefel eiskalt weiter runter.
Angereichert mit einer ordentlichen Produktion und einem besseren Zugang als auf dem Debütalbum hat man hier ein zweites Album am Start welches Fans der Band und des Genres auf jeden Fall nicht enttäuschen sollte!
Es könnte vielleicht etwas mehr Abwechslung auf die Albumdauer geben, manches klingt, wie schon erwähnt, dann doch etwas ähnlich, aber ansonsten gibt es nicht so viel zu meckern.

Julian

 

PYRAMAZE – Bloodlines

Trackliste:

01. Bloodlines
02. Taking What’s Mine
03. Fortress
04. Broken Arrow
05. Even If You’re Gone
06. Alliance
07. The Midnight Sun
08. Stop The Bleeding
09. The Mystery
10. Wolves Of The Sea

 

Spielzeit: 44:21 min – Genre: Modern Power Metal – Label: AFM Records – VÖ: 23.06.2023 – Page: www.facebook.com/Pyramaze

 

Seid glücklich und froh, es gibt was Neues von PYRAMAZE, einer weiteren der Bands mit über 20jähriger Karriere, die so lange an mir vorbeiging, bis aus der Rock Garage ein helles Licht schien und mir eine Promo überbrachte.
Sagen wir mal, Euch ist die Band auch neu (was anderes bleibt mir nicht übrig, kann die neue Platte ja schlecht mit dem restlichen Katalog vergleichen), dann fragt Ihr Euch vielleicht, was die denn so machen. Nun, laut eigenen Angaben Progressive Power Metal, wobei man das Progressive durch ein Modern ersetzen könnte. PYRAMAZE machen die Art von Power Metal, die arschfett makellos produziert ist, was ja auch nicht schwer ist, wenn man einen absoluten Profi wie Jacob Hansen von den Hansen Studios an Gitarren und Bass hat. Die Art von fett-epischem Power Metal, die hochwertig klingendes Orchester, Klavier, dicke Drums und Chöre mitbringt, aber auch digitale zeitgemäße Synth-Sounds und dazu noch eine Menge an Sounddesign-Elementen, die geschickt an Orten platziert sind, an denen sie Mehrwert bieten. Dazu eine kräftige und präzise agierende Instrumentalfraktion und ein Sänger, der nicht nur eine tolle Stimme hat und alles gibt, sondern auch noch ein wenig digitale Spielerei über sich hat ergehen lassen.
Kurz und knapp: Soweit ist „Bloodlines“ – ach ja, so heißt das Album, um das es geht – perfekt. Musikalisch gibt es erwartungsgemäß dann auch nicht die AVANTASIA-Variante von Power Metal, sondern eher so das, was man bekäme, wenn man KAMELOT in ein Modern-Metal-Umerziehungslager schicken würde.
Und wie das so ist, wenn man diese Art von Modern Power Metal macht, spielt man auf der einen Seite subtil mit Progressive-Elementen, gestaltet die Drums oder einen Gitarrenpart mal komplexer und anders, als eine klassische Power-Metal-Band das machen würde. Auf der anderen Seite hat man oft ein gewisses Wissen über die psychologische Wirkung einzelner Parts, die über „Wenn die Strophe ruhiger ist und der Chorus richtig ballert, dann finden Leute das gut“ hinausgeht. PYRAMAZE können beides vorweisen, wobei letzteres ihre Songs zwar etwas „kalkulierter“ wirken, dafür aber auch einfach echt in hohem Maße wirken lässt. Es reicht ein Ohr ins Intro, um zu wissen, was ich meine.
Glücklicherweise übertreiben PYRAMAZE den Aspekt ihres Albums nicht. „Bloodlines“ ist zuallererst mächtiger, knallender Power Metal mit allen klanglichen Zutaten, die man sich als Power-Metaller wünscht, mit viel Expertise arrangiert. Was die subjektiv wahrgenommene Qualität der Kompositionen auf Melodie-Ebene angeht, ist man doch auch mal etwas austauschbarer unterwegs und stellt Seele hinter Technik. Und die Ballade „Alliance“ ist doch schon echt schwulstig geworden. Dafür gibt es mit Songs wie „Broken Arrow“ und „The Midnight Sun“ echte Überbanger in jeglicher Hinsicht und selbst die schwächsten Songs sind hinsichtlich ihres Instrumental-Handwerks, des wirksamen Aufbaus und der super-detaillierten Produktion immer noch Tracks, die einen als Power-Metaller begeistern werden und an denen man nur Kritik findet, wenn man wie ich verzweifelt nach dem Haar in der Suppe sucht.

Fazit:
Ja komm, ist ein klarer Anspieltipp. Hat alles, was das Herz begehrt, holt sehr viel aus alldem heraus, ist klasse umgesetzt und beeindruckt und unterhält auf hohem Level!

Anspieltipps:
„Taking What’s Mine“, „Broken Arrow“ und „The Midnight Sun“

Jannis

BATTLE BORN – Blood, Fire, Magic and Steel

Trackliste:

01. Wind Caller
02. Dragon Heart
03. Blood and Fire
04. Power Force
05. When Empires Die
06. The Endless Grey
07. Fire Storm
08. Down your Drinks and Raise Your Swords
09. Meridia
10. Ride North for Winterhold
11. Sky Guard You

Spielzeit: 44:49 min – Genre: Power Metal – Label: Prohestic Records – VÖ: 12.05.2023 – Page: www.facebook.com/battlebornuk

 

Die Power Metaller von BATLLE BORN schlugen mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum 2020 in der Szene ein wie eine Bombe und kamen auch für mich damals wie aus dem Nichts!
11 neue europäisch angehauchte Power Metal Hymnen präsentieren uns die Jungs nun auf ihrem neuen Album „Blood, Fire, Magic and Steel“, bei dem sich besetzungstechnisch nichts getan hat.
Dieses Mal mit einem Label im Rücken, Prohestic Records und mit dem Mastering von Seeb Levermann.

Schauen wir mal, ob man qualitativ an das starke Debüt anknüpfen kann, und widmen uns direkt den Openersong „Wind Caller“ der sehr episch beginnt und dann recht flott und melodisch unterwegs ist und eigentlich klassischen Power Metal bietet. Das, was man eigentlich schon vom letzten Album gewohnt war.
Hier kommt wieder relativ offensichtlich ein ordentlicher FREEDOM CALL Einfluss zur Geltung.
Anschließend gibt es bei „Dragon Heart“ ordentlich Keyboardunterstützung der mit satten Riffs untermalt und auch gut melodisch ist und direkt ins Ohr geht.
„Blood and Fire“ hat wieder eine schöne epische Schlagseite abbekommen wo auch die mehrstimmigen Refrains und Chöre zu beitragen. Ebenfalls also direkt ein Hit der gut ins Ohr geht!
In eine ähnliche Kerbe schlägt dann auch „Power Force“ welches aber recht modern durch seinen Gesang und die Keys daherkommt.
Eine etwas modernere, teilweise schon poppige Note also, die aber bestimmt ihre Anhänger finden wird, ich mag da eher die klassische Ausrichtung.
Der Mittelteil wird dann dominiert von dem eher wieder klassischen „When Empires Die“ und dem flotten, mit tollen Chören ausgestatteten, „Fire Storm“. Die dazwischen liegende Ballade „The Endless Grey“ ist eher typischer Standard, nichts wirklich aufregendes.
Ein epischer Ohrwurm erster Güte ist dann wieder „Down your Drinks and Raise your Sword“ geworden.
„Meridia“ ist dann irgendwie eine tolle Mischung aus klassischen Euro Power Metal und moderneren Metal. Klingt sehr frisch, cooler Track!
Und auch bei den beiden letzten Tracks „Ride North for Winterhold“ sowie „Sky Guard You“ gibt man sich wenig Blöße, auch wenn diese nicht ganz an die bärenstarke erste Hälfte heranreichen.

Das Debütalbum hat schon angedeutet, was die Band drauf hat, der Nachfolger hat das jetzt eindrucksvoll untermauert!
Fans von Euro Power Metal mit einem gewissen Hang zu moderneren Klängen werden hier auf jeden Fall viel Freude haben und auch songwritingtechnisch ist man hier erstklassig unterwegs.
Von daher geht man hier mit der gleichen starken Benotung wie auch schon mit dem Debüt durch die Ziellinie!

Julian

 

 

WONDERS – Beyond The Mirage

Trackliste:

01. One Million Miles
02. Breaking The Chains
03. Here I Go Again
04. Hold Me, Save Me
05. Once Upon A Time
06. In & Out Of Time
07. Coming Home
08. All My Dreams
09. Into The Light
10. The Time Of Your Life
11. Come On (Bonus Track)

Spielzeit: 49:16 min – Genre: Melodic Power Metal – Label: Limb Music – VÖ: 16.06.2023 – Page: www.facebook.com/wondersfragment

 

Wochenende, T-Shirt-Wetter, Power Metal rezensieren. Könnte schlimmer sein – insbesondere, wenn man „Beyond The Mirage“, das zweite Album von WONDERS rezensiert. Das italienisch/griechische Quintett hat sich klassischem Power Metal mit ein paar moderneren Elementen verschrieben, mit vier Mitgliedern, die EVER-FLOW-Fans von EVER FLOW kennen dürften (Marco Pastorino, Lucas Negro, Giorgio und Pietro Paolo Lunesu), und dem One and Only Bob Katsionis an den Keyboards, der gefühlt bei einem Großteil aller existierenden melodischen Metalbands schonmal die Tasten gedrückt hat. Produziert hat der das Album auch, und das hat er gut gemacht. Lediglich bei ganz schnellen Tracks wie „Coming Home“ mit seinem schnellen Synth-Geshredde wird es manchmal etwas überladen, ansonsten ist der Sound klar und fett.
Marco Pastorino macht einen guten Job an den Vocals, die angenehm unpoliert wirken können. Zu Bobs Künsten muss man nichts weiter sagen und Pietro an den Gitarren hat ein hervorragendes Händchen für tolle melodische Gitarrenmotive, die am Songanfang in den Track einführen und einwandfrei vom Chorus in die nächste Strophe überleiten. Wo die Gitarre das nicht übernimmt, sind es die Keyboards, mit nicht weniger Erfolg.
Musikalisch ist „Beyond The Mirage“ primär klassischer Power Metal, der den Standard-Wendungen des Genres aber meistens etwas eigenes hinzuzufügen hat. Und während Power Metal das Genre-Fundament ist, finden sich doch erfreulich ausgeprägte Einflüsse von AOR, Progressive Metal, „Modern Metal“, Hard Rock und Heavy Metal auf der Platte, die je nach Song unterschiedlich stark vertreten sind. „Breaking The Chains“ packt die AOR-Vibes aus, „Hold Me, Save Me“ den MAIDEN-Galopp, „All My Dreams“ das Gänsehaut-Powerballaden-Feeling. „Coming Home“ und „The Time Of My Life“ lassen geschwindigkeitstechnisch alle Hemmungen fallen, was ja auch mal sein muss. Generell ist das Album Uptempo-lastig, nimmt sich aber immer die Zeit, wenn sich denn mal ein runtergebrochener Part oder Hard-Rock-Midtempo anbietet – sehr organische Mischung insgesamt.
Die Soloparts sind zu guter Letzt häufig interessant, demonstrieren Skills auf der einen Seite, lassen aber auch Soli zu, die primär melodisch und weniger anspruchsvoll sind, dafür aber eben sehr schön.

Fazit:
Alles in allem also: Ist doch alles bestens! „Beyond The Mirage“ hat kompetente Musiker, die eine hohen Anspruch an ihr Werk haben und den auch zu erfüllen vermögen. Bedeutet: eine Dreiviertelstunde gute Zeit für alle, die Power Metal der etwas älteren Schule mit Keyboards und transparenten Scheuklappen mögen!

Anspieltipps:
„Hold Me, Save Me“, „In & Out Of Time“, „Into The Light“ und „Breaking The Chains“

Jannis

PRYDAIN – The Gates Of Aramore

Trackliste:

01. Sword & Sorcery
02. The Gates Of Aramore
03. Lands Beyond
04. Sail The Seas
05. Quest Of The Fallen
06. Way Of The Forest
07. Ancient Whispers
08. Blessed & Divine
09. Kingdom Fury
10. Magic & Mystery
11. I Come Undone (Bonus Track)

Spielzeit: 50:36 min – Genre: Power Metal – Label: Limb Music – VÖ: 02.06.2023 – Page: www.facebook.com/prydainofficial

 

Der heutige Tag gestaltet sich als vielseitig. Erst mit WONDERS‘ „Beyond The Mirage“ Power Metal von Limb Music mit Beteiligung von Bob Katsionis rezensieren (10 Tracks und ein Bonustrack, Gesamtspieldauer ca. 50 Minuten), danach mit PRYDAINs „The Gates Of Aramore“ Power Metal von Limb Music mit Beteiligung von Bob Katsionis rezensieren (10 Tracks und ein Bonustrack, Gesamtspieldauer ca. 50 Minuten). Beide mit Orchester und sonstigen Synth-Klängen dabei. Sind aber unterschiedliche Alben, versprochen.
PRYDAINs Power Metal ist oldschool und sehr Orchester-lastig, mit einem Orchester, das ein bisschen cheesy unecht anmutet, aber auf eine nostalgisch-liebenswerte Weise. Die Art von Power Metal, die gerne mal nach Fantasy-Rollenspiel-Soundtrack klingt, über Warriors und Kings, Good und Evil berichtet, immer noch einen an Gänsehaut draufsetzt, mit hohen Gesangspassagen, einem Erzähler, der nicht ganz Christopher Lee ist, viel Pathos und großen Emotionen.
Produktion und Mix kommen wieder von Bob, der einen verlässlich guten Job gemacht hat, wobei das Orchester jetzt nicht ganz so knallt, wie es beispielsweise bei DIMMU BORGIR der Fall wäre.
Musikalisch erinnert mich die Sache mit ihren leichten Folk-Anklängen an GRIMGOTTS, denen ich immer eine naiv-fröhliche Begeisterung unterstelle, wenn sie merken, wie geil viel Bombast man doch in seine Musik packen kann. Und genau so fühlt sich PRYDAIN an, mit Mastermind Austin Dixon, der nach Jahren der Suche anderer Power-Metal-Fanatiker in seiner Heimat in Utah während Corona nun endlich seine Zeit gekommen sah, mit Mitte 30 seinen Traum von einem eigenen Symphonic-Power-Metal-Projekt zu verwirklichen. Mit dabei ein paar Solo-Features von EDGUY- und FALCONER-Mitgliedern und Mike Livas von u.a. TIMO TOLKKI an den Vocals, der manchmal ein bisschen zu sehr pressen muss, normal aber sehr gut zur Band passt.
Austin hatte offenkundig richtig Bock und der sprüht nun aus jedem Ton von „The Gates Of Aramore“. Das wirkt. Auch wenn sich einige Songs doch ähneln mögen und nicht der ganz große Hit dabei sein mag (wobei „Way Of The Forest“ schlicht pure Feierlichkeit feiert und keine Hemmungen hat, maximum Gänsehaut zu liefern), ist die Platte eine von denen, bei denen man sich als Hörer über jeden geilen Part mit Austin mitfreut und stolz auf ihn ist, dass es nach all den Jahren des Planens nun ein derartiges gelungenes Werk rausgehauen hat, das genau so klingt und funktioniert, wie es soll.

Fazit:
Kurz und knapp: Man werfe einen Blick auf das Albumcover und kann dann ziemlich genau sagen, wohin die Reise bestenfalls geht. Und dahin geht sie bei PRYDAINs „The Gates Of Aramore“. Im mindesten guter nostalgisch-verspielter Bombast, und gerne auch mehr als das!

Anspieltipps:
„Way Of The Forest“, „Sail The Seas“ und „The Gates Of Aramore“

Jannis