Festival Bericht vom Rock N Loc in Wald Markt am 20.05.2023
Vorabanmerkung, wer mehr über das Festival wissen möchten, dem empfehlen wir unseren Vorbericht: https://www.rock-garage.com/ankuendigung-rock-n-loc-festival-im-mai/
Gegen 12 Uhr enterte die erste Band BUTTON ROUGE aus Augsburg die Bühne. Mit ihrer Frontfrau Isy machte die Band ordentlich Wind im Zelt. BUTTON ROUGE legten den Grundstein für ein gelungenes Festival. Mit stampfenden Rhythmen und harten Riffs rockten sich das Mädel und die Jungens souverän durch ihren Set der leider zu früh endete. Aus der Band könnte in Zukunft was werden wenn sie genügend Support bekommen oder beim richtigen Label unterkommen.
Nach der kurzen Umbauphase und dem Soundcheck kamen die Frankfurter V.E.R.S.U.S. gegen 13 Uhr zum Zug. Die Hessen zeigten sich von einer Guten Seite und spielten sich durch ihren Mix aus Deutsch Rock mit leichter Punk Note. Die Band machten unter Vollgas die Rampensäue (im Positiven) eine Anständige Figur. Ich wurde öfters an die TOTEN HOSEN und Campino erinnert, was ich jetzt nicht als Nachteil sehe.
Dann betraten die schwedischen Melodic Rocker von GRAND DESIGN die Bühne und sorgten dafür das die Stimmung der zu der Zeit anwesenden Leute stieg und stieg. Die alten Hasen aus dem hohen Norden Europas zeigten wie Sau gut schwedische Künstler sein können und lieferten einen perfekten Set ab. Dabei wurden sowohl ältere als auch Songs vom kürzlich erschienenen Album gespielt, die Songauswahl kann als gelungen bezeichnet werden.
Danach kamen die schwäbischen Metalheads von STORMWITCH auf die Bühne und legten einen bemerkenswerten Auftritt hin. Da ich mit dem Schaffen von STORMWITCH nicht vertraut bin kann ich über die Songauswahl nicht viel aussagen. Ich fand den Gig für sehr gut und die Songs machten mich neugierig darauf das veröffentlichte Material der Band mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Den Auftritt kam ich hinter Bühne mit, da Michael Bormann während dieser Zeit eingetroffen ist wechselte man einige Worte miteinander.
Nun kam für mich das erste Highlight dieser gelungenen Veranstaltung, MICHAEL BORMANN‘S JADED HARD betraten die Bühne und das Zelt fühlte sich deutlich mehr als vorher. Michael Bormann und seine Gang legten einen starkes Set auf die Bretter, wie von Michael zu erwarten war, war seine Stimme in Topform und er zauberte einen fulminanten Gig der von den Anwesenden gefeiert wurde. Michael erwähnte das er zu einem Künstler der ersten Stunde dieses Festivals gehört und er Gänsehaut bekommt wenn er in seinem wie er selber aussagte Zuhause auftritt. Man merkte den Musikern an das sie froh waren endlich wieder Live auf der Bühne stehen zu können und sich dann auch noch wie im eigenen Wohnzimmer durch die Songs zu rocken. Die ganze Truppe um Michael war bestens aufgelegt und das zeigten sie auch auf der Bühne. Es passte einfach alles die Interaktion von Michael mit dem Publikum, den Jungs an den Instrumenten, der druckvolle Sound der nicht besser hätte sein können, zauberten eine magische Stimmung in das Zelt.
Nach Michael Bormann kamen Ex BONFIRE Stimme CLAUS LESSMANN und MICHAEL VOSS dran, die beiden spielten eine geniale Akustikshow. Ohne viel Schi Schi wurden Songs aus dem Album der Beiden und BONFIRE aus der Zeit mit LESSMANN vorgetragen. Mir waren die Songs im Akustikgewand ein wenig zu Zahm aber trotzdem interessant die BONFIRE Schinken mal in einer stromlosen Version zu hören, natürlich kam zum Ende hin auch der Balladenklassiker „Who’s Foolin‘ Who“ dran der ein Highlight darstellte. Claus bewies genau wie Michael Bormann das sich beide zu den besten Sangesbarden in Europa, oder besser gesagt Weltweit zählen dürfen. Ich sah BONFIRE mal vor sehr langer Zeit in einer Gegend Oberbayerns die nicht mal eine Ortschaft war, es heißt dort nur Weg damit der Postbote weiß wo er die Sendungen hinbringen soll. Und die Stimme von Claus hat in all den Jahren nichts an Faszination, Kraft und Ausdrucksstärke verloren, ganz im Gegenteil zu manchen anderen im Alter von Claus die teilweise oder gar keine Töne mehr treffen.
Dann kamen die Münchner VICE die auch schon seit den 80ern im Rockzirkus unterwegs sind. Nach einer sehr langen Pause kamen die Bayern doch tatsächlich 2017 mit einem neuen Album zurück und schoben 2019 gleich noch eins nach. Hier bewahrheitet sich der alte Spruch wieder mal, dass totgesagte sehr lange Leben. Und wie laut sie leben, mit voller Power legten die Oberbayern einen guten Gig hin.
Nun war die Zeit reif für die Schweizer Hardrocker CHINA, die sich mit viel Stimmung durch ihre Schaffensphase rockten. Der gebotene Melodic Hard Rock war genau wie die Songauswahl sehr gut. Die Eidgenossen wurden bestens von den Besuchern aufgenommen. Auch hier bei diesem Auftritt gibt es keinen Grund irgendwie die Meckermaschine anzuschmeißen. Die Schweizer sind schließlich auch schon eine gefühlte Ewigkeit im Rockgeschäft unterwegs was man hören konnte.
Nach CHINA war es soweit, Johnny Gioeli kam mit HARDLINE dran neben Michael Bormann für mich das zweite Highlight. Die anderen Künstler waren auch bestens aufgelegt und spielten eine Geile Show doch Michael und Johnny sprengten an dem Abend auf dem Rock N Loc den oberen Bereich jeder Skala. Für HARDLINE und ihren Mikroman Johnny wurde die Bühne erweitert und diese nutzte Johnny voll aus. Wie ein Duracel Hase lief und sprang er von vorne nach hinten und rechts nach links und bot so mit seiner Band eine sehr feine Show. Der Schlagzeuger werkte an den Stick rum das seine Mähne rumflog und mich immer an Das Tier von den Muppets erinnert. An dem Abend wurde ein Best Of Programm geboten und es wurden auch Klassiker wie „Takin‘ Me Down“ gespielt. Johnny zeigte eindrucksvoll dass er zu den besten unter den Sängern zählt.
Zu den beiden Auftritten von VICTORY und POWERTRIP kann ich keine Aussage tätigen da ich da nicht mehr auf dem Festival war. Laut Aussagen die ich im Nachgang gehört habe müssen beide Auftritte aber ebenfalls der Hammer gewesen sein!
Man kann dem Veranstalter Hubert Teichmann und seinem Team kein schlechtes Zeugnis ausstellen, sondern die Behauptung aufstellen ein sehr gutes familiäres Festival auf die Beine gestellt zu haben. Sei es die Backstage Crew um Jürgen Schmautz, die Kulinarische Ecke in der es für jeden Geschmack etwas gab. Die Speisekarte reichte von Grillfleisch in einer Semmel, über Bratwurstsemmel, Schupfnudeln mit Sauerkraut, Currywurst mit Pommes oder ein wohlschmeckender Hamburger es sah alles lecker aus und war zu einem Vernünftigen Tarif zu erstehen. Die Getränke gingen von verschiedenen Alkoholfreien Getränken, Hellem und Weizen Bier über Goasn, Energiedrinks und Longdrinks, wer da nicht fündig wurde dem ist weder beim Essen noch Trinken zu helfen. Die Preise waren für ein Festival angemessen, weder zu Teuer noch zu Billig, sicher kann man über Preise diskutieren aber wo fängt was an und das Andere auf. Für den Sound waren die Boys von www.bs-Carhifi.de verantwortlich, die für einen Bomben Live Sound sorgten.
Text und Bericht Balle; Fotos Michael Klein