ROCKHEAD – Rockhead (RG – Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Bed Of Roses
02. Chelsea Rose
03. Heartland
04. Lovehunter
05. Death Do Us Part
06. Warchild
07. Sleepwalk
08. Hell’s Back Door
09. Hard Rain
10. Angelfire
11. Webhead
12. Baby Wild
13. A House Of Cards

Spielzeit: 49:44 min – Genre: Rock N Roll – Label: EMI Records Ltd. – VÖ: 1992 – Page:

1992 war der Markt für anständige Rockmusik eigentlich ziemlich im Eimer, doch es kamen trotz der Reizüberflutung durch Holzfällerhemden und Deprimucke auch noch sehr gute Alben ans Licht. Eines davon ist die geile Rock N Roll Party die ROCKHEAD aus Kanada abfeuern. Eines vorweg ROCKHEAD brachten es leider nur auf, meines Wissens ein Album und fünf EPs, dies ist sehr schade da die Jungs ein hohes Maß an Talent mitbrachten. Die Songs waren/sind stark und sehr knackig eingespielt, eigentlich ideal für eine Billboard Platzierung oder bei uns im Radio und Discos. Doch leider ging die Band genauso schnell unter wie sie aufgetaucht ist.

Damals gehörten zur Band Steven Jack die raue Stimme, keinem geringerem als Bob Rock (unter anderem CHILLIWACK, THE CULT, HARDLINE und ZAPPACOSTA) an Gitarren, Backing Vocals, Produktion und Produzentenlegende. Jamey Kosh an Bass und Backing Vocals, John Webster (LEE AARON, CINDERELLA, TOM COCHRANE, ALICE COOPER, THE CULT, GOWAN, PAUL LAINE, RED RIDER, SCORPIONS, SHARP EDGES und die zu Unrecht übersehenen VAGABOND ROAD) an Keyboards und Chris Taylor (MÖTLEY CRÜE, ATLANTIC, THE CULT, KICKIN‘ VALENTINA und ZAPPACOSTA) an den Drums.

Am Songwriting und den Aufnahmen hatten sich Billy Duffy (THE CULT), sowie Jon Bon Jovi und Ritchie Samborra beide BON JOVI beteiligt. ROCKHEAD begleiteten damals BON JOVI auf deren „Keep The Faith“ Tour als Support. Und dann kam erschwerend das Erdbeben ausgehend von Seattle im Jahr 1991 dazu das die Verkaufszahlen trotz positiver Kritiken in der Fachpresse hinter den Erwartungen zurück blieben.

Also mit drei Mann die wissen wie sie ihre Instrumente richtig behandeln müssen, die zwei Unbekannten in der Gleichung machen einen Top Job was die Frage aufkommen lässt warum, warum diese talentierte Band nicht größer rauskam, das Material ist weit über dem Durchschnitt und konnten mühelos mit den ganz großen Namen mithalten. Die Songs sind Zeitlos man merkt ihnen die Epoche oder das Ende 80er Flair an, ist ja kein Nachteil obwohl manche Riffs leicht in Richtung NIRVANA und Co schielten ohne zu übertreiben.

Die Songs kommen mal mit mehr oder weniger Blues, mit einem Rock N Roll Anteil und das gemischt mit knackigem Hard Rock was mächtig Spaß macht. Das Ding faucht heute noch öfters bei mir in einer gehobenen Lautstärke aus den Boxen. Eingängige Songs mit viel Drive, harten Gitarren und einer rauen Whiskey und Zigarren geschwängerten Stimme sind hier das Erfolgsrezept das sich mehr als nur sehen lassen kann.

Die Vocals sind rau, derb und versaut genau das Richtige für diese Art des Hard Rock. Die Gitarren kommen mit Schmackes und punktgenau platziert, der Bass rauscht mit einer Gewalt aus dem Äther und die Drums setzten ein Feuerwerk nach dem Anderen da sitzt ein Biest an den Sticks.

Die Ausrichtung des Sounds kann man als einen Mix aus SKIN & BONES, MCQUEEN STREET, SOUL KITCHEN, CINDERELLA, ein wenig THE CULT, JESSE STRANGE, TATTOO RODEO und der leichten schielerei zu NIRVANA in einigen wenigen Momenten bezeichnen. Die Songs sprühen nur so vor Energie, Dreck und leider gnadenloser Eingängigkeit mit der richtigen Härte und Pianopassagen angereichert die das Ganze noch eine Spur interessanter machen. Ich traue mir jetzt mal zu, einfach zu behaupten das dieses Album mit zu den Besten je aufgenommenen Scheiben der Härteren Zunft gehört. ROCKHEAD sollten in einem Atemzug mit BON JOVI, DOKKEN, DIO, SCORPIONS, FIREHOUSE, XYZ und so weiter und so fort genannt werden. Wer da draußen die Gelegenheit hat diesen Klassiker der Rockgeschichte probe zu hören gebt euch die Möglichkeit ihr würdet etwas großes verpassen.

Die Produktion gibt keinen Anlass zum unken, die Drückt mit einer Gewalt und Energie aus der Anlage das man ein Dauergrinsen über die ganze länge des Albums von Ohr zu Ohr hat. Der Sound versprüht einen warmen, energiegeladenen analogen Charme wie aus einem Röhrenverstärker. Zwar Retro aber nicht unbedingt schlechter als in der Gegenwart, Rock wußte genau welche Schrauben er an den Reglern verstellen musste um einer Aufnahme einen Bombensound zu verpassen.

Mit „Bed Of Roses“ gelingt eine ideale Zündung für eine geile Retroparty, es Rockt und Rollt an allen Ecken und Kanten. „Chelssea Rose“ ein geiler Rocker mit viel Piano und harten Gitarren. „Heartland“ in den Strophen mit leichter schielerei zu NIRVANA Riffs ab der Bridge und Chorus ein gnadenloses Highlight. „Lovehunter“ ein schwermütiger brachial Riff Rocker sehr fein gemacht. Mit „Death Do Us Part“ folgt eine geile Ballade mit viel Akustik Klampfe, „Warchild“ ein geiler schwerer Bluesrocker. „Sleepwalk“ erinnert an einen Mix aus MCQUEEN STREET und NIRVANA, der schlechteste Song auf dem Album. „Hell’s Back Door“ ein geiler Rocker, „Hard Rain“ ein geiler High Energy Rocker. „Angelfire“ wie eine gemütliche Zugfahrt mit einer Dampflock durch den Wilden Westen. „Webhead“ ist nur ein kurzes Intro für „Baby Wild“ ein geiler Rocker mit endgeiler Melodieführung. Den Oberhammer haben sich die Jungs bis zum Schluss aufgehoben, „A House Of Cards“ einer der eingängigsten Songs die ich je gehört habe, genauso sollte ein nahezu perfekter Song klingen, harte Riffs, obergeile Harmonie zwischen Gesang, Gitarren, Bass, Keys und Drums. Ich schreibe nahezu perfekt, weil er normal ein Top Ten #1 Song wäre, und auf diversen 100% Rock Samplern mehr als ein Aushängeschild für die Harte Musik abgeben würde. Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern vielleicht war die Band in den Staaten ja erfolgreicher als bei uns.

Balle