ASYLUM PYRE – Call Me Inhuman – The Sun – The Fight – Part 5

Trackliste:

01. Virtual Guns
02. Fighters
03. The True Crown (I Seek Yor War)
04. Happy Deathday
05. There, I Could Die
06. Sand Paths
07. The Nowhere Dance
08. A Teacher, A Scientist & A Diplomat
09. Underneath Heartskin
10. The Mad Fiddler
11. Joy
12. Call Me Inhuman

Spielzeit: 54:52 min – Genre: Melodic Pop Metal – Label: Seassons Of Mist – VÖ: 24.03.2023 – Page: www.facebook.com/asylumpyre/

 

Was einem so alles vor den Latz hüpft, bei mir ist es das fünfte Album der Pariser Band ASYLUM PYRE, und nach dem Genuss werde ich mir die Vorgänger auch mal genauer ansehen. Da mir die Vorgänger nicht bekannt sind kann ich ohne jeglichen Vorurteile an das Dingens der Franzosen rangehen. Zur Band gehören an den Vocals Ombeline Duprat, an den Gitarren Johann Cadot (auch am Mikro zu hören) und Pierre-Emmanuel Pelisson, am Bass Fabien Mira und die Sticks bedient Thomas Calegari.

Nach dem einsetzen der Gitarren beim ersten Song bläst einem die Produktion mit einem Druck entgegen das es eine Freude ist, selbst als MP3 Dateien haut es einem das Blech weg. Dann fällt an der Mucke auf das die Kompositionen cool und melodiös gehalten sind. Ombeline geht manchmal in Regionen die an Tarja oder in den normalen Lagen an Sharon den Adel erinnern, ich bin nicht wirklich Fan von Operngesang aber wenn sie sich in einer normal Range befindet ist die Stimme on Top. Natürlich befindet sich die Stimme auch in opernhaften Gefilden on Top nur eben nicht so ganz meine Kragenweite. Die Gitarren hauen die Riffs mit Gewalt aus den Lautsprechern und bilden mit den Keys eine eindrucksvolle Grundbasis die Ombeline ausnutzt und so mit ihren harmonischen Vocals eine Topleistung abliefert. Der Bass bricht voll durch und ist immer voll da, und dann noch die Drums die Felle werden mit roher Gewalt malträtiert und es kommt einem vor als wäre man am 14. Juli 1789 Live beim Sturm auf die Bastille dabei. Eigentlich bekommt jeder für sich seine Hauptbühne aber die Stimme, Gitarren und Drums hauen einem jegliche düsteren Gedanken aus der Birne. Es werden auch mal sehr gut dosierte Metal Growls platziert. Die Keys kommen auch mal gerne Dudelsack like auf einen zugerollt. Ein heftiger Orkan, Tornado oder Taifun wäre ein Kinkerlitzchen oder Kindergartengeburtstag gegen die Macht die einem auf dem Album entgegen bläst. Allein schon die genialen Melodien und der aberwitzige Einsatz von Dudelsack Klängen hat was für sich.

Der Opener mit seinem indigenen, afrikanisch und schottischen Spielerein geht verdammt gut ins Ohr. Dann folgt Song #2 der nicht wirklich Schlechter als der Vorgänger ist und ab jetzt sollte jedem klar sein dass der Opener kein Zufallsprodukt darstellt. Vergleichen kann man mit einer hypermelodischen Art und Weise wie in etwa die Eingängigkeit von AXEL RUDI PELL, NIGHTWISH, BATTLE BEAST, MEMOREMAINS, WITHIN TEMPTATION ein wenig MANOWAR und ACCEPT gepaart mit SAXON und nun kommt das Sahne Häubchen ich meine einen MIKE OLDFIELD auf Steroiden ausmachen zu können, man kann auch den Einfluss der Popwelle aus der Mitte der 80er im Sound ausmachen, und dieser Stilmix gefällt und die meisten Titel wären als Tanzflächenfüller gut geeignet.

Spätestens aber bei Song #8 „A Teacher, A Scientist & A Diplomat“ bekommt es jeder mit das man es mit einem ernst zu nehmenden Hit Album zu tun hat. Denn es bietet eine mehr als nur sehr gute Stimme, geile Gitarren, den kontrastreichen Einsatz von Keyboard und Synthys, der Bass ist nicht ganz so auffällig wie der Rest aber dafür bringt einen der Stickschwinger ins 1800 Jahrhundert zurück. Die Songs sind auch mit sehr viel Pathos ausgestattet das mich öfters an den Meister der Kontraste erinnert an einen frisierten oder auf Anabolika befindlichen Metal OLDFIELD. Auch wenn ich mir jetzt keine Freunde mache ASYLUM PYRE haben es geschafft ein Album zu kreieren das sich vor den Großen Namen nicht verstecken muss, nein viel mehr können sie die sehr hoch gesetzten Messlatten mit spielerischer Leichtigkeit erreichen und könnten in der Zukunft Dauergäste im Radio oder der einen oder anderen verbliebenen Rockdiscos werden.

„Virtual Guns“ am Anfang Nebelhorn, ein wenig indigene oder afrikanische Klänge und dazu nach einem kurzen Intro ein Riffgewitter, der Song macht mächtig Laune und besitzt einen geilen Refrain, der Song glänzt in seiner vollen Länge von über 6 Minuten. „Fighters“ kommt mit abgefahrenen spacigen Keys und donnert dann mit Riffs los und überfährt einen bis in den Strophen ein wenig vom Gas gegangen wird, aber nur Kurz den der melodische Refrain überfährt einen ohne Rücksicht auf Verluste. „The True Crown (I Seek Yor War)“ kommt mir vor wie ein Melodic Metallischer Sohn von MIKE OLDFIELD denn genau den Pathos besitzt der Song. „Happy Deathday“ fängt im Big Band Stil sanft und ohne spielerein an bis die Riffs anfangen da geht das Ding ab, in den Strophen werden die Gitarren dann wieder zurückgefahren und der Big Band Sound kommt mit Pianoeinlagen wieder zum Vorschein. „There, I Could Die“ haut am Anfang eine Riffsalve raus um in den Strophen fast, aber nur fast wenn die Gitarren nicht wären in den Pop übergehen würde. „Sand Paths“ kommt mit einer simplen aber effektiven Melodieführung um in einem ebenso gehaltenen Refrain zu gipfeln, der Song hat was besonderes egal ob jetzt einfach oder kompliziert. Mit „The Nowhere Dance“ wollen die Pariser auf der Überholspur alles nass machen was vor die Stoßstange hüpft. „A Teacher, A Scientist & A Diplomat“ könnte aus der Feder von MIKE The OLDFIELD stammen genauso ausgefallen und aufgebaut nur im Metal Gewand das dem Song gut zu Gesicht steht, sehr viel Drama und Kontraste das man meint man sieht sich einen X-Fach mit Oscars ausgezeichneten Blockbuster an. „Underneath Heartskin“ die schottischen Highlands ziehen gegen die Rotröcke in die Schlacht es baut sich ein Schlachten Szenario vor dem geistigen Auge auf. „The Mad Fiddler“ Melodie, Power, fehlt etwas nöö nicht wirklich. „Joy“ ein langsamer, melancholischer Power Song. Einzig mit „Call Me Inhuman“ werde ich nicht wirklich warm, er hat alles was man braucht aber vielleicht muss ich den öfters hören.

Balle