NIGHT LASER – Call Me What You Want

Trackliste:

01. Bittersweet Dreams
02. Way To The Thrill
03. No More Changes
04. Don’t Call Me Hero
05. Law Of The Vulture
06. Laser Train
07. Travelers In Time
08. Captain Punishment
09. Fiddler On The Roof
10. Thin Ice (Bonus Track)
11. Über-Alman (Bonus Track)

Spielzeit: 52:16 min – Genre: Glam / Sleaze Rock – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 24.05.2024 – Page: www.facebook.com/nightlaserofficial/

 

Nachdem ich NIGHT LASER als Vorband von FREEDOM CALL Live sehen konnte dachte ich mir passt da ich deren neues Album „Call Me What You Want“ reviewen werde. Live waren die Jungs nicht übel, allerdings nur mit einer Gitarre auf der Bühne, durch diesen Umstand fehlte ein wenig Druck im Sound, ansonsten war es ein anständiger Auftritt. Eines vorweg ich kannte NIGHT LASER bis zur Live Show nur vom Namen, irgendwie bin ich nie dazu gekommen mir die Mucke von den Hamburgern anzuhören. Im Mai kam es zum unausweichlichen Date zwischen NIGHT LASER und mir.

Zu NIGHT LASER gehören Benno Hankers am Mikrofon, Felipe Zapata und Vincent Hadeler an den Gitarren, Robert Hankers am Bass und Ingemar Oswald an den Drums. Bei der Liveshow in München die ich sehen konnte kam mir Bennos Stimme arg dünn vor, hier auf Konserve macht er eine bei weitem besser Figur, aber die hohen Screams sollte er lieber dem King of Screams der 80er Jahre Ron Keel, Micha Kieske oder Justin Hawkins von THE DARKNESS überlassen die kommen weiter hoch und da klingt es nicht so schräg wie bei Benno, in manchen Momenten gibt es eine Ähnlichkeit zu Micha Kieske. Ansonsten wenn er nicht soweit hoch geht hört sich die Sache amtlich an. Am wohlsten fühlt er sich in den tiefen und mittleren Lagen und da gibt es keinen Anlass zu mosern. Die beiden Gitarren gehen aufs Ganze obwohl auf Konserve hören sich die Jungs softer und braver an als Live. Nicht vom Stil sondern die Gitarren kommen auf Konserve dezenter eingesetzt und nicht so auf dicke Hose wie Live. Der Bass haut voll durch und spielt das halbstarke Stinktier auf Stänker Tour. Der Drummer gibt alles was die Sticks und Felle zulassen aber dies dezenter als andere Vertreter der Zunft.

Da ich die Vorgänger nicht kenne kann ich nur für dieses Album sprechen und da geht die Mucke in Richtung WINGER der 80er, RATT, CINDERALLA, KEEL, POISON, W.A.S.P., MÄDHOUSE, ein wenig DAD und wie sie sich alle nennen oder nannten. Mal vorlauter dann wieder gemäßigter aber immer voll auf die Glocke. Mit viel Melodie geht die Band ihren Weg der irgendwo zwischen Melodic / Glam / Sleaze und Hard Rock liegt und gelegentlich die Grenze zum Metal überschreitet. Dann kommen noch effektvoll eingesetzte Oooohooohhoooos zum Einsatz die das Ganze mit fetten Backroundvocals runder machen. NIGHT LASER scheuen sich auch nicht davor jedes altbekannte Klischee zu bedienen und so einen Blick auf die Erfolge der 80er zu werfen. Die Kompositionen sind auf jeden Fall auf Nummer sicher gestaltet, was ja auch nicht verkehrt sein muss, mit den Klischees die bedient werden lässt die Band die Vergangenheit nochmal aufleben. Da meint man im Jahre 2024 der 1980er Jahre Drops ist schon dermaßen ausgelutscht da kommt dann NIGHT LASER ums Eck und haut einem die volle Salve 80er ins Gebälk.

Als Fazit kann man den Jungs ein gutes bis sehr gutes Zeugnis ausstellen, allerdings mit einem kleinen aber, die hohen Screams wollen nicht so recht, dafür der Rest umso mehr.

„Bittersweet Dreams“ ein Song der neugierig macht, ganz nett mit einer coolen Bridge und Refrain in den Strophen harkt es ein wenig, „Way To The Thrill“ kann als Highlight bezeichnet werden, der Song hat alles was es braucht um zu zünden. „No More Changes“ in den Strophen sehr gutes Mittelmaß im Refrain steigt die Qualität wieder hörbar an, „Don’t Call Me Hero“ klingt deutlich besser als der Vorgänger. „Law Of The Vulture“ hier kommen epische Metalelemente zum Einsatz, „Laser Train“ irgendwo zwischen genial und kitsch angesiedelt mit Bluesriffing im Solo. „Travelers In Time“ eine Ballade die erst zum Schluss hin Fahrt aufnimmt, „Captain Punishment“ verwischt wieder die Grenze zwischen Hard Rock und Metal. „Fiddler On The Roof“ ein 9 Minuten Song der fast zu lang geraten ist und irgendwie an IRON MAIDEN erinnert, „Thin Ice (Bonus Track)“ geht als ausgewachsener Hard Rocker mit eingängigem Refrain durch, „Über-Alman (Bonus Track)“ was das Ding soll weiß nur die Band, hier werden die HOSEN und ÄRZTE mit Blues Note zitiert.

Balle

PUSSY SISSTER – Here Are The Pussys

Trackliste:

01. On The Run
02. Love Is Gone
03. Here Are The Pussys
04. Girls In Bed
05. Black Sheep (Of The Family)
06. Circus Of The Dark
07. Song For Mum And Dad
08. World Of Tomorrow
09. Humanity 2023
10. Brotherhood

 

Spielzeit: 36:26 min – Genre: Sleaze Rock – Label: El Puerto Records – VÖ: 10.05.2024 – Page: www.pussysisster.com

 

Geht es um Sleaze-Rock, schweift der Blick erst einmal nach Skandinavien oder über den großen Teich. Dass es aber auch hierzulande durchaus interessante Vertreter dieser Zunft gibt, bleibt oft unbeachtet. Klar, man muss schon etwas unter der Oberfläche graben, aber das ist den USA schon lange ähnlich. OK, es ist später Sonntag nachmittag, ich hab mir grade den dritten Wild Turkey pur eingegossen und lausche ein weiteres Mal dem neuen Dreher von PUSSY SISSTER. Das mittlerweile fünfte Album hatte eine lange Wartezeit von neun Jahren, da dürfte es vielen Fans nicht mehr so leicht fallen, der Band die (Striptease-) Stange zu halten. Leider ist das Promo-Info äußerst mager ausgefallen, aber Gründe warum es denn so lange gedauert hat, sind ja wohl auch zweitrangig. Fakt ist, es wird wieder gerockt im Hause PUSSY SISSTER und die Attitüde ist immer noch die gleiche: es wird wild, es wird heiß, es wird schlüpfrig – die PUSSY SISSTERs sind zurück!

Und man mag es kaum glauben, sie knüpfen nahtlos an ihre letzten beiden Alben „Pussy Sisster“ (2010) und „Arrogance“ (2015) an. Man hat mal wieder das Personal an den Drums (Janis Hiemesch) und der Gitarre (Harry LaFroce) getauscht, mit Bassist Coma und Sänger Chris Nad sind aber weiterhin zwei Protagonisten aus den Anfangstagen dabei. Chris Nad war von Anfang an an Bord, Coma stieß beim zweiten Demo „Hot Like Hell“ (2006) dazu.

Mit „On The Run“ startet die neue Platte nicht so stark, wie ich es erwartet hatte. Aber „Love Is Gone“ ist da schon aus anderem Holz geschnitzt. Cooler Groove, cooles Riff, coole Vocals. „Here Are The Pussys“ geht nach vorne, „Girls In Bed“ ist ein schleppendes, dreckiges Stück Rock´n Roll. Und wer glaubt, „Humanity 2023“ ist die Neuaufnahme eines alten Stücks, hat sich geschnitten. Der Song ist durchaus nachdenklich, was die aktuelle Situation in unserer Gesellschaft wohl ziemlich genau wiederspiegelt. Aber es gibt natürlich weitere Party-Songs: „Circus Of The Dark“ zum Beispiel. Und warum das wirklich tolle „Brotherhood“ an den Schluss der Platte verbannt wurde, weiß wohl kein Mensch. Ein absolutes Highlight dieses fünften Langspielers.

Summa summarum liefern PUSSY SISSTER ein kurzweiliges Album ab, das mit jeder Menge Partyattitüde und guter Laune gesegnet ist. Der nasale Gesang von Alex Nad ist auch heute noch Geschmackssache – zu einer Sleaze-Band passt er halt wie Arsch auf Eimer. Da gibt es viele weitere prominente Beispiele. „Here Are The Pussys“ war nie darauf ausgelegt, ernst zu klingen. Wobei mit „Humanity 2023“ oder „Song For Mum And Dad“ textlich durchaus gehaltvolles Material vorhanden ist. PUSSY SISSTER machen einfach das, was sie am besten können – Party!

Stefan

LYPSWITCH – World Of Sin

Trackliste:

01. World Of Sin
02. American Song
03. Somewhere Someplace
04. Watch Me Live
05. Carry Me Away
06. Rock N Roll Ain’t Pretty
07. Thirst
08. Domination
09. Rattlesnake Skin
10. Fever – Psychedelic
11. Sexx In The Sun
12. Razorblade Slide
13. Kiss In The Dark
14. Get Out – Run
15. Out Of Control
16. Man In The Middle
17. Dave’s Song

Spielzeit: 65:31 min – Genre: Sleaze Rock – Label: Eönian Records – VÖ: 29.03.2024 – Page: www.facebook.com/Lypswitch

 

Das US Label Eönian Records glänzt mit einer Vielzahl an Bands und Veröffentlichungen die alle gut bis sehr gut sind, allerdings mit einem sehr großen Aber. Dieses Aber bezieht sich auf die in 90% der Fälle unterirdische Soundqualität der Aufnahmen die in den meisten Fällen wahrscheinlich mit einem Einspur-Tape oder was weiß ich für ein Magnetmedium in irgendeinem Keller zusammengeschustert wurden. Schlecht ist das Material auf keinen Fall nur befindet sich der Sound in dem Rahmen der 90% in der Kategorie Körperverletzung und man verliert nach dem ersten Hören des ersten Songs das Interesse weil einem die Lust darauf vermiest wird.

Also mal mein Wissen über die Qualität des Sounds von Eönian Records Alben beiseitegeschoben und ein Blick auf LYPSWITCH mit dem Album „World Of Sin“ werfen. Leider befinden sich keine Infos im Promopaket, das einzige ist das Cover und ein paar Fotos der Band, und die zeigen Jungspunde die gerade dem Pickel, Akne oder Hormonstau Alter entflohen sind. Wann die Bilder entstanden sind erschließt sich durch fehlende Infos nicht. Aber ich denke mal wie bei der Mehrheit der Eönian Veröffentlichungen von Ende der 80er bis in die Mitte der 1990er Jahre, egal ob jetzt die Bilder oder Aufnahmen. Genau meine Vermutung wird durch die Vorstellung auf der Homepage des Labels bestätigt, die Jungs stammen aus LA und LYPSWITCH wurde 1987 zum Leben erweckt.

Zur Band gehören Danny Whaley am Mikrofon, Mick O’Brien an Gitarre, David Love an Bass und Kevin Agosta haut in die Drums. Mir ist keiner der Sunnyboys bekannt, weder die Namen noch die Bilder sagen mir etwas. Und nachdem die Fakten gecheckt sind kommt die Mucke, entweder ein Totaldurchfall oder wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Überraschung. Bei den ersten beiden Songs kann der Sound keinen hinter dem Sofa hervorlocken, aber gegenüber anderen VÖs von Eönian kann man die Songs anhören ohne befürchten zu müssen das die Ohren eine sehr schnelle Variante von Speedkrebs bekommen und auf der Stelle abfallen.

Danny hat eine wirklich coole Stimme die mich an eine Mixtur aus David Wanless (SVEN GALI), Steve Philbrook (Brass Kitten), Tim Thompson (Aces Wild), Jamie Rowe (ADRIAN GALE) und ein wenig SEBASTIAN BACH erinnert. Die Gitarren treiben einem sämtliche Flausen aus dem Kopf, der Bass und die Drums geben Volldampf und machen alles klar.

Die Band bewegt sich mit ihrem Sleazey Hard Rock irgendwo im Niemandsland zwischen SKID ROW, SVEN GALI, RATT, HANOI ROCKS, VAIN, DANGEROUS TOYS und den Rest der Testosteron Rocker im Portfolio von Eönian Records. Man kann allerdings auch Spurenelemente von ASPHALT BALLET, STREETHEART, VON GROOVE, HURRICANE, BON JOVI, WARRANT sowie POISON und Poser Mucke finden. Die Songs sind voll aufs Zentrum des Kinns gehende Abgehnummern die nur so vor Klischees schreien und eine versaute-schlüpfrige Party mit typischen Anspielungen der LA Szene feiern. Die Songs machen ordentlich was her, nur trübt der Sound den Genuss in der B-Note, und vielleicht die doch sehr einfach aufgebauten Songs die stark vorhersehbar sind. Ansonsten eine Anständige Vorstellung der pupertären Hormonjunkies auf dem Kriegspfad die alle Sleaze Eigenschaften bedienen.

Balle

BLACKRAIN – Hot Rock Time Machine

Trackliste:

01. Overloaded
02. Baby Shot Me Down
03. Wild, Wild, Wild
04. She’s In Love
05. Nobody But You
06. Dancing On Fire
07. Young Blood
08. Shining Down On You
09. Revolution
10. Dead Boy

 

Spielzeit: 38:05 min – Genre: Rotz Sleaze Rock – Label: Single Bel – VÖ: 12.04.2024 – Page: www.facebook.com/BlackRainRock

 

Eineinhalb Jahre nach dem letzten ungezähmten Arschtritt Werk „Untamed“ kehren die Franzosen von BLACKRAIN mit ihrem achten Album, das Neuaufnahmen und Wiederveröffentlichungen von alten Songs enthält, zurück auf die Spielwiese. Da sich keine Infos bei den Promofiles befinden muss ich auf andere Quellen im Internet zurückgreifen. Zur aktuellen Besetzung gehören Swan Hellion an Mikro und Gitarre, Max 2 an Gitarre, Matthieu de la Roche am Bass und mit Franky Costanza ein neuer Name an den Drums.

Die erste Frage die beantwortet werden will ist ob sich etwas bei den vorlauten Rotzrockern geändert hat?!? Ich sage ein ganz klares Nein! Es hat sich nicht viel im Vergleich zum bockstarken Vorgänger verändert, einzig die Laufzeit ist mit 38 Minuten doch mager ausgefallen. Bei der Qualität die BLACKRAIN seit einer gefühlten Ewigkeit auf Konserve verbricht ist es auch kein Wunder.

Die Jungs rocken immer noch mit einer sehr dreckigen Note munter und frisch drauf los, als wenn es kein Morgen geben würde. Die Franzosen gehen die Sache gewohnt eingängig, laut, frech und unbeschwert an, wie schon auf den Vorgängern wechseln sich Arschtreter mit eingängig dreckigen Melodic Perlen ab. Mit „Hot Rock Time Machine“ setzten BLACKRAIN erneut ein positives und erfreuliches Ausrufezeichen. Sicher erfinden BLACKRAIN das Rad nicht neu, aber auf ihre eigene sympathische Art und Weise gehen die Songs sofort ins Ohr und lassen einen alles um sich herum vergessen. Egal welcher Schuh gerade auf welches Hühnerauge drückt, man lege BLACKRAIN auf und die Songs schieben den Druck ganz weit weg.

Hellions Stimme ist immer noch vorlaut wie von einem pubertären Trotzkopf auf Hormonstau und gibt sich dabei in keinster Weise auch nur einen kleinen Ansatz von Blöße. Die Gitarren pfeifen auch wieder aus den Boxen und spielen die unaufhaltsame Abrissbirne auf dem Weg zur Zerstörung. Der Bass wummert sich wie ein roter Faden durch die Songs und ist kein bisschen leise. Die Drums hauen einem die Matte von der Birne und sorgen für viele Höhepunkte. Wären BLACKRAIN damals ab Mitte der 80er schon unterwegs gewesen, hätten sie in derselben Liga wie MÖTLEY CRÜE, ALICE COOPER, TWISTED SISTER, TESLA, WARRANT, RATT, BONFIRE, KIX, DOMAIN und BON JOVI gespielt und hätten dabei eine sehr gute Figur abgegeben. Es gibt nicht weniges was schlechter aber sehr wenig was besser als BLACKRAIN ist. Die Rocker spielen in einer Top Liga und können das mit jedem Album problemlos unter Beweis stellen.

BLACKRAIN liefern erneut, BLACKRAIN steht für Qualität, BLACKRAIN bedeutet Rotzrock der besseren Sorte, BLACKRAIN haben es einfach drauf Top Alben zu veröffentlichen. Wenn jemand fragen sollte was coole Rock Mucke ist, soll er sich einfach mal BLACKRAIN reinziehen dann weiß er wo es lang geht.

„Overloaded“ geht am Anfang voll nach vorne und haut den Hörer gleich mal um, „Baby Shot Me Down“ ein melodischer Hit der auf Anhieb sitzt und einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis will. „Wild, Wild, Wild“ kurz, intensive, cool und eingängig, „She’s In Love“ spielt den Symbionten aus 70er Glam Rock und dreckigen Sleaze der Neuzeit. „Nobody But You“ ist ein Hybrid aus Power Ballade und Rocker, „Dancing On Fire“ ein geiler Rocker mit teilweise flehenden Gesangseinlagen von Hellion. „Young Blood“ entpuppt sich als Highlight mit vielen Ooohos, „Shining Down On You“ ein verträumter Rocker mit Hitpotential. „Revolution“ kommt mit geilem Western Flair, „Dead Boy“ zeigt am Schluss nochmal eindrucksvoll was eine Harke ist.

Balle

CRAZY LIXX – Two Shots At Glory

Trackliste:

01. Two Shots At Glory
02. Fire It Up (´23)
03. Invincible
04. Lights Out! (´23)
05. Sword And Stone
06. Whiskey Tango Foxtrot (´23)
07. Ain´t No Rest In Rock´n Roll (´23)
08. In The Night (´23)
09. Only The Dead Know (´23)
10. Sympathy (´23)
11. Church Of Rock (´23)
12. Riot Avenue (´23)

Spielzeit: 49:06 min – Genre: Hardrock, Sleaze Rock – Label: Frontiers Records – VÖ: 16.02.2024 – Page: www.facebook.com/crazylixx

Ohne Wertung

Über zwei Jahre mussten die Fans von CRAZY LIXX auf neues Material ihrer Helden warten. Im November 2021 erschien mit „Street Lethal“ das letzte Alben von Danny Rexon und seinen Kumpanen. Wer ewas mit der Szene vertraut ist, dürfte um das Engagement Rexon´s bei der britischen Rockröhre CHEZ KANE wissen. Und auch so kann sich der bekennende 80´s Freak nicht über Langeweile beklagen.

Jetzt steht er mit seiner Stammcombo wieder mit einem neuen Album in den Startlöchern. Dass es sich hier aber „nur“ um eine Art Best-Of handelt, wird erst auf den zweiten Blick ersichtlich. Zwar haben CRAZY LIXX in den letzten Monaten immer wieder neu eingespielte Versionen älterer Songs mit coolen Videoclips bei Youtube veröffentlicht, die DNA von „Two Shots At Glory“ wird spätestens mit einem genaueren Blick auf das Albumcover klar, auf dem es heißt „Old, New & Borrowed“ – und natürlich mit einem weiteren Blick auf die Tracklist. Dort prangt bei 9 von 12 Songs der Zusatz (´23) – somit wird sofort klar, dass es sich hier um Neueinspielungen handelt.

Aber wollen wir auch noch kurz auf die dazugehörigen sogenannten UST-Videos zu sprechen kommen. Seit November 2022 gibt es in regelmäßigen Abständen Songs von CRAZY LIXX gepimpt mit Filmhits speziell aus den Achtzigern und Neunzigern zu sehen. Den Anfang machte seinerzeit „Break Out“ mit Ausschnitten des Kampfstreifens „Best Of The Best“ von 1989. 22 (!!!) weitere folgten, darunter Adaptionen von „Airheads“, „Tango & Cash“, „Detroit Rock City“, „Nightmare On Elm Street“, „Rocky IV“, „Freitag der 13.“ usw. Natürlich wurden nicht alle Songs neu eingespielt – nur die hier vertretene Songauswahl. Das tut dem Filmvergnügen aber keinen Abbruch.

Aber zurück zu „Two Shots At Glory“: Neben den 9 bereits bekannten Stücken gibt es 2 neue Songs („Invincible“ und den Titeltrack) und eine Coverversion von „Sword And Stone“, deren Version von BONFIRE sicher noch vielen im Gedächtnis ist. Diese kam beim Horrorstreifen „Shocker“ zum Einsatz und wurde von Paul Stanley, Bruce Kulick (beide KISS) sowie Hitfabrikant Desmond Child geschrieben.

Es ist schön zu sehen, dass CRAZY LIXX mit dieser Compilation nicht nur auf ihre bekanntesten Nummern setzen sondern durchaus auf Songs aus der zweiten Reihe zurückgreifen. Allerdings sind auch Songs aus der zweiten Reihe bei CRAZY LIXX oft großes Kino – und mit ihrem Konzept der dazugehörigen Videos ist „Two Shots At Glory“ eine coole Sache. Einzig der ziemlich glattgebügelte Sound vermasselt ein bisschen das Hörvergnügen.

Alles in allem könnte „Two Shots At Glory“ ein perfekter Filmsoundtrack aus den Achtzigern sein. Ich denke, das wollten die Schweden damit auch ausdrücken. Angefangen hat sicherlich alles mit dem Song „Silent Thunder“ aus ihrem 2019 Album „Forever Wild“, wo die Fans schon nach einem Soundtrack-Beitrag zum damals anstehenden zweiten Teil von TOP GUN gelechzt hatten. Leider ist dieser Wunsch seinerzeit nicht in Erfüllung gegangen. Egal, machen wir halt unser eigenes Ding, dachten sich die Schweden. Und here we go: „Two Shots At Glory“ ist geboren.

Stefan

ANGELS IN VEIN – Long Time Coming

17Trackliste:

01. No One Gets Out Alive
02. With Me Tonight
03. Bang A Gong (T-Rex Cover)
04. Ready To Roll
05. 1973
06. If Only
07. Don´t Want Love
08. Just Like You
09. Don´t You (Forget About Me) (Simple Minds Cover)
10. Black Blossom
11. Trip Of A Lifetime

Spielzeit: 39:40 min – Genre: Hardrock, Sleaze Metal – Label: Perris Records – VÖ: 07.04.2023 – Page: www.facebook.com/angelsinvein

 

„Long Time Coming“ ist der Titel des Erstlingswerks von ANGELS IN VEIN. Und dieser ist auch passend gewählt – immerhin wurde die Band in 2015 gegründet. Der Weg bis hierhin war also steinig, die Weltsituation der letzten drei Jahre haben die Umstände sicher nicht vereinfacht. Aber jetzt stehen Sänger Chris VanDahl (CHERRY ST., L.A. GUNS), Gitarrist Stacey Blades (L.A. GUNS), Gitarrist Bryan Todd Anthony (ROXX GANG, L.A. GUNS), Bassist Adam Kury (u.a. LEGS DIAMOND) und Schlagzeuger Troy Patrick Farrell (WHITE LION, ENUFF Z´NUFF) in den Startlöchern und sind ready to fight.

Und wie es sich für eine anständige amerikanische Rotzrock-Kapelle gehört, erscheint ihre Platte über Perris Records. Bereits 2016 stand mit „1973“ ein erster praktisch fertiger Song fest (siehe Video weiter unten), warum es so lange gedauert hat, bis jetzt diese Sammlung an Songs das Licht der Welt erblickt, wissen nur die Götter. Mit „No One Gets Out Alive“ startet das Album dann auch ziemlich angepisst und mit modernem Anstrich. Diesen setzt „With Me Tonight“ auch fort. Mit dem T-REX Cover „Bang A Gong (Get It On)“ ändert sich allerdings die Großwetterlage. Denn mit „Ready To Roll“ und „1973“ hält der sleazige Rock´n Roll Einzug. Das macht noch mehr Spaß als die ohnehin starken beiden ersten Songs. „If Only“ schlägt erstmals softere Klänge an – eine klassische Powerballade. Auch das modern glamige „She Is“ kann sich hören lassen. Nach der zweiten Coverversion der SIMPLE MINDS´ „Don´t You (Forget About Me)“ rotzen uns die Amis noch „Black Blossom“ vor die Füße, einer der wenigen Songs, der mich nicht sonderlich gepackt hat. Ganz anders der Rausschmeißer „Trip Of A Lifetime“, der den Kreis zu den ersten beiden Nummern des Albums schließt.

ANGELS IN VEIN könnten als Supergroup bezeichnet werden, alle Bandmitglieder haben ihre Sporen in verschiedensten Inkarnationen bekannter Bands verdient. Aber im Grunde sind ANGELS IN VEIN einfach eine coole Rock´n Roll Combo, die mit „Long Time Coming“ nun endlich eine komplette Scheibe vorzuweisen hat, die Ihr als geneigter Fan der o.g. Bands unbedingt antesten solltet

Stefan

BLACKRAIN – Untamed

Trackliste:

01. Untamed
02. Kiss The Sky
03. Dawn Of Hell
04. All The Darkness
05. Demon
06. Summer Jesus
07. Set The World On Fire
08. Neon Drift
09. Blade Of Love
10. Raise Your Glass
11. Shut Down
12. The End

Spielzeit: 53:50 min – Genre: Glammy Sleaze Rock – Label: Steamhammer / SPV – VÖ: 25.11.2022 – Page: www.facebook.com/BlackRainRock

Plus 1

Ich kam mit den glammenden Sleazrockern von BLACKRAIN aus Frankreich ziemlich spät in Kontakt. Es war so Ende des Jahres 2018 da fiel mir in einem Mailordershop das Cover vom fünften BLACKRAIN Album mit Titel „Realesed“ aus dem Jahr 2016 auf. Anhand des Covers, und das der Shop auf Blues, Rock, Hard Rock und Heavy Metal spezialisiert ist, ich schlussfolgerte das die Mucke etwas für mich sein könnte. Also bestellte ich das Album und Bumm ich war beim ersten hören tief beeindruckt, als ich Titel wie „Mind Control“, „Run Tiger Run“, „Words Ain’t Enough“ hörte war es um mich geschehen und das BLACKRAIN Fieber hat mich gepackt. Es waren alle Titel auf dem Album sehr stark aber die Drei wären ab Mitte bis Ende der 80er Jahre weit oben in den Charts zu finden gewesen. Nach und nach fand ich die vier Vorgängeralben in allen Teilen der Welt verstreut und wurde von keinem Enttäuscht. Album #1 war noch recht Wild und ein Metal Album auf der Suche nach BLACKRAIN, so begann die Band ab Album #2 ihre Vorliebe für angeglammten stark versauten Sleaze Rock voll auszuleben. Es war nicht alles Gold was laut aus den Boxen kam, aber man kann sagen das sich die Hälfte bis 2/3 der Songs auf einem guten bis sehr guten Niveau befanden, dass Album #5 stellte bis jetzt für mich das Highlight aus sechs Veröffentlichungen dar.

Nun liegt mir das Album #7 vor, ich konnte es kaum erwarten die Promos zu bekommen und mehrere Ohren zu riskieren. Und wie soll es sein, Leute ich wurde nicht enttäuscht es glammt, rotzt, trieft, rockt und rollt an allen Ecken und in jeder Note ohne Ende das einem die Freuden Tränen kommen. Zu den Rotzlöffeln gehören Swan Hellion an Mikro und Gitarre, Max 2 an der Leadklampfe, Mattieu de la Roche an Bass und Frank F an der Schießbude.

Was ist das gewisse „Etwas“ was mir so gut an BLACKRAIN gefällt. Ein ganz einfaches Rezept bestehend aus rauen, gnadenlos rausgehauene Vocals von Mr. Hellion der sich mal nach einem Mini COOPER, dem leider verstorbenen Dave Lepard oder mal eine raue Version von JAMES BLUNT aber auf der anderen Seite auch wieder nur nach Swan anhört. Gepaart mit voll ins Zentrum der Visage gehende Riffattacken, verdammt geilen Bassläufen, treibenden Arschtreter Drums die alles um bügeln was vor die Felle hüpft und zum Teil dezent geniale oder schräge Keyboards. Die Produktion haut einem selbst als MP3 konvertiert regelrecht die Gehirnzellen auf links. Man kann BLACKRAIN in etwa mit einer rotzfrechen obermelodischen und -eingängigen Version von ALICE COOPER, HARDCORE SUPERSTAR, CRASHDIET, dreckig versaute CRAZY LIXX und HELL IN THE CLUB vergleichen. Bei all den Vergleichen steckt auch sehr viel BLACKRAIN drin, mit viel Melodie, Hooks, brutaler Eingängigkeit, sehr viel Rotz, vorlauter Frechheit und überall 80er Zitate. Von allen Seiten her prasseln die Klischees auf einen herein aber Kackegal solange solche Perlen dabei rauskommen. Andere behaupten bestimmt nichts neues an der Front, der totale 0815 Rock, alles schon X-Fach wo anders gehört, ein Abklatsch. Mir geht das sonst wo vorbei was andere darüber denken oder sogar lästern, ich vergebe 10 Punkte +1 und Schluss.

Als Erklärung warum ich hier bei BLACKRAIN die Höchstnote +1 ziehe. Ich als Kind und Teenager der 70er und 80er bin was Musik angeht sehr Altmodisch und stehe nun mal auf diese Art und Spielweise der Musik ab Anfang der 80er bis in die Frühen 90er. Wenn ich so Nachdenke wurde ich mit dem Elektroaxtfieber in den Frühen 80ern durch RUSS BALLARD, DIO, LOVERBOY, BRUCE SPRINGSTEEN, BRYAN ADAMS, QUIET RIOT, nicht zuletzt den Megasellern von DEEP PURPLE, DEF LEPPARD und die Mucke der Disco „Emma“ in Perach im Landkreis Altötting infiziert. Und dieses Fieber brennt immer noch sehr tief in mir, ich hoffe auch das dies immer so bleiben wird. Ich bin in einer Zeit erwachsen geworden in der es in Bayern alle 10 Km in irgendeinem (wie es bei uns heißt Boaz‘n) Wirtshaus einen zur Disco umgebauten Raum gab und bei 80% Rock bis Heavy Metal gespielt wurde. In solchen Discos gehörte DIO, MAIDEN, OZZY, PRIEST, PURPLE, LEPPARD oder auch KISS zum guten Ton oder in anderen Discos wurden abwechselnd Fox-, Disco- und Rockrunden gespielt. BLACKRAIN erinnert mich an oberaffengeilen Discoabende in der ober- und niederbayerischen Provinz irgendwo zwischen München bis Passau und Traunstein bis Landshut. Ich sage jetzt nur in Burghausen die nie vergessenen und immer noch schmerzlich vermissten „Dream“ und „U2“ oder beim „Jason“ in Schroffen ebenfalls im Landkreis Altötting, die „Rockfabrik“ und „Kir Royal“ in Pfarrkirchen oder die Disco „Zimmern“ beim Prinz die letzten drei im Landkreis Rottal-Inn waren die geilsten Nächte bei geiler Hard N Heavy Mucke und einer Goas’n nach der Anderen. Die Älteren und auch aus dieser Region stammenden Leute kennen sich aus was ich damit meine. Im Keller des „Gutshof“, klein aber fein in Asten einer Gemeinde, das „Pano“ in der Nähe von Waging, das „Airport“ in Traunreut im Landkreis Traunstein, die Villa in Traunstein. Das Bamhakke am Högl bei Piding im Landkreis Berchtesgadener Land. An diese gute alte Zeit in eben diesen Locations erinnert mich die Mucke von BLACKRAIN. Es war damals einfach eine, wenn nicht sogar die beste Zeit die man sich Vorstellen kann. Rock gehörte selbst bei Bayern 3 zum guten Ton, von Gottschalk und Jauch (richtig gelesen, beide waren in den 80ern bei Bayern 3 und gaben sich dort die Klinke in die Hand), wurden wöchentlich ganze Alben aus dem Bereich Rock und Melodic Rock vorgestellt. Leider sind diese Zeiten vorbei dafür vergebe ich BLACKRAIN auch einen Nostalgiepunkt dazu macht also 11 Sterne in der Wertung.

Ich Danke Euch Jungs für diese geniale Zeitreise in meine wilde Zeit, ohne Sorgen, Nöte und Pandemie in der man an allen Ecken und Enden Rockmucke hörte. Dort reinging und sich sofort heimisch fühlte. Bitte gebt mir noch mehr davon, ich bin süchtig nach der BLACKRAIN Droge.

„Untamed“ was für ein hingerotzter Rocker, herrlich verderblich, „Kiss The Sky“ ein obercooler Rocker mit für Blackrain typischen Geilomaten Refrain. „Dawn Of Hell“ glänzt mit Melodie und Eingängigkeit, „All The Darkness“ erinnert mich an eine sehr dreckige Version von ALICE COOPER oder HELL IN THE CLUB. „Demon“ ein angelammter Rotzrocker mit allem was ein Song braucht. „Summer Jesus“ mit geiler Melodie in den Strophen und genial Schrägem Refrain, „Set The World On Fire“ wieder so ein typischer BLACKRAIN Song mit allen Klischees die es gibt. „Neon Drift“ dass einzige was es auszusetzen gibt ist die Verzerrung der Stimme am Anfang des Songs und die Schrägen Keyboardeinlagen der Refrain ist Top geworden, „Blade Of Love“ auch so ein Ohrwurm der Marke Superhit. „Raise Your Glass“ ein sehr guter Song mit allen Trademarks, „Shut Down“ mit Industrial oder Elektropop Keyboards als Kontrastpunkt, mit „The End“ haben die Franzosen einen derart starken Song eingespielt der nicht zu toppen ist, weder Powerballade noch ausgewachsener Rocker irgendwo in der Mitte dabei aber einer der Besten Rocksongs geworden.

Balle

SKIN N‘ Bones – Speak Easy (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Madhouse
02. Hellraiser
03. Mr. Downtown
04. Cheap Thrills
05. So Far Away
06. Nail It Down
07. Resurrection Love
08. Cover Me With Roses
09. Hey Stupid
10. Nymphomania
11. Kiss This
12. All The Girls In The World
13. Let Her Go
14. Out With The Boys
15. My World
16. U Drive Me Crazy
17. Stone Cold Crazy (Live)

Spielzeit: 72:22 min – Genre: Glam / Sleaze / Hard Rock – Label: Victor / Metal Mayhem Music – VÖ: 1990/2003 – Page: www.johnnyvance.com/skinbones/p1.html

Dieses Album wurde ursprünglich 1990 unter dem Titel „Not A Pretty Sight“ veröffentlicht, 2003 nochmals von Metal Mayhem Music unter dem Titel „Speak Easy“ zusätzlich mit sechs Bonustracks die sich auf der EP „Madhouse“ befinden veröffentlicht. Die ersten fünf Songs und der letzte Track stammen von dieser EP. Beide Veröffentlichungen sind auf CD schwer zu finden.

Zur Band gehörten Johnny Vamp am Mikro, Jimi K. Bones an Gitarren, Steve Mach an Bass und Gregg Gerson an den Drums. Was die vier Rocker auf die Hörerschaft los gelassen haben ist ein Traum in Kunststoff mit Sau guten Songs, mit genügend Dreck im Sound aber auch mit viel Melodie, der richtigen Härte ausgestattet. Der Sound befindet sich irgendwo zwischen Glam, Melodic, Sleaze und Hard Rock immer mit dem Blick auf Eingängigkeit und Melodie. Die Härte ist genau richtig, der Dreck wird auch nicht übertrieben es passt eigentlich alles, bis auf das die US-Boys nie die Anerkennung bekamen die sie verdient hätten und ein Leben im Schatten der Großen lebten.

Vergleichen kann man den Stil als Mischung aus ASPHALT BALLET, TATTOO RODEO, JESSE STRANGE, BLUE TEARS, ROCKHEAD, DIRTY LOOKS, DIRTY RHYTHM, FIREHOUSE, ROUGH CUTT, TANGIER, BLONZ, BRASS KITTEN, FIERCE HEART, POISON wie sie damals Ende 80 Anfang 90 angesagt waren, und das auf einem sehr hohem Niveau.

Die Vocals sind dreckig und geil, die Gitarren machen Druck, der Bass kommt schön durch und die Drums treiben eine Riesen Herde Bullen vor sich her. Hier handelt es sich mal wieder um ein Unkown Gem das leider niemals richtig beachtet wurde. Die ganze CD ist Party tauglich und die Mehrheit der Songs Radio oder Disco kompatibel.

Wer das Ding nicht kennt und Probehören sollte, muss aufpassen das er nicht vom Skin N Bones Fieber angesteckt wird. Der Rundling rockt einfach nur alles um was vor die Membranen hüpft, die Melodien und Refrains bleiben ewig in den Gehörgängen und krallen sich während dessen fest und bei jedem weiteren Durchgang immer fester. Ich weiß nicht wie oft ich das Sahneteil schon gehört habe, und es kommt kein bisschen Langeweile auf egal wie oft man das Ding hört. Von Abnutzungserscheinungen keine Spur, und für mich eine der besten Scheiben die aus den USA kam. Es gibt da zwar einige aber dieses Album gehört mit Sicherheit dazu und hat mehr Aufmerksamkeit und einen Review in der Zeitmaschine mehr als verdient.

„Madhouse“ ein flotter cooler Rocker mit geilem Refrain, „Hellraiser“ ein versautes Cover von SWEET. „Mr. Downtown“ eine Powerballade mit starker Melodieführung und geilem Refrain, „Cheap Thrills“ flott, energisch einfach geil, „So Far Away“ kommt relaxt und cool aus den Boxen. Mit „Nail It Down“ startet das Album genial ein versauter Ass Kicker ohne Wenn und Aber, „Resurrection Love“ ein krachendes Highlight für Disco und Radio Melodic Rock der Extraklasse. „Cover Me With Roses“ ein Endgeiler Schmachtfetzen eine der Besten Powerballaden die ich kenne, perfekte Vocals, perfekte Chöre beim perfektem Refrain. „Hey Stupid“ zieht das Tempo wieder an mit geilen Riffs, „Nymphomania“ ein dreckiger Arschtreter. „Kiss This“ flott und stark, „All The Girls In The World“ kommt mit BEACH BOYS und BLUE TEARS Vibes um die Ecke. „Let Her Go“ das nächste Highlight wieder so eine oberaffengeile Powerballade mit allem serviert von den Jungs, ein Song der einem kalte Schauer den Rücken runter Jagd. Wenn es gerecht im Musikbiz zugehen würde wäre der Song ein #1 Superhit geworden. „Out With The Boys“ geht wieder voll nach vorne, „My World“ ein Rocker mit einem Riffing, ein Herr Lichter würde behaupten „Ein träumchen“. „U Drive Me Crazy“ gibt nochmal Gas einfach nur geil, „Stone Cold Crazy (Live)“ nicht schlecht aber vom Sound her nicht das Wahre.

Balle

WILDSTREET – III

Band: Wildstreet
Album: III
Spielzeit: 34:02 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Golden Robot Records
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.facebook.com/wildstreetnyc/

Die US Jungs von WILDSTREET sind nach einem Debütalbum aus dem Jahr 2009 und elf Singles und EPs mit neuem Album zurück. Zur Band gehören Punkfrisur am Mikro Eric Jayk, Jimmie Marlowe und Dominick Martes an Gitarren, Jonny D am Bass und Lock Driver am Schlagzeug.

Beim ersten Hördurchgang war ich ein wenig enttäuscht, dies legte sich schnell nach dem zweiten Durchlauf. Nach dem die Songs Zoom gemacht haben war die Enttäuschung weg. Ging das Debüt von der Auslegung des Sounds in Richtung DEF LEPPARD, BB STEAL und DANGER DANGER, geht dieses 8-Track Album hin zum Hard Rock mit Glam / Sleaze Note. Die Songs kommen dreckiger zur Geltung, der Gesang ist auch ein wenig rotziger geworden. WILDSTREET mit „III“ sind irgendwo zwischen CRAZY LIXX, CRASHDIET, CONFESS mit Asskickin‘ Rock N Roll ein zu ordnen. Der Sound kann überzeugen und sorgt für gute Stimmung, auf einem Bikerfest wäre das Album der Burner, aber auch im Radio würde sich mancher Song gut machen, ach ja die meiden so Mucke ja, sorry hab ich vergessen. Die Gitarren sind frech und vorlaut, die Drums treiben und bilden mit den Vocals eine versaut dreckige Einheit die es in sich hat.

Nun ein kleiner Kritikpunkt, leider nur acht Songs, leider nur knapp über 34 Minuten, dann ist die Party leider schon vorbei. Zwei Songs mehr und eine Spielzeit von über 40 Minuten sollte normal Standard sein.

„Tennessee Cocaine“ legt gleich am Anfang wild und ungestüm los und macht keine Gefangenen ein Highoctane Rocker, „Three Way Ride“ ein dreckiger Rocker mit geilem Basslauf. „Set It Off“ ein moderner Rocker erinnert in den Strophen leicht an die RED HOT CHILI PEPPERS mit geilem Refrain, „Still Love You“ ein Mischung aus verträumten Rocker und Ballade. „Midnight Children“ fängt atmosphärisch an um dann ab Sekunde 45 zum Rotzer zu mutieren, „Born To Be“ besticht mit genialem Refrain. „Raise Hell“ geht voll auf die Zwölf ein Vollgas Rocker und fettes Highlight, „Mother“ ein düsterer Rocker kommt gut als Kontrast.

Fazit:

WILDSTREET machen auf dem Album fast alles richtig, 2 – 3 Songs mehr und eine Spielzeit über 40 Minuten wären vorteilhafter. Es gibt von mir eine Wertung von 8 Sternen.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Tennessee Cocaine
02. Three Way Ride
03. Set It Off
04. Still Love You
05. Midnight Children
06. Born To Be
07. Raise Hell
08. Mother

Balle

SANDNESS – Untamed

Band: Sandness
Album: Untamed
Spielzeit: 38:09 min
Stilrichtung: Sleazy Hard Rock
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 14.06.2019
Homepage: www.sandnessofficial.com

 

Vor einiger Zeit kam eine Wasisn Nachricht eines Freundes mit dem Inhalt: “Hör dir die mal an, könnten dir gefallen”. Wie recht er doch behalten sollte, schnell mal bei Spoteezer reingehört, für gut befunden, bestellt. Album Nummer drei war dann da und so gleich in den Player und auf Start gedrückt. Und was soll ich schreiben, die drei jungen Italos zünden ein Feuerwerk welches einem die puren Freudentränen in die Augen treibt.

Aber erst mal eine Vorstellung der Band. SANDNESS wurden 2008 gegründet, nach eigenen Aussagen der Band um Spaß und gute Laune zu verbreiten, den auf unserer ach so schönen Welt doch das eine oder andere im Argen ist. Zu der Band mit zwei Leadsängern gehören Mark Denkley am Bass, Lead und Backing Vocals, Robby Luckets an Gitarren, Lead und Backing Vocals und Metyou ToMeatYou (Geiler Nick) an Schlagzeug und Backing Vocals. “Untamed” ist das dritte Album. Bisher veröffentlicht wurden 2010, 2011, 2020 drei Eps und 2013, 2016, 2019 drei Alben. Am Mikro können beide Shouter überzeugen, an den Instrumenten keine schwächen gezeigt und die Produktion gibt keinen Anlass für Kritik.

Die Band gibt an das die Einflüsse der drei Musiker unterschiedlich sind während Mark Bands der 80er und 70er wie MÖTLEY CRÜE, WHITESNAKE, ROLLING STONES, T-REX und modernen Pop Rock bevorzugt. MetYou steht eher auf die Heavy Welle wie IN FLAMES und WHILE SHE SLEEPS bis zu 80er Pop wie etwa von POLICE bis MEN AT WORK. Robby führt Melodic Rock bis Heavy Metal als seine favoritisierte Richtung auf, von Bands wie QUEEN über DEF LEPPARD bis hin zu IRON MAIDEN. Unterm Strich kommt aber sehr guter angesleazeter Hard Rock heraus, dieser Rock ist eingängig und saugut hörbar, irgenwo zwischen CRASHDIET, CONFESS, BLACK DIAMONDS, CRAZY LIXX und den Einflüssen. Die drei machen einfach Laune und dies über die ganze Länge des Albums.

Der Einstieg glingt perfekt mit “Life’s A Thrill” ein flotter Brecher mit Mitgröl Refrain, “Tyger Bite” geht es ein klein wenig langsamer an aber genauso intensiv und stark wie der Vorgänger. “London” das Melodicmonster, besser geht nicht, eingängig, hart, intensiv, geile Vocals, die Drums hauen auf den Putz, der richtge Hit fürs Radio, die Disco und Top Tens dieser Welt, eingängig wie, ach was solls hört euch den Song an. “Never Give Up” gibt wieder Gas, macht auf der Linken Spur der Autobahn alles platt was vor den Kühler kommt, “Easy” besitzt leichte T-Rex Vibes kommt gut aus den Boxen. “Pyro” ein leider nur kurzes Insrumental, bei “Radio Show” kommen positive Erinnerungen an die Band Faves auf. “Tell Me Tell Me” ein geiler und leicht angebluester typischer Sleaze Rotzer geht bestens ins Ohr, “Only The Youth” stark und intensiv. “The Deepest Side Of Me” ein Happy Rotz Rocker, mit “Until It’s Over” kommt noch ein richtiges Highlight zum Schluß, geilster Sleaze.

Und nun kommt mein doch noch einzig gefundenes Haar in der Suppe, warum ist diese geile Party schon nach 38 Minuten zu Ende, ich will mehr von der Droge SANDNESS.

Fazit:

Die drei Jungen Wilden Italos feiern eine Party der guten laune die einen sehr hohen Suchtfaktor besitzt, wenn ein Drogenbeauftragter einer Schule die Mucke hört, werden SANDNESS bestimmt bei Interpol auf die Fahndungsliste gesetzt, wegen Verbreitung guter Launedroge. Jungs macht bitte mehr von dem Zeugs, und vielleicht beim nächsten Album 10 Minuten länger Party wäre mein Wunsch. Ergo gibts 9 von 10 und nochmal die Party von vorne gefeiert.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Life’s A Thrill
02. Tyger Bite
03. London
04. Never Givin‘ Up
05. Easy
06. Pyro
07. Radio Show
08. Tell Me Tell Me
09. Only The Youth
10. The Deepest Side Of Me
11. Until It’s Over

Helmut