SQUEALER – Insanity

Band: Squealer
Album: Insanity
Spielzeit: 47:31 min
Stilrichtung: Power/Thrash Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 04.12.2020
Homepage: www.squealer.de

Die in den 80er Jahren gegründeten SQUEALER melden sich in Form ihres zehnten Studioalbums „Insanity“ zurück. Die Band besteht aktuell aus Lars Döring (g.), Michael Schiel (g.) Sebastian Werner (v.) Manuel Roth (b.) und Peter Schäfer (d.). Der Fünfer zeigt seine Vielschichtigkeit und Flexibilität: von der Powerballade über kräftige Metalsongs bis hin zu Thrash Metal Hymnen, ist alles dabei. Gemischt und gemastert wurde das Album von Roland Grapow (Masterplan), der einen tollen Sound gezaubert hat. Dann steigen wir doch direkt mal ein in den neuesten Output. Gang rein und die Karre durchgetreten. Auf „Into Flames“ wird das Tempo hier hochgehalten. Power Metal ohne Schnörkel und eine Stimme, die kraftvoll und melodisch klingt. Cooler Drum, Bass, Guitar Anfang auf „Salvation“. Der Song bewegt sich im Midtempo Bereich und lebt von seiner Atmosphäre und dem Refrain. „Bad Tasting Sin“ kommt ein wenig düsterer rüber. Fette Gitarrenriffs gesellen sich zu alten Helloween (Kai Hansen) Vocals. Zündet aber leider nicht ganz bei mir. Auf „My Journey“ geht es weitaus bissiger und härter zu. Clevere Backing Vocals und Tempowechsel lassen keine Langeweile aufkommen. „Low-Flying Brains“ ist eine melodiöse Power Nummer, die gut ist und den Fuß durchgehend wippen lässt. Hat auch leicht was von Sentenced. „Hunter Of Myself“ fängt vertrackt an und geht dann auch irgendwie hektisch weiter. Mir ist das alles ein wenig zu viel in dem Song. Der Titeltrack „Insanity“ ist ein starker Power Metal in your face Stampfer. Straightes Teil, dass auch von Mystic Prophecy sein könnte. Auf „Lose Control“ gibt es wieder mächtige Riffs in Kombination der guten Stimme von Sebastian. Darf es ein wenig thrashiger sein? Dann ist „Power Of Bliss“ genau richtig. Hierzu kann man die Matte mal kreisen lassen. Der letzte Song „Black Rain“ ist eine Powerballade geworden. Mit der prominenten Unterstützung von Zak Stevens (Savatage) und Bernhard Weiss (Axxis) am Mikro, kann gar nix schiefgehen. Die verschiedenen Stimmen harmonisieren sehr gut miteinander.

Anspieltipps: „Into Flames“, Salvation“, „My Journey“ und „Black Rain“

Fazit: Einfach ein ganz ehrliches und bodenständiges Metal Album bieten uns SQUEALER hier. Ein richtiger Hit und Überflieger ist aber leider nicht drauf. Trotzdem gehen die Stücke gut rein und deswegen gibt es auch gute 6,5 Punkte von mir.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Into Flames
02. Salvation
03. Bad Tasting Sin
04. My Journey
05. Low-Flying Brains
06. Hunter Of Myself
07. Insanity
08. Lose Control
09. Power Of Bliss
10. Black Rain

 

Sturmi

SQUEALER – Behind Closed Doors

Band: Squealer
Album: Behind Closed Doors
Spielzeit: 52:36 min.
Stilrichtung: Power Thrash Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 23.02.2018
Homepage: www.squealer.de

Liebe Metalbands dieser Erde: Manchmal ist kein Intro besser als ein uninspirierter Orchestral-Keyboard-Einminüter. Womit wir auch schon beim absolut nebensächlichen Hauptkritikpunkt von SQUEALERs neuem Longplayer “Behind Closed Doors” wären, denn der ein wenig billig klingende Synth-Opener schraubt die Erwartungen doch erst einmal runter, auch wenn das Motiv in Track 2 durch die Gitarren zugegebenermaßen sehr gut weiterentwickelt wird. Aber halten wir uns nicht am Intro auf. Das mitlerweile achte Album der Nordhessen ist eine extrem starkes Stück melodischen Thrash Metals mit Heavy- und Power-Einflüssen und für einige Überraschungen gut.
Die Produktion ist on Point, kombiniert druckvollen Sound mit einer leckeren Portion Natürlichkeit. Die Band kann nicht nur spielen, sondern hat zudem auch noch massig Talent hinsichtlich des Bastelns von Songstrukturen und Melodielinien im Gepäck. Nach dem Tod von Sänger und Gründungsmitglied Andreas “Henner” Allendörfer steht nun Sebastian Werner vor dem Mic, der sowohl bei melodischen als auch bei unmelodischen Gesangsparts ein stählernes Kehlchen vorzuweisen hat und mit Gespür für ein wenig Theatralik aus den Gesangslines das letzte herauszuholen weiß.
Musikalisch ist “Behind Closed Doors” wunderbar vielseitig. Während Songs wie “Dream Shot” oder “Brainwash” als klassische Thrasher daherkommen, mit angemessenem Gekeife und Zwei-Wort-Refrains, entpuppt sich “Time Goes By” als ein Song, der einer der stärksten auf GAMMA RAYs “No World Order” sein könnte.
“Into The Past” haut neben der super gestalteten Strophe und dem 1A-Power-Metal-Refrain noch einen nicht minder gelungenen an neuere RAGE erinnernden Mittelteil raus und der unnormal energiegeladene Chorus des ansonsten hörbar KREATORigen “Modern World Maniacs” sucht eh seinesgleichen.
Allgemein ist SQUEALER eine der Bands, die weder die Strophen im immer gleichen Rhythmus auf maximal zwei Akkorden runterbetet oder im Mittelteil notwendigerweise kurz ein obligatorisches Solo dahinknattert. “Behind Closed Doors” ist durchgängig unterhaltsam, leistet sich immer wieder Experimente und holt aus nahezu jedem Part alles raus, was in der heutigen Zeit des Zwei-Jahre-Veröffentlichungstakts nicht unbedingt die Normalität darstellt.
Und zu guter Letzt noch ein Wort zum letzten Track “MOTM”: Wem auf der Platte noch etwas Hard Rock, Midtempo-Heavy-Metal, leichte Stoner-Nuancen und ein ALICE-COOPER-Powerballadenchorus mit großartiger Orgelunterstützung und Gänsehautgarantie gefehlt haben: Bitte, da habt Ihr es. Das Ding rechtfertigt den Kauf einer Anlage mit Repeat-Funktion.

Anspieltipps:
“Dream Shot”, “Time Goes By” und “MOTM” – um mal einen Einblick in das Facettenreichtum dieses kleinen Underground-Meisterwerks zu bekommen.

Fazit:
SQUEALER sind eine dieser Bands, die seit einer Ewigkkeit existieren und dafür viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Die Jungs können aggressive Härte ebenso gut wie spannende Melodien und die Vocals, mögen sie beim zweiten Track stellenweise noch etwas dünn klingen, runden die Sache auf edelste Weise ab. Ach ja, und für eine deutsche Metalband sind die Lyrics wirklich gut! Explizite Reinhörempfehlung!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Madnecessity
02. Behind Closed Doors
03. Time Goes By
04. Dream Shot
05. Foolish Man’s Invasion
06. Into The Past
07. Brainwash
08. Fate
09. Modern World Maniacs
10. Worlds Collide
11. M:O:T:M

Jannis