01.Turborider
02.Eyes Of A Maniac
03.Outrun
04.Kids Of The Arcade
05.Bark At The Moon
06.Prelude (Flight Of The Cobra)
07.Like A Cobra
08.For The Love Of Good Times
09.´89 Sparkle
10.Future Lover Boy
11.Prodigal Sons
Spielzeit: 35:20 min – Genre: Hardrock, Synth Wave – Label: AFM Revords – VÖ: 25.03.2022 – Page: www.facebook.com/recklesslove
Fast genau 6 Jahre sind seit dem letzten Longplayer „InVader“ ins Land gezogen. Eine lange Zeit für eine aufstrebende Band. Dabei haben es RECKLESS LOVE ihren Fans nicht immer leicht gemacht. Speziell ihr letztes Werk war sehr durchzogen von elektronischen Spielereien, hatte die wohl schlechtesten Songs ihrer Karriere am Start, und doch befinden sich darauf eine Handvoll Nummern, die es bis heute ins Liveprogramm der Finnen schaffen. Zurecht, denn soviel Schatten sich auf „InVader“ auch befand, so stark waren Songs wie „We Are The Weekend“ oder „Monster“ nun mal. Mit „Turborider“ wagen Ollie Herman (vocals), Ausnahmegitarrist Pepe, Jalle Verne (bass) und Hessu Max (drums) nun einen neuen Anlauf – mit Album Nummer 5!
Schon die 3 Vorabsingles haben es deutlich gemacht: RECKLESS LOVE gehen nicht zurück an die Anfänge ihrer Karriere sondern schließen dort an, wo „InVader“ seinerzeit aufhörte. Nur besser. Die Auszeit hat den Finnen sichtlich gut getan. Auch wenn sie die DEF LEPPARD Schlagseite der Anfangstage erneut komplett außen vor lassen, ist der Soundmix auf „Turborider“ pures Achtziger-Feeling. Das macht schon das Artwork der neuen Platte deutlich. Der Opener „Turborider“ ist gespickt mit Shred-Einlagen, jeder Menge Synties und einem mitreißenden Refrain: „More electric than before, a rotten hybrid to the core…“ – was für eine passende Umschreibung für den eigenen Sound – und was für ein furioser Auftakt! Für „Eyes Of The Maniac“ gehen RECKLESS LOVE noch viel weiter in die Synth-Wave Ecke, und der seinerzeit erste Appetithappen zum hier vorliegenden Albums – „Outrun“ – ist ein gute-Laune-Weekend-Hit erster Kajüte. Nach „Kids Of The Arcade“ folgt die nächste Überraschung. Eine Coverversion von OZZY OSBOURNE´s „Bark At The Moon“ – was für eine coole, energiegeladene Version und ein guter Gegenpol zu all den Synth-Wave Elementen vieler anderer Titel. „Prelude (Flight Of The Cobra)“ leitet „Like A Cobra“ ein, einer der schwächeren Stücke auf „Turborider“. Nach dem gutklassigen „For The Love Of Good Times“ (mit STAN BUSH Gedächtnis-Keyboards) steht die sonnige Pop-Nummer „´89 Sparkle“ auf dem Plan. Ein weiterer Versuch, nach dem Reggae-Ausflug „Child Of The Sun“ auf dem Vorgänger, puren Pop zu fabrizieren. Ob man´s braucht, muss jeder für sich entscheiden. Mit „Future Lover Boy“ und „Prodigal Sons“ beschließen die Finnen ihr fünftes Langeisen.
RECKLESS LOVE sind zurück – mit einem frischen Mix aus Rock und Synth-Wave, gepaart mit ihren poppigen Hochglanzmelodien ist das eine ziemlich gelungene Melange. Fans, die den ersten beiden Alben nachweinen, wird es wohl immer geben, auch ich habe mich mit „InVader“ immer sehr schwer getan. „Turborider“ kann deutlich mehr und ist viel homogener. Auch wenn die Achtziger wieder sehr angesagt sind und von vielen Kollegen bis ins Detail zelebriert werden, sind RECKLESS LOVE nicht eine weitere Band, die kopieren. Dank ihres Gitarrenhexers Pepe Reckless und Frontmann Olli Herman werden die Finnen immer eine Sonderstellung genießen können (was die Leistung der übrigen Bandmitglieder natürlich nicht schmälern soll). RECKLESS LOVE sind einfach RECKLESS LOVE – welcome back!
Stefan