ANGELUS APATRIDA – Angelus Apatrida

Band: Angelus Apatrida
Album: Angelus Apatrida
Spielzeit: 46:37 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 05.02.2021
Homepage: www.angelusapatrida.com

ANGELUS APATRIDA gibt es nun schon seit 20 Jahren und das neue Werk stellt Album Nr.7 dar. Und ich muss gestehen, dass mir die Spanier auf mysteriöse Art und Weise irgendwie durch die Finger gerutscht sind. Erst als mir Anfang letzten Jahres mein Kumpel Chris Steffek sagte, ich müsse mir die Jungs unbedingt anhören, wurde ich hellhörig. Denn wenn Chris Empfehlungen gibt, dann sind es nur Hörenswerte. Und ANGELUS APATRIDA können auf all ihren Alben voll überzeugen. Das Coverartwork wurde von Gyula Havancsák (Annihilator, Destruction) entworfen und Christopher Harris (Rob Zombie, Overkill) war für den Mix und das Mastering verantwortlich. Und beide haben einen exzellenten Job abgeliefert. Ob auch die Musiker um Guillermo Izquierdo (v.g.), David G. Álvarez (g.), José J. Izquierdo (b.) und Victor Valera (d.) ihre Aufgabe erfüllt haben, erfahrt ihr sofort.

Wow, was für ein Brett auf „Indoctrinate“. Hier gibt es voll auf die Zwölf und klingt richtig aggro. Vom Stil her hört es sich nach Silius vs. Pantera an. Zwischendrin noch ein Flitzefinger Solo, bevor nochmal Speed gegeben wird. „Bleed The Crown“ steht dem in nichts nach. Harte Riffs, Doublebass-Attacken und Vocals die an Testament (zu „Low“ Zeiten) erinnern. Headbangen ist Pflicht zu diesem Killer. Oh mann ist das gut auf „The Age Of Disinformation“. Oldschool Thrash Metal der Marke Overkill auf höchstem Niveau. Das Grinsen in meinem Gesicht wird immer größer und die Nackenwirbel beginnen zu knacken. Hier gibt es keine Pause. „Rise And Fall“ klingt wild, angepisst und kennt nur ein Tempo: Vollgas. Die Riffs sind einfach genau so wie man es sich auf einem Thrash Metal Album wünscht. Weiter so bitte. „Childhood’s End“ hört sich nach The Exploited („Beat The Bastards“) während des Songs an. Beim Refrain hört man dann die Megadeth Einflüsse heraus. Tolle Mischung aus Härte und Melodie. Auf „Disposable Liberty“ wird das Tempo ein wenig heruntergefahren. Das Stück grooved sehr schön und hat wieder Testament Vibes in sich. Dafür wird es auf „We Stand Alone“ umso heftiger. Fette Moshpit-Nummer mit Gangshouts und einem geilen Break bei Minute 1:40. Spätestens jetzt fallen die Wirbel raus und der Kopf fliegt weg. Hier wird gerifft ohne Ende auf diesem Knallbonbon. „Through The Glass“ ballert und grooved zugleich und versucht sich in die Gehirnrinde reinzufräsen. Trotzdem hinkt es ein klein wenig hinter den restlichen Tracks her. Aber immer noch gut und wächst noch bei mehrmaligem Hören. „Empire Of Shame“ ist wahrlich keine Schande, sondern eine echte Granate. Der Drummer ist ein Tier und Frontmann Guillermo scheint wütend zu sein. Meine Wärmepflaster im Nacken helfen auch nichts mehr. Ist auch egal, ab geht es zum großen Finale. Auf „Into The Well“ wird die gesamte Palette dieses Genres geboten. Von rasend schnell, über melodisch treibend, bis hin zu leicht vertrackt ist alles dabei. Fuck yeah, was für ein perfekter Abschluss.

Fazit: ANGELUS APATRIDA vereinen Oldschool- mit Newschool Thrash auf ihre ganz eigene Weise. Die komplette Mannschaft haut hier Kompositionen auf höchstem Niveau raus. Ganz klar das beste Album bis jetzt. Die „großen“ Acts müssen sich ganz schön strecken dieses Jahr, um diese Scheibe toppen zu können. Wer auf Silius, Pantera, Testament und Overkill steht, muss hier unbedingt zugreifen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Indoctrinate
02. Bleed The Crown
03. The Age Of Disinformation
04. Rise Or Fall
05. Childhood’s End
06. Disposable Liberty
07. We Stand Alone
08. Through The Glass
09. Empire Of Shame
10. Into The Well

Sturmi

PEQUOD – Spineless

Band: Pequod
Album: Spineless
Spielzeit: 41:43 min
Stilrichtung: Thrash/Death Metal
Plattenfirma: Blood Blast Distribution
Veröffentlichung: 11.12.2020
Homepage: www.pequod.eu

Endlich naht die ruhige stille Zeit. Ein paar Glockenklänge hier und ein bisschen Wham! da und man kommt voll runter. Stop! Aus! Cut! WTF! Wer all das Gedönse nicht braucht und stattdessen die Weihnachtszeit lieber bangend und moshend verbringt, sollte unbedingt PEQUOD hören. Kennt ihr nicht? Aber gleich. Bereits seit 1998 gibt es die Band aus München schon und ihr Stil lässt sich am einfachsten mit „Bay Area Thrash meets Swedish Death Metal“ beschreiben. Live war man schon auf der Bühne mit Acts wie Napalm Death, Dismember, Tankard, Asphyx uvm. unterwegs. 2011 erschien der erste Longplayer „Forgotten“, der schon richtig gute Nummern drauf hatte. 2016 wurde noch eine EP aufgenommen. Und nun hat das Quintett um Roland Wagner (v.), Florian Schwarzfischer (b.), Daniel Kirstein (g.), Jens Burbaß (g.) und Maurizio Guolo (d.) ein echt heißes Eisen im Feuer. Angefangen beim extrem geilen Coverartwork, bis hin zu der starken Produktion hauen die Jungs einen Output raus, der locker mit der internationalen Konkurrenz mithalten kann. Leute, schließt noch schnell einen Rechtsschutz Vertrag ab, bevor ihr voll aufdreht und euch die Nachbarn verklagen. Genug Blabla, ab zu den Songs.

Auf „Pursuit“ geht es sofort zur Sache. Fettes Riff, ein kurzes Urgh und ab geht es. Der Bass wummert und der Thrash Metal Gesang wechselt sich wunderbar mit den Death Metal Growls ab. Sehr gut. Auch „Born Insane“ macht keine Gefangenen. Highspeed Chaos wechselt zwischen ultimativer Vernichtung und fettem Groove hin und her. Die markante und variable Stimme gibt dem Song einen extra Kick. Das ein Song mit dem Titel „Death“ keine Ballade wird, war klar. Absolut geile Riffs aus dem Thrash Bereich treffen auf Drums from hell und auch der Bass lässt einen nach Luft schnappen. „Extinction Of Souls“ ist schwer, relativ langsam und erdrückend. In der Mitte des Stücks wird kurz in Zeitlupe gespielt, ehe man dann das Tempo wieder anzieht. Ein starkes Solo darf auch nicht fehlen. Der Titeltrack „Spineless“ bedeutet Hass pur. Morbid Angel Riffing trifft auf Thrash, coole Mischung. Auf „Hell Within“ wird dem Schweden Death gehuldigt. Ich fühle mich direkt in meine Jugendzeit mit all den Bands wie Grave, Dismember und Konsorten zurückversetzt. Meine Anlage habe ich mittlerweile auch so laut gemacht, dass ich den nervigen Nachbarn nicht mehr klopfen höre. Weiter geht’s mit „Again We Fall“. Auch hier wird mit beängstigender Präzision geholzt. Die ganze Mannschaft von PEQUOD hat eine sehr hohe spielerische Qualität zu bieten. Auf der letzten Nummer „Of Rise And Ruin“ lässt es die Band ruhiger angehen. Man bleibt zwar im Midtempo Bereich aber trotzdem ist das Stück sehr Heavy geworden.

Anspieltipps: der ganze Longplayer

Fazit: Ein Hammer Album, dass ich so nicht erwartet habe. Eine enorme Steigerung zum Vorgänger. Death Metal Fans sollten ihre wahre Freude daran haben. Da muss ich doch glatt am Ende des Jahres die Top 10 in meiner „bösen“ Liste noch ändern. 9 Punkte und eine absolute Kaufempfehlung.
P.S.: mittlerweile gefällt es dem Nachbarn auch.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Pursuit
02. Born Insane
03. Death
04. Extinction Of Souls
05. Spineless
06. Hell Within
07. Again We Fail
08. Of Rise And Ruin

Sturmi

SQUEALER – Insanity

Band: Squealer
Album: Insanity
Spielzeit: 47:31 min
Stilrichtung: Power/Thrash Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 04.12.2020
Homepage: www.squealer.de

Die in den 80er Jahren gegründeten SQUEALER melden sich in Form ihres zehnten Studioalbums „Insanity“ zurück. Die Band besteht aktuell aus Lars Döring (g.), Michael Schiel (g.) Sebastian Werner (v.) Manuel Roth (b.) und Peter Schäfer (d.). Der Fünfer zeigt seine Vielschichtigkeit und Flexibilität: von der Powerballade über kräftige Metalsongs bis hin zu Thrash Metal Hymnen, ist alles dabei. Gemischt und gemastert wurde das Album von Roland Grapow (Masterplan), der einen tollen Sound gezaubert hat. Dann steigen wir doch direkt mal ein in den neuesten Output. Gang rein und die Karre durchgetreten. Auf „Into Flames“ wird das Tempo hier hochgehalten. Power Metal ohne Schnörkel und eine Stimme, die kraftvoll und melodisch klingt. Cooler Drum, Bass, Guitar Anfang auf „Salvation“. Der Song bewegt sich im Midtempo Bereich und lebt von seiner Atmosphäre und dem Refrain. „Bad Tasting Sin“ kommt ein wenig düsterer rüber. Fette Gitarrenriffs gesellen sich zu alten Helloween (Kai Hansen) Vocals. Zündet aber leider nicht ganz bei mir. Auf „My Journey“ geht es weitaus bissiger und härter zu. Clevere Backing Vocals und Tempowechsel lassen keine Langeweile aufkommen. „Low-Flying Brains“ ist eine melodiöse Power Nummer, die gut ist und den Fuß durchgehend wippen lässt. Hat auch leicht was von Sentenced. „Hunter Of Myself“ fängt vertrackt an und geht dann auch irgendwie hektisch weiter. Mir ist das alles ein wenig zu viel in dem Song. Der Titeltrack „Insanity“ ist ein starker Power Metal in your face Stampfer. Straightes Teil, dass auch von Mystic Prophecy sein könnte. Auf „Lose Control“ gibt es wieder mächtige Riffs in Kombination der guten Stimme von Sebastian. Darf es ein wenig thrashiger sein? Dann ist „Power Of Bliss“ genau richtig. Hierzu kann man die Matte mal kreisen lassen. Der letzte Song „Black Rain“ ist eine Powerballade geworden. Mit der prominenten Unterstützung von Zak Stevens (Savatage) und Bernhard Weiss (Axxis) am Mikro, kann gar nix schiefgehen. Die verschiedenen Stimmen harmonisieren sehr gut miteinander.

Anspieltipps: „Into Flames“, Salvation“, „My Journey“ und „Black Rain“

Fazit: Einfach ein ganz ehrliches und bodenständiges Metal Album bieten uns SQUEALER hier. Ein richtiger Hit und Überflieger ist aber leider nicht drauf. Trotzdem gehen die Stücke gut rein und deswegen gibt es auch gute 6,5 Punkte von mir.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Into Flames
02. Salvation
03. Bad Tasting Sin
04. My Journey
05. Low-Flying Brains
06. Hunter Of Myself
07. Insanity
08. Lose Control
09. Power Of Bliss
10. Black Rain

 

Sturmi

FURIOUS TRAUMA – Decade at War

Band: Furious Trauma
Album: Decade At War
Spielzeit: 65:39 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 27.11.20
Homepage: www.furioustrauma.com

„We play heavy music, we like it really loud, we play on ten and thrash our way“. Damit sollte klar sein , was einen bei FURIOUS TRAUMA erwartet. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die dänischen Thrasher bis dato nicht kannte. Ein erstes Lebenszeichen gaben die Jungs schon 1988 in Form eines Demos von sich. Auch live wurde viel gespielt. Als Opener für Motörhead, Master, Kreator, Entombed, Gorefest und mit einem Auftritt beim Roskilde Festival konnte man enorme Erfahrungen sammeln. Nun wartet Album Nummer vier auf uns. Für einen gnadenlosen Sound konnte man niemand geringeren als Tue Madsen (The Haunted, Behemoth) gewinnen. Na dann mal los.

Beim Intro „Prelude Of War“ macht man sich förmlich bereit für die Schlacht. Kommt heroisch rüber, mit leichtem Metallica Touch. Das folgende Stück „Decade Of War“ bietet harten, kompromisslosen Thrash Metal. Eine Dampframme mit tiefen Vocals ohne Gnade. „Heroes To Hail“ ballert mit voller Wucht. Eine Todeswalze, die die Nackenmuskulatur wahrlich in Anspruch nimmt. Achtung: „Plague Of The New World“ ist purer Hass, der mit Morbid Angel Riffs und einem starken Solo ausgestattet ist, Hammer Nummer. „Ultimate Divine“ klingt wie Motörhead auf Speed inclusive eingängigem Refrain. Das Riff auf „Hooligan“ kenne ich irgendwo her. Richtig, hört sich nach Marylin Manson („The Beautiful People“) an, cool. „Comin‘ Home“ ist ein 9 ½ minütiges Midtempo Stück, dass sich aber gar nicht so lange anfühlt. „Damage Done“ und „The Cartoon“ gehen völlig in Ordnung, können aber das vorherige Niveau nicht ganz halten. „Lex Talions“ hingegen ist ein echter Stampfer und Banger mit Mitgrölrefrain geworden. Wow, nun geht der Speed mächtig nach oben. „War Of The Gods“ kommt schon fast Death Metal like rüber. Der Moshpit soll sich schon mal bereitmachen, denn „We Are Furious“ ist ein volles Brett, dass die Meute toben lassen wird. Es folgt „We Salute You“. Eine geniale Nummer, die extrem Spaß macht und eine Hommage an alle Heavy Metal Fans darstellt. Die letzten zwei Tracks „Born Of The Flag“ und „Chaos Within“ sind Re-Recordings geworden. Und die sind auch verdammt gut gelungen. Mit ihrer harten Gangart und den klasse Riffs kann man hier ordentlich punkten.

Anspieltipps: „Decade At War“, „Heroes To Hail“, „Plague Of The New World“, „We Are Furious“ und „We Salute You“

Fazit: Trotz all der Vergleiche, die ich gemacht habe, spielen FURIOUS TRAUMA ihren ganz eigenen Sound. Die 65 Minuten gehen zügig vorüber und man will es nochmal hören. Bis auf 2-3 kleine Durchhänger ist dieses Album stark geworden. Dafür gebe ich 8 verdiente Punkte.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Prelude To War
02. Decade Of War
03. Heroes To Hail
04. Plague Of The New World
05. Ultimate Divine
06. Hooligan
07. Comin‘ Home
08. Damage Done
09. The Cartoon
10. Lex Talionis
11. War Of Gods
12. We Are Furious
13. We Salute You
14. Born Of The Flag (Re-recorded)
15. Chaos Within (Re-recorded)

Sturmi

SODOM – Genesis XiX

Band: Sodom
Album: Genesis XIX
Spielzeit: 54:49 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 27.11.20
Homepage: www.sodomized.info

Jetzt hör‘ ich SODOM schon seit 30 Jahren (1990) an und die Jungs sind immer noch da und hauen geile Mucke raus. Das neue Album „Genesis XIX“ macht da keine Ausnahme und die aktuelle Besetzung um Mastermind Tom Angelripper (v.b.), Frank Blackfire (g), Toni Merkel (d) und Yorck Segatz (g., Neck Cemetery) knallt uns eine der härtesten und vielseitigsten Studioscheiben von SODOM vor den Latz. Das Teil wurde von Siggi Bemm aufgenommen und von Patrick Engel gemastert. Das Cover durfte wieder mal Joe Petagno illustrieren und Dieses ist ihm auch richtig gut gelungen. Mehr gibt es im Moment nicht zu sagen zu SODOM, denn wer die Ruhrpottler nicht kennt, kann nicht von diesem Planeten stammen. Bier auf, Kippe an und Anlage aufdrehen.

Los geht’s mit einem alten Intro namens „Blind Superstition“. Jenes stammt noch von der „Mortal Way Of Life“ Tour und hat es nun auf ein Studio Album geschafft. „Sodom & Gomorrah“ ist der ideale Opener. Hier gibt es treibende Riffs, das typische Bellen von Tom, dazu einen D-Beat und der Refrain ist relativ kurz gehalten. „Euthanasia“ wurde von Frank geschrieben und beinhaltet heftigen, stumpfen Thrash Metal. Geile Nummer mit coolem Solo, erinnert mich an gute alte „Persecution Mania“ Tage. Kommen wir nun zum Titeltrack “Genesis XIX“, der mit seinen sieben Minuten einiges zu bieten hat. Auffällig ist hier die relativ dunkle Atmosphäre und die Tempowechsel. Ein echter Stampfer und Nackenbrecher, top. Holy shit, „Nicht Mehr Mein Land“ knallt. Ein Mix aus groovigen Midtempo Parts, die sich mit Blast Beats abwechseln, werden jedem Thrasher ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Party geht weiter mit „Glock’N’Roll. Das Main Riff von Yorck sitzt perfekt, Toni prügelt präzise wie ein Uhrwerk durch den Song. Der Pre-Chorus fetzt und macht das Stück zu einem echten Hit. „The Harponeer“ fängt dooming an ehe Fahrt aufgenommen wird. Die Doublebass rumpelt und es erinnert an Slayer, natürlich im positiven Sinne. „Dehumanized“ ist eine ungezügelte, aggressive Abrissbirne, die Onslaught mäßig aus den Boxen hämmert. „Occult Perpetrator“ hat durchaus „Remember The Fallen“ Vibes, mein Kopf und meine Füße können zumindest nicht stillhalten. Klug eingebaute Hey-Rufe lassen Live Feeling aufkommen. „Waldo & Pigpen“ klingt wie eine alte Thrash Metal Granate aus dem „Agent Orange“ Album mit leichten Metallica Ansätzen. „Indoctrination“ ist eine fette Speed-Punk-Rock-Abgehnummer mit Gangshouts im Refrain, voll geil. Ich wiederhole mich gerne: als letzen Track muss man ein Statement setzen und Vollgas geben, damit der Hörer glücklich mit der Scheibe ist. Und das ist mit „Friendly Fire“ der Fall. Das Stück ist ein Highlight und mein persönlicher Favorit. Hier wird geholzt, geschrien, alles niedergewalzt und zerstört. Genialer Abschluss.

Anspieltipps: Alles, besonders aber „Friendly Fire“

Fazit: Man merkt SODOM zu keiner Sekunde das Alter an. Hier können sich die „jungen“ Bands ruhig eine Scheibe davon abschneiden. So kann es gern die nächsten Jahrzehnte weitergehen. Thrash Metal will never die.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Blind Superstition
02. Sodom & Gomorrah
03. Euthanasia
04. Genesis XIX
05. Nicht Mehr Mein Land
06. Glock’n‘Roll
07. The Harponeer
08. Dehumanized
09. Occult Perpetrator
10. Waldo & Pigpen
11. Indoctrination
12. Friendly Fire

Sturmi

DARKNESS – Over and Out

Band: Darkness
Album: Over And Out
Spielzeit: 30:24 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 27.11.20
Homepage: www.darkness-thrash.com

Das Thrash Metal Kommando DARKNESS meldet sich mit ihrem neuen Release “Over and Out” zurück. Dieser Output ist ein Besonderer, kombiniert er doch alte Stücke mit neuem Material. Es gibt 7 Songs, 7 Songs die symbolisieren wofür DARKNESS in der Vergangenheit standen und wie es in Zukunft aussehen wird. 7 Songs die ihren Schatten auf das kommende 7. Album werfen. Die Jungs aus Essen (Altenessen) sind schon lange am Start. 1984 gegründet und drei Demos später entsteht 1987 das Debüt Album “Death Squad” und avanciert zu einem Klassiker, der den Kultstatus von DARKNESS begründet. Das aktuelle Werk wurde von Cornelius Rambadt im Rambado Recordings Studio aufgenommen und gemischt. Gemastert wurde es von Dennis Koehne im DK Studio und das Cover Artwork wurde von Timon Kokott entworfen. Dann hören wir mal rein was die Ruhrpottler um Lee (v.), Amd (g.), Meik (g.), Ben (b.) und Lacky (d.) hier für uns haben.

Steigen wir ein in mit “Every Time You Curse Me”. Drums, Bass und Gitarre leiten den Opener spannend ein, bevor Sänger Lee nach 1 ½ Minuten mit einsteigt. Der Härtegrad passt, die Riffs knallen und die Nummer erinnert an Kreator. “Dawn Of The Dumb” ist Teutonen Stahl pur. Das Stück schiebt voll an und die Matte ist in Dauerrotation. Zwischendrin wird immer wieder mal clever das Tempo rausgenommen um Abwechslung reinzubringen, geile Nummer. “Over And Out” startet mit Maschinengewehr-Riff-Salven und ist dementsprechend im Uptempo Bereich gehalten.Auch hier wird klassischer Thrash Metal geboten, der aber überhaupt nicht altbacken klingt. Sauber Jungs. Nun bin ich gespannt: die Essener covern mit “Slave To The Grind” mein Lieblingslied von Skid Row. Und ich werde nicht enttäuscht, es macht einfach Spass, dieser Version zu lauschen. Augen zu und vorstellen man ist auf einem Konzert. Passend dazu prügeln uns DARKNESS mit “Tinkerbell Must Die” eine Live Version aus Japan rein. Man spürt die Energie, die hier transportiert wird. “Armageddon” ist eine Neuaufnahme aus dem Demo “Spawn Of The Dark One” von 1986. Ein geiler Song der hart, melodisch und so herrlich oldschool ist. Daumen hoch. Lassen wir es ruhig ausklingen. “Fade Pictures” wird unplugged gespielt. Unterstützt wird man hier von Bruno & Pierre vom “Death Squad” Line-Up . Das funktioniert richtig gut und klingt wahrlich interessant .

Fazit: Kurzweilige 30 Minuten, die Lust auf mehr machen. Wenn der nächste Longplayer an die ersten drei Songs anknüpfen kann, erwartet uns ein echtes Knallbonbon. Ich freu´mich schon drauf.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Every Time You Curse Me
02. Dawn Of The Dumb
03. Over And Out
04. Slave To The Grind
05. Tinkerbell Must Die (Live)
06. Armageddon
07. Faded Pictures (Unplugged)

Sturmi

NUCLEAR – Murder of Crows

Band: Nuclear
Album: Murder Of Crows
Spielzeit: 41:50 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 13.11.20
Homepage: www.nuclear.cl

NUCLEAR kommen aus Chile. Ein Land, in dem sehr schwierige Verhältnisse herrschen. In ihrem Song „Abusados“ („Missbraucht“) geht es um den chilenischen Aufstand vom 18.10.19. Jahrzehntelange Unterdrückung durch die Regierung, Ausgangssperre, Militär auf der Straße und leider viele Verletzte und Tote. All diese Umstände merkt man dem neuen Album einfach an. Die fünf jungen Burschen um Matías Leonicio (v), Sebastian Puente (g), Francisco Haussmann (g), Punto Sudy (d) und Roberto Barría (b) sind spielerisch noch härter, brutaler und kompromissloser geworden. Waren die fünf Vorgängeralben schon kein Kuschelrock, fällt der Thrash/Death/Punk Metal Mix noch heftiger aus. Die seit 2003 bestehende Band ist eine Einheit, die weit mehr als 500 Auftritte vorweisen kann. Im Februar diesen Jahres konnte ich sie live im Vorprogramm von Vltimas und Abbath bestaunen. Da haben sie richtig abgeliefert und Arsch getreten. Das Coverartwork sieht wild und verstörend aus, wirklich sehr gut gemacht. Leider weiß ich nicht, in welchem Studio produziert wurde, aber der Sound ist klasse. Doch nun geht es endlich zu den 11 neuen Songs.

Den Anfang macht „Pitchblack“. Ein Akustik-Intro, dass emotional und melancholisch wirkt und einen nachdenklich werden lässt. Natürlich weiß man was jetzt kommt. „Murder Of Crows“ beginnt hart und mit einem Schrei, ehe die Riffs anfangen die Hirnrinde zu zermalmen. Auffällig ist der tiefere und bösartige Gesang von Matías, passt hervorragend. „No Light After All“ macht keine Gefangenen. Drums und Bass pumpen mit vollem Speed durch den Song und es gibt auch ein kurzes Gitarrensolo zu hören. Nun wird auf „When Water Thickens Blood“ ein paar Gänge zurückgeschalten. Bedrohlicher Anfang, fast schon doomig. Ein sehr intensiver Track der wie eine Mischung aus Warpath, Slayer und Morbid Angel klingt. „Friendly Sociopath“ bedeutet Vollgas. Ein wütendes und extrem schnelles Stück, dass mit seinen wilden Soli förmlich zum Ausflippen animiert. Nun also das besagte „Abusados“. Matías schreit all seinen Frust und Hass heraus. Man kann die Wut fast spüren, die hier transportiert wird. Schaut euch dazu auch das Video unten im Link an. „Misery Inc.“ ist eine mächtige Nummer die an Slayer erinnert, top. Oh ja, oh ja, „Facing Towards You“ ist ein Killer. Ein Schlag ins Gesicht, mit formidabler Gitarrenarbeit. Hier wird es einen fetten Moshpit geben. In „Hatetrend“ heißt es: „No one cares what you think of me“. Genauso klingt das Stück auch. Geradeaus, keine Gnade für irgendwelche Idioten, die im Weg stehen. Es folgt ein kurzes Instrumental namens „Blood To Spare“. Man kann einen Herzschlag hören, zu dem eine morbide Melodie läuft, die auch in einen Psychothriller passen würde. „Useless In Mind“ ist zugleich der letzte und auch längste Song auf dem Album. Und der ist ein Monster. Volle Pulle und Härte bis dir das Hirn rausfliegt. Aber ab Minute 5 wird dann clever auf das Anfangs-Intro zurückgegriffen um den Hörer nochmals zum Nachdenken anzuregen.

Anspieltipps: Das ganze Album

Fazit: „Murder Of Crows“ ist ganz klar die beste Veröffentlichung von NUCLEAR bis jetzt. Alles hört sich noch tighter, härter und besser an als vorher. Hoffentlich kann man das neue Material auch bald wieder live präsentieren. Mein Wunsch wäre eine Tour mit Onslaught und Silius.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Pitchblack
02. Murder Of Crows
03. No Light After All
04. When Water Thickens Blood
05. Friendly Sociopath
06. Abusados
07. Misery Inc.
08. Facing Towards You
09. Hatetrend
10. Blood To Spare
11. Useless To Mankind

Sturmi

EVILDEAD – United States of Anarchy

Band: EvilDead
Album: United States Of Anarchy
Spielzeit: 39:00 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 30.10.20
Homepage: www.evildeadofficial.bandcamp.com

EVILDEAD are back. Die Kult Thrash Metal Band aus L.A. schickt sich an, nach 29 Jahren wieder mal ein neues Album zu veröffentlichen. EVILDEAD formierten sich 1987 mit dem Ziel, harte Musik in der Tradition des klassischen Thrash Metal zu kreieren. Und dass gelang ihnen 1988 dann auch mit ihrem Debütalbum „Annihilation Of Civilization“. Ein Klassiker der damals für Aufsehen sorgte. Nach einem weiteren Studio- und Livealbum lösten sich die Amerikaner 1992 leider auf und widmeten sich anderen Projekten. Nach dauerhaften Forderungen sich für eine Live Reunion zu treffen kamen EVILDEAD zurück auf die Bretter der Welt. Auftritte auf den „Way Of Darkness“ und „Jalometalli“ Festivals inklusive. Und nun ist das Line-Up um Alberto Gonzales (g), Juan Garcia (g), Rob Alaniz (d), Phil Flores (v) und Karlos Medina (b) zurück. Für den Sound war Bill Metoyer verantwortlich und natürlich darf hier das Ed Repka Cover auch nicht fehlen.

„The Descending“ beginnt wuchtig und klingt herrlich oldschoolig. Gute Lyrics und Shouts, Soli sind natürlich auch vorhanden. „Word Of God“ thrasht Slayer like durch die Boxen und bietet feinen Stoff zum Headbangen. Jetzt muss ich leider mal einwerfen, dass mich der Sound irgendwie stört. Da fehlt die Durchschlagskraft und die Drums sind auch zu leise. Da haben die Kollegen von Onslaught, Testament und Co. einfach mehr zu bieten. Das ist wirklich schade, denn ein Song wie „Napoleon Complex“ hätte es verdient und würde dadurch noch mehr knallen und abgehen. Eine schnelle Granate die wirklich gut gemacht ist. Auf „Green House“ bleiben die Amis ihrem Stil treu und spielen speedigen Thrash Metal mit Crossover Einflüssen. Ein bisschen Slayer hier, ein wenig Suicidal da und schon kommt ein Stück wie „Without A Cause“ zustande. Macht Spaß und hat Klasse. Hoppla, was ist jetzt los? „No Difference“ fängt jazzig und mit Swing an bevor die Keule ausgepackt wird. „Blasphemy Divine“ kennt nur Vollgas. Bei der Nummer werden euch die Halswirbel reihenweise abknicken. „A.O.P./War Dance“ klingt (bis auf den Sound) gut. Schön brutal aber dennoch melodisch. Annihilator lassen grüßen. Den Abschluss macht „Seed Of Doubt“. Reißt mich jetzt aber nicht vom Hocker.

Anspieltipps: „The Descending“, „Word Of God“, „Without A Cause“ und „Blasphemy Divine“

Fazit: Auf ihrem Comeback Album sind einige gute Stücke dabei, aber nicht alles kann auch wirklich überzeugen. Wie schon öfters erwähnt, trägt die Produktion auch nicht zur Verbesserung bei. Schade, da wäre mehr drin gewesen. Trotzdem reicht es für gute 8 Punkte.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Descending
02. Word Of God
03. Napoleon Complex
04. Green House
05. Without A Cause
06. No Difference
07. Blasphemy Divine
08. A.O.P / War Dance
09. Seed Of Doubt

Sturmi

SOLITARY – The Truth Behind the Lies

Band: Solitary
Album: The Truth Behind The Lies
Spielzeit: 37:00 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 23.10.20
Homepage: www.solitary.org.uk

Also egal wie beschissen das Jahr 2020 bisher auch ist, an geilen Thrash Metal Veröffentlichungen mangelt es ganz sicher nicht. Das beweisen nun die Engländer SOLITARY mit ihrem vierten Studio Album. Die Band aus Preston gibt es tatsächlich schon seit 1994. Erfahrung kann man den Mannen um Richard Sherrington (v,g), Andy Mellor (g), Gaz Harrop (b) und Roy Miller (d) wahrlich nicht absprechen. Mit Hilfe von Simon Efemey (Napalm Death, Amorphis, Paradise Lost) konnte ein hervorragender Sound gebastelt werden um die acht Songs voll zur Geltung kommen zu lassen. Fertig? Dann los!

„I Will Not Tolerate“ braucht keine Intro, kein Aufwärmen, dieser Opener zündet sofort. Der knallt so gut, dass man sich direkt an Onslaught erinnert fühlt. Auf „The Dark…The Resilient“ wird erstmal ein bis zwei Gänge heruntergeschalten. Nichtsdestotrotz bleibt die Härte erhalten, das Solo kann voll überzeugen und Richard hat einige Vocal Hooks auf Lager. Anschnallen und Helm auf bei „Abominate“ (kein Silius Cover). SOLITARY prügeln sich hier unglaublich wütend, brutal und schnell durch den Song. Absolut geiles Geschoss. „Homage To The Broken“ ist ein echter Grower. Mit seinen Slayer (Seasons In The Abyss) meets Testament Vibes macht er nach jedem Hören mehr Spaß. Das Titelstück „The Truth Behind The Lies“ will dich einfach umhauen, in den Dreck stossen und Staub fressen lassen. Riffs ohne Ende lassen einen auch nicht mehr so leicht aufstehen. „Cartharsis“ ist ein Old School Banger, bei dem man nicht stillhalten kann und die Matte fliegen lässt. „DTR (Dishonour True Reality)“ ist eine fiese Mischung aus Exodus und Testament. Highspeed Riffing gepaart mit melodiösen, eingängigen Parts stellen eine Macht dar. Verdammt, es folgt schon die letzte Nummer „Spawn Of Hate“. Und auch Diese hat es in sich. Wie ein Presslufthammer, der immer wieder auf deine Rippen knallt und dir die Luft raubt. Klasse Abschluss einer rundum gelungenen Scheibe.

Anspieltipps: „I Will Not Tolerate“, „Abominate“, „The Truth Behind The Lies“ und „Spawn Of Hate“

Fazit: Da man auf dieser Veröffentlichung keinen schlechten Song finden kann, die Musiker alle auf hohem Niveau spielen und auch die Produktion knallt, gebe ich hier volle 9 Punkte. Leute die auf Onslaught, Testament, Exodus und Silius abfahren, können hier bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. I Will Not Tolerate
02. The Dark…The Resilient
03. Abominate
04. Homage To The Broken
05. The Truth Behind The Lies
06. Catharsis
07. DTR (Dishonour True Reality)
08. Spawn Of Hate

Sturmi

THEM – Return To Hemmersmoor

Band: Them
Album: Return To Hemmersmoor
Spielzeit: 48:43 min
Stilrichtung: Heavy Metal/Thrash Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 30.10.2020
Homepage: www.facebook.com/thembandofficial

KK Fossor und seine deutsch-amerikanischen Freunde kehren also auf Teil drei ihrer Metal-Horrorstory nach Hemmersmoor zurück. Die letzten beiden Alben müssen ganz gute Einnahmen gebracht haben, denn die Rückkehr erfolgt offensichtlich in einem gepanzerten Rennwagen. THEM waren spätestens seit dem Vorgänger “Manor Of The Se7en Gables” eine valide thrashig-härtere Version von KING DIAMOND, woraus man mit dem Auftreten des Frontmanns, dem häufigen Einsatz von Falsett-Gesang, den typischen Hörspielpassagen, dem Storytelling und der düsteren, mit Horrorklängen angereicherten Atmosphäre der Musik auch kein Geheimnis machte – warum auch, immerhin gründete sich die Truppe explizit als Tribute-Band.
Auf dem aktuellen Longplayer “Return To Hemmersmoor” wird die seit “Sweet Hollow” begonnene Steigerung des Härtegrads weiter fortgeführt. Gleichzeitig distanziert man sich zumindest in Sachen Falsett-Gebrauch ein Stück weit von seinem großen Idol, setzt ihn weit weniger exzessiv ein.
Resultat ist ein Album, das im Vergleich zum Se7en-Gables-Album noch ein Stück weit eigenständiger klingt, während die Grundstimmung weitgehend beibehalten wird. Dass der KING-Vergleich immer weniger zieht, zeigt sich nicht unbedingt am Hörspielintro, eher schon an dessen zweiter Hälfte, die bereits ziemlich abgeht, und endgültig zu Anfang von “Age Of Ascension”. THEM geben jetzt offiziell Vollgas, und zwar auf einem nicht geringen Teil des Albums. Thrash- und Härtefaktor wurden noch einmal erhöht, die Vocals pendeln abseits der Hörspielsequenzen zwischen melodisch und ziemlich böse aber ein bisschen melodisch. Langsamere Parts sind selten, reduziert auf In- und Outro sowie auf einige Songteile, beispielsweise den Mittelteil von “Battle Blood”.
Mit dem steigenden Härtefaktor geht eine leichte Verringerung der Eingängigkeit einher. Einen Song der Marke “Witchfinder” findet man auf “Return To Hemmersmoor” nicht (am ehesten käme da noch “Waken” ran) und die Instrumentalfraktion tut ihr Bestes, eingängigere Melodielines angemessen zu vereviln. Das macht die Platte allerdings nicht schlechter. Die Mischung aus Storyparts mit verschiedenen motivierten Sprechern und normalen musikalischen Parts, die mal melodieorientierter und mal knüppeliger ausfallen, oft mit ziemlicher Instrumentaleskalation, funktioniert wunderbar und lässt THEM von einer interessanten und außergewöhnlichen Stilkopie zu einer Band mit Einflüssen, aber mehr Eigenständigkeit werden. Dazu sind die Kompositionen absolut nicht simpel. Der einzige Part, der den Hörer unterfordern mag, ist der leicht tumbe “Battle Blood, Battle Blood”-Refrain von – nun – “Battle Blood”, der jeder Leser dieser Rezension ab sofort als “Bällebad, Bällebad” hören wird, weil er ziemlich genau so klingt.

Fazit:
Aber sonst ist “Return To Hemmersmoor” ein wunderbar hartes, derweil melodisches Album geworden, das den ein oder anderen KING-DIAMOND-Fan vielleicht melancholisch an den Vorgänger zurückdenken lassen wird, dem ein oder anderen Bay-Area-Fan dafür ein paar Freudentränchen in die Augen steigen lässt und insgesamt, auch wenn ich persönlich den Vorgänger noch etwas mehr mochte, eine konsequente und für THEM sicherlich positive Festigung eines eigeneren Stils darstellt. Ein heftiger Ritt, Freunde!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Diluvium
02. Age Of Ascension
03. The Tumultuous Voyage To Hemmersmoor
04. Free
05. Fields Of Immortaility
06. The Thin Veil
07. Waken
08. Memento Mori
09. Hellhounds: The Harbingers Of Death
10. Battle Blood
11. Maestro’s Last Stand
12. Finis

Jannis