ARRAYAN PATH – Thus Always To Tyrants

Trackliste:

01. Oh Dark Tears (Aftermath)
02. The Usurper
03. The King’s Aegis… They Came From The Taygetos Mountains
04. The Battle Of Cnidus
05. Artaxerxes II Mnemon
06. Crossing Over To Phoenicia
07. In Salamis
08. Raid Of The Achaemenids
09. Of Royal Ancestry
10. The Legend Of Evagoras
11. Army Of The Myrmidons – Return To Troy Pt. II (Origins)

Spielzeit: 64:16 min – Genre: Epic Power Metal – Label: Pitch Black Records – VÖ: 09.12.2022 – Page: www.facebook.com/arrayanpath

 

Ein neues Album von ARRAYAN PATH ist mir immer ein besonderer Grund zur Freude, und ich war beinahe enttäuscht darüber, nach „Dawn Of Aquarius“ und „Archegonoi“ (je 9,5 Sterne) an „The Marble Gates To Aperion“ nur neun verteilen zu können, da es mir doch in Sachen kompositorischer Gesamtqualität einen Ticken schwächer vorkam. Also ein bisschen Sorge, ob sich der Trend fortsetzt – und hiermit präsentiere ich heute stolz die erste ARRAYAN-PATH-Rezension von mir, die sich einfach locker die volle Punktzahl verdient hat.
„Thus Always To Tyrants“. Junge Junge. Erster Track ist noch nicht vorbei und es steht bereits fest, dass hier ein grandioses Epic-Power-Metal-Werk vorliegt. Das Orchester klingt authentischer und liebevoller programmiert denn je, die Vocals von Nicholas Leptos werden gefühlt mit jedem Album etwas stärker und haben nur noch wenig Luft nach oben (Auf dem aktuellen ist er theatralisch wie nie unterwegs, ohne je peinlich zu wirken) und absolut jeder Track auf „Thus Always To Tyrants“ wirkt absolut schlüssig, obwohl sich ARRAYAN PATH nicht von ihrer Liebe zu plötzlichen Brüchen und unvorhersehbaren Wendungen verabschiedet haben. Diese Liebe, dazu die Detailverliebtheit, die Auskomponiertheit und kleine Prog-Tendenzen macht selbst schwächere Alben des Quintetts aus Zypern zu einer lohnenden Angelegenheit. Das hier ist keins davon. Das ist ein majestätisches Konzeptalbum über König Evagoras, den Herrscher des Königreichs von Salamis (?) auf Zypern (Ja, gelegentlich reißt einen das Wort „Salamis“ ein Stück weit raus, aber ist ja immerhin ganz lustig), das mal bombastisch, mal zurückhaltend, mal straight metallisch schnell noch auf meine Liste der besten Alben 2022 klettert.
Alleine wegen Tracks wie dem PRIESTig beeinflussten „Crossing Over To Phoenicia“ (hatte ich nicht erwartet und haut voll rein) und dem fast leichtgängigen „The Battle Of Cnidus“ (Überhit) lohnt sich die Platte und das allen Erwartungen widersprechende „In Salamis“ setzt dann ein Siegel auf die ganze Sache.

Fazit:
Nee, ernsthaft: „Thus Always To Tyrants“ ist eines der ganz wenigen Alben, die mich beim ersten Hören in echte Begeisterung versetzen können, weil einfach alles stimmt. Sound, Instrumentalleistung, Vocals, Komposition, Arrangements, Choreinsatz, Orchesterprogramming, Synths, Entertainmentfaktor, Wiedererkennungswert, Ernstnehmbarkeit: Wer mit hochmelodiösem Power Metal mit Orchester und Songwriting abseits der ausgelutschten Gänsehaut-Formeln was anfangen zu können glaubt, sollte sich dieser Erfahrung nicht berauben. Begeisterung! Jetzt nochmal „The Battle Of Cnidus“ hören gehen.

Anspieltipps:
„The Battle Of Cnidus“, „Crossing Over To Phoenicia“, „In Salamis“, „Oh Dark Tears (Aftermath)“ und „The Legend Of Evagoras“

Jannis