VEONITY – The Final Element

Trackliste:

01. Premonition
02. Chains Of Tyranny
03. Horsemen Of The Dark
04. Carry On
05. Riders Of The Revolution
06. Warriors Code
07. Powerstone
08. Heart Of A Warrior
09. Kings Of Dreamland
10. The Fifth Element

 

Spielzeit: 43:48 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.facebook.com/veonity

 

Gäbe es den Studiengang „Power Metal“, wäre VEONITYs „The Final Element“ einer der Grundkurse. Nicht zum Thema Symphonic Power Metal, nicht zu den moderneren Synth-lastigeren Auswüchsen oder zuFolksachen oder irgendwas mit Piraten – nein, „The Final Element“ ist schlicht eine liebe- und respektvolle Verbeugung vor klassischem 2000er Power Metal der Marke GAMMA RAY, HELLOWEEN und HAMMERFALL mit einer Prise DRAGONFORCE, STRATOVARIUS und MANOWAR. Und man kann es nicht anders sagen: Album gewordene Nostalgie.
Das wird getragen von einem neuen Sänger, ISAK STENVALL, den man zuvor bereits bei LANCER einen stabilen Job machen hören konnte, und einer Instrumentalfraktion, für die Tempo nicht nur ein Taschentuch sondern auch eine Leidenschaft ist.
Soundtechnisch könnte man anmerken, dass eine letzte Politur wohl nicht geschadet hätte. Dann wiederum ist eine nicht ganz zeitgemäße Produktion aber auch ganz passend für ein bewusst nicht ganz zeitgemäßes Album, also will ich nicht meckern. Wenn beim Endtrack der eskalierende Prechorus abgeht, wirkt das vielleicht etwas chaotisch, aber auch sehr authentisch.
Und musikalisch so? Die oben genannten Einflüsse sind für Eingeweihte unüberhörbar, wobei sie sich schwerpunktmäßig auf die einzelnen Songs verteilen. „Chains Of Tyranny“ ist 1A-GAMMA-RAY-Fanbedienung, „Heart Of A Warrior“ ist in Sachen Vocals und Text in MANOWAR-Sphären unterwegs, dabei aber musikalisch natürlich besser als MANOWAR, „Riders Of The Revolution“ geht in Richtung HAMMERFALL. Mal so als Beispiele.
Erfreulicherweise verkommt die Platte aber nicht zu einer inoffiziellen Tribute-Geschichte, dafür haben VEONITY genug Händchen, was Melodieführungen und Arrangements angeht. Für Fans von: Ja. Kopie von: Nein.
Natürlich, der ein oder andere Chorus mag dann mal klassisch und etwas mehr standard ausfallen, was ja immer ein Risiko ist, wenn man Innovation explizit nicht möchte, aber ein wirklich guter Teil der Songs packt doch genug eigenen Input in sich rein, um „The Final Element“ zu einem wirklich spaßigen Album zu machen. Und nachdem ich in der letzten Zeit viel Symphonic und Modern Power Metal gehört habe, ist dieses Album einfach nochmal ein frischer Wind der alten Sorte.

Fazit:
Fan der oben genannten Bands? Dann darf hier der „Für Fans von“-Angabe blind vertraut werden. Dann machen VEONITY mit „The Final Element“ genau das, was Ihr mögt, und zwar in richtig edel!

Anspieltipps:
„Chains Of Tyranny“, „Heart Of A Warrior“, „The Fifth Element“ und „Carry On“

Jannis

VEONITY – Elements Of Power

Trackliste:

01. Beyond The Realm Of Reality
02. The Surge
03. Altar Of Power
04. Elements Of Power
05. Gargoyles Of Black Steel
06. Dive Into The Light
07. Facing The Water
08. Blood Of The Beast
09. Curse Of The Barren Plains
10. Return To The Land Of Light

 

Spielzeit: 48:01 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 18.02.2021 – Page: www.facebook.com/veonity

 

VEONITY – eine der Bands, die so heißen wie alle anderen Bands (wie viele mag es inzwischen geben, die auf „ity“ enden?) und die dazu noch ziemlich klassischen 90er/2000er Power Metal machen. Ich habe ehrlich gesagt den Überblick verloren, aber meine Rezension vom letzten Album sagt, dass ich es ziemlich stabil fand. Ein erneutes Reinhören in „Sorrows“ bestätigt die Vermutung.
Nun weiter zum fünften Longplayer der Schweden, „ Elements Of Power“, was auch der Name des Songs vor dem Song „Altar Of Power“ ist. So weit, so Power.
Apropos. Im Vergleich hat man auch nochmal bei der Produktion ein bisschen draufgelegt. „Elements of Power“ klingt sauber und druckvoll, wie es diese Art von Musik verlangt. Einzige Kritikpunkte: Einige Backing Vocals hätten ein bisschen mehr… nun, Power vertragen können und das fast durchgängig eingesetzte Synth Pad im ersten Track hat eine unangenehme Höhenebene, die eine Art diffusen Tinnitus simuliert. Umso angenehmer wird der Sound, wenn Track zwei ohne dieses Pad beginnt.
Album Nr. 5 ist gerade bei Power-Metal-Alben ja so ein kritischer Punkt, wo für Bands das Risiko besteht, endgültig in den POWERWOLF-Modus überzugehen und sich sicher zu sein, jetzt alle Werkzeuge und Zutaten für seine Musik gesammelt zu haben. Und klar, die Werkzeuge und Zutaten von klassischem Power Metal der Jahrtausendwende sind ziemlich akurat definiert und abgesteckt. VEONITY haben mit „Elements Of Power“ dennoch ein Album geschaffen, das ziemlich genau das Niveau des Vorgängers halten kann, was Hörspaß betrifft. Gefühlt haben die STRATOVARIschen ersten Strophenhälften ohne Gitarren mengenmäßig etwas abgenommen. Die cheesy Feelgood-Melodien sind natürlich nach wie vor dabei, aber subjektiv ebenso etwas weniger, insbesondere in der zweiten Hälfte des Albums. Ernstere, unkitschigere Parts findet man dafür etwas häufiger.
Die Arrangements machen vor allem dann Spaß, wenn man vom traditionellen Doublebass Abstand nimmt („Blood Of The Beast“), dann kann auch die Rhythmusfraktion verstärkt glänzen. Dazu ein gesundes Maß an Details, das dem Hörer auch nach dem ersten Chorus noch etwas zu entdecken gibt…

Fazit:
Man merkt vielleicht, es ist gar nicht so leicht, viel Interessantes zu „Elements Of Power“ zu schreiben. Nicht, weil das Album nicht interessant wäre, sondern weil es recht schnell beschrieben ist. Klassischer Power Metal mit häufig ordentlich Tempo, stark umgesetzt und gut klingend und insgesamt einfach ein unterhaltsames Ding, das sich nicht auf die Basics in Sachen Songwriting und Arrangement beschränkt; so sieht’s aus und Ihr solltet hiermit informiert sein, ob Ihr die Zielgruppe seid!

Anspieltipps:
„Blood Of The Beast“, „Altar Of Power“ und „Curse Of The Barren Plains“

Jannis

 

VEONITY – Sorrows

Band: Veonity
Album: Sorrows
Spielzeit: 46:03 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 21.08.2020
Homepage: www.veonity.com

Heute gibt’s mal was ganz Ungewöhnliches: Power Metal aus Schweden von einer Band, deren Name auf “ity” endet. So weit, so klassisch. Um VEONITY geht es, genauer gesagt, die mit “Sorrows” nun ihr viertes Album auf den Markt stellen; mit einem Mastering von Tony Lindgren wohlgemerkt, dem man nach seiner Arbeit an DRAGONFORCE- und POWERWOLF-Alben nun wahrlich nicht unterstellen kann, er kenne sich nicht mit Power-Metal-Produktion aus. Erwartungsgemäß bietet der Sound von “Sorrows” daher auch keinen Anlass zur Kritik, fällt voll, druckvoll und warm aus und führt den Sound von, beispielsweise, früheren STRATOVARIUS in 2020er-Version fort. Dementsprechend ist die Platte nicht allzu heavy, gönnt sich die ein oder andere erste Strophenhälfte ohne Gitarren und ist allgemein eher leichtgängig vorwärts euphorierend als hart und aggressiv. Ecken und Kanten gibt es kaum, aber ist man ja so auch von diesem Stil gewöhnt. Keyboards sind vorhanden, hauptsächlich orchestrale.
Musikalisch ist “Sorrows” im schlimmsten Fall anständiger Power Metal der unspektakulärer komponierten Sorte (“Free Again”), der durchaus in Genrekisten rumstöbert und die ein oder andere typische 90er/2000er-Power-Metal-Melodie zutage fördert (“Where Our Memories Used To Grow”: Verdammte Hacke, woher kenne ich diese Melodie?). Im besseren Fall klingt man zwar ähnlich, schenkt dem Hörer im Fall von “Back In To The Dark” aber sogar ein paar Growls und verlässt auch die ausgetretenen Melodiepfade, ohne sein Grundgenre dabei zu verwerfen. Auch besitzt “Fear Of Being Alive” einen sehr amtlichen feierlichen Letzter-Track-Chorus, “War” beginnt als SABATON-Huldigung, hat aber auch noch ein wenig klassischeren Power Metal in der Hinterhand. “Acceptance” und “Center Of The Storm” fahren den Cheese-Faktor zurück und werden etwas ernster und “heavier”, was den Songs der Truppe sehr gut steht. Und “Graced Or Damned”’s Chorus klingt ein bisschen, als habe man zwei sehr gute halbe Refrains hintereinandergesetzt, und verwirrt möglicherweise damit ein bisschen. Das ändert jedoch nichts daran, dass mindestens 50% der Tracks positiv hervorstechen aus einer Platte mit sowieso absolut korrektem Grundniveau.

Fazit:
Zu schwächeren Momenten immer noch astreiner und gut klingender klassischer Power Metal ohne großen Wiedererkennungswert, zu stärkeren Momenten mit schönen Melodieführungen, Harmoniefolgen und Arrangements, top gespielt und auch sehr gut gesungen von einem Sänger, der hoch wie tief eine Power-Metal-kompatible Stimme hat. Wer Power Metal in eher unbekümmert mag (was der Albumtitel nicht unbedingt vermuten ließe), der hat bei “Sorrows“ absolut nichts zu befürchten.

Anspieltipps:
“Fear Of Being Alive”, “Back In To The Dark”, “Acceptance” und “Center Of The Storm”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Broken
02. Graced Or Damned
03. Back In To The Dark
04. Blinded Eyes Will See
05. Where Our Memories Used To Grow
06. Acceptance
07. Free Again
08. Center Of The Storm
09. War
10. Fear Of Being Alive

Jannis