VISION DIVINE – Blood And Angels‘ Tears

Trackliste:

01. War In Heaven
02. The Ballet Of Blood And Angels‘ Tears
03. Once Invincible
04. Drink Our Blood
05. When Darkness Comes
06. Preys
07. A Man On A Mission
08. Go East
09. The Broken Past
10. Dice And Dancers
11. Lost

Spielzeit: 49:21 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 20.09.2024 – Page: www.facebook.com/visiondivineofficial

 

Letzte Woche habe ich die neue GRIMGOTTS rezensiert, eine Power-Metal-Platte, deren Hauptkritikpunkt ist, dass sie manchmal etwas überladen ist. Kommen wir nun zu etwas ganz anderem: der neuen VISION DIVINE, eine Power-Metal-Platte, deren Hauptkritikpunkt ist, dass sie manchmal etwas überladen ist. Aber ansonsten anders.
Die Band kommt aus Italien und kann inzwischen auf neun veröffentlichte Alben seit ihrer Gründung im Jahr 1998 zurückblicken. Neuster Release: „Blood And Angels‘ Tears“, mit Gastvocals von unter anderem Ray Adler (FATES WARNING) und Alle Conti (TWILIGHT FORCE, TRICK OR TREAT).
Stabile 50 Minuten Spieldauer, unterteilt in elf Songs, von denen einer ein Intro und einer eine Art Intro für den nächsten Song ist. Kein Track über sechs Minuten, die Songs fallen dank dessen angenehm kurzweilig aus – erster Pluspunkt.
Nächster Pluspunkt ist die Produktion, die wirklich stabil ausfällt – nur eben manchmal etwas überladen. Aber gut, muss ja auch eine Menge untergebracht werden: ein echt gut klingendes Orchester, Chöre, ordentlich Synthesizer, Klaviere, die Band, nicht zu penetrante Backing Vocals und zwischendurch ein Erzähler, schließlich ist das Ding ein Konzeptalbum.
Damit sind wir auch hier wieder im Symphonic Power Metal, aber in einer angenehm knallenden unkitschigen Version, die kompositorisch nicht sooo modern ist, aber modern umgesetzt.
Ein guter Teil der Songs kann eigenen Charakter vorweisen. Mit „Drink Our Blood“ gibt es den etwas Hard-Rockigen Track mit den coolen Poly-Synth-Riffs, mit „Preys“ fette melodische Düsterkeit. „War In Heaven“ ist ein cinematisches Intro, „A Man On A Mission“ das ruhige Intermezzo. Dann gibt es „Go East“, den treibenden angenehmen Feelgood-Song, „Lost“, den fett-feierlichen Endtrack, und „When Darkness Comes“ mit balladigen Elementen und Aufbau bis zum abgehenden Ende. Und ansonsten eben weiteren gut gemachten Power Metal mit souveräner Grundhärte, einem Sänger mit Talent und Wiedererkennungswert und allerhand Dingen, die abseits der klassischen Bandbesetzung noch passieren.
Beim letzten Mal habe ich der Band unterstellt, kompositorisch über Durchschnitt zu sein, aber eher so drei stufen als fünf. Das haut bei „Blood And Angels‘ Tears auch wieder hin. Ohrwürmer gibt es nicht allzu viele, aber doch eine gute Menge an Songs, die alleine schon wegen ihrer Arrangements, der guten Orchestersounds und der kompetenten Machart einiges an Spaß bereiten!

Fazit:
Kann man als Power-Metal-Fan sehr gut machen, wenn man mit der „Besser etwas zu viel als etwas zu wenig“-Linie konform geht. Und als Fan progressiver Elemente dürfte man an dem ein oder anderen Track noch einmal extra Freude finden!

Anspieltipps:
„Preys“, „Go East“, „Lost“ und „When Darkness Comes“

Jannis

VISION DIVINE – When All Heroes Are Dead

Band: Vision Divine
Album: When All Heroes Are Dead
Spielzeit: 56:58 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 25.10.2019
Homepage: www.visiondivine.com

Dürfte vielen von Euch auch schonmal passiert sein, dass Ihr an irgendeinem weit entfernten Ort wart und dort dann durch Zufall eine(n) Bekannte(n) getroffen hat. Im Power Metal passiert sowas häufiger. Man hört in irgendeine Band rein (in diesem Fall VISION DIVINE), die man bislang nicht auf dem Schirm hatte, und natürlich sitzt mal wieder Mike Terrana an den Drums. Neben dem ist auch Ivan Giannini jetzt bei den Italienern an Bord und bislang gab es von diesem LineUp nur die Single “Angel Of Revenge” zu hören, die auf dem nunmehr achten Album der Band, “When All Heroes Are Dead”, als lohnender Bonustrack vertreten ist.
Der Stil (wer hätte das erwartet?): Power Metal. Gut produzierter, gut gespielter Power Metal mit einem Sänger, der eine absolut Power-Metal-geeignete Stimme mitbringt und auch vor hohen Tönen nicht kapitulieren muss.
Der Power Metal von VISION DIVINE ist eher klassisch, beinhaltet einen hörbaren aber nicht zu krassen Anteil an Dur, dazu gute Portionen an Tragik, Epik (Epischkeit?) und allgemein Italian-Power-Metal-bedingt an großen Emotionen. Dazu gibt’s einige digitale Synths, die korrekt eingefügt sind, und viel Orchester, das in seinen Arrangements oft an Trailer Music der Marke GRV Music oder Two Steps From Hell erinnert. Dies offenbart sich bereits beim Intro, während das darauf folgende “The 26th Machine” demonstriert, wohin die Reise auf metallischer Ebene geht. Mit gut hartem Gitarrensound und treibendem unterem Uptempo/oberem Midtempo bewegt man sich in der Nähe der Cheesigkeit-Grenze und überschreitet sie bisweilen. Dazu Feierlichkeit im Mittelteil, Keyboardsoli und ein Refrain, der weitgehend klassisch ausfällt, dabei aber einen gewissen eigenen Charakter besitzt und amtlich Spaß macht.
Selbigen machen insbesondere die Songanfänge, allen voran die von “300” und “On The Ides Of March”, die überraschen und entgegen der Hörererwartung arbeiten, ebenso der von “The King Of The Sky”, der sich als der Part entpuppt, bei dem Mike seinem inneren Tier freien Lauf gewähren darf.
So gut und unkonventionell einige der Songintros auch sein mögen, anschließend verlässt man sich dann doch größtenteils auf die Power-Metal-Regeln. Ein Maß an Eigenständigkeit bewahrt man sich dennoch, aber letztendlich wird eben auch aus düsteren oder härteren Songs im Endeffekt wieder ein auf große Emotionen setzender Chorus in einem sondtechnisch vertrauten Track. Das fällt insgesamt nicht so standard aus wie bei anderen Vertretern des Genres, aber als Käufer darf man halt nicht das ultrainnovative Werk erwarten, sondern eher eine Platte mit gut gespieltem Power Metal, generell über dem Durchschnitt und mit einigen Höhe- und eigentlich keinen Tiefpunkten, aber eben eher drei statt fünf Stufen über dem Durchschnitt.

Anspieltipps:
“The 26th Machine”, “Were I God” und “On The Ides Of March”

Fazit:
Der letzte Satz klingt ernüchternd in der Formulierung, aber im Endeffekt ist “When All Heroes Are Dead” ein absolut solides 8/10-Ding, an dem Fans des Genres einige Freude haben dürften.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Insurgent
02. The 26th Machine
03. 3 Men Walk On The Moon
04. Fall From Grace
05. Were I God
06. Now That All The Heroes Are Dead
07. While The Sun Is Turning Black
08. The King Of The Sky
09. On The Ides Of March
10. 300
11. The Nihil Propaganda
12. Angel Of Revenge (Digipack Bonus Track)

Jannis