WARWOLF – The Apocalyptic Waltz

Trackliste:

01. Apocalyptic Waltz
02. Silver Bullets
03. Spawn Of Hell
04. Flying Dutchman
05. Die In Dignity
06. Jealous Clown
07. Rivers Of Blood
08. Kingdom Of Fools
09. Legacy Of Salem
10. Bloodlines
11. Resistance
12. Van Helsing’s Dream

Spielzeit: 65:37 min – Genre: Heavy Metal – Label: Metalapolis Records – VÖ: 29.09.2023 – Page: www.facebook.com/WARWOLFofficial

 

Man muss ja den regionalen Untergrund supporten, und was könnte für mich regionaler sein als WARWOLF, die seit gefühlten Ewigkeiten jeden zweiten Samstag den Support in meinem Stammclub, dem Kubana in Siegburg, geben und kürzlich noch keine zehn Minuten von meinem Zuhause entfernt Open Air aufgetreten sind?
Vor 2022 noch als WOLFEN unterwegs macht das Quintett traditionellen Heavy Metal mit ordentlich NWOBHM-Einflüssen. Die Art, die Leute in Kutten anzieht und für die Ü50er wie U20er dieser Spezies aus dem Köln/Bonner Raum einen verlässlichen gemeinsamen Nenner darstellt.
Andreas „Lippi“ von Lipinski traut man mit seinen trocken-lustigen Ansagen mit ordentlich Kölsche-Jung-Vibes dabei äußerlich erstmal gar nicht so eine Vocal-Leistung zu. Da geht ein echt schönes leichtes Bruce-Dickinson-Vibrato ebenso wie softe Vocals, aber natürlich auch die kraftvolle Prototyp-Metal-Stimme. Und während das Vocal-Potenzial gerade zu Beginn des ersten Songs noch nicht voll durchscheint, lohnt sich hier ein Dranbleiben. Das Ding ist eh über acht Minuten lang und entfaltet sich in bester MAIDEN-Manier, mit denen die Truppe nicht von ungefähr immer wieder mal verglichen wird.
Über eine Stunde und zwölf Songs gibt es auf der neuen Platte „The Apocalyptic Walz“ schön oldschooligen Metal im Spirit der großen Briten, inklusive der angenehmen ruhigen Parts mit cleanen Gitarren und so einigen Wendungen, die man von ihnen kennt. Das wird kombiniert mit einigem groovenden Midtempo und vermehrtem Einsatz dickerer Backing Vocals, was dem Album erheblich zugute kommt. Hier kratzen WARWOLF auch immer mal wieder an GRAVE-DIGGER-Feeling, was angesichts der Tatsache, dass „The Apocalyptic Waltz“ von DIGGER-Sänger Chris Boltendahl aufgenommen und produziert wurde, wenig verwundert.
Die Produktion ist tatsächlich einer der kleinen Anlässe zu Kritik. Klingt alles sehr ordentlich, ist aber ein wenig obere-Mitten-lastig. Hier wäre etwas finale Frequenzarbeit begrüßenswert gewesen. Und Tradition in allen Ehren, aber ein bisschen mehr Mut zur Innovation wäre schön gewesen. WARWOLF verlassen sich sehr auf ihren klassischen Grundstil, den sie mit Elementen anderer, nicht minder klassischer Sub-Stile wie Teutonic Metal anreichern, weil es ja auch geil ist. Aber die Überraschungen auf „The Apocalyptic Waltz“ beschränken sich damit zumeist auf die Tatsache, wie schön authentisch man das umgesetzt bekommen hat, und weniger auf Unvorhersehbarkeit in der Komposition.

Fazit:
Live sind WARWOLF ein ziemlicher Knaller, und auch auf Aufnahme müssen sie sich hinter anderen Classic-Heavy-Metal-Bands nicht verstecken. Und seien wir ehrlich: Wenn jemand das Rad neu erfindet, gute Sache. Aber wenn schon jemand ein hervorragend funktionierendes erfunden hat, dann ist jemand, der es in hoher Qualität nachbauen und dann noch schön anmalen kann, immer wertvoll.

Anspieltipps:
„Jealous Clown“, River Of Blood“ und „Legacy Of Salem“

Jannis

WARWOLF – Necropolis

Trackliste:

01. Daywalker
02. Nosferatu
03. Dawn of Destiny
04. Necropolis
05. Clan of the Undead
06. When the Hangman Cries
07. Cold Blood
08. Slaves of the Night
09. Witches & Demons (Bonustrack)
10. The Pries (Bonustrack)

 

Spielzeit: 64:14 min – Genre: NWOBHM – Label: Metalapolis Records – VÖ: 29.07.2022 – Page: www.facebook.com/WARWOLFofficial

 

Die deutsche Metalband WOLFEN ist Stammlesern unseres Online Mags bestens bekannt, diese befinden sich momentan in einer schöpferischen Pause.
In der Zwischenzeit haben Teile der Band WARWOLF gegründet, um sich hier etwas mehr dem NWOBHM zu widmen.
Die Masterminds hinter WARWOLF sind auch die Masterminds hinter WOLFEN, nämlich Sänger Andreas Lipinski und Gitarrist Frank Noras.
Das Debütalbum „Necropolis“ frönt wie gesagt dem NWOBHM im Stile von IRON MAIDEN und somit sollte die Fanbase relativ schnell abgesteckt sein!
Als Produzent fungiert hier niemand geringeres als Obergrabschaufler Chris Boltendahl, der ja auch schon das neue GRAVE DIGGER Album produziert hat.

Na, dann sind ja alle Voraussetzungen bestens, horchen wir daher mal direkt in den Albumopener „Daywalker“ rein. Eine klassische NWOBHM Abrissbirne die uns direkt natürlich an die großen Überväter IRON MAIDEN denken lässt. Simpler Chorus, klassische Riffs, so muss ein ordentlicher Einstieg sein!
Wesentlich melodischer und auch kompakter kommt dann das anschließende „Nosferatu“ um die Ecke und spielt sich somit direkt in den Gehörgängen fest.
Und wenn man einmal hittechnisch voll in Fahrt ist, legt man mit „Dawn of Destiny“ und dem geilen, überlangen Titeltrack „Necropolis direkt nach!
Vor allem letzterer begeistert aufgrund seiner zarten Anleihen von „Sign of the Cross“ der hier schon erwähnten Überband ; )
Und auch die beiden nächsten Nummern „Clan of the Undead“ und „When the Hangman Cries“ landen direkt auf unserer Hitliste und können ihre musikalischen Einflüsse ebenfalls zu keiner Zeit so wirklich verleugnen!
Und auch das letzte Drittel der Debütscheibe hat noch den ein oder anderen Hit parat. Denn hier hätten wir noch die beiden letzten Tracks „Witches_Demons“ und „The Priest“ die beide sehr atmosphärisch gehalten sind und wieder super ins Ohr gehen und das trotz ihrer Überlänge.

Na, da würde ich doch mal sagen ist das Debütalbum der „Newcomer“ WARWOLF doch sehr ordentlich geworden! Man bewegt sich immer schön im NWOBHM Bereich, ohne das man zu sehr abkupfert, auch wenn man die Einflüsse natürlich nicht vermeiden kann, und viele Songs einfach sehr gut ins Ohr gehen.
So lässt sich die aktuelle Pause der Stammband WOLFEN doch ziemlich gut verkraften und die Scheibe ist definitiv eine Empfehlung für die geneigte Fanbasis!

Julian