ANDY TAYLOR – Thunder (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. I Might Lie
02. Don’t Let Me Die Young
03. Life Goes On
04. Thunder
05. Night Train
06. Tremblin‘
07. Bringin‘ Me Down
08. Broken Window
09. French Guitar

 

 

Spielzeit: 41:37 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: MCA – VÖ: 1987 – Page: www.facebook.com/andytaylorofficial

Die 1980er brachten sehr, sehr viel Gutes hervor, genau eines davon ist der Musiker ANDY TAYLOR. TAYLOR seines Zeichens Gitarrist der Popper DURAN DURAN und als Kongenialer Partner von ROBERT PALMER bei THE POWER STATION kam genau in diesem Jahrzehnt 1986 mit dem Superhit „Take It Easy“ zu finden auf dem Semioffiziellen Release dieses Albums als DD Fan Club Edition, auf dem Soundtrack zum Sportlerdrama „American Anthem“, auf einigen wenigen Samplern und als 12“ Maxi Single veröffentlicht. Ja genau dieser Engländer ANDY TAYLOR veröffentlichte 1987 mit „Thunder“ ein Machtwerk des melodischen Hard Rock das nur Hits und keine Füller enthält. Neben Gitarre übernahm er auch die Vocals, mit gewirkt haben auch noch Steve Jones an Gitarre, Brett Tuggle an den Keyboards, Patrick O’Hearn am Bass und Mickey Currey an den Drums. Es folgten im Jahr 1990 dann das Album „Dangerous“ mit Corversongs, 2020 ebenfalls ein semioffizieller Doppeldecker als DD Fan Club Edition „Nobody’s Business“ und 2023 das Album „Man’s A Wolf To Man“.

„Thunder“ wurde von ANDY TAYLOR gemeinsam mit Steve Jones geschrieben und produziert, und was für ein Dingens die Beiden eingetütet haben spürt man selbst noch 37 Jahre nach Veröffentlichung des Albums. ANDY TAYLOR bewies das er nicht nur ein hervorragender Gitarrist sondern auch ein sehr guter Sänger ist und den Job am Mikro ohne Probleme händeln kann. Seine Stimme befindet sich in einer Range die mehr als nur angenehm oder ein Ohrenschmeichler ist, sondern auf ganzer Linie überzeugt ohne dabei auch nur einen kleinen Anfall von Schwäche zu zeigen. Die Gitarren fahren volles Brett und zeigen um ein bis zwei Welten mehr Freilauf und Biss als bei DURAN DURAN oder THE POWER STATION, somit befand sich der Sound des Albums irgendwo zwischen AOR bis Melodic Hard Rock ohne dabei irgendwie in einen Stil abzudriften. Neben der Stimme und den Gitarren macht das Keyboard den nächsten Teil von „Thunder“ aus, entweder im typischen 1980er Jahre Keyboard Stil oder auch mal als Saxophon ausgeführt prägen das Bild des Albums. Der Bass macht alles andere, nur nicht den leisen Statist spielen, der haut von Anfang an volle Breitseite sein gewummer raus. Die Drums sind fast als Spektakulär zu bezeichnen, die setzen sehr viel Akzente und Highlights auf dem Album.

Dann kommt das Wichtigste, der Sound von „Thunder“ ist wunderbarer 1980er Rock der härteren Art, ohne dabei eine Spielerei dieser Zeitspanne auszulassen. Dies ist nicht Negativ zu sehen, sondern vielmehr als Kompliment ausgelegt, da diese Musik damals auf seinem Höhepunkt bei den Video Musiksendern und selbst bei den Öfftis ganz Groß in Mode und Angesagt waren. Das Album wurde mit einer Produktion auf Majorlabel Niveau versehen die das ohne hin schon perfekte Gesamtbild noch um ein Vielfaches anhob. Die Songs bestechen mit einer Melodieführung die durch ANDYs Gesang und der Instrumentierung voll zur Geltung kommen und auch Heute noch ein Highlight darstellen und weder angestaubt noch antiquiert klingen. Das Album zeigt genau das wofür die 1980er standen/stehen/stehen werden, perfekt ausgeführt und aufgenommene grandiose Rockmusik die ihres Gleichen sucht. Egal welchen Song man sich herauspickt es ist jeder ein Treffer ins Schwarze und sollte in jeder vernünftigen Sammlung stehen und nicht nur gelegentlich sondern regelmäßig angehört werden um sich vor Augen zu führen was damals in den noch zahlreich existenten Discos gespielt wurde. Einige Songs von „Thunder“ sollten für den gepflegten Mr. Rock DJ zum Pflichtprogramm gehören, den „I Might Lie“, „Don*t Let Me Die Young“, „Bringin‘ Me Down“ haben auch heute noch das gewisse etwas um jede Tanzfläche in einer Rock Disco zu füllen.

Das Album besticht außerdem mit einer Laufzeit von 41,5 Minuten bei nur neun Songs, das ist übervorbildlich und sonst eher selten oder im Prog Bereich zu finden. Wer sich selber etwas Gutes (an)tun möchte besorgt sich eine Kopie des Albums auf Vinyl oder als CD sofern man Glück hat und ein Exemplar zu einem vernünftigen Tarif ergattern kann, ansonsten den aufgerufenen Betrag in einen Evergreen und für mich jetzt schon nach 37 Jahren Oldie akzeptieren und investieren, denn das wird mit geiler Mucke im Gegenzug belohnt. Bei einem Streaming Anbieter konnte ich das Album finden, mit einem faden Beigeschmack, das Album ist dort nur in einer MP3 Version zu finden und wenn ich eins Hasse dann herunterkomprimierte und somit im Sound heruntervergewaltigte Klassiker die dies nicht im Geringsten verdient haben, nur Wave oder Tonträger ist das wahre für so ein Album.

„I Might Lie“ legt gleich mal ein Punktlandung hin, bei uns waren damals in den Discos bei dem Teil die Tanzflächen überfüllt, „Don’t Let Me Die Young“ die nächste Melodic Perle die damals alle Tanzflächen zum platzen brachte. „Life Goes On“ eine schwermütige Ballade mit Potential, „Thunder“ hier trifft AOR auf Hard Rock Riffs, ein Hit. „Night Train“ mit viel Drama geht der Song sofort ins Ohr, „Tremblin‘“ der Song sollte bei den Öfftis rauf und runter laufen, was für ein Song das Duo TAYLOR und Jones hier auf die Menschheit losgelassen haben ist der helle Wahnsinn. „Bringin‘ Me Down“ der nächste ultimative Pflichtsong für jeden Rocker besser geht es wirklich nicht man waren das damals Zeiten als die Tanzflächen dazu voll waren, „Broken Window“ besticht mit lässigem Gitarrenspiel und geht wie alle Songs voll ins Ohr, mit „French Guitar“ kommt ein Instrumental zum Licht ausmachen, erinnert an Filmmusik der 1980er Jahre. Kacke das Album ist schon durch, gleich nochmal Repeat am Player gedrückt, zurückgelehnt, Augen zu und einfach nur genießen.

Balle

WHITE HEAT – We Never Heard Of You Either (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. White Heat
02. Crazy For You
03. Rollin‘ With The Thunder
04. Paranoia
05. Got To Win Your Love
06. All Thru The Night
07. Fire
08. When You’re Gone
09. Listen Closley
10. Sometimes

 

Spielzeit: 43:01 min – Genre: AOR / Melodic Rock – Label: CBS – VÖ: 1989 – Page:

Das 1980er Jahrzehnt lag in den letzten Zügen als 1989 dieser kleine und ungeschliffene Diamant das Licht der Plattenwelt erblickte. Ich kam nur durch einen Tipp von einem der beiden Inhaber von Hang Loose Records Hansi oder Jürgen in den 1990ern zu diesem Album, wie es öfters bei verdammt starken Alben der Fall war wurde mir dieses wie auch sehr viele andere von den Beiden empfohlen. Beide hatten damals ein sehr gutes Gespür was für Mucke meinem Geschmack entspricht, also meinte einer der Beiden mal während einer Bestellung ob mir dieses Album bekannt wäre, ich verneinte und bestellte das Ding einfach mal blind und vertraute auf die Empfehlung des Shops.

Zum Line Up zählten damals Jim Galloway an Mikrofon und Gitarre, Allen Hunnie an Gitarre und Backing Vocals, Wayne Young an Keyboards und Backing Vocals, Russ Goozee an Bass und Backing Vocals sowie Alec Friesen am Schlagzeug. Die Bandmitglieder waren und sind mir bis Heute kein großer Begriff, nicht so bei den beiden Gastmusikern Rick Santers (SANTERS) als Gitarrist und Gil Moore (TRIUMPH) an den Drums. Also war ich umso überraschter von der gebotenen Mucke, so wie es mir auch bei vielen Bands geht, die verdammt geile Mucke machen oder gemacht haben, sie sind völlig unbekannt und bleiben es in den meisten Fällen leider auch. In Eigenregie veröffentlichte Alben in kleiner Stückzahl gehen vom Preis durch die Decke und aufgerufene Preise jenseits der 100 Teuros sind keine Seltenheit sondern eher Standard.

Als die CD dann irgendwann Mitte der 1990er Jahre in meinem Player landete war bei mir erst mal Kinnlade nach unten vor Staunen angesagt. Gleich die vier ersten Songs schlugen bei mir ein wie eine Bombe. Hier bieten die Kanadier AOR / Meldodic Rock der besseren Sorte, catchy, mit Hooks, Melodien und der richtigen Härte. Song #5 würde sich gut in jeder Disco machen in der Pop der 80er angesagt ist. Danach geht das E-Gitarren Feuerwerk weiter und nimmt kein Ende.

Allein die ersten vier Songs rechtfertigen den Status des Klassikers, allerdings hatte Song #4 „Paranoia“ das gleiche hohe Potential wie HONEYMOON SUITEs „Burning In Love“, LOVERBOYs „Turn Me Loose“, DEF LEPPARDs „Too Late For Love“ und ALDO NOVAs „Fantasy“ nur um ein paar Beispiele zu nennen. Genau in dieser Liga spielten auch WHITE HEAT, nur eben ohne die breite Masse der Hörer erreicht zu haben wie die oben erwähnten. Schade den 1989 war die Welt gerade noch für anständige Rockmucke in Ordnung und auch Dauerbrenner im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. WHITE HEAT hatten leider auch nicht das Glück wie viele andere die den Sprung in einen gewissen Grad der Bekannheit schafften um wenigstens auf Dauerrotation in den Discos für volle Tanzflächen zu sorgen. All dies trifft für WHITE HEAT mit ihrem einzigen Album nicht zu, dass Potential hatte die Band auf jeden Fall, nur eben Pech dabei.

WHITE HEAT geizen weder mit anständigen Songs, Melodien, geiler Stimme, Gitarren, Keys und was sonst noch zu einem anständigen Rockalbum gehört, der Stil kann im groben mit den oberen Vergleichen sowie WORLD ON EDGE, HAND OF FATE, HEADPINS, ROCKHEAD, KANE ROBERTS und BON JOVI verglichen werden. Also alles was ein Rockerherz begehrenswert findet aber dennoch unbekannt.

Von mir gibt es für das Album „We Never Heard Of You Either“ beide Daumen nach oben und den Titel des Klassikers! Wer die Möglichkeit hat Probe zu hören, traut Euch es lohnt sich für jeden Rocker.

„White Heat“ ein Opener für die Ewigkeit würde sich bestens auf den Tanzflachen der Rock Discos machen, bei „Crazy For You“ wird es schnuckelig für die Powerballadenfreunde. „Rollin‘ With The Thunder“ der nächste Hit für die Tanzfläche, ein Groover, „Paranoia“ spielt den Superhit den die Band nie hatte, das Ding groovt und rockt wie Sau, besser kann es keiner. „Got To Win Your Love“ für den Rocker zu poppig außer beim Solo da wird gewaltig an den Saiten gezupft, aber dennoch als Kontrast hörenswert, „All Thru The Night“ geht wieder mehr in meine Richtung mit ordentlich Gitarren und flott. „Fire“ der nächste Ohrwurm geht sowas von auf die Zwölf, „When You’re Gone“ eine gefühlvolle Ballade die einem im Refrain kalte Schauer den Rücken runter verschafft, der Refrain ist ein Traum. „Listen Closley“ geht wieder flott seinen Weg ins Gehör, „Sometimes“ ein Rocker mit Gefühl und Drama.

Balle

VAGABOND ROAD – Vagabond Road (RG Zeitmaschine)

Trackliste:

01. Lonely Street
02. After The Fire
03. Fields Of Green
04. Baby It’s Over
05. You’re Still The One
06. Lay Down Your Guns
07. Misty Mornin
08. Lauralye
09. Sweet Angel Eyes
10. Think Of You Again
11. Love Will Never Die

Spielzeit: 43:55 min – Genre: Melodic Hard Rock – Label: Eigenproduktion – VÖ: 1993 – Page:

Irgendwann im Jahr 1993 wurde ich auf das gleichnamige und leider auch einzige Album von VAGABOND ROAD aus Kanada aufmerksam. Irgendwie sprach mich der Bandname an und die Beschreibung das es sich um eine Eigenproduktion aus dem Hard Rock Sektor handeln soll. Also habe ich diesen Import damals beim Händler meines Vertrauens geordert. Als das Album damals bei mir aufschlug war meine Neugier sehr groß und beim ersten Hördurchgang war ich doch arg enttäuscht mir gefiel damals nur ein Song und der Rest sprach mich überhaupt nicht an. Also verstaubte das Album jahrelang im Regal. So gegen 2010 kramte ich es mal wieder raus und hörte es ganz in Ruhe mit Kopfhörer in einer normalen Lautstärke und auf einmal hat es Bumm gemacht und das Album entfaltete seine volle Bandbreit und es gab für mich keinen schlechten Song mehr darauf.

Die Band bestand aus Tony McDonald an Mikro und Gitarre, Ian Mulcaster an Gitarre, Mike Champigny am Bass und Rick Smook an den Drums. Die Backing Vocals wurden von der gesamten Band und einigen Gästen wie Chrissy Steele, Tracy Mason, Paul Hyde, Donna Gangon, Jackie Brown, Darren May, Tracy Lowrey und Shelley Beeston. Außer Steele und Mason keine Bekannten Musiker. Als weitere Gasmusiker waren dabei Bill Henderson von CHILLIWACK und HEADPINS an Gitarre, Geoffrey Kelly an den Drums und Querflöte. Und kein geringerer als John Webster an den Keyboards und Hammond Orgel, Webster war unter anderem schon bei LEE AARON, CHER, CINDERELLA, TOM COCHRANE, ALICE COOPER, PAUL LAINE, RED RIDER und SHARP EDGES tätig um nur ein paar zu nennen.

Den Stil der Band kann man als Melodic Hard Rock bezeichnen, hier und da werden mal leichte und wohldosierte Southern oder Blues Rock Vibes mit eingebunden die sehr gut mit dem Grundsound von VAGABOND ROAD harmonieren. Der Sound liegt irgendwo bei TRIUMPH, CHILLIWACK, HEADPINS, ASPHALT BALLET, EYES, hypermelodische CINDERELLA, DANGER DANGER und schieß mich Tod wer noch alles für einen Vergleich herhalten kann. Dezent ausgedrückt ergibt das ein Spannendes Album von Musikern die außer von den Gästen unbekannt sind aber auf diesem einen Album so ziemlich alles richtig gemacht haben. Das Album hat vom Inhalt alles was ein anständiges Album ausmacht, Melodien soweit die Füsse tragen, vernünftige Vocals, Riffattacken, Keyboards, Hammond Sound, Pianopassagen, einen treibenden Bass und brachial geniale Drums die intensiv aufgenommen wurden. Die Produktion klingt warm Anlog und nach Röhrenverstärker, weder angestaubt noch antiquiert einfach nur perfekt produziert.

Die Stimme von Tony hat was Besonderes das sich schlecht beschreiben lässt, ich würde diese am ehesten mit Michael Boyle von GLASGOW vergleichen. Auf der einen Seite zerbrechlich und zart auf der anderen dreckig und versaut. Die Gitarren sind immer On Top ohne zu weit im Vordergrund zu agieren, die Keys kommen entweder 80s Like, Hammond mäßig oder als Piano ausgeführt. Der Bass prügelt mit den Noten nur so um sich, aber am auffälligsten sind die zwar zurückhaltenden aber dabei mit Gewalt ein gezimmerten Drums die voll auf den Putz hauen.

Die Band hat keinen Grund sich hinter den Großen Namen im Biz verstecken zu müssen, dafür ist das Material einfach zu stark ausgefallen. Mittlerweile ist das Album im Laufe der Jahre sehr Teuer geworden wenn man überhaupt das Glück hat sich dieses Teil sichern zu können. Für alle die geeignet die auf Rock der nicht nach Baukasten produziert wurde, mit ungewöhnlichen und markanten Vocals stehen ist dieser Rundling der Soundtrack für die nächsten knappen 44 Minuten.

Mit „Lonely Street“ geht es gleich mal stark los, ein wahres Riffmonster mit gnadenlosen Vocals, „After The Fire“ sehr flott mit geilen 80s Keys und teilweise Piano Klängen. „Fields Of Green“ ein geile Ballade, „Baby It’s Over“ geht als Highlight durch ein cooler Rocker mit Southern / Blues Rock Feeling. Mit „You’re Still The One“ das nächste Highlight und Hitverdächtig, dass Ding geht gnadenlos ins Ohr und krallt sich mit seinen Melodien und dreckigen Licks dort fest, „Lay Down Your Guns“ ein Rocke der mit coolen irrewitzigen Hammond Sound Passagen kommt und obendrauf noch mit messerscharfen Riffsalven nur so um sich prügelt. „Misty Mornin“ irgendwo zwischen sehr guter Rocker und Powerballade und versprüht dadurch einen besonderen Charme, einfach nur genial wenn die Hammond loslegt, „Lauralye“ eine der besseren Ballade. „Sweet Angel Eyes“ erinnert mich an EYES mit JS Soto, „Think Of You Again“ der nächste Ohrwurm, „Love Will Never Die“ und hier ist zum Schluss noch die perfekte Ballade.

Balle