TED NUGENT – Shut Up & Jam

Band: Ted Nugent
Album: Shut Up & Jam
Spielzeit: 48:36 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 04.07.2014
Homepage: www.tednugent.com

Die persönlichen Ansichten von TED NUGENT sind ja allgemein bekannt. Ob diese nun in das eigene (politische) Verständnis jedes Einzelnen passen, muss jeder für sich entscheiden. Da wir aber ein Musikmagazin sind, beschäftigen wir uns ausschließlich mit der neuen Platte des amerikanischen Gitarrenhelden – übrigens seit 7 Jahren die erste seiner Art. Die optische Aufmachung dieses 12-Trackers lässt vermuten, dass es sich hier um eine One-Man-Show handelt. OK, in gewisser Weise ist das ja so. Das ausgeprägte Ego des axtschwingenden Naturburschen ist ebenfalls kein Geheimnis, dennoch wollen wir nicht vergessen, dass neben Nugent (guitars, vocals) auch noch Greg Smith (bass), Mick Brown (drums), Derek St.Holmes (guitars) an dieser Scheibe nicht unwesentlich beteiligt waren sowie ein gewisser Sammy Hagar.  Der ehemalige VAN HALEN Sänger hat zu „She´s Gone“ den Gesang beigetragen.

So ganz funktioniert das mit dem Tunnelblick für dieses neue Album allerdings doch nicht. Denn natürlich spendiert TED NUGENT seinen Songs dementsprechend saftige Texte, die sich schon in Titeln wie „Trample The Weak Hurdle The Dead“ oder „Do-Rags And A .45“ wiederspiegelt. Aber auch die offizielle Grillhymne dieses Sommers kommt in Form von „I Love My BBQ“ auf uns zu. Zugegeben: Hymne ist etwas übertrieben, denn das Stück ist doch recht eigenwillig geraten. Textlich allerdings spricht mir Mr. Nugent ausnahmsweise ganz und gar aus dem Herzen (bis auf die Tatsache er sich das Grillgut natürlich selbst erlegt). Und so findet sich daneben auch noch weiteres, durchaus schmackhaftes Liedgut wie der lockere Opener „Shut Up & Jam“ oder das wirklich gelungene „Never Stop Believing“. Dazwischen streut der bekennende Waffennarr immer wieder sperrige Nummern wie „Everything Matters“ oder „Throttledown“. Wohl um nicht zu sehr in den Mainstream abzudriften. „I Still Believe“ ist eine weitere Liebeserklärung an sein Heimatland. Zu guter Letzt gibt es noch eine Bluesversion von „Never Stop Believing“, die äußerst wehmütig und voller Pathos vorgetragen wird.

TED NUGENT polarisiert, musikalisch wie privat. Fakt ist jedoch, dass er seiner Gibson Byrdland immer noch erstklassige Riffs und Soli entlocken kann. Natürlich befindet sich auf „Shut Up & Jam“ kein weiterer Hit der Marke „Cat Scratch Fever“ oder „Fred Bear“ (immer noch mein All-Time-Fave). Das wird auch niemand erwarten. Wer sich auf die Extravaganz dieses Künstlers einlässt, kann auf der neuen Platte durchaus Parallelen zu alten Werken entdecken sowie einige neuen Elemente. Modern wird TED NUGENT allerdings wohl nie klingen, und das ist auch gut so.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Shut Up & Jam
02. Fear Itself
03. Everything Matters
04. She´s Gone
05. Never Stop Believing
06. I Still Believe
07. I Love My BBQ
08. Throttledown
09. Do-Rags And A .45
10. Screaming Eagles
11. Semper Fi
12. Trample The Weak Hurdle The Dead
13. Never Stop Believing (Blues)

Stefan

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