Band: Teramaze
Album: I Wonder
Spielzeit: 69:10 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Wells Music
Veröffentlichung:
Homepage: www.teramaze.com.au
„I Wonder“ ist das 7. Full-Length Album der australischen Prog Metal Band TERAMAZE, und das 3. das mir zur Besprechung vorliegt. Den direkten Vorgänger aus dem letzten Jahr („Are We Soldiers“) habe ich mir leider bisher noch nicht anhören können, aber die beiden von mir besprochenen Alben (siehe hier und hier) haben einen jeweils ziemlich guten Eindruck hinterlassen. Leider ist die Truppe, die im Kern eigentlich nur von Gitarrist, Songschreiber und Produzent/Mixer Dean Wells zusammengehalten wird, über die Jahre immer wieder von einschneidenden Besetzungswechseln gebeutelt worden. So hat Wells nun auf „I Wonder“ kurzerhand auch noch den Gesang übernommen und veröffentlicht das Ganze dann zum guten Schluß auch noch über sein eigenes Label. Das nenn´ ich mal Konsequenz.
Bisher hat es mir bei den Jungs immer an eingängigen Hooklines gefehlt, ein Umstand der auf „I Wonder“ zwar immer noch nicht ganz ausgemerzt ist, aber was Wells und seine Mitstreiter anno 2020 vorlegen ist dennoch ihr bisher stimmigstes und ausgereiftestes Werk. Gleich vom Fleck weg plätten TERAMAZE mit dem tonnenschweren Doppelpack „Ocean Floor“ sowie „Only Daylight“ jegliche Zweifel daran weg, dass 1 Jahr seit dem letzten Output zu wenig Zeit sein könnte um qualitativ überzeugende Songs zu schreiben. Die Songs der neuen Platte haben eine dermassen hypnotische Aura, eine erhabene, epische Breite, dass man sich stundenlang darin verlieren kann. Zugegeben, das ist alles ziemlich glatt und die sehr poppige Stimme von Mastermind Dean Wells ist definitiv Geschmacksache die nicht jedem gefallen wird. Aber man wird nur schwerlich etwas ähnlich Starkes im fast abgelaufenen Jahr in diesem Bereich finden. Und mit „Sleeping Man“ gibt es ihn dann doch noch, den Ohrwurm zum hinknien, den einen Hit der den Jungs die Türen noch weiter öffnen kann. Ich warte zwar immer noch darauf, dass mich eine Prog Band so gnadenlos aus den Latschen haut wie es Dream Theater vor 28 Jahren mit „Images and Words“ und seitdem nur noch Opeth mit „Watershed“ geschafft haben. Aber wer solche geilen Tracks wie den Dream Theater meets Nickleback (ja, ich weiss, funktioniert aber dennoch ganz wunderprächtig) Brocken „Idle Hands / The Devil’s Workshop“ oder den bombastischen Rausschmeisser/Titeltrack „I Wonder“ auf die Kette bekommt, hat meine volle Aufmerksamkeit sowie Lobhudelei verdient.
Neben Haken´s „Virus“ ist „I Wonder“ für mich das absolute Highlight 2020 im Prog Metal Bereich und die oben genannten Songs seien jedem Interessierten Fan des Genres wärmstens ans Herz gelegt. Mit „I Wonder“ mischen TERAMAZE nun endgültig in der oberen Liga mit und das Album wird womöglich nicht nur bei mir einen der vorderen Plätze im 2020 Jahrespoll belegen. Saugudde Scheibe und eine glasklare Empfehlung!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Ocean Floor
02. Only Daylight
03. Lake 401
04. A Deep State of Awake
05. Here To Watch You
06. Sleeping Man
07. Idle Hands / The Devil’s Workshop
08. Run
09. This Is Not A Drill
10. I Wonder
Mario