Band: Thanateros
Album: Insomnia
Spielzeit: 54:02 min
Stilrichtung: Gothic Rock
Plattenfirma: Calygram
Veröffentlichung: 27.09.2019
Homepage: www.thanateros.net
Obwohl THANATEROS bereits 1999 gegründet wurde, ist „Insomnia“ eigentlich ein Debütalbum. Nach 10-jähriger Pause hat sich die Band um Gründer und Sänger Ben Richter neu formiert und geht nun auch stilistisch leicht andere Wege. Der Folk-Anteil wurde zurückgeschraubt, die Dark Rock Komponenten kommen stärker zum Vorschein. Zum Glück wurde die prägende Geige aber nicht komplett aus der Musik verbannt.
Nachdem die damals schon erfolgreiche Band THANATEROS (zusammengesetzt aus den griechischen Göttern Thanatos (Tod) und Eros (Liebe/Sexualität) sich nach 10 Jahren im Jahr 2010 auflösten, war Ben Richter nicht untätig und ist der Musik in anderen Bands treu geblieben. Allerdings hat er sich im Jahr 2018 dann doch wieder auf seine Wurzeln besonnen und THANATEROS mit Gitarrist Christian Lang wieder zum Leben erweckt. Und das war, wie ich finde, eine sehr gute Entscheidung.
Schon der Opener „Everything Starts” ist ein atmosphärisch dichtes Songkonstrukt, das die Stimmung des 13 Tracks umfassenden Albums sehr gut wiedergibt.
Die Videosingle „The Lost King” ist einer der stärksten Tracks des Albums, die Geige umspielt mit einer dezenten Leichtigkeit die Lyrics, die Drums geben dem Song etwas Kraftvolles. Hier möchte man einfach nur tanzen.
„Ctulhu Rising“ geht ebenfalls in diese leicht beschwingende Richtung, während das nachfolgende „Amber“ stilistisch deutlich metallischer und mit screamartigen Gesang zu überzeugen weiß. „Black Tide“ – auch eines der Highlights auf „Isomnia“ – klingt dagegen nach Verzweiflung und Melancholie, während „Graken“ dann wieder deutlich schneller nach vorne prescht. So abwechslungsreicht gestaltet sich das komplette Album. Schnelle Songs folgen auf düstere, melancholische Tracks und die Geige untermalt die verschiedenen Stimmungen auf eine sehr harmonische Art und Weise. Auch wenn der Folk-Anteil zurückgeschraubt wurde, haben einige der Songs noch Anleihen davon und THANATEROS täten gut daran, dies in den folgenden Alben beizubehalten.
Zum Ende hin haut das Quintett mit „Waermetod“ nochmal einen Düsterkracher raus, der eine kompositorisch dichte Atmosphäre aufweist. Auch die Geige spielt hier nochmal eine tragende Rolle und untermalt den Refrain gänsehautartig. Hier sollte man unbedingt reinhören.
Den Abschluss bildet „Everything Ends“, als Gegenpart zu „Everything Starts“ perfekt ausgewählt und hiermit endet auch die dunkle Reise, auf die uns „THANATEROS“ dankenswerterweise mitgenommen haben. „Insomnia“ ist zwar stellenweise gewöhnungsbedürftig und nicht gleich beim ersten Hören zugänglich, aber nach und nach eröffnen sich einem die Tiefen der musikalischen Traumwelt.
THANATEROS zeigen sich mit ihrem fünften Album „Insomnia“ erfrischt nach dem langen Dornröschenschlaf, stellenweise müssen sie sich aber noch den Schlaf aus den Augen reiben. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dies mit den nächsten Alben gelingen wird und ich freue mich schon darauf.
Anspieltipps: The Lost Kind, Ctulhu Rising, Black Tide, Warmetod
WERTUNG:
Trackliste:
01. Everything Starts…
02. Wait For Me
03. The Lost King
04. Cthulhu Rising
05. That is not Dead…
06. Black Tide
07. Graken
08. Welcome to the Dream…
09. From The Pain
10. Shine
11. When Worlds Collide
12. Wärmetod
13. Everything Ends…
Tänski