Band: The Edge of Reason
Album: Broken But Not Torn
Spielzeit: 40:40 min
Stilrichtung: Post-Hardcore
Plattenfirma: Self-Released
Veröffentlichung: 03.07.2017
Homepage: www.the-edge-of-reason.de
THE EDGE OF REASON (TEOR) sind zum Glück noch nicht am Rande des Wahnsinns angekommen, sonst wäre das neue Album der Regensburger Post-Hardcore Band vielleicht anders ausgefallen. So haben sich die Jungs aber auf die Musik konzentriert und mit „Broken But Not Torn“ wirklich gutes – und dazu selbstproduziertes – Album auf den Markt geworfen.
Die 6 Stücke umfassende EP “How Can I Drop This Mask” aus dem Jahr 2012 ist bereits mega eingeschlagen, die Bewertungen waren durchweg positiv. Kein Wunder, strotzt der Fünfer doch nur so vor Energie. Das wird auch bei jedem Song des neuesten Werkes mehr als deutlich und still halten fällt einem beim Zuhören echt schwer. Sänger Ro Seven zeigt von Anfang an sein Können, seine unverwechselbare Stimme untermalt die Texte in perfektem Einklang. Das Album besticht durch die dynamischen Wechsel von Cleangesang und Screamings. Nicht weniger schlecht reiht sich der Rest der Band ein. Alexander Gorst und Billy Oldboy an den Gitarren hauen tonnenweise eingängige Riffs raus und mit Drummer Niko van Laak und Bassist Dani Schöneberg ist TEOR perfekt besetzt.
Schon der Opener „Unstoppable“ überzeugt auf Anhieb, astreiner Klargesang mit einem gesunden Growlanteil. Und auch der zweite Song „Is She Worth It“, welcher sich thematisch mit der persönlichen Yoko Ono-Geschichte der Band beschäftigt, haut in die gleiche Kerbe. Eingängige Refrains, ballernde Riffs, hämmernde Drums und Shouts, die einem den Kopf zurecht rücken. Hervorzuheben sind auf alle Fälle „Rubber Strap“, „Dog Eat Dog“ und die Abschlussabrissbirne „Save Me“, für mich die besten Songs auf „Broken But Not Torn“, wenn man überhaupt einzelne Songs zwischen so vielen perfekten Werken hervorheben kann.
Die Jungs folgen ihrem musikalischen Weg ohne sich auf billige Effekthascherei zu reduzieren oder wie eine von vielen austauschbaren Combos zu klingen. Man hört den Stücken genau an, wie sie entstanden sind und welche Emotionen dahinter stehen. Das Album „Broken But Not Torn“ ist die fast komplette Aufarbeitung der Borderlinestörung von Sänger Ro, eine Krankheit, die er mittlerweile im Griff hat. Auch das macht die Band so authentisch. Hier ist nichts gekünstelt, die Songs spiegeln in ergreifender Weise die Stimmung und Gefühle wider. Das Bands wie BULLET FOR MY VALENTINE, A DAY TO REMEMBER oder auch ESCAPE TO THE FATE als Einfluss genannt werden, hört man deutlich raus, ohne dass TEOR als billige Kopie daherkommen. Der Schwerpunkt wird auf die „catchy verses“ gesetzt und spricht nicht nur eingefleischte Post-Hardcore Fans an. Mit ihrer Mischung aus fetten Riffs, brachialem Geballere und genialen Ohrwurm-Hooks setzt das Quintett aus der Oberpfalz auf das richtige Pferd. Dazu die spielerisch leichten Wechsel zwischen Klargesang, bösem Gekeife und dunklen Growls. Das Album ist absolut hörenswert und ein megageiles Aushängeschild für die noch junge Band (die Jungs sind gerade mal Anfang bis Mitte Zwanzig). Die Band hat großes Potenzial und ich hoffe, sie werden es auf den nächsten Alben noch mehr ausschöpfen.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Unstoppable
02. Is She Worth It
03. Rubber Strap
04. Dog Eat Dog
05. Loved a Liar
06. These Pills
07. Wanna Give You Wings
08. Still Alive
09. Perpetuum Mobile
10. Voodoo
11. Save Me
Tänski