Band: The Fright
Album: The Fright
Spielzeit: 56:42 min
Plattenfirma: Fiendforce Records
Veröffentlichung: 17.04.2012
Homepage: www.the-fright.de
Ihr kennt das vielleicht auch: Ihr geht auf ein Konzert oder Festival, auf dem Ihr natürlich nicht alle Bands kennt. Und genau diese Band, von der Ihr nicht mal den Namen kanntet, haut Euch voll weg. Zugegeben, das ist in letzter Zeit seltener geworden, aber im Falle von THE FRIGHT hatte ich genau dieses Erlebnis auf dem „Rock The Night“ Festival in Lichtenfels, wo sich auch HARDCORE SUPERSTAR, CRAZY LIXX oder die tollen Newcomer HOLLYWOOD BURNOUTS die Ehre gaben. Gerade hatte ich mir ein neues Bier geholt, legten die vier Jungs aus der Nähe von Jena mit ihrer energiegeladenen Show los und begeisterten damit nicht nur mich. Natürlich kam ich nicht umhin, mir die Promo des mittlerweile dritten Drehers, der schlicht nach dem Bandnamen betitelt wurde, zu besorgen.
Ich muss auch noch zugeben, dass ich mir nicht so viel aus Horrorpunk mache, aber die Mischung, die THE FRIGHT auffahren, ist schlicht genial. Horropunk gepaart mit Sleaze und mächtigen Gang-Vocals. Die Band nennt ihren Stil Horror Glam Rock´n Roll. Ihr Sänger Lon ist die stimmliche Reinkarnation von Glenn Danzig (was in einer geilen Live-Version von Danzig´s Hit „Mother“ auf dem Festival gipfelte). Das schöne daran ist aber, dass er nicht kopiert, sondern seine ganz eigene Schiene fährt, die auch hohe Screams beinhaltet. Dass ich erst beim dritten Longplayer einsteige, finde ich echt schade, aber die ersten beiden Platten kann man ja im Online-Shop nachholen.
THE FRIGHT gründeten sich bereits 2002 und haben seitdem zwei Alben („Dacabre“ 2007 und „Born To Be Dead“ 2009) veröffentlicht.
Jetzt aber zum aktuellen Werk „The Fright“: 13 Stücke mit einer Laufzeit von knapp einer Stunde gibt es zu hören. Den Anfang macht „Late Nite Affections“, das mit ziemlich dreckige Gitarren daherkommt und eigentlich klingt wie ein waschechter Sleaze-Hit, nur eben mit tiefergelegtem Gitarrensound. Die schon erwähnten Gang-Vocals finden im Chorus Verwendung. Das anschließende „Sweet Desire“ ist ähnlich gestrickt und lässt ein geiles Album erwarten. „666 Full Speed Ahead“ komplettiert ein äußerst starkes Eingangs-Trio. Und wer jetzt denkt, dass das Quartett ihr Pulver schon verschossen hat, sollte sich mal „Beloved Night“, „Midnight Revolution“, „Sin City“ oder „Avenger Of Crow“ anhören. OK, ich muss zugeben, dass es ein paar Songs weniger auch getan hätten, denn „Death Blow Freedom“ oder „Alive & Dead“ sind bei Weitem nicht so stark wie der übermächtige Rest des Materials. So wäre die Scheibe schön durchgelaufen, was aber in Zeiten von mp3 und CD-Brennern keine große Hürde darstellen sollte – kann ja jeder seine Lieblingsreihenfolge oder -Songs beiiebig zusammenstellen (wenn er die CD ordnungsgemäß gekauft hat bitteschön!!!).
Lange Rede, kurzer Sinn: THE FRIGHT beweisen auf ihrem dritten Album, dass sie einen Ausnahmestatus genießen, denn sie sollten sowohl von der Hairmetal Fraktion als auch von überzeugten Horrorpunk-Fans akzeptiert werden. Ihre Live-Fähigkeiten stehen außer Frage und auch auf Konserve rockt das Zeug wie Hölle. Die knochentrockene Produktion setzt jede Menge Energie frei und präsentiert die Band im richtigen Licht. Für mich ist THE FRIGHT eine große Überraschung, das waren sie Live und auch ihr neues Album hat das Zeug zur Dauerrotation.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Late Night Affections
2.Sweet Desire
3.666 Full Speed Ahead
4.Cemetary Of Hearts
5.Beloved Night
6.Death Blow Freedom
7.Midnight Revolution
8.Black Rose
9.Alive & Dead
10.Sin City
11.Nightstalker Returns
12.Avenger Of Crow
13.Believe In Angels
Stefan