Band: The Ragged Saints
Album: The Sound Of Breaking Free
Spielzeit: 39:12 min
Stilrichtung: 80’s Hard Rock / Melodic Rock
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 25.10.2013
Homepage: www.theraggedsaints.com
Dass unsere skandinavischen Freunde ein besonderes Faible für Melodic Rock und Metal haben und es seit einigen Jahren eine wahre Schwemme an hochklassigen Genreveröffentlichungen aus dem kühlen Norden gibt ist ja kein Geheimnis mehr. Vor allem Schweden scheint einen unerschöpflichen Pool von talentierten und motivierten Musikern zu haben die in der Tradition der großen Helden die Sounds der 80er wieder aufleben lassen. Das eigentlich auf progressiven Powermetal spezialisierte (deutsche) Label POWER PROG schickt nun mit den RAGGED SAINTS eine Finnische Band ins Rennen, die mit Ihrem Debüt „The Sound Of Breaking Free“ einen echten Knaller vorlegt.
Ursprünglich als reines Spassprojekt von den Gitarristen Tomi Julkunen und Toni Bite gegründet, war schnell klar, dass die zusammen erarbeiteten Songs viel zu gut waren um ungehört in der Schublade zu verstauben. Mit Bassist Jukka Hoffren, Drummer Miikki Kunttu und dem fantastischen Sänger Markku Kuikka (u.a. Status Minor, Kenziner) wurde die Besetzung kurzerhand auf Bandniveau aufgestockt und das nächstbeste Studio geentert. Wie im Promotext vorab klargestellt wird, sucht man auf „The Sound Of Breaking Free“ vergeblich nach Innovationen oder Überraschungen, denn die Richtung ist klar definiert: die Jungs wollen ausschließlich Hard Rock Songs in der Tradition von Ratt, Cinderella, Bad Company und vor allem Whitesnake spielen. Letztgenannte sind dann auch das offensichtliche Bindeglied zu anderen Brüdern im Geiste (und Sound): Voodoo Circle. Sänger Kuikka ist stimmlich und in seinen Phrasierungen ähnlich nah an Coverale dran wie David Reedman und die Kompositionen und Refrains zielen ebenfalls direkt auf die Glanztaten der weißen Schlange. Die Unterschiede zwischen beiden Bands sind daher nur in Nuancen zu finden: die RAGGED SAINTS fügen Ihrem Sound noch eine gehörige Portion AOR Schmissigkeit hinzu, vermeiden allzu offensichtliche Anleihen und haben die Gitarren bewusst etwas traditioneller in Szene gesetzt. Das in den letzten Jahren weit verbreitete John Sykes Breitwand Riffing (W.E.T., Voodoo Circle) ist auf „The Sound Of Breaking Free“ durch deutlich klassischer arrangierte Sounds … Die Songs der Scheibe können vor allem in der ersten Hälfte durchweg mit eingängigen Hits der Marke „The Sound Of Breaking Free“, „A Place Where I Belong“, „Love Won’t Fade Away“ oder „Don’t Let Me Go“ überzeugen. Danach flacht die Hookdichte zwar ein klein wenig ab, es gibt aber mit dem biederen Bluesrocker „New Beginnings“ nur einen schwächeren Song zu vermelden bevor es mit dem starken „The End“ in die Abschlussrunde geht.
Wer sich stolz die letzten Voodoo Circle und W.E.T. Scheiben ins Regal gestellt hat, kann auch bei den RAGGED SAINTS bedenkenlos zugreifen. Die Band hinterlässt mit Ihrem ersten Album eine beeindruckende Duftmarke und überzeugt mit handwerklich tadellos gezocktem, mit einer packenden Stimme veredeltem Hard Rock der klassischen Schule.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Sound Of Breaking Free
02. A Place Where I Belong
03. Don’t Let Me Go
04. I’ll Never Give Up On Love
05. Love Won’t Fade Away
06. We Are The Same
07. While The World Is Burning
08. New Beginnings
09. Never Walk Away
10. Before Time Goes By
11. The End
Mario