THE RODS – Brotherhood Of Metal

Band: The Rods
Album: Brotherhood Of Metal
Spielzeit: 52:37 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 07.06.2019
Homepage: www.therods.com

THE RODS – und schon wieder eine Band, die laut Promotext Kultstatus besitzt und legendär ist, von der ich aber bislang mit meinen zarten 25 Jahren noch nie was mitbekommen habe. Jut, das hat sich jetzt geändert, mit “Brotherhood Of Metal”, dem zweiten Album der Amis in ihrem zweiten Frühling, der nach einer Pause von 1986 bis 2011 begann. Klassischer Heavy Metal ist das Ding, wie sich anhand des Albumtitels und des Artworks bereits erahnen lässt.
Die Produktion der Scheibe ist wertig, ob die etwas kraftlose Stimme von Sänger David “Rock” Feinstein an der Produktion oder der Gesangsleistung liegt, lässt sich allerdings nicht ganz sagen. Live traue ich dem Mann jedenfalls eine bessere Performance zu, auch wenn er auf “Brotherhood Of Metal” durchaus einen korrekten Job macht.
Musikalisch ist “Brotherhood Of Metal” Heavy Metal in Reinform. Lediglich der witzig-funkige Track “Party All Night” fällt da mit seiner unnormal coolen Bassline aus dem Raster. Leider lässt sich über die restlichen Tracks gar nicht so viel sagen. Beim Opener und Titeltrack, der mit Gesang auf Klavier beginnt und anschließend ein typischer Genre-Abfeierungstrack wird, ließe sich der Text erwähnen, der es schafft, wirklich jede dieser grausam kitschigen Phrasen der Marke “United we stand” und “Brothers and sisters, raise your fists” und “Standing tall, never to fall”, die jemals in einem dieser Tracks zu finden war, aneinanderzureihen, was statt dem gewünschten Gänsehaut-Zusammenhalts-Gefühl doch eher leicht peinlich berührte Genervtheit auslöst. Ehrlich, ein bisschen mögen wir das ja insgeheim alle, aber das ist zu viel des Guten.
Ansonsten sind die Tracks weitestgehend frei von Höhe- und Tiefpunkten. Man kriegt die klassischen Melodielines, die klassischen Gitarrenriffs, ein bisschen Up- und ein bisschen Midtempo, dazu Thematiken wie böse Könige und die Vorzüge von harter Gitarrenmusik. Das ist souverän umgesetzt, auch echt authentisch, mit netter E-Orgel als Bonusinstrument, aber es bleibt halt auch quasi gar nicht hängen. Eher hat man das Gefühl, anhand des jeweiligen Songtitels bereits erahnen zu können, wie der dazugehörige Track klingt – und oft genug bestätigt sich diese Vorahnung. Ich will “Brotherhood Of Metal” für diejenigen, die bei Metal hauptsächlich auf prototyp-metallische Bestandteile fokussiert sind und weniger Wert auf Eingängigkeit und musikalische Außergewöhnlichkeit legen, gar nicht schlechtreden. Aber insgesamt ist das Album doch leider kaum individuell, zum einen Ohr rein und zum anderen raus.

Anspieltipps:
“Brotherhood Of Metal”, “Party All Night”, “1982” und “Evil In Me”

Fazit:
“Brotherhood Of Metal” ist alles andere als die Platte, die man mit auf der Nasenspitze sitzender Hornbrille und einer Tasse Tee vor dem Kamin genießt. Für nebenbei geht die handwerklich stabile Scheibe schon klar, wenn sich auf dem Festivalcamp um zwei Uhr nachts das Gehirn allmählich ins Standby verabschiedet. Aber aus der Masse herauszustechen vermag das Album nicht, dafür ist es doch einfach zu substanzlos und basic.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Brotherhood Of Metal
02. Everybody’s Rockin‘
03. Smoke On The Horizon
04. Louder Than Loud
05. Tyrant King
06. Party All Night
07. Tonight We Ride
08. 1982
09. Hell On Earth
10. The Devil Made Me Do It
11. Evil In Me

Jannis

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