Band: Thine
Album: The Dead City Blueprint
Spielzeit: 52:00 min
Genre: Dark Rock/Prog
Plattenfirma: Peaceville Records
Veröffentlichung: 02.05.2014
Homepage: www.thine-online.co.uk
Bezüglich der laut Labelinfo in der Vergangenheit zu Kultstatus gelangten Britischen Düsterrock Band THINE herrscht ein ziemliches Schweigen im virtuellen Blätterwald und mir war die Band bisher kein Begriff. Ob es daran liegt, dass THINE, die bereits 1995 gegründet wurden, mit Ihren ersten beiden Alben keinen größeren Eindruck haben hinterlassen können? Vielleicht bin ich aber auch einfach nur unwissend – nähere Infos zu Biographie oder Diskographie waren online jedenfalls nur spärlich zu finden. Geben wir uns also mit den wenigen Daten ab, die das Promopaket uns zu dem Quintett liefert: Die letzte Scheibe „In Therapy“ liegt mittlerweile schon 12 Jahre zurück und das vorliegende Album “ The Dead City Blueprint“ ist das bisher dritte in der Werkschau. Das Ganze erscheint immerhin über das auf dunkelrockige Klänge spezialisierte Label Peaceville Records, das in der Vergangenheit mit u.a. My Dying Bride, Anathema, Opeth, Katatonia und Paradise Lost durchaus ein gutes Händchen und Geschmack bewiesen hat. Aufgenommen wurde die Scheibe in den legendären englischen Academy Studios, wo auch schon Paradise Lost, My Dying Bride oder Primordial eine morbide Atmosphäre auf Platte gebannt haben.
THINE gehen stilistisch allerdings um ein paar Gänge zurückhaltender vor als die genannten Landsmänner und passen eigentlich so gar nicht in die Metal Schublade, was ja kein Nachteil sein muss. Parallelen sind da schon eher zu einer Band wie The Mission festzustellen, was sich vor allem an den Rhythmusgitarren und dem leicht pathetischen Gesang festmachen lässt. Durch alle Tracks zieht sich ein Grundgefühl aus Melancholie und Trotz, das die Band glaubhaft und mit viel Emotionen rüberbringt. Und doch ist das Endergebnis ein wenig durchwachsen, denn obschon die Band eine Menge starke Tracks am Start hat gibt es auch den ein oder anderen schwächeren Durchhänger zu verdauen, wie z.B. das langatmige Titelstück oder das schleppende „Out Of Your Mind And Into A Void“. Immer wenn THINE ein klein wenig mehr Energie einbringen, wie in dem mit dezenten Opeth Anleihen gewürzten Opener „Brave Young Assassin“, dem mit Paradise Lost Gitarrenlinien durchzogenen „Flame To The Oak” oder „The Precipice“, das schon beinahe Alternative Rock Qualitäten aufweist, springt dagegen durchaus der Funke über. Dass die Band keine Gute-Laune Musik spielt und sich die Party-Stimmung auf „The Dead City Blueprint“ in Grenzen hält, dürfte klar sein. Dafür bedienen THINE Ihr Zielpublikum punktgenau und authentisch, auch wenn wirklich originelle Ideen Mangelware bleiben. Dem durchschnittlichen Gesang, der sich leider oft mit den mehrstimmig gedoppelten Backgroundstimmen beißt, fehlt es zudem an Charisma und Eigenständigkeit was aber von den interessanten Instrumentierungen zu weiten Teilen aufgefangen wird. So ist „The Dead City Blueprint“ unterm Strich eine durchaus gelungene, stimmige Angelegenheit und Fans des Genres zum persönlichen Antesten wärmstens empfohlen.
WERTUNG:
Trackliste
01. Brave Young Assassin
02. Flame To The Oak
03. Out Of Your Mind And Into A Void
04. The Precipice
05. The Dead City Blueprint
06. The Great Unknown
07. The Rift
08. The Beacon
09. Scars From Limbo