THIRTEEN STARS – The White Raven

Band: Thirteen Stars
Album: The White Raven
Spielzeit: 35:07 min.
Stilrichtung: Retro Rock, Hardrock
Plattenfirma: Off Yer Rocka Records
Veröffentlichung: 11.12.2015
Homepage: www.facebook.com/thirteenstars

LED ZEPPELIN, QUEEN, THE ROLLING STONES, FREE und THE BEATLES – das sind wohl mit die häufigsten Einflüsse, wenn man die Pressetexte diverser Retro-Kapellen liest. Das gehört schon lange zum guten Ton, langweilt aber mit Verlaub nicht erst seit gestern. Auch bei den Briten THIRTEEN STARS ist das so, denn exakt in dieser Reihenfolge werden die Bands hier genannt. Aber nicht nur im Retrobereich ist die Lage schon lange unübersichtlich geworden. Jede noch so kleine Sparte des harten Rock wird von unzähligen Bands bevölkert und man wundert sich, dass das ganze Konstrukt noch nicht zusammengebrochen ist. Die einen kommen, die anderen gehen, so war das schon immer – und oft kristallisiert sich eine richtig gute Band erst bei ihrer Live-Performance heraus. Das hat der Schreiber dieser Zeilen in den letzten Jahren verstärkt zur Kenntnis nehmen müssen.

Und während in den oberen Sphären der eine geht (Lemmy – Gott hab ihn selig), kommen die anderen wieder ums Eck (GUNS´N ROSES mit ihrer Re-Union), um noch ein paar Dollars zu machen. Ob wohl die Trennung von Neu-Sänger Tony Harnell und SKID ROW wirklich ein Zufall war? Ein Schelm, der Böses dabei denkt…aber ich schweife ab. Ein paar Ebenen weiter unten bringt sich wieder einmal eine neue Band in Stellung. THIRTEEN STARS nennt sich der Zusammenschluss von Hoss Thompson (vocals, guitars), Jax Sedgwick (guitars), Andy Bates (drums) und Matthew Eden (bass) sowie Keyboarder Bennett Holland. Anfangs als Soloprojekt von Thompson gedacht, entwickelte sich bald schon eine Band daraus. Auch das soll es geben…

Seit der Gründung im August 2009 entstanden drei Alben in Eigenregie und dennoch ist „The White Raven“ das offizielle Debüt der Briten. Und das startet mit einer Mischung aus Country und Retro Rock. THIRTEEN STARS nennen das „Beautifully Numb“. „Circus Of Dreams“ kommt da schon eine Nummer härter daher. Mit cooler Hammond und hartem Riffing packen die Briten den Hammer aus. Läuft gut rein, das Ding! Weitaus glatter und polierter präsentiert sich „Tired Of Waiting“. Nach dem vor Roots-Rock nur so triefenden „Daddy´s Girl“ und dem verwinkelten „Fool´s Heart“ schleicht sich mit „If You´re Gonna Break My Heart“ ein waschechter Melodic Rock Song auf die Platte.

So weit, so gut, aber: beim Komponieren von „Breadline“ ist sicher zu viel von HELEN SCHNEIDER´s „Rock´n Roll Gypsy“ im Hintergrund gelaufen und der große Rest der Platte kann das bisher gebotene entweder nur noch wiederholen oder reicht erst gar nicht daran heran.

Freilich bietet „The White Raven“ gute Musik. Aber bei der riesigen Horde an Konkurrenten kann es gut sein, dass THIRTEEN STARS nicht so glänzen können wie sie gerne möchten. Und auch die Fans werden aufgrund der Übersättigung des Genres sicher erst drei mal hinhören, bevor sie sich von Songs wie „Circus Of Dreams“ oder „Daddy´s Girl“ einwickeln lassen. Schade eigentlich, aber irgendwie auch nachvollziehbar – uns Schreiberlingen geht es ja nicht anders.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Beautifully Numb
2. Circus Of Dreams
3. Tired Of Waiting
4. Daddy´s Girl
5. Fool´s Heart
6. If You´re Gonna Break My Heart
7. Breadline
8. Long Drop Short Stop
9. Right For Wrong
10. Rocka Bye Baby

Stefan

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