Band: Tigertailz
Album: Blast
Spielzeit: 40:20 min.
Stilrichtung: Hair Metal, Hardrock
Plattenfirma: TT Records
Veröffentlichung: 25.04.2016
Homepage: www.tigertailz.co.uk
Gut, dass sich Jay Pepper das noch einmal überlegt hat. Denn eigentlich wollte er TIGERTAILZ nach einem Mix aus Erfolglosigkeit, diversen Schlammschlachten und persönlichen Tiefschlägen schon länger zu Grabe tragen. Aber mit der 2013 erschienenen EP „Knives“ (Rezi HIER) hat er wieder Blut geleckt. Moderner kam das Material auf „Knives“ daher – und härter. Das haben die Waliser auf dem neuen Langspieler „Blast“ größtenteils wieder rückgängig gemacht. Anscheinend liefen bei den Aufnahmen ihre alten Platten sowie diverse Power Pop- und alten Glam Scheiben und das sagenumwobene Debüt von PRETTY BOY FLOYD. Mit „Blast“ scheinen TIGERTAILZ an die großen Erfolge der Achtziger anschließen zu wollen.
Für den Gesang ist jetzt der ehemalige Bassist Rob Wylde zuständig. Er schließt die letzte Lücke, die dem ursprünglichen Sound der Briten bis zuletzt gefehlt hatte. Mit seiner Performance knüpfen TIGERTAILZ wirklich an die glorreiche Vergangenheit an. Lediglich bei der Ballade „In The Arms Of Mary“ verzettelt er sich arg. Aber „Blast“ beginnt mit „Just For One Night“ ganz anders, nämlich richtig gut. Mit seinem japanisch angefärbten Anfang schlagen die Briten einen Bogen zum gelungenen Manga-Cover-Artwork. Sound, Riffing, die Chöre und Melodien – einfach alles erinnert an Alben wie „Bezerk“. Mit dem folgenden „All The Girls In The World“ packen Jungs aus Cardiff aber noch mindestens eine Schippe obendrauf. Ein waschechter Hit mit Bubblegum-Melodien und genau der Attitüde, die TIGERTAILZ groß gemacht hat. Abermals mit asiatischen Elementen angehaucht ist „Pipped It, Popped It“ und das knallbunte „Bop Bop You“ reizt alle Grenzen des guten Geschmacks aus. Nach der zugegebenermassen nicht sonderlich gelungenen Ballade „In The Arms Of Mary“ folgt mit „Bloodsuckers“ ein harter, fast schon metallischer Brocken, der alles wieder ausmerzen kann. Die Rock´n Roll Nummer „Dynamite“ macht wieder deutlich mehr Laune auf Party und auch im letzten Drittel der Scheibe lassen TIGERTAILZ absolut nichts mehr anbrennen. Speziell „Crime Against Rock & Roll“ ist ein Statement.
Klar, Jay Pepper und seine Jungs wiederholen sich auf „Blast“ und huldigen sich selbst ob ihrer Vergangenheit, aber haben darauf nicht alle Fans gewartet? Die Platte macht einfach Spaß und beamt Dich an die Hotspots der Achtziger – am liebsten würde ich jetzt das Cabrio aus der Garage holen und losdüsen (wenn ich eines hätte).
WERTUNG:
Trackliste:
1. Just For One Night
2. All The Girls In The World
3. Pipped It Popped It
4. Bop Bop You
5. In The Arms Of Mary
6. Bloodsuckers
7. Dynamite
8. Bring It On
9. Crime Against Rock And Roll
10. God´s Country
Stefan