Band: Toby Jepson
Album: Raising My Own Hell
Spielzeit: 23:13 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Townsend Records
Veröffentlichung: 25.11.2013
Homepage: www.tobyjepson.com
Hat noch jemand die LITTLE ANGELS auf dem Schirm? Na klar, da war doch was, denn spätestens mit ihrem Hitalbum „Jam“ hatten die Briten 1992 ihr Meisterstück mit Nummern wie „Too Much Too Young“, „Eyes Wide Open“ oder „S.T.W.“ abgeliefert. Dabei umfasste ihr Schaffen fünf weitere Alben, die zwischen 1989 und 1994 erschienen sind. Das ist lange her, um genau zu sein ganze 20 Jahre. Aber in der Zwischenzeit war ihr Sänger TOBY JEPSON nicht untätig und hat sich als Solokünstler, Produzent und Songwriter verdingt. Außerdem war er sowohl bei FASTWAY auf dem 2011er Album “Dog Eat Dog” als auch auf der 2005er EP “Popkiller” von GUN zu hören.
Als neuestes Lebenszeichen gibt es eine EP mit 6 Songs im Semi-Acoustic Gewand. “Raising My Own Hell” nennt sich der Silberling und er enthält nicht nur “” sondern auch einen Vorgeschmack auf ein geplantes neues Album. Dazu später mehr.
Mit „Raising My Own Hell“ beginnt die EP mitreißend rhythmisch und ausgeklügelt. Immer den Aspekt im Hinterkopf, dass es sich hier quasi um Acoustic-Songs handelt, rockt das Stück dennoch ordentlich. Mit fetter Hammond beginnt „Dear Mama“ und gipfelt mit schleppendem Beat in einem gefälligen Chorus. Etwas gemächlicher ist „Patience Of A Saint“ aufgebaut. Das ruhige „Four Letter Word“ ist eine Ballade par excellance. Melodisch perfekt und mit einem gewissen irischem Charme, der von bedächtigem Akkordeon-Einsatz unterstrichen wird, für mich das Highlight dieser kurzweiligen EP. Abermals gediegen schleicht „Shoes“ aus den Boxen. Hier gibt es nur den Barden und seine Akustikgitarre zu hören. Den Abschluß bildet mit „Shadow Boxing“ ein Song, der auch auf dem kommenden Album vertreten sein wird. Und dieser fällt ziemlich aus der Reihe, ist er doch ziemlich im Swing zu Hause und wird von Bläsern unterstützt. Eine interessante Abwechslung, die die Ausrichtung des folgenden Longplayers komplett offen lässt.
TOBY JEPSON hat sich mit den LITTLE ANGELS zu Recht verdient gemacht, das waren aber andere Zeiten, in der Zwischenzeit hat er fleißig an sich und seinen Fähigkeiten gearbeitet (z. B. was seine Produzentenkarriere angeht) und nebenbei in verschiedenen Projekten seinen künftigen Weg ausgelotet. „Raising My Own Hell“ gibt einen schönen Vorgeschmack auf sein neues Album, obwohl die Reise wahrscheinlich komplett in eine andere Richtung gehen wird, zumal es sich hier ja um eine Acoustic-EP handelt. Musikalisch gibt es nichts zu meckern, der Brite macht sowohl stimmlich als auch an den Instrumenten eine gewohnt gute Figur und musiziert mit Leidenschaft.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Raising My Own Hell
02. Dear Mama
03. Patience Of A Saint
04. Four Letter Word
05. Shoes
06. Shadow Boxing
Stefan