TOWER CITY – A Little Bit Of Fire (Klassiker der Woche)

Band: Tower City
Album: A Little Bit Of Fire
Spielzeit: 56:33 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: MTM Music
Veröffentlichung: 1996
Homepage: www.facebook.com/TowerCity 

Als das Debüt der amerikanischen Melodic Rocker TOWER CITY 1996 in Europa erscheint, ist ihre Musik gerade dermaßen out. Dabei war das Trio aus Cleveland schon Jahre zuvor das bestgehütete Geheimnis der A&R Manager großer Firmen wie MCA oder Atlantic Records, die die Platte eigentlich herausbringen wollten. Doch TOWER CITY ging es wie tausenden Kollegen. Grunge kam, sah und siegte und klassischer Achtzigersound war über Nacht nicht mehr angesagt. Dabei gelingt es Bandgründer Larry Saltis (vocals, guitars), seinem Bruder Heath (drums) und T.P. Weiner (bass), einen gehörigen Schuss DEF LEPPARD in ihren Sound zu geben, ohne wie ein Klon zu klingen. Im Gegenteil, denn auf „A Little Bit Of Fire“ vereinen sich viele der Faves zu einem großen Ganzen. Neben den britischen Helden gibt es durchaus Reminiszenzen zu DANGER DANGER, GIANT oder STEELHOUSE LANE. Kein Wunder, immerhin hatte Mastermind Mike Slamer bei einigen Songs seine Finger im Spiel.

Der Silberling startet mit „Talking To Sarah“ – und das ist gleich ein Gewinner. Lockerer AOR mischt sich hier mit zwingendem Melodic Rock. Großartige Hooks und perfektes Songwriting hat auch der folgende Titeltrack zu bieten. Ganz so locker schütteln die Amis im weiteren Verlauf die Hits nicht aus dem Ärmel, aber Songs wie „Stop Runnin´“, „Surrender“, „Moonlight“ oder „Hooked On Hope“ sind dennoch erste Sahne und gehören wohl mit zum Besten, was die Mid-Neunziger auf diesem Sektor zu bieten hatten.

1998 erschien mit „All Or Nothing“ ein weiteres tolles Album bei MTM, das insgesamt vielleicht sogar noch einen Tick stärker ist als das Debüt. Die größeren Hits („Talking To Sarah“ und „A Little Bit Of Fire“) jedoch sind dort zu finden. Schade, dass die Jungs danach das Handtuch geworfen haben. Erst vor einigen Jahren kam eine Best-Of auf den Markt und ein Auftritt auf dem legendären Firefest in Großbritannien schürte die Hoffnungen, eines Tages ein weiteres Album der Amis in Händen halten zu können. Bisher hoffen die Fans leider vergeblich, die Bemühungen scheinen im Sande verlaufen zu sein. Man kann es den Jungs auch nicht verübeln, es gibt in finanzieller Hinsicht sicher lohnendere Dinge als im Jahre 2015 eine Melodic Rock Platte zu veröffentlichen. Schön wäre es trotzdem…

Trackliste:

1. Talking To Sarah
2. A Little Bit Of Fire
3. Ain´t Nobody To Love
4. I´ll Sleep Tonight
5. Moonlight
6. Surrender
7. Closer To The Heart
8. Stop Runnin´
9. When It All Falls Down
10. Something About You
11. Hooked On Hope
12. Down All Night
13. Love And Money

Stefan

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