Band: Trance
Album: Metal Forces
Spielzeit: 47:11 min.
Stilrichtung: Heavy Metal, Hardrock
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 06.08.2021
Homepage: www.facebook.com/tranceliveandheavy
Vor gut vier Jahren machten Neuigkeiten aus dem Hause TRANCE die Runde, die Heavy Metal Pioniere aus Deutschland hätten einen neuen Plattenvertrag bei ihrem alten Label Rockport Records unterschrieben und mit „The Loser Strikes Back“ hätte man auch ein brandneues Album im Gepäck. Lediglich zwei der Ur-Mitglieder (Gitarrist Markus Berger sowie Bassist Thomas Klein) verblieben seinerzeit, dennoch konnte man den alten Spirit teilweise noch einmal in die Neuzeit transportieren. Leider war Originalsänger Lothar Antoni nicht mit an Bord und somit fehlte ein wichtiger Faktor im Bandgefüge.
2021 ist wieder einmal alles anders. Antoni ist zwar immer noch nicht Teil von TRANCE, mit Nick Holleman (Ex-VICIOUS RUMORS) hat man aber schon wieder einen neuen Mann am Mikrofon. Ebenso mit Joris Van Rooij als zweiten Gitarristen. Geblieben ist Andreas Neuderth hinter der Schießbude, der wohl so manchem Metalfan ein Begriff sein dürfte.
Neun reguläre Alben haben TRANCE seit ihrer Gründung 1979 auf dem Kerbholz. Die ersten drei davon sowie „Rockers“ von 1991 gingen in die Metalgeschichte dieses Landes ein. Unvergessen sind Hits wie „Loser“, „Break The Chains“, „On The Loose“ oder „Rockers“. Das ist alles lange her. In den Neunzigern versuchten sich TRANCE mit Alben unterschiedlicher Qualität am Leben zu halten – zwischenzeitlich musste man sich sogar in TRANCE MISSION umbenennen. Auch nach der Jahrtausendwende meinte es das Schicksal nicht sonderlich gut mit der Band, erst 2016 fand man wieder so richtig zusammen.
Für das zehnte Studiowerk wechselten TRANCE das Label und dockte bei Metalapolis Records an. Sowohl das Cover Artwork als auch der Name „Metal Forces“ hängen die Erwartungen durchaus hoch. Leider fällt der Sound wieder einmal einfach unterirdisch aus. Speziell die Drums haben absolut keinen Bums. Sei es drum – TRANCE waren noch nie etwas für Soundfetischisten. Dennoch eine erste, kleine Enttäuschung.
Mit „The Fighter“ beginnt die 2021er Inkarnation so, wie es auf der Plattenhülle steht. „Metal Forces“ ist absolut Programm. Ungestüm, metallisch und mit mächtig scheppernden Drums (METALLICA´s „St. Anger“ lässt grüßen) bringen TRANCE die ersten knapp fünf Minuten hinter sich und lassen den Hörer erst einmal begreifen, dass sich seit der letzten Platte was getan hat. War die Band in der Vergangenheit meist irgendwo zwischen den SCORPIONS und ACCEPT angesiedelt (wenn man im deutschen Vergleich bleibt), ist das hier purer Heavy Metal. Dieses Rezept setzt sich auch bei „Troublemaker“ und „Death Machine“ fort, allerdings mit abnehmender Songqualität. Das folgende „Deep Dance“ lässt allerdings aufhorchen. Mit indianischem Rhythmus und den dazu passenden Melodien bringen TRANCE nicht nur Abwechslung, sondern geben auch ihren bisher besten Song dieses Albums zu Besten. „Believers“, „Metal Forces“ und speziell „As Long As I Live“ führen das bisherige Metal-Menü fort, wobei hier wirklich nur der Titeltrack überzeugen kann. Dazwischen hat man zwei Intros bzw. kurze Instrumental-Passagen gepackt. Für „Ballad For A Group“ haben sicherlich die beiden Keepers-Scheiben von HELLOWEEN Pate gestanden. Mit den typischen Gitarrenläufen der Hamburger Kürbisköpfe sowie häufigen Tempiwechseln ist diese Nummer eine offensichtliche Huldigung in Richtung der wiedererstarkten Metal-Institution. Am Schluß steht mit „Unstoppable“ ein Bonus Track, der sowohl in Sachen Sound noch einmal abfällt (sicherlich ein Demo) und auch einfach unfertig klingt. Als Bonus OK, aber halt auch nicht mehr.
Als dieses neue TRANCE Album bei uns in der Redaktion angekündigt wurde, habe ich mich gleich ganz weit gestreckt und „hier“ geschrien. Leider hat mich „Metal Forces“ ziemlich enttäuscht. Und das liegt nicht daran, dass TRANCE nicht mehr den selben Sound fabrizieren als zu ihren glorreichen Zeiten. Das Songwriting ist einfach nicht gut genug und mit „Metal Forces“ und „Deep Dance“ hat man irgendwie nur zwei richtig coole Nummern am Start. Der Rest ist einfach zweitklassig. Tut mir echt leid Jungs, ich als langjähriger Fan muss mich dazu durchringen, nur recht magere 6 Punkte zu geben.
WERTUNG:
Trackliste:
1. The Fighter
2. Troublemaker
3. Death Machine
4. Deep Dance
5. Believers
6. The Horns Of Jericho
7. As Long As I Live
8. The Drums Of Waterloo
9. Metal Forces
10. Ballad For A Group
11. Unstoppable (Bonus Track)
Stefan