01. Freudian Slip
02. Rabbit Hole
03. Sinbiosis
04. Home Of The Brave
05. Both Ends Burning
06. My Parade
07. Wake Me When It´s Over
08. Jesus From Hollywood
09. Magic
10. Carolina Reaper
11. Dark To Light
12. To The End Of Love
Spielzeit: 55:17 min – Genre: Hardrock – Label: Frontiers Records – VÖ: 08.04.2022 – Page: www.facebook.com/treatofficial
Ganz zart und fast schon fragil mutete der Neuanfang der schwedischen Hardrocker TREAT anno 2006 an. Eine sorgfältig ausgewählte Best-Of-Compilation mit zwei neuen Stücken sowie einem bis dato unveröffentlichten Song waren der Testballon. Erst vier Jahre später kamen die alten Helden um Sänger Robert Ernlund und Gitarrist und Hauptsongschreiber Anders Wikström so richtig aus dem Quark und legten mit „Coup DeGrace“ ein äußerst formidables Re-Union-Album vor. Klar, der Fünfer hat seinen Sound aufpoliert, modernisiert und aufgehübscht – schließlich schreiben wir nicht mehr das Jahr 1987 – die Eckpfeiler ihrer alten Platten blieben aber durchaus erhalten. Seitdem sind weitere zwölf Jahre ins Land gezogen, in denen TREAT noch zwei Studioalben und eine Live-Platte folgen ließen.
„The Endgame“ nennt sich also der neue Dreher mit einem ganzen Dutzend Songs darauf. Bereits im November 2020 begannen die Arbeiten daran, knapp ein Jahr später war die Platte dann fertig. Zusammen mit Produzent Peter Mansson wurde alles in die richtige Form gegossen. Und auch auf Album Nummer neun bleiben sich TREAT weitestgehend treu. Anknüpfend an alle Scheiben der Neuphase verbinden die Schweden auch auf „The Endgame“ kernige Gitarren mit guten Melodien und großartigen Chören, die alten Keyboard-Eskapaden sind natürlich schon lange nicht mehr präsent.
Der Opener „Freudian Slip“ sprüht nur so vor Spielfreude, das folgende „Rabbit Hole“ punktet mit eingängigem Refrain und das bereits als Single ausgekoppelte „Home Of The Brave“ ist ein schon ein kleiner Hit. Aber natürlich gibt es noch mehr zu entdecken. Das unlängst ausgekoppelte „California Reaper“ ist Scandi-Rock at it´s best und „To The End Of Love“ spannt erneut große Melodiebögen.
Auch das neue Album von TREAT steht also für zeitlosen skandinavischen Hardrock – das ist klar. Die Produktion ist druckvoll, der Sound perfekt. Die Band hat schon so manchen Hit in ihrer Diskographie und auch live machen die Schweden immer wieder Spaß. Und doch fehlen „The Endgame“ manchmal die unverkennbaren Zutaten alter Tage. Zu nah wagen sich TREAT hier und da an die Massenware aus dem eigenen Frontiers-Stall (siehe „Sinbiosis“, „Both Ends Burning“ etc.). Übrig bleibt aber dennoch eine gute Handvoll starker Nummern, die jeden Fan in Verzückung versetzen sollte – egal zu welcher Zeit er in das Schaffen der Band eingestiegen ist.
Stefan