Band: Tuomas Holopainen
Album: The Life and Times of Scrooge
Spielzeit: 54:19 min
Stilrichtung: Klassik/Soundtrack
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 11.04.2014
Homepage: www.tuomas-holopainen.com
Tuomas Holopainen, der Keyboarder und Hauptsongschreiber von NIGHTWISH, hat den Großteil des Jahres 2013 damit verbracht, sein erstes Soloalbum zu schreiben und zu produzieren. Das komplette Album basiert auf der Grafiknovelle „The Life And Times Of Scrooge McDuck“ (erschien in Deutschland unter dem Titel „Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden“) und erscheint als CD unter dem Namen „The Life and Times of Scrooge“. Laut Tuomas geht für ihn damit ein langer Traum in Erfüllung, denn er wollte schon immer dieses Buch, welches ihn seit frühester Kindheit fasziniert, musikalisch vertonen.
Geboten werden uns auf dem Silberling 55 Minuten Mucke die in dem Genre Soundtrack/Klassik Rock ihren Platz findet.
Also direkt mal eine Warnung an alle ganz harten Metalheads da draußen, das hier ist ganz spezieller Stoff, der nix mit dem eigentlichen NIGHTWISH Sound zu hat, geschweige denn fürs Rübe schütteln geeignet ist!
Als Gastsänger für sein erstes Soloalbum konnte Tuomas Alan Reid, Johanna Kurkela, Johanna Livanainen sowie Tony Kakko gewinnen.
Nu denn, Scheuklappen abgesetzt und ab geht die wilde Soundtrackfahrt mit dem Opener „Glasgow 1877“. Dichte Atmosphäre wird hier verbreitet, man fühlt sich wahrlich in die Geschichte hinein versetzt. Ein wenig weiblicher Gesang, eine männliche Erzählerstimme und allerlei unterschiedliche Instrumente, fertig ist der gelungene Einstieg in die Welt der Ducks!
Und auch das folgende „Into the West“ ist ein sehr interessanter Track geworden, stilecht wird hier Wild West Feeling geboten, welches uns den nächsten Step bei der Reise der Ducks näher bringt. Mit Metal hat das Ganze natürlich absolut nichts zu tun, aber das erwähnte ich ja schon. Zum gesamten Soundtrackfeeling passt die Nummer aber sehr gut!
Und ähnlich gelagert geht es eigentlich weiter, „Duel & Cloudscapes“ kommt ebenfalls wieder richtig fett und mit viel Atmosphäre aus den Boxen, bei „Cold Heart of the Klondike“ gibt es mit Tony Kakko auch mal endlich ein wenig Gesang, und der ist absolut nicht von schlechten Eltern, und „The Last Sled“ schließt dann die erste Hälfte der Scheibe recht ordentlich ab.
Bei den letzten Stücken sticht ganz klar das vorab schon aus dem Internet bekannte „A Lifetime of Adventure“ hervor. Ich glaube mehr Tuomas Holopainen Songwriting gepaart mit einem Soundtrackgerüst geht nicht.
Ein bisschen merkt man der Platte aber auch eine gewisse Abnutzung zum Ende hin an, den ein oder andere Gesangstrack mehr hätte es dann doch sein können, nur instrumentale, atmosphärische Mucke ist dann doch des Guten ein wenig zu viel!
Anspieltipps:
Wer auf Soundtracks steht sollte sich die Scheibe definitiv komplett geben, nur am Stück bekommt man die gesamte Atmosphäre richtig mit.
Fazit :
Wie schon erwähnt darf man bei “The Life and Times of Scrooge” absolut nicht mit den falschen Erwartungen ran gehen. Dies ist keine Metalplatte! Es ist ein episch, atmosphärischer Soundtrack der aus relativ vielen, rein instrumentalen Stücken besteht.
Aber auch wenn man hier nur seine Soundtrackbrille aufsetzt muss ich sagen bleiben abschließend doch ein paar Wehrmutstropfen zurück!
Denn gerade zum Ende hin verlieren die Songs doch etwas an Qualität und den ein oder anderen Gesangssong mehr hätte es auch noch sein können, nur instrumental ist dann auf Dauer doch etwas eintönig.
Was bleibt also? Eine solide Scheibe auf jeden Fall, die Erfüllung des Kindheitstraum von Tuomas auch und die Hingabe die der Mastermind seiner ersten Soloplatte gewidmet hat. Denn diese kommt auf jeden Fall beim Hörer an!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Glasgow 1877
02. Into the West
03. Duel & Cloudscapes
04. Dreamtime
05. Cold Heart of the Klondike
06. The Last Sled
07. Goodbye Papa
08. To be rich
09. A Lifetime of Adventure
10. Go Slowly, Now, Sands of Time
Julian