Band: Tyla J. Pallas
Album: Devils Supper (Electric Sitting)
Spielzeit: 53:19 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Cargo Records
Veröffentlichung: 15.07.2013
Homepage: www.thedogsdamour.com
Es gibt Stimmen, die erkennt man aus tausenden anderen auf Anhieb. So ist es auch mit der ähem versoffenen Stimme des Frontmanns der DOGS DAMOUR – die Rede ist natürlich von Tim Taylor alias TYLA! Neben den QUIREBOYS waren THE DOGS D´AMOUR wohl die eindrucksvollste Reinkarnation von Rock und Blues im Stile der FACES, ROLLING STONES etc., obwohl sie doch ganz anders waren. Aber reden wir hier nicht von der Hauptband des britischen Ausnahmekünstlers.
„Devils Supper (Electric Sitting)“ ist das neueste Solowerk von Mr. Pallas. Nachdem er Anfang des Jahres seinen akustischen Visionen in Form von „Devils Supper (Acoustic Sessions)“ freien Lauf gelassen hat, gibt es jetzt das elektrische Gegenstück, wobei nur 5 Songs elektrisch umgesetzt wurden (sie sind unten mit einem Sternchen gekennzeichnet). Da diese Platte mal etwas ganz anderes ist, weichen wir auch vom Schema ab, jeden einzelnen Song in Reihe zu besprechen sondern beschäftigen uns in loser Reihenfolge mit einigen Highlights, ohne den Rest der Songs schlecht zu machen. Interessant ist das lockere „Green Eyed Girl“, das an den Hit VAN MORRISON´s mit einer Dame mit andersfarbigen Augen erinnert. TYLA´s Song atmet den Sommer, die Leichtigkeit – das ist wie Urlaub in der Karibik. Nur eben auf TYLA-Art – Stark! Seine Ode an den britischen Folk-Musiker Jackie Leven ist getränkt von Wehmut und Schmerz – Gänsehaut garantiert. Der Opener „Love Is“ ist in typischer FACES-Manier gehalten – großartig!
Eigentlich sollten diese drei Beispiele reichen, um die Bandbreite und die von „Devils Supper (Electric Sitting)“ zu umschreiben und doch gibt es so viel mehr zu entdecken. „Long Shadows“ glänzt durch tolle Gitarrenarbeit und Eingängigkeit. „Yeah (I Love You Baby)“ ist eine ursprüngliche Rock´n Roll Nummer, wie ich sie schon lange nicht mehr gehört habe. Als letztes möchte ich auf „The Meaning Of Fortune And Fame“ eingehen, dessen Aufbau an „Driver´s Seat“ von SNIFF´N THE TEARS erinnert. Hier ist die melancholische und gleichzeitig positive Stimmung besonders gut eingefangen – und wieder sind da gekonnt platzierte Bläsereinsätze.
Es gibt wohl selten einen Künstler, der so gekonnt Elemente aus Blues, Pub Rock, Folk und Country mit einer Leichtigkeit miteinander verbindet wie der Brite. Hier können auch coole Säue wie TITO & TARANTULA noch was lernen und vielleicht sollte der Soundtrack zum x-ten Teil von „From Dusk Till Dawn“ mit einem Song wie „Judas Christ“ aufgewertet werden. „Devils Supper (Electric Sitting)“ ist ein luftiges Scheibchen, das sogar den Winter zum Sommer machen kann – und das obwohl es nicht nur eine wehmütige Nummer darauf gibt. Wenn das nicht etwas Besonderes ist…
WERTUNG:
Trackliste:
1. Love is
2. Long Shadows
3. It aint over Yet *
4. Green eyed Girl
5. All alone *
6. Judas Christ
7. The Meaning of Fortune and Fame
8. Yeah (I Love you Baby) *
9. In Another Life *
10. That Someone
11. Home
12. Religion
13. Ode To Jackie Leven *
14. Wisdom
15. Judas Christ (Acoustic demo)
Stefan