Band: Vengeance
Album: Crystal Eye
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.vengeanceonline.nl
Über 30 Jahre ist es nun schon her, dass Leon Geowie seine Band VENGEANCE gegründet hat. Nach vielen Höhen und Tiefen sind die Niederländer seit ihrem Comeback „Back In The Ring“ wieder einigermassen fest im Sattel, denn auch das bisher letzte Album „Soul Collector“ von 2009 konnte überzeugen. Leider gibt es aber nicht nur gute Nachrichten zu vermelden, denn mit Jan Somers ist der Originalgiitarrist im Januar letzten Jahres mit nur 46 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Just, nachdem er sich zu „Soul Collector“ wieder zur Band gesellt hat und auch am aktuellen Opus „Crystal Eye“ mitgearbeitet hatte. Aber das Vermächtnis Somers´ ist neben dem Coverartwork aber auch beim abschließenden Instrumental „Jans End Piece“ zu spüren, in dem seine letzten Soli zusammengefasst wurden. Zudem ist sein Sohn Timo als Gastmusiker an der Gitarre zu hören. Desweiteren hat der frühere Gitarrist Arjen Lucassen den Titelsong zusammen mit Geowie geschrieben und Ex-BLACK SABBATH Sänger Tony Martin steuert einen Song aus seiner Feder bei. Ein bunter Strauß an Melodien also, den VENGEANCE auf ihrem mittlerweile zehnten Studioalbum zusammengetragen haben.
Dieses beginnt mit „You And I“ recht ungestüm, aber in bester VENGEANCE-Manier. „Bad To The Bone“ ist ein schöner Midtempo-Stampfer und „Barbeque“ (nicht nur seines Namens wegen) das erste richtige Highlight der Platte. „Shock Me Now“ haut in die gleiche Kerbe und das quirlige „Five Knuckle Shuffle“ sorgt für Abwechslung. „Desperate Women“ rockt genau so, wie es VENGEANCE Fans erwarten. Das flotte „Whole Lotta Metal“, geschrieben von Tony Martin, gibt ordentlich Gas, bevor das Tempo bei „Promise Me“ runtergefahren wird. Der Titeltrack ist mit seinen 6 ½ Minuten eine Reise auf den sieben Weltmeeren, die mit leicht progressiven Elementen von Arjen Lucassen überzeugt. Das schleppende Tempo gibt dem Song den letzten Kick – einfach nur geil und ein kommender Klassiker der Band! Das nachdenkliche „Missing“ ist eine perfekte Überleitung zum schon erwähnten Instrumental „Jans End Piece“, das das Album abschließt. Außer man gönnt sich das limitierte Digipack, das neben dem Bonustitel „Paint This Town“ noch eine Radio Version von „Barbeque“ enthält.
Ich habe ja noch gar kein Wort über die Besetzung auf „Crystal Eye“ verloren. Höchste Zeit, die wirklich hochkarätigen Namen der Mitwirkenden zu nennen, denn neben Shouter Leon Geowie ist Keri Kelli (Ex-ALICE COOPER, L.A. GUNS, BIG BANG BABIES u.v.m.) an der Gitarre zu hören, Ex-AC/DC Drummer Chris Slade sitzt hinter der Schießbude und Chris Glen (MICHAEL SCHENKER GROUP) zupft den Bass. Außerdem hat Michael Voss nicht nur ein paar Gitarrenparts übernommen, er hat auch den Großteil der Songs mit Geowie verfasst und die Scheibe auch produziert hat. Ja, wenn das nicht runter geht wie Öl?!
„Crystal Eye“ ist ein cooles Rock´n Roll Album, das die vergangenen Zeiten der Band nicht außer Acht lässt, sich aber auch im Hier und Jetzt wiederfindet. Kurz und knapp formuliert: ein Hardrock-Album, wie es heute klingen muss mit tollen Songs und einem schönen trockenen Sound. Kaufen!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Me And You
2.Bad To The Bone
3.Barbeque
4.Shock Me Now
5.Five Knuckle Shuffle
6.Desperate Women
7.Whole Lotta Metal
8.Promise Me
9.Crystal Eye
10.Missing
11.Jans End Piece
Stefan