Nordische Folklore trifft auf technisch ausgefeilten, progressiven Metalsound, bei dem gelegentliche schwarzmetallische Wutausbrüche für ein kraftvolles Gegenstück sorgen. Auch der dominierende Klargesang ist über die Jahre gereift und erhebt sich majestätisch über den Kompositionen. Die Songs liegen alle etwa im Bereich von fünf bis acht Minuten Spielzeit, die perfekte Länge für VINTERSORG. Es gibt viele Details und Feinheiten zu entdecken, auch nach mehrere Durchläufen. Trotzdem verlieren sich die Songs nie in unnötigen Spielereien, sondern bleiben jederzeit fesselnd. Mal mystisch und episch, mal ruppig und düster – Abwechslung bietet „Naturbål“, was so viel bedeutet wie „Feuer der Natur“. Eine vielseitige Palette, mit der sich VINTERSORG von der Masse an Folk/Black Metal Bands klar abgrenzen können.
Hier mögen sich dann auch die Geister scheiden, ein zweites „Till Fjälls“ ist von den Schweden wohl nicht mehr zu erwarten. Wer also den alten Zeiten nachtrauert, wird nur bedingt mit „Naturbål“ warm werden. Allen denen, den die Entwicklung der letzten Jahre gefallen hat und die sich am facettenreichen Klangbild der Band erfreuen können, werden auch dem neunten Langeisen viel abgewinnen können.