VLAD IN TEARS – Relapse

Trackliste:

01. Break Away
02. Broken Bones
03. Day By Day
04. Dig Deep
05. Fight For Another Day
06. Goodbye
07. Hallo
08. Hear Me Out
09. Live Again
10. Me Myself And I
11. Not Good Enough

Spielzeit: 38:14 min – Genre: Dark Rock – Label: Metalville Records – VÖ: 08.03.2024 – Page: www.facebook.com/vladintearsofficial

 

Eingeleitet wird der Promoflyer mit folgenden Worten: „Nach der Veröffentlichung von „Porpora“ im Jahr 2022 schufen VLAD IN TEARS zu den meisten ihrer Fans eine emotionalere Bindung als je zuvor und über diese, ihre Gefühle, ihre persönlichen Kämpfe und Auseinandersetzungen schrieb die Band. Dieses Album ist all jenen gewidmet, die immer noch kämpfen, die noch nicht gewonnen haben und denen man zuhören möchte. Es ist eine Sammlung von Geschichten von Menschen aus der ganzen Welt, die wollen, dass ihre Stimmen und Erfahrungen gehört und weitererzählt werden. Die Musiker haben dabei fast ein Jahr für die Fertigstellung gebraucht.“

Da psychische Erkrankungen wie Depressionen, Borderline-Syndrom oder ähnliche immer noch ein Tabu Thema darstellen, und sich jemand der noch nie mit so etwas in Kontakt kam, egal ob jetzt selbst, in der Familie oder Freundeskreis, kann sich nicht im Geringsten vorstellen was da in einem abgehen kann und viele sogar zum letzten Ausweg bringt. Deshalb ist es wichtig das die Öffentlichkeit nicht die Augen vor solchen Themen verschließt und dieses Thema offen angesprochen werden sollte. Und da kann so eine Band wie VLAD IN TEARS, die solche Themen verarbeiten und nicht hinter vorgehaltener Hand darüber reden sondern in ihrer Musik offen ansprechen ordentlich Plus- und Sympathiepunkte einfahren. Nebenbei passt die Mucke auch noch, dann ist es ein Doppeltreffer.

Ich kannte VLAD IN TEARS nicht bis ich das Video zu „Hear Me Out“ gesehen habe, und als ich das Album das erste Mal gehört habe dachte ich mir Wow da hast du ja ganz schön was verpennt. VLAD IN TEARS bieten auf „Relapse“ astreine Dark Rock Mucke vom Feinsten. Die Band besteht aus einem Trio die auf die Namen Kris Vlad für Gesang, Lex Vlad an Gitarre und D. Vlad am Bass hören. In der Musik schwingt eine gute Portion Wut, Frust und angestaute Aggression mit, was jetzt nicht negativ gemeint ist, sondern man merkt der Mucke an das sehr viel Herzblut und Emotionen drinsteckt. Diese Emotionen sind in den Texten und den Melodien eingearbeitet und machen somit ein äußerst spannendes Gesamtwerk aus dem Album.

Die Stimme von Kris befindet sich in einer sehr angenehmen Tonlage und passt bestens zur Instrumentierung, die auch fast alles Richtig macht. Die Stimmlage geht nicht so Tief runter wie bei den Meistern des Dark Rocks Andrew oder Ville, muss sie auch nicht, sie kann in ihrer Tonlage überzeugen. Die mehrstimmigen Gesangspassagen gehen fast immer in Ordnung außer in den seltenen Momenten in denen man meint, wenn es zu hoch geht das er mehr jault weil einer seine Klöten zu dolle zusammendrückt. Zwei Haare versalzen mir da ein wenig die Suppe in der B-Note, das sind zum einen die teilweise sehr schrägen Riffeinlagen, passen aber dadurch bestens zu den Emotionen und der Frustration. Zum zweiten wäre das die Drumkiste die sich nach Maschine und Konserve anhört und deshalb einen kleinen Abtörner spielt. Ansonsten ist alles im grünen Bereich, die Stimme gibt die Texte ideal wieder und die Instrumente bilden eine düstere Geräuschkulisse die es in sich hat. Die Keyboards kommen mal modern finster, im SISTERS OF MERCY, HIM oder DEPECHE MODE Style und gehen voll in Ordnung.

Da ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen bin die Vorgängeralben zu hören ziehe ich mal Vergleiche mit THE SISTERS OF MERCY, MARKUS WINTER und HIM. Irgendwo in der Mitte der genannten Vergleiche bewegen sich VLAD IN TEARS, Dark Rock der Marke Dark, Darker am Emotionalsten. Entweder man fährt voll drauf ab oder man kann überhaupt nicht auf diese Mucke. Ich gehöre zu denen die es sich anhören, denen es gefällt, einfach ein Oller Typ der mit Andrew Eldritch (SISTERS OF MERCY), DEPECHE MODE und der sich langsam splittenden Heavy Metal Szene die sich in sämtliche Richtungen entwickelt hat und Dank NIGHTWISH und Co ein kleines Revival feiern darf, seine wilde Zeit verbracht hat. Aber davon ist VLAD IN TEARS sehr weit entfernt, dass Trio bewegt sich überwiegend im Midtempo Rock Bereich und schafft es nicht zu düster zu wirken, sondern findet den idealen Spagat zwischen Kommerz und Nischendasein.

Dieses Album ist für alle die über den Tellerrand schauen und sich nicht auf ein Genre festgelegt haben sondern in mehren Stilen wohl fühlen und auch offen für neues sind. Normal wäre es bei mir eine 8,5 durch die angesprochene Themen gebe ich noch einen halben Punkt als Bonus dazu.

„Break Away“ ein grooviger Stampfer eröffnet das Album und kann mit einem genialen Geniestreich im Refrain Akzente setzen, „Broken Bones“ besitzt mit seiner Melodie einen unwiderstehlichen Charme, der Refrain ist genauso genial wie beim Vorgänger und sogar noch eingängiger. „Day By Day“ mehr Gefühl geht fast nicht, „Dig Deep“ ein flotter Fetzer mit Riffing aus den dunkelsten tiefen Mordors. „Fight For Another Day“ hebt die Stimmung wieder an, „Goodbye“ erinnert mich an eine Komposition von John Carpenter wie er sie bei den Klapperschlangen Filmen verwendet hat. „Hallo“ ein denglischer Song mit englischen und deutschen Textabschnitten, „Hear Me Out“ ein Monster, ein Groover, ein Top Ten Stürmer, besser kann man Emotionen nicht verpacken das Ding reißt Grenzen aller Art ein. „Live Again“ geht es wieder mit mehr Tempo an, „Me Myself And I“ ein cooler Rocker, „Not Good Enough“ schiebt zum Abschluss nochmal mit viel Drama von hinten an.

Balle

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2 Antworten zu VLAD IN TEARS – Relapse

  1. schwatzbacke sagt:

    Hallo Balle,
    auf die Scheibe freue ich mich wie die Sau –
    mir hat das Vorgängeralbum: Porpora schon saugut gefallen! Ich rechne da mit einem echten Burner!

  2. schwatzbacke sagt:

    Endlich – das Teil ist raus – und so gut, wie von Balle versprochen!

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