Band: W.E.T.
Album: One Live – In Stockholm
Spielzeit: 99:30 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.jeffscottsoto.com
Mit ihren beiden bisherigen Studioalben „W.E.T.“ und „Rise Up“ hat das Schwedisch-Amerikanische Startrio Robert Säll (W für WORK OF ART), Erik Martensson (E für ECLIPSE) und Jeff Scott Soto (T für TALISMAN) zwei überraschend starke Releases auf dem Kerbholz. Da alle drei nicht nur begnadete sondern auch ziemlich ausgebuchte Musiker sind, war eine richtige Tournee bisher nicht drin, für ein paar lose Dates hat es aber dennoch gereicht. Und schon der zweite Gig in der Bandgeschichte überhaupt wurde für eine DVD gefilmt. Am 17. Januar 2013, circa einen Monat vor Veröffentlichung der zweiten Langrille „Rise Up“ spielten W.E.T. zusammen mit Magnus Henriksson (guitars), Robban Bäck (drums) und Andreas Passmark (bass) ein Konzert im Debaser Club in Stockholm vor einigen Hundert Fans.
Und dieses denkwürdige Ereignis gibt es bald zu kaufen – und zwar in einem schicken Package mit DVD und Doppel-CD. Dieses Mal möchten wir auch etwas auf die audiovisuelle Version eingehen, weil das doch um Einiges aussagekräftiger ist als eine Besprechung einer reinen Live-CD.
Dass die Protagonisten auf der Bühne allererste Sahne sind, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Und doch muss das Zusammenspiel passen – zumal es erst der zweite gemeinsame Livegig überhaupt ist. Nach dem eröffnenden „Walk Away“ vom 2013er Album „Rise Up“ dürften sich die anwesenden Fans sicher gefreut haben, gleich am Anfang neues und bisher ungehörtes Material präsentiert zu bekommen. Jeff Scott Soto – ausgestattet mit weißer Wollmütze und Sonnenbrille – ist wie immer prächtig bei Stimme. Der Sound ist nahezu perfekt und auch die Band scheint perfekt aufeinander eingespielt zu sein. Im zweiten Song „Learn To Live Again“ darf Gitarrist Erik Martensson nicht nur ziemlich geniale Background Vocals beisteuern sondern auch für ein paar Zeilen ans Hauptmikro. Überhaupt klingt hier alles wie aus einem Guß. Die Vorfreude steigt auf ein richtig geiles Konzerterlebnis, erst recht als JSS beim zweiten Song „Learn To Live Again“ Mütze und Brille abnimmt und das Bühnenlicht etwas besser wird. Wenn auch am heimischen Fernseher.
Auch im weiteren Verlauf lassen die Herrschaften nichts anbrennen und feuern mit Hits wie „Invincible“, „Bad Boy“, „Rise Up“ oder natürlich die Hymne „One Love“ aus allen Rohren. Immer in Perfektion und trotzdem äußerst sympathisch vorgetragen. Auch bei Balladen (z.B. „Love Heals“ und „If I Fall“) wird das höchste Level angestrebt ohne dass es einstudiert wirkt. Aber es gibt auch einige Überraschungen zu bestaunen: zum Einen werden auch ein paar Songs der Hauptbands von W.E.T. eingebaut und als Gaststar begrüßen die Jungs WORK OF ART Sänger Lars Säfsund. Im Einzelnen sieht das so aus: neben dem WORK OF ART Song „The Great Fall“ (bei dem auch endlich der arg in die Ecke gestellte Robert Säll sein Keyboard ruhen lässt und mit der Gitarre ins Rampenlicht wechselt) zocken W.E.T. noch Stücke wie „I´ll Be Waiting“ (das leider etwas zu sehr fanorientiert dargeboten wird) und „Mysterious“ von TALISMAN und „Bleed & Scream“ von ECLIPSE, wo natürlich Erik Martensson den Gesang übernimmt.
Das Gitarrenduo Martensson/Henriksson liefert eine geile Show, Robert Säll steuert immer die richtige Portion Elektronik bei und die Rhytmusfraktion Bäck/Passmark ist stets solide. Über den Gesang von Jeff Scott Soto muss ich keine Worte verlieren, oder? Mit „One Live – In Stockholm“ gibt es die Möglichkeit, einen großartigen Abend hautnah mitzuerleben, wenngleich die Kameraführung etwas abwechslungsreicher und der Schnitt ein wenig flotter hätten gestaltet werden können (was bei den beiden Zugaben besser funktioniert hat). Und wer diese Band wirklich einmal live erleben möchte, der muss Anfang Mai nach Italien reisen, um W.E.T. zusammen mit vielen hochkarätigen Labelkollegen auf dem ersten Frontiers Rock Festival zu erleben (alle Infos HIER).
Ach ja, als Bonus gibt es auf der zweiten CD noch zwei neue Studiosongs. „Poison (Numbing The Pain“ ist ein Midtemposong in bester W.E.T. Manier und die Ballade „Bigger Than Both Of Us“ beenden satte 100 Minuten besten Melodic-Stoff von einer Band in bestechender Form!
WERTUNG: ohne Wertung
Trackliste:
01. Walk Away
02. Learn To Live Again
03. Invincible
04. I´ll Be There
05. Love Heals
06. Rise Up
07. Bleed & Scream
08. Bad Boy
09. Still Unbroken
10. Broken Wings
11. I´ll Be Waiting
CD 2:
01. If I Fall
02. Shot
03. Comes Down Like Rain
04. The Great Fall
05. What You Want
06. Brothers In Arms
07. Mysterious
08. One Love
09. Poison (Numbing The Pain) Bonus Studio Track
10. Bigger Than Both Of Us – Bonus Studio Track
Stefan