Band: W.E.T.
Album: Rise Up
Spielzeit: 46:57 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.facebook.com/TheBandWET
Dass es doch drei Jahre dauern würde, bis der Nachfolger zum selbstbetitelten Debüt des Ausnahmetrios W.E.T. in den Regalen steht, hätte ich nicht gedacht. Junge, wie die Zeit vergeht, immer noch habe ich Hammersongs wie „Brothers In Arms“ oder das unsterbliche „One Love“ im Ohr und bekomme regelmässig feuchte Augen. Nun geht das Projekt um Robert Sall (WORK OF ART), Erik Martensson (ECPLIPSE) und Jeff Scott Soto (TALISMAN) in die zweite Runde. Dazu gesellen sich auf dem neuen Album Robban Bäck (drums) und Magnus Henriksson (guitars). Doch können W.E.T. dort anknüpfen, wo das Debüt für offene Futterluken gesorgt hat? Ganz klar, der Überraschungsfaktor ist futsch, denn nach dem großartigen Erstling ist wohl jeder gespannt, was sich die Allstar-Band für „Rise Up“ erdacht hat und die Erwartungshaltungen sind dementsprechend groß.
Aber schon die Vorabsingle „Learn To Live Again“ konnte punkten. Ein Song, der alles hat, um bei allen Radiostationen auf Dauerrotation zu laufen. Aber halt, wir haben ja nicht mehr die glorreichen 80ger und heute hört man lieber formvollendeten Plastikmüll oder die Söhne Mannheims. Aber hätten wir diese Zeiten, wären die Wunschlisten voll mit den Songs von W.E.T. – der Opener „Walk Away“, der Titeltrack, das balladeske „Love Heals“ oder das gefällige „Bad Boy“ wären nur einige von 12 Beispielen, wie man die Radioprogramme schöner machen könnte. Mit einem Satz, es gibt keine Ausfälle, was die Qualität der Musik auf „Rise Up“ angeht. Einzig der Projektcharakter von W.E.T. und die damit verbundene vertrackte Situation was Live-Auftritte angeht, verdunkelt den Horizont ein wenig.
Die Kompetenz der Protagonisten dürfte wohl über jeden Zweifel erhaben sein, denn Jeff Scott Soto ist trotz seiner Allgegenwärtigkeit einer der Besten des Genres und Robert Sall sowie Erik Martensson zählen nicht nur zu den talentiertesten Songschreibern der Gegenwart sondern sind auch tolle Musiker bzw. Produzenten.
Nach all dieser Lobhudelei werden viele die volle Punktzahl erwarten, aber mich stört dieser fade Beigeschmack, den ein solches Projekt mit sich bringt so enorm, dass ich einen Punkt abziehen muss. Nichtsdestotrotz ist „Rise Up“ ein Musterbeispiel eines gleichermaßen zeitlosen wie modernen Hardrock-Albums, das keine Schwachstellen aufweist.
Das Fazit fällt damit knapp und eindeutig aus: dieses Werk MUSS man sich einfach ins heimische Regal stellen – als Fan von klassischem AOR/Hardrock kommt man um „Rise Up“ nicht herum! 2:0 für die Jungs von W.E.T.
WERTUNG:
Trackliste:
1.Walk Away
2.Learn To Live Again
3.Rise Up
4.Love Heals
5.What You Want
6.The Moment
7.Bad Boy
8.On The Run
9.Broken Wings
10.Shot
11.Still Believe In Us
12.Still Unbroken
Stefan