Band: War & Peace
Album: The Flesh And Blood Sessions
Plattenfirma: Cleopatra Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: –
Die Musik auf diesem Silberling wurde zu einer Zeit veröffentlicht, als es mit einer Mischung aus Spät-Achtziger Hardrock, AOR und jeder Menge Dreck unter den Fingernägeln keinen Blumentopf zu gewinnen gab. Hinter War & Peace stecken durchaus prominente Köpfe, allen voran Ex-DOKKEN Basser Jeff Pilson, der gemeinsame Sache mit Michael Diamond (LEGS DIAMOND) machte und die Band eigentlich unter dem Namen FLESH AND BLOOD gründete. Wegen rechtlicher Qurerelen musste man sich dann in WAR & PEACE umbenennen und so läuft dieser Tonträger unter dem Banner „The Flesh And Blood Sessions“. Sessions deshalb, weil es sich bei diesen 10 Tracks nicht um ein komplettes Album handelt sondern um Material aus unterschiedlichen Entstehungsphasen. Weiter zur Band gehörten solch illustre Namen wie Vinnie Appice (drums) oder Randy Hansen (guitars) Track 1-5 wurde 1988 unter den Fittichen von Angelo Arcuri (DIO etc.) aufgenommen, Track 6-8 dann Ende 1990 mit Tommy Henriksen, Track 9 im Jahre 1992 und der Bonus Track „Heaven Knows“ erneut 1990 mit Darren Housholder an der Lead Gitarre.
So viel zur Entstehung der einzelnen Songs. Die ersten 9 Songs wurden Ende der 1990er veröffentlicht, ohne dass es jemand mitbekommen hatte. Jetzt ist es Zeit für eine Neuauflage mit überarbeitetem Sound und Bonussong.
Der Opener „Kill For The Love Of God“ ist bezeichnend für dieses vergessene Juwel. Nach einem typischen Kriegsintro schraubt sich der Song nach und nach bis zum Pre-Chorus in schwindelerregende Höhen um dann im Refrain so richtig die Sau rauszulassen – und das alles im Midtempobereich. Wohl dosierte Aggression finden mit einem Killer-Riff und Pilson´s einzigartigem Gesang die perfekte – in diesem Falle tödliche – Dosis. Das schleppende „Snake Eyes“ überzeugt seltener mit eingängigen Melodien sondern mit seiner beklemmenden Aura. Da geht es bei „If I Put My Love On You“ schon gemächlicher bzw. mit einem Spritzer AOR gewürzt zu. Wiederum ein großartiger Song und es wirft sich echt die Frage auf, warum dieses Material nie die großen Wellen schlagen konnte bzw. auf einem großen Label veröffentlicht wurde, als die Zeit für diese Musik noch offen war. „I Don´t Want To Be Lonely“ ist etwas vorhersehbarer, ist aber immer noch großes Kino. „Nailed To The Cross“ gerät dann wieder um einige Grade härter.
Somit hätten wir die erste Session mit ihren fünf Songs abgehandelt. Zum Glück traf man sich aber noch ein weiteres mal, denn sonst hätten die Fans solche Songs wie „Idle Worship“ oder „Bringing It On“ zu hören bekommen. Und die Uptempo-Nummer „Raising Cain“ ist sowieso der Hammer! Leider ist die Soundqualität bei den letzten beiden Stücken nicht mehr so besonders. „What I Hide Behind“ enthält aber tolle Soli vom kommenden Shred-König Darren Housholder (LOVE/HATE) und Vocals von Robin McAuley. Der neuerliche Bonustrack „Heaven Knows“ ist von ähnlich schlechter Demoqualität und ist wirklich nur als solcher gesehen werden, auch wenn das Stück an sich nicht schlecht ist, macht der Sound vieles kaputt.
Egal, was bleibt, sind 8 wirklich herausragende Perlen, mal voll auf die Glocke, mal eher typisch 80er und auf Radio getrimmt, aber immer oberste Liga. Den neuen Anlauf solltet Ihr nutzen, um dieses vergessene Meisterwerk in Euer Regal zu stellen!
WERTUNG:
Trackliste:
1.Kill For The Love Of God
2.Snake Eyes
3.If I Put My Love On You
4.I Don´t Want To Be Lonely
5.Nailed To The Cross
6.Idle Worship
7.Bringing It On
8.Raising Cain
9.What I Hide Behind
10.Heaven Knows (Previously Unreleased)
Stefan